Ein weiteres Velomobil in Holzbauweise

Ok, aber wir haben gegenwärtig nur die MTB-Technik zur Verfügung. Insbesondere für die Hinterräder fehlen Alternativen, mit bestenfalls ganz wenigen und eher eher experimentellen Ausnahmen. Da kann man dreimal von Automobiltechnik träumen oder auch den ganzen Tag über. Es bleibt beim Träumen. Und DAS - Ideen für bessere Federbeine jenseits der MTB-Technik, dürfte wohl tatsächlich den Rahmen DIESES Fadens sprengen.
 
Wie Jack Lee erwähnte, ist es dann besser, MTB-Stoßdämpfer zu verwenden, die eine Stahlschraubenfeder und keine Luftfeder haben.
 
Und die mit den real existierenden Fahrbandbedingungen hier in der Region massive Problem haben. Wei gesagt - der Luftdämpfer in meinem Rad werkelt seit jetzt ca 9000 km von einer Socke geschützt, aber leider unmittelbar im Spritzbereich des offenen Hinterrads meines VM. Und klar ist natürlich, dass ich die Socke immer mal wieder auswasche und die Gleitfäche kontrolliere.
 
Gestern sind die Dämpfer angekommen, heute habe ich alles entsprechend angepasst und Luftdruck und Dämpfung eingestellt.
Der erste Eindruck ist, dass die Monarch RL (das Lockout benötige ich zwar nicht und der Monarch R wäre auch nochmal 20 Öre günstiger gewesen, aber davon war leider keiner lieferbar) bei weitem nicht so sensibel ansprechen als die zuvor verbauten SID.
Vielleicht liegt's daran, das die Teile neu sind und eine gewisse Einlaufphase benötigen.
Ich konnte die Funktion auch nur im Stand testen, da ich an der Dämpferaufnahme ein wenig Fleisch für den dickeren Ventilbereich wegnehmen musste und die Stelle gleich nachlackiert habe.
Was die Verschmutzung angeht, habe ich hoffentlich eine ganz brauch- und haltbare Lösung gefunden.
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Der Fahrradschlauch, den ich über's Lenkgestänge gezogen habe, hält nun in dem dunklen Radkasten auch schon über 2500km und weist noch keine Risse oder poröse Stellen auf.
Die Dämpfer werden mit der Luftkammer nach oben montiert, sodass der Schmodder schön nach unten ablaufen kann.
Meint Ihr es ist sinnvoll, die Kolbenstange vor der Montage etwas einzufetten?
 
Mit dem einfetten bin ich hin- und hergerissen...
Auf der einen Seite, wer gut schmiert, der gut fährt...
Auf der anderen Seite bleibt auf dem Fett nur der ganze Sand und Staub hängen, und dann hast Du Schmirgelpaste...
In dem Fall würde ich glaube ich auf Fett verzichten.

Dir viel Erfolg!
Grüsse
Oliver
 
Es gibt Fette die bestandteilen haben die das Plastic/gummi der Dichtungen angreifen. Unbedingt Hersteller angaben folgen.
 
Ja, Brunox benutzen wir im Freundeskreis schon seit Jahrzehnten für Gabel und Dämpfer.
RS hat zu den Dämpfern auch je einen kompletten Gleitlager- und Dichtungssatz beigelegt.
 
Die Probefahrt hat meinen ersten Eindruck von gestern komplett widerlegt.
Die Dämpfer machen einen richtig guten Eindruck. Sensibel und deutlich besser gedämpft als die SID ohne Rebound-Einstellung.
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Mit 5 bar wird der Federweg noch nicht ganz ausgenutzt, obwohl die Strecke es eigentlich hergegeben hätte.
Ich lasse das dennoch zunächst einmal so und schaue es mir mal ein paar Wochen lang an. Dann kann ich den Druck gegebenenfalls noch ein wenig reduzieren. (Der gelbe Anschlagelastomer dient mr als Federwegsindikator)

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Mit den Trommelbremsen werde ich nicht so recht warm.
Die Bremsleistung der 90er SA ist, wie schon erwähnt, nicht üppig aber okay.
Bei entsprechender Handkraft auch in Notsituationen ausreichend.
Auch auf längeren Spessartabfahrten konnte ich bisher kein Fading feststellen. Die Bremsen fangen zwar irgendwann an zu riechen und die Naben werden entsprechend heiß, aber sonst ist alles im grünen Bereich.
Das Gequietsche geht mir aber unglaublich auf die Nerven.
Bei starkem Bremsen bei hohen Geschwindigkeiten sind die Bremsen still. Laut wird es bei längerem starkem Dauerbremsen. Dann ist aber auch wieder augenblicklich Ruhe, wenn ich die Bremsen kurz löse und sofort wieder reinhaue.
Richtig schlimm ist es bei geringer Geschwindigkeit und zartem bis mittelstarkem Bremsen. Abbremsen vor der Ampel, auf Supermarktparkplätzen, eben überall wo man die Geschwindigkeit geplant von langsam bis kurz vor null reduzieren muss.

Anschleifen mit der Schleiftrommel, Anschleifen von Hand, Reinigen der Trommel mit Waschbenzin, Sauberrubbeln der Beläge mit trockenem Lappen, all das schafft augenblicklich Ruhe. Aber nur etwa zwei Bremsungen lang, dann ist alles wieder beim Alten.
Ich spiele bereits mit dem Gedanken, auf Scheibe umzurüsten.
Hat jemand noch irgendwelche Tipps, wie ich der Akustik Herr werden könnte?
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Das Gequietsche [der Trommelbremsen] geht mir aber unglaublich auf die Nerven.
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Hat jemand noch irgendwelche Tipps, wie ich der Akustik Herr werden könnte?
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@Lutz/Co sagt mir mal, mit dem Anfasen einer Kante könnte man dem Herr werden. Ich weiß nur nicht mehr welche, aber es bleibt ja nur die Kante in Laufrichtung vorne und die Kante nach Innen übrig...
 
Auf- und ablaufende Kante anfasen und die Schlitze können einfach gerade mit der Pucksäge gesetzt werden; eventuell mit einer kleinen Dreiecksfeile schlichten.
 
Alle Kanten waren bereits von Haus aus angefast. Daran lages also offensichtlich nicht.
Da mein Hauptverdacht auf den auflaufenden Backen liegt, habe ich dort testweise kreuzweise Rillen eingefräst.
Mal sehen, ob sich dadurch etwas ändert.
Was ist übrigens eine Pucksäge?
 
Die hat eine sehr bekannte Schwester die man ohne "ck" schreibt.

Die hat sogar eine eigene Wikipediaseite... Puksäge
Mit eigener Geschichte zu Puk und Puck und dem Patentamt anno 1936.
Und dem Hinweis, dass man das Sägeblatt richtig rum einsetzen sollte... :)
 
Die kreuzweisen Rillen haben leider nichts gebracht.
Schade.

Ich habe noch ein anderes Thema.
Durch den "Sommerkühler" und die aufstellbare Klappscheibe kommt eine Menge Luft ins Velomobil. Sehr angenehm. Die Lüftung könnte aber deutlich besser funktionieren, wenn ich die Luft auch entsprechend wieder aus dem VM heraus bekäme.
Wenn ich ohne Arretierung der Kabinenhaube mehr als 30km/h fahre, fängt das VM an zu ballonieren und die Haube hebt sich ein klein wenig an.
Als Luftauslass hatte ich zum einen den Weg über die Öffnungen hinter dem Kopf und zum anderen den Weg durch die durchlöcherte Rückenlehne und die Öffnungen in der unteren Wartungsluke eingeplant.
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Leider ist auch bei Höchstgeschwindigkeit keinerlei Luftzug um den Kopf herum zu spüren. Ich vermute daher, dass die Luftauslässe am Bürzel aerodynamisch einfach völlig fehlgeplant sind. Ich hatte dort auch schon mit 3D-gedruckten Spoilern experimentiert, leider ohne jeglichen Erfolg.
Meine Frage an die Arodynamiker unter uns:
Was könnte ich hier und auch den den Öffnungen der Wartungsluke verbessern?
 
Ich vermute daher, dass die Luftauslässe am Bürzel aerodynamisch einfach völlig fehlgeplant sind. Ich hatte dort auch schon mit 3D-gedruckten Spoilern experimentiert, leider ohne jeglichen Erfolg.
Hast Du schon mit Wollfäden experimentiert? Damit die Luft dort wirkungsvoll abgesaugt wird, muss der Druck deutlich niedriger sein als an den Einlässen, und das bedeutet, es muss halbwegs Strömung anliegen. Das würde ich als erstes prüfen.
Was man noch an der Form ändern kann, um Strömung dorthin zu bringen, weiß ich nicht so recht. Ein Spoiler vor dem Entlüftungsschlitz scheint mir ungeeignet, hinter dem wird's ja Wirbel geben. Klingt zwar paradox, aber irgendwas, was Luft kurz vor dem Schlitz tangential an die Fahrzeugoberfläche leitet, könnte helfen.
 
... Wenn ich ohne Arretierung der Kabinenhaube mehr als 30km/h fahre, fängt das VM an zu ballonieren und die Haube hebt sich ein klein wenig an. ...
Anhang anzeigen 344852
Die Haube zeigt den Weg, einfach die Planung anpassen und den Spalt planmäßig etwas vergrößern (nebenbei lässt sich da leicht ein hochgesetztes Rücklicht in dem Spalt unterbringen) . Dann wird auch der Kopf etwas besser gelüftet (vgl. X-Stream).
 
Hast Du schon mit Wollfäden experimentiert?
Das habe ich tatsächlich noch nicht.
Leider kann ich die Stellen in den Rückspiegeln gerade eben nicht einsehen.
Daher habe ich soeben eine Kamerahalterung auf dem Drucker angestartet, die ich auf den "Wickeltisch" bappen kann.
Dann sollte man wohl etwas sehen. Bin gespannt.

Die Haube zeigt den Weg, einfach die Planung anpassen und den Spalt planmäßig etwas vergrößern (nebenbei lässt sich da leicht ein hochgesetztes Rücklicht in dem Spalt unterbringen) . Dann wird auch der Kopf etwas besser gelüftet (vgl. X-Stream).
Nun ja, das ist dann aber eher die brachiale Lösung. Entweder ich fahre dann tatsächlich mit spaltbreit geöffneter Luke oder ich muss das Dach komplett rausreißen und entprechend erhöhen. So gravierend ist das Problem dann doch nicht. :)
 
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