Fährt hier jemand Tubeless am VM?

Also angenommen, jemand finanziell nicht so gut dastehender hat sich ein Liegerad selbstgebaut und fährt das ganz glücklich mit Pannenschutzschläuchen aus dem Baumarkt o.ä. im Alltagsbetrieb...wäre das viel unzuverlässiger als das von euch beschriebene System?
Im Zweifel ja! Bevor du den nächsten überteuerten Pannenschutzschlauch kaufst versuch es doch mal mit Ghettotubeless, wenn deine Reifen nicht zu dünne Wände haben. Dafür brauchst du nur die Milch und einen alten Schlauch, das kostet nicht viel:


Danach weisst du es!
 
Das ist dann inner Tube tubeless. :ROFLMAO:

Aber wie so oft ne gute Idee.

We macht das als erstes fürs VM?
 
Hoodie und Basecap nicht vergessen. Sonst wird "Ghettotubeless" nicht dicht. :ROFLMAO:
Im Ernst: Das mag für Innenstadt-MTBs gut sein, aber das Experiment mit dicken Schläuche vom Pucky-Rad zwischen 20"-Felge und Pro-One mit 8 bar mach ich nicht.

Gruß
Christoph
 
Für Trainingsrunden prima. Mehrverlust im Rollwiderstand geschätzt 40%.

Für alle anderen ist auch "richtiges" Tubeless bezahlbar. Felgen werden bei modernen Dichtmilcharten immer weniger zum Problem (selbst "Non-Tubeless"-Felgen weisen oft Kompatibilität auf / halten dicht), gutes Felgenband ist günstig und kann im Zweifelsfall zweimal herumgewickelt werden, zwei Tubelessventile rein, Mantel mit gutem Sitz drauf und gib ihm..

Größter Kostenfaktor sind Booster, Felgenband, Dichtmilch und Ventile. Booster, der absolut größte Posten - nur konstellationsabhängig notwendig.

Freundliche Grüße
Wolf
 
Auf meinem Fully sind Schwalbe Smart Sam irgendwas - hatte den "Ghettotubeless"-Trick (1x intakter, 1x leicht beschädigter Schlauch) ausprobiert, da schleichender Druckverlust am Vorderreifen. Sommer letzten Jahres bereits, Mai herum.

Fuhr sich deutlich bescheidener bei gleichem Druck am leicht undichten Schlauch. Demontiert, Dichtmilch raus (auch zwischen Mantel und Schlauch) = rollt wieder.
Vorteil ist, dass unterwegs geringe Undichtigkeiten abgedichtet werden, ja. Doch wenn eine Undichtigkeit bestand, kann sich auf zusätzlichen Rollwiderstand eingestellt werden.

Bei dünnen Slick-Mänteln a la One / GP4000 steigt bereits durch Montage eines "dicken Resteschlauchs" der Rollwiderstand an. Durch Dichtmilch bei Undichtigkeiten (zwischen Mantel / Schlauch) nochmal. Auf der Tour sicherlich von Vorteil (kein Plattfuß), doch ansonsten nur fürs Training zu gebrauchen.

So weit meine Erfahrungen.. gegenüber Tubeless (auch mit Non-Tubeless-Felge) rollten beide Experimente besch...eiden.
Günstige, "langsame" Reifen montiert = der Unterschied wird geringer ausgeprägt sein, doch zum Vorteil wird es sich (abgesehen der Pannensicherheit) nicht wenden. Lieber tubeless.. notfalls auch günstig ohne Booster etc. - alles machbar. Das rollt dann besser und bietet Sicherheit.

Freundliche Grüße
Wolf
 
Walkarbeit und Reibungsverluste zwischen (dickem) "Ghettotubeless"-Innenschlauch und darüber montierten Slicks.
Wo soll denn da eigentlich Walkarbeit stattfinden @TitanWolf ? Wenn ich das oben verlinkte Video richtig interpretiere ist der längs aufgeschnittene 20 Zoll Schlauch stramm ins 26 Zoll Felgenbett gespannt und Kontakt zwischen Schlauch und Reifen findet nur in der Klemmung zwischen Felgenwand und Reifenflanke statt, also im Reifensitz. Da herrscht maximale Flächenpressung. Was soll da walken?
 
Zuletzt bearbeitet:
Hatte mich nicht auf den aufgeschnittenen Schlauch versteift, ist halt eine Art der "Dichthilfe".

Einseitig stramm in ein viel größeres Felgenbett gespannt, fungiert er als walkarmer bis -freier "Dichtring", ja. Dann ist die Walkarbeit zu vernachlässigen. Bei unseren oft verwendeten 20" Rädern wird es schwierig, ausreichend Spannung aufzubauen (16" Schlauch? 12" Schlauch?). Den Schritt mit aufgeschnittenem Schlauch fand ich bislang unnötig.

Die "Dichtung" bei mir war immer Felgenband und dünneres, dichtendes PP-Klebeband, ohne aufgeschnittenen Schlauch.
Wenn der innere Schlauch jedoch als Luft- und Dichtmilchkammer eingesetzt wird (ergo: nicht aufgeschnitten, passende Größe), treten die oben beschriebenen Nachteile auf. Extrem kostengünstig ist, Felgenband drin zu belassen und die Seiten mit 2-3 Runden dünnem Tesa (10-15 mm Breite?) zu überkleben, das reicht aus für reinen Tubelessbetrieb. Allerdings: die Reinigungsarbeit (Felge von Tesa befreien) ist anstrengend.

Freundliche Grüße
Wolf
 
Mit "intaktem" (= pumpfähigem, nach Dichtmilcheinfüllung) Schlauch, Felix. Ringsrum aufgeschnitten habe ich keinen, nein.
 
auch günstig ohne Booster etc. - alles machbar.
Von @Felix stammte doch die Idee, einen kleinen Feuerlöscher in einen Booster umzubauen. Hier gibt die Feuerwehr die Dinger ab, wenn sie die Prüfung nicht bestehen. Bei einem CO2-Löscher muss man sich auch keinerlei Gedanken zur Druckfestigkeit oder Entsorgung des Inhalts machen.

Gruß
Christoph
 
dann wäre ein Schlauch mit Dichtmilch drin Ghettotubeless? Obwohl da ein kompletter Schlauch ist, der die Luft hält?
 
Der Grund, die Dichtmilch einzufüllen, war eine latente Undichtigkeit eines der Schläuche.. In Voraussicht auf die nächste Beschädigung am anderen Schlauch sowie Test der Dichtwirkung auch dort eingefüllt. "Tubeless-Abdichtung" war somit Auslöser für den Versuch.

Daran orientiert, dass auch, wenn der Schlauch komplett kaputt gehen sollte (reißen bspw.) tubeless weiter gefahren werden kann, da die Milch den Mantel abdichtet - wie bei "richtigem" Tubeless. Natürlich muss dann etwas nachgepumpt werden. Das Felgenband hatte ich, wie oben schon als Tipp genannt, mit schmalem Tesa zusätzlich ringsherum festgeklebt und abgedichtet. Das Ventil des Schlauchs testweise mit 10 mm breiten, doppelseitigen Klebeband untendrunter ringsherum versehen (der Schlauch, dann festgeschraubt).

Die Mantel-Seitenwände ließen keine Dichtmilch durch, obwohl sich einige Milliliter Dichtmilch beim defekten Schlauch zwischen Schlauch und Mantel befanden. Somit erfolgreich.

Mit Schlauch drin ist es so oder so kein "Tubeless", siehe Name. Auch, wenn der Schlauch aufgeschnitten wird.. Daher empfehle ich, die Definition "Ghetto-Tubeless" nicht zu straff zu ziehen, wenn der Schlauch bei mir noch halbwegs intakt war.

Was ich sagen kann, ist, dass der Versuch nicht aufgrund potentieller Undichtigkeit, sondern aufgrund des Rollwiderstands abgebrochen wurde. Sofern ein längs aufgeschnittener Schlauch diesen nicht aufweist (abhängig davon, wie weit sich Mantel und Schlauch überlappen), ist doch alles gut.

Die Idee mit Feuerlöscher-"Booster" ist gut. (y)

Freundliche Grüße
Wolf
 
Bedingt durch häufige Platten, habe ich es auch mit Dichtmilch im Schlauch im normalen Schlauch/Mantel-System probiert. Ich merkte dabei keinen Walkwiderstand oder ähnliches. Leider hat aber das Abdichten auch kleinster Löcher nicht funktioniert, weil die ausgetretene Milch zwischen Schlauch und Mantel nicht genügend Luft bekam um einzutrocknen und somit abzudichten.

Ich hatte auch oft innen am Schlauch feinste Löcher. (Dort, wo der Schlauch auf dem Felgenband aufliegt.) Trotz genauester Untersuchung konnte ich keinerlei Ursachen feststellen wieso es innen Löcher im Schlauch gab, zumal diese an den unterschiedlichsten Stellen auftraten.
Auch hatte ich schon Schläuche, die bereits 'original' undicht waren. Ich nutze bisher ausschließlich Schwalbe-Schläuche und habe den Eindruck gewonnen, dass die Qualität extrem nachgelassen hat.

Aktuell fahre ich zwischen Schlauch und Mantel Antiplattband. Dies mag sicher zu erhöhtem Rollwiederstand führen, aber dafür hat es schon viele mögliche Platten durch Glasscherben, Nägel, Dornen und Stacheln verhindert. Es ist immer interessant, was man so alles aus einem Reifen ziehen kann.

Über Winter habe ich Schwalbe Racer montiert. Ansonsten hatte ich Kojak und One gefahren. Der Unterschied zwischen One/Kojak und Racer sind ca. 8 km/h in der Endgeschwindigkeit. Da ich aber auf maximale Top-Geschwindigkeiten keinen Wert lege, macht mir das nichts aus.

Nach wie vor möchte ich TL ausprobieren, bin aber noch am Schauen, wie ich das am günstigsten machen kann, da ich nicht bereit bin, für zwei neue Vorderräder die verlangten (Wucher-)Preise zu zahlen.
 
Ich bin vor ein paar Jahren Speed Contact mit aufgeschnittenen Schlauch und Dichtmilch gefahren, ich hatte Ginkgo 25mm Felgen am Dfxl und soviel Felgenband herum gemacht bis die Reifen fast nicht mehr zu montieren waren.
Das funktionierte super, hinten und vorne und es war nicht langsam.
 
Vorne 18" irgendwas breites, hinten 24" auch breit.

Ich ging davon aus, das je strammer der Reifen auf die Felge gezwungen wird er nicht abspringen kann, bin mit etwas über dem zugelassenem Druck (6Bar vorne
, 5Bar hinten) gefahren, ghettotubless für Mtb ist ja eher um so wenig Druck wie möglich zu fahren.
 
Der Unterschied zwischen One/Kojak und Racer sind ca. 8 km/h in der Endgeschwindigkeit. Da ich aber auf maximale Top-Geschwindigkeiten keinen Wert lege, macht mir das nichts aus.
Wenn das im oberen Geschwindigkeitsbereich, wo Luftwiderstand den Geschwindigkeitszuwachs mindert, einen so beachtlichen Bonus bringt, muss es gerade bei geringeren Geschwindigkeiten, wo es der Rollwiderstand meht Anteil hat, doch ganz schön Leistung für gewünschte Geschwindigkeit sparen.
 
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