Nordkapptour 2018

Hallo,

mal so eine Frage: Ist es eigentlich Realistisch, mehrere Wochen strecken mit 200 km/Tag zu fahren? Würde mich mal Interessieren und wie man sich am besten darauf vorbereitet.
 
Wenn Du den Thread liest, findest Du erste Hinweise zur Beantwortung Deiner Frage.
Ist es eigentlich (r)ealistisch, mehrere Wochen (S)trecken mit 200 km/Tag zu fahren?
ist eine meiner Eingangsüberlegungen. Der Reisebericht zeigt Dir und hauptsächlich mir, dass die 200km täglich vielleicht zu schaffen sind.
Ich konnte jedenfalls Mittwoch normal arbeiten, mir fehlte sogar die Bewegung, ich war sehr unruhig.
Natürlich habe ich auch meine Beine gemerkt, aber ich hatte keinen Muskelkater.
Einige Beiträge benennen den rauen skandinavischen Asphalt als mögliche Leistungsbremse
200km am Tag reichen mir allerdings und für die Nordkapptour werde ich wohl noch nach unten korrigieren
Wichtig war meinem Körper, regelmäßig alle 35-40km anzuhalten und Energie zuzuführen. Die Stopps konnten kurz sein, <10min, aber immer 2 Scheiben Brot mit Käse und Honig, eine Banane, ein Apfel, ein Snickers und ein halber Liter Softdrink. Dazu bis 5 Liter Wasser über den Tag... Ich hab mich gewundert, was alles reinging ;)
Eine längere Pause im Liegen nach gut 100km entspannte die Oberschenkel sehr angenehm.
Außerdem habe ich mich mit kampferhaltiger Pferdesalbe gedopt :)
Den richtigen Rhythmus werde ich wohl während der eigentlichen Fahrt herausfinden.
 
Zuletzt bearbeitet:
mal so eine Frage: Ist es eigentlich Realistisch, mehrere Wochen strecken mit 200 km/Tag zu fahren? Würde mich mal Interessieren und wie man sich am besten darauf vorbereitet.
Klar ist es realistisch. Hängt aber sehr von der Strecke und dem Fahrzeug ab. In Flachland mit dem Velomobil ist es recht gut machbar, bei vielen Höhenmetern auf schlechten Straßen wird es schwieriger.

Wenn man mehr als ein paar Tage unterwegs ist, ist die Regeneration das größte Problem. Die Fahrzeit frisst schon einen großen Teil des Tages; und dann muss man schauen, dass man früh ins Bett kommt und ausreichend Schlaf bekommt. Da wird es knapp, wenn man außerdem noch einkaufen und mit dem eigenen Kocher dann langwierig kochen will. Effizienz ist wichtig.

=> Wenn man es an zwei Tagen schafft (ohne Schlafdefizit, wie z.B. auf einem Brevet), dann schafft man es auch zwei Wochen – wenn man sich nicht verzettelt und wirklich viel Zeit auf dem Rad verbringt.
 
Ist es eigentlich Realistisch, mehrere Wochen strecken mit 200 km/Tag zu fahren?
Mach ich immer im Urlaub. 10 Tage, 2 Wochen, 30 Tage - immer so etwa 220 km/Tag, mit Reparaturen o.ä. dann knapp über 200 km. Das ist so das, was ich ohne Raubbau am Körper schaffe. Höhenmeter bis zu 1600 am Tag, wenns dann nicht für 220 km reicht, wird das bei Flachetappen nachgeholt, da sinds dann 250-300 km am Tag.
Ich brauche allerdings noch irgendwelche Supermarkt-Apps, um passend pausieren zu können.
Hamsterkäufe. Einkaufen für 3h (3l Trinksack) und fahren. Passend in die Zivilisation zurück, falls man ins Niemandsland gerät und nachkaufen.
und mit dem eigenen Kocher dann langwierig kochen will.
Man kann ohne Probleme mal einen Monat mit Vesper auskommen. Wenns Dich packt: Restaurant aufsuchen.
ist die Regeneration das größte Problem.
Wenns heiß wird Mittagsschlaf einlegen. Morgens und abends wird die Strecke gemacht.

Gruß,

Tim
 
Wenns heiß wird Mittagsschlaf einlegen. Morgens und abends wird die Strecke gemacht.
Im VM unter einem schattigen Bäumchen, oder wie machst Du das?
Bei mir klappts immer nicht mit dem Mittagsschläfchen, obwohl ich gerne wöllte. Aber einen passenden Platz zu finden, an dem Autos nicht die Stille zerreißen und man im Schatten liegt, vielleicht noch das Zelt aufstellen und navhher wieder wegpacken - schwierig und zeitaufwändig. Ganz abgesehen davon, dass die Sonne ziemlich schnell rumwandert und aus dem Zelt ein Gewächshaus macht.
 
Im VM unter einem schattigen Bäumchen, oder wie machst Du das?
Schatten ist wichtig, Ruhe ist wichtig. Auch gerne mal im abgeernteten Feld mit Stein als Kopfkissen. Das ist unabhängig vom Fahrzeug, hab ich mit Kurzlieger, Tieflieger und Velomobil so gehalten. Einmal bin ich mit vollem Magen in die Überhitzung gefahren am Berg und musste 2,5h Pause machen, um den Hitzekollaps zu vermeiden.
Bei 45°C schläft auch niemand tief, es geht da nur drum, den Körper zu entlasten und die Energie für den kühleren Teil des Tages aufzuheben. Wenn man wieder ganz wach ist darfs ruhig und ohne Stress weitergehen. Falls möglich, kann man dann noch einkaufen gehen - größere Supermärkte haben Klimaanlagen.

Andersrum gilt: Im Winter haben größere Supermärkte Heizungen, Toiletten und Kaffee :)

Gruß,

Tim
 
Nachdem ich bereits viele informative Beiträge erhalten habe, interessiert mich immer noch:

- die Passage der russischen Enklave, geänderte Visumsbedingungen
- Regenschutz am Flevo (Windempfindlichkeit des Vorderteils)
- Erfahrungen der anderen Nordkappfahrer hier im Forum und anderswo
- Routing und Navigation on the road mit Lumia Smartphone
- federleichter Minischlafsack unter € 100,- bis 0 Grad, Zelt
- Reisedokumentation mit Bild und Blog, leicht, robust, billig.

Nur um wieder etwas dichter an mein Thema zu kommen, @Ich ;)

Gruß Krischan
 
Gute Regenhose, üben mit brouter, Den Minischlafsack hätte ich auch gern, bitte in der Waschmaschine waschbar ;)
 
Ist Kaliningrad-Passage immer noch ein Thema?
Kann man machen wenn man Zeit hat. Mit strammem Zeitplan sind wir 2014 drumherum gefahren. Bonus war ein Ruhetag an der masurischen Seenplatte.
 
Navi halte ich für überflüssig. Die Orte in N-Schweden werden mit Schildern schon 500 km vorher angekündigt und wenn man dann da ist, sind sie so klein, da kann man sich nicht verfahren. Wenn man Nebenstraßen fahren will (die auch häufig nur geschottert sind), ja, dann braucht man vielleicht eine Karte. Ich hab immer die kostenlosen von der jeweiligen regionalen Touri-info genommen.
In den Orten weiter südlich habe ich Einheimische als Navi benutzt. Etwas umständlicher, macht dafür aber mehr Spaß.
 
Hallo,

Klar ist es realistisch. Hängt aber sehr von der Strecke und dem Fahrzeug ab. In Flachland mit dem Velomobil ist es recht gut machbar, bei vielen Höhenmetern auf schlechten Straßen wird es schwieriger.

Für mich wäre das dann: Tieflieger. Weiß nicht, ob ich mir extra für so eine Tour ein Velo kaufen sollte.

Wenn man mehr als ein paar Tage unterwegs ist, ist die Regeneration das größte Problem. Die Fahrzeit frisst schon einen großen Teil des Tages; und dann muss man schauen, dass man früh ins Bett kommt und ausreichend Schlaf bekommt. Da wird es knapp, wenn man außerdem noch einkaufen und mit dem eigenen Kocher dann langwierig kochen will. Effizienz ist wichtig.

=> Wenn man es an zwei Tagen schafft (ohne Schlafdefizit, wie z.B. auf einem Brevet), dann schafft man es auch zwei Wochen – wenn man sich nicht verzettelt und wirklich viel Zeit auf dem Rad verbringt.

Meine Überlegungen für so eine Tour wären: 6 Tage fahren und nur gelegentlich einkaufen. 7 Tag Ruhetag und Großeinkauf. Daher, ausruhen und möglichst wenig tuhen, damit der Körper einen Tag entspannen kann. Dann mal sehen, ob man 200 km/Tag schafft.

Mach ich immer im Urlaub. 10 Tage, 2 Wochen, 30 Tage - immer so etwa 220 km/Tag, mit Reparaturen o.ä. dann knapp über 200 km. Das ist so das, was ich ohne Raubbau am Körper schaffe. Höhenmeter bis zu 1600 am Tag, wenns dann nicht für 220 km reicht, wird das bei Flachetappen nachgeholt, da sinds dann 250-300 km am Tag.

Hamsterkäufe. Einkaufen für 3h (3l Trinksack) und fahren. Passend in die Zivilisation zurück, falls man ins Niemandsland gerät und nachkaufen.

Muss ich dann wohl mal Ausprobieren und 2 Tage hintereinander 200 km fahren. Dann werde ich das sehen. Dafür muss ich dann wohl noch etwas Trainieren.

Navi halte ich für überflüssig. Die Orte in N-Schweden werden mit Schildern schon 500 km vorher angekündigt und wenn man dann da ist, sind sie so klein, da kann man sich nicht verfahren. Wenn man Nebenstraßen fahren will (die auch häufig nur geschottert sind), ja, dann braucht man vielleicht eine Karte. Ich hab immer die kostenlosen von der jeweiligen regionalen Touri-info genommen.
In den Orten weiter südlich habe ich Einheimische als Navi benutzt. Etwas umständlicher, macht dafür aber mehr Spaß.

Gut zu wissen. Dumm nur, das man dann erst mal 500 km fahren musst, wenn nicht vorher ein Ort kommt.

Von Schwedischen Radverband gibt es doch eine Fahrradkarte (hatten wir hier mal im Forum, habe aber keine Lust, gerade danach zu suchen). Hilft die bei so was weiter?
 
Gut zu wissen. Dumm nur, das man dann erst mal 500 km fahren musst, wenn nicht vorher ein Ort kommt.
Ich weiß jetzt nicht, wo Du radeln willst, aber falls Du in Nord-Schweden radeln willst, dann ist das so. D.h. nicht, dass es dazwischen keine menschlichen Siedlungen gibt. Aber die großen Städte werden an den E-Straßen (die trotzdem nur wenig befahren sind) viele hundert km vorher angekündigt, z.B. Jokkmokk am Polarkreis. Hat 3000 Einwohner. Es gibt einen Kreisverkehr, da kann man rechts abbiegen und geradeaus fahren. Schilder am Kreisverkehr sagen einem, wo es jeweils hingeht.
Einkaufen überhaupt kein Problem, wenn man nicht jeden Tag einkaufen muss.
7 Tag Ruhetag und Großeinkauf.
Dann musst Du wahrscheinlich 2 Nächte auf dem Campingplatz ausharren, damit der Laden in der Nähe ist. Beim Wildcampen hat man in der Regel keinen in der Nähe.
 
Dann mal sehen, ob man 200 km/Tag schafft.
Pläne für mein Tagespensum hatte ich auch. Wollte anfangs 150 km schaffen, es wurden aber nur 100. Wildcampen hat einfach sehr viel Zeit bei mir benötigt. Und ich hab mich lieber vor dem Supermarkt verquatscht als mein Tagespensum geschafft. Deswegen wär mir auch einmal in der Woche einzukaufen viel zu wenig.
 
Ist Kaliningrad-Passage immer noch ein Thema?
ja klar, mit dem Fahrrad nach Russland wollte ich schon immer ;) Falls mein Bürgeramt über dem Reisepass nicht einschläft, könnte es klappen.

ob ich mir extra für so eine Tour ein Velo kaufen sollte
weiß ich auch nicht: Ich fahre jedenfalls mit einem FlevoRacer ;)
Der Rückweg über Norwegen-Schweden soll ab durch die Mitte verlaufen, in etwa auf der Hochzeitsroute dieses Rennradpärchens...

Pläne für mein Tagespensum
sind ferienbegingt. Ich möchte in den 42 Tagen hin und möglichst weit zurückkommen.
@Wikinger s Tipp mit der Inlandsbanan würde 1000km sparen, dann hätte ich ausreichend Reserve für "nur" 150km täglich.
Oder ich nehme die Bahn innerhalb Deutschlands, dass sind z.B. von Flensburg auch zwei Tage Reserve (=400km).
Danke für Eure Beiträge,
Gruß Krischan
 
@Wikinger s Tipp mit der Inlandsbanan würde 1000km sparen, dann hätte ich ausreichend Reserve für "nur" 150km täglich.
Wobei Du dann allerdings, den meines Erachtens schönsten Teil Schwedens, mit dem Zug fährst. Es gibt auch die Möglichkeit von Idre (Dalarna) mit dem Fahrradbus bis nach HH oder Münster zu fahren, falls die Zeit knapp wird. Fährt aber nur 1x die Woche.

Gruß
Geli
 
Hallo,

Ich weiß jetzt nicht, wo Du radeln willst, aber falls Du in Nord-Schweden radeln willst, dann ist das so. D.h. nicht, dass es dazwischen keine menschlichen Siedlungen gibt. Aber die großen Städte werden an den E-Straßen (die trotzdem nur wenig befahren sind) viele hundert km vorher angekündigt, z.B. Jokkmokk am Polarkreis. Hat 3000 Einwohner. Es gibt einen Kreisverkehr, da kann man rechts abbiegen und geradeaus fahren. Schilder am Kreisverkehr sagen einem, wo es jeweils hingeht.
Einkaufen überhaupt kein Problem, wenn man nicht jeden Tag einkaufen muss.

Dann musst Du wahrscheinlich 2 Nächte auf dem Campingplatz ausharren, damit der Laden in der Nähe ist. Beim Wildcampen hat man in der Regel keinen in der Nähe.

Mein Plan war, irgendwann (vielleicht auch dieses Jahr) nach Skandinavien zu fahren und dort mal ein paar Wochen zu fahren. Ob das gleich Nordkap sein muss, ist eine andere Frage.:) Daher, sammel ich gerade Informationen zu Skandinavien und wie man dort am besten hinkommt und wo man da fahren kann. Nordkap ist natürlich ein Interessantes Reiseziel. Deswegen kann ich gerade auch nichts genaueres sagen.

Und ich denke nicht, das man die ganze Zeit fahren kann ohne mal ein Ruhetag einzulegen, ist zu mindestens meine Einschätzung nach meinen Trainingsstand. Muss ja nicht übertragbar sein.

Überlegungen sind natürlich auch, eine Reserve Gefriergetrockneter Lebensmittel mitzunehmen um dann, falls es mit dem einkaufen nicht Funktionieren sollte, einfach darauf zurück zu greifen.

Wichtig wäre auch, aus welchen Gewässern man direkt was trinken kann. Dann kann man vor Ort einfach seine Wasservorräte auffüllen, was vieles Vereinfachen würde.

Wobei Du dann allerdings, den meines Erachtens schönsten Teil Schwedens, mit dem Zug fährst. Es gibt auch die Möglichkeit von Idre (Dalarna) mit dem Fahrradbus bis nach HH oder Münster zu fahren, falls die Zeit knapp wird. Fährt aber nur 1x die Woche.

Meinst du den von Rucksack Reisen? Sonnst habe ich da spontan nichts gefunden, außer das es viele Anbieter gibt, die irgendwie Busfahrten anbieten. Ob die aber gleich auch Liegeräder mitnehmen ist dabei eine andere Frage. Auf der "Fahrrad Essen" Messe hatte ich auf dem Stand von Rucksack Reisen gesprochen und er meinte, das die schon Liegeräder mitgenommen haben. Ich würde da aber vorher mal nachfragen, bevor ich was buchen würde.
 
Meinst du den von Rucksack Reisen?
Die hier mein ich.
Wichtig wäre auch, aus welchen Gewässern man direkt was trinken kann.
Das ist im Moment stark im Wandel, wegen seltsamem Klima.
Im Sommer 2017 war in großen Teilen Schwedens das Trinkwasser knapp. In Dalarna waren wegen wenig Schneeschmelze viele Brunnen trocken. Im Süden zwischen Karlshamn und Alvesta (am Banvallsleden) gabs Keime im Trinkwasser und auf Öland auf den Campingplätzen waren überall Schilder, dass man dringend Wasser sparen soll.
Vergangenen Winter war zwar mehr Schnee, aber z.Z. haben die ebensolche Affenhitze wie wir hier. Ob sich das auf die Wassermenge und Qualität auswirkt, muss man beobachten.

Gruß
Geli
 
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