da musste ich doch glatt meinen eigenen Thread mit google suchen, tststs...
Auf dem Weg zur Mitte von
https://www.velomobilforum.de/forum...schen-mittelpunkt-mv.50799/page-5#post-921608
McPomm hab ich nun endlich meine Übungsfahrt bewältigt, ich bin in 5 Tagen viermal über 200km gefahren und Sonntag eine Rundfahrt durch die mecklenburger Seenplatte.
Was soll ich sagen? Es hat geklappt, besser als erwartet.
Am Freitag konnte ich schon um elf Feierabend machen und die erste Etappe von Wallenhorst nach Bad Bodenstein in zehneinhalb Stunden bewältigen. Ich hatte erst versucht, Kraft zu sparen, aber irgendwie kann ich nur Vollgas...
Die Zeiten des ersten Brevets sind bei 201km: (/) 27,7km/h, 9:55h.
Am Tagesende war der Schnitt nochmal um einen Durchschnittskilometer gesunken, aber das letzte Stück ist wohl immer das Längste...
Für die Übernachtung hatte ich Waldcamping geplant, doch das Hinweisschild auf Zecken, Kreuzottern und Wildschongebiet ließen mich zwischen Wald- und Feldrand einen feinen Hochsitz mit 2m breiter Sitzbank erblicken- Tadaa! Danke, liebe Jäger, ich nächtigte relativ erholsam (Mäuserascheln und kalter rechter Fuß)
Blick nach draußen
Der nächste Morgen begann früh, ich fuhr um 7:15h ab und spürte schwere Oberschenkel. Oh oh, ob ich wohl ankäme? Erst nach Baguette und Würstchen in Clenze konnte ich wieder richtig Gas geben, traumhaft leere Straßen, entspannte Sonntagsfahrer am Samstag, das war am Freitag die Hölle, hochaggressives Geheize der Eingedosten Stausteher und Extrembeschleuniger
So sahen die Zeiten meiner zweiten "Prüfung" etwas langsamer aus, 201km: (/)22,8- 11h brutto.
Am Ende in Seedorf am Malchiner See standen 219km auf dem Zähler, ächz, aber glücklich
Ich wurde herzlich in Empfang genommen, nach einem Tee in Klaus und Ines
@Wikinger s Zirkuswagen schlief ich viel tiefer und länger als im Hochsitz. Allerdings war ich nicht der einzige, dem bei 6*C beide Füße kalt wurden.
Das gemeinsame Pfingstsonntagfrühstück war nahrhaft und gut, sodass die "kleine" Runde (85km) durch die traumhafte Landschaft- ich liebe Mecklenburg-Vorpommern- gut zu schaffen war. Nur beim Laufen eierten meine Beine rum, das liegt sicher am Flevofahren
Nachmittags fettes Eis im Café, abends Spareribs im Steakhouse am Basedower Schloss, viele nette Schnacks mit freundlichen Leuten, das war echt klasse!
Am Montag kam ich etwas zu spät, aber reisefertig zum Frühstück, die Rettungsfolie unter der kurzen Isomatte hatte sich bewährt, warme Füße, heißer Tee, herzliche Abschiede, einem guten Start um 9:30h stand nichts mehr im Wege.
Diesmal kletterte ich auf den Aussichtsturm am Wegesrand und genoss nocheinmal den Blick über das Auenland. Unten am Turm stand eine Karte, auf der ein Abkürzung auf "Fahrwegen" verzeichnet war. Es war ein Traum: Eine uralte Allee auf hundert Jahre altem Kopfsteinpflaster, leicht bergab, wie eine Fahrt in die Kaiserzeit. Der fahrtechnisch schlechteste Abschnitt meiner Tour beschert mir die schönste Erinnerung, nach der Allee kamen sandige Feldwege mit fünf Abwürfen, Speichenbrüchen, Schaltungsseilabriss und Platten. Nicht so toll, aber die Reparatur glückte und ich konnte nach vier abgekürzten Kilometern und einer Fahrtzeitverlängerung von zweieinhalb Stunden berauscht und glücklich weiterfahren (die ausgeschütteten Mengen an Endorphinen bewirken Erstaunliches
)...
wo war ich?
Abendstand: 220km, 9:15h Fahrzeit, 23,8(/), 14h brutto. Mein 3. DiY-Brevet bei 200,5km lag bei gleichem Fahrschnitt noch in der Zeit, 13h brutto.
Gleicher Ort zur Übernachtung, in Bad Bodenstein hatte ich beim Wassernachfüllen in der Bahnhofskneipe die versammelte, wild feiernde, besoffene Jägerschaft der Gemeinde angetroffen und konnte sicher sein, dass keiner mehr zum Schießen kommt
Doch Schreck in der Morgenstunde: Motorengeräusche, anhalten, weiterfahren, näherkommen, anhalten, wieder wegfahren, anhalten, zurückfahren, aaahhhhh, was war das? Ein Bauer, der die Bewässerung umsetzt. Bauern sind oft Jäger, gleich ist der Arsch ab, oh oh.
Doch der junge Kerl hatte nur die Arbeit im Kopf (und Restallohol?) und er übersah sowohl mein im Gras liegendes Rad, als auch die zugezogenen Gardinen im Hochsitz. Beim Start um halb acht musste ich dann durch den wild umherschießenden Beregner zirkeln, aber ich blieb trocken.
Kräftiger Ostwind blies mich freundlich nach Hause, keine Pannen mehr, trotz mittlerweile fünf gebrochener Speichen eierte das Rad kaum und ich kam super voran. Mein Körper fügte sich meinem Willen? Die nervigsten Missempfindungen waren die trockenen Lippen wegen fehlendem Sonnenschutz und damit einhergehendem "Sonnenbrand". Ansonsten: Endlich wieder radfahren
In Celle an der Aller machte ich einen längeren Ess- und Tagebuchstopp und kam nach 216km um zehn vor acht zu Hause an. Die Brevetzeiten an diesem Dienstag waren bei: 201km, 24,4 (/), 11:53h brutto.
Am Ende bin ich in den fünf Tagen 970km insgesamt gefahren, die Tausend hätte ich mit dem versäumten Abstecher nach Teterow noch vollmachen können, aber das war mir nicht mehr wichtig. 200km am Tag reichen mir allerdings und für die Nordkapptour werde ich wohl noch nach unten korrigieren.
Gestern konnte ich gut arbeiten, nicht mal im Kino bin ich eingeschlafen
Danke für Eure Aufmerksamkeit, in Gedenken an Christoph und Beileid für Heike aus Hamburg grüßt
Krischan