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Wenn es um Jobrad geht, oder auch dienstlich benutze Räder, kommen eben DGUV Prüfung etc dazu.
Was das Thema DGUV-Prüfung angeht:
"Welche Dienstfahrräder fallen unter UVV?
Die Unfallverhütungsvorschriften (UVV) gelten verbindlich für Dienstfahrräder, die folgende zwei Bedingungen erfüllen:
- Das Dienstfahrrad muss betrieblich genutzt werden. Eine betriebliche Nutzung ist beispielsweise dann gegeben, wenn der Arbeitnehmer im Auftrag seines Unternehmens mit dem Dienstfahrrad Botengänge verrichtet. Die Fahrt mit dem Dienstfahrrad zur Arbeit ist keine betriebliche Nutzung, sondern eine private. Dienstfahrräder, die ausschließlich für den Arbeitsweg und in der Freizeit verwendet werden, sind nicht von den UVV betroffen.
- Das Dienstfahrrad muss nach der Definition von 2 Abs. 1 DGUV Vorschrift 70 maschinell angetrieben werden. Dies trifft auf normale Fahrräder und Pedelecs 25 nicht zu, sondern nur auf Pedelecs 45."
D.h. ein S-Pedelec fällt darunter, alle anderen Räder nicht. Ändert aber nichts daran, dass ein Arbeitgeber, der ein Dienstrad zur Verfügung stellt (egal ob via Jobrad oder als vom AG bezahltes Rad), das auch als solches genutzt wird und nicht als reines Freizeitspassgoodie zwei Dinge möchte:
1. Das Ding funktioniert sicher und zuverlässig
2. Der Mitarbeiter muss keine Zeit aufwenden oder gar Know How erwerben, um das Teil nutzen zu können oder es gar selbst warten. Und auch sonst niemand im Betrieb. Halt analog zu Dienstwagen.
Was er garantiert nicht möchte ist, dass irgendwelche Leute unklarer Qualifikation an dem Teil rum schrauben und im besten Wollen so allerlei kaputt reparieren, bei missratenem Tuning Sollbruchstellen oder zusätzliche Gefährdungen einbauen oder gar sich selbst verletzen während oder als Folge solcher Arbeiten.
D.h. ein Dienstrad hat genau den Zweck, zuverlässig zu funktionieren. Wenn dazu Teile vor Bruch ausgetauscht werden müssen ist das sinnvoll. Nicht sinnvoll ist es bei einem solchen Fahrzeug Teile bis zum Bruch zu fahren oder solche zu verbauen, die vielleicht ein mu schneller machen, dafür aber behandlungssensibel sind oder nicht haltbar. Analog zum Firmenwagen, wo es vermutlich auch eher ungern gesehen wird, wenn dessen Nutzer am Wochende auf dem Hinterhof an der Motorsteuerungssoftware rumfummelt, die Bremsen tunt oder Tieferlegungsfedern selbst einbaut.
Na klar ist Fahrradtechnik keine Raketentechnik und na klar ist das von den meisten Leuten lern- und beherrschbar. Von manchen Leuten aber nicht und viele wollen das schlicht nicht. Sie sind bereit, Geld dafür zu bezahlen, dass andere das machen, die sich mit sowas auskennen. Das trifft auf die meisten Leute zu, deren Hobby nicht Fahrräder sind - und da diese Sorte Menschen hier im Forum wohl eher selten anzutreffen ist stösst diese Haltung hier offenbar auf maximales Unverständnis. Vielleicht hilft dann die Frage wer der hier Anwesenden eine Putzfrau hat, zu Hause oder in der Firma. Putzen ist ja nicht soooo schwierig - kann man lernen. Selbst machen ist deutlich billiger und dann weiss man auch, dass es ordentlich gemacht wird. Warum also jemand anders dafür bezahlen? Auch Elektrik verlegen ist keine Rocketscience. Oder das Dach decken. Oder oder oder. Trotzdem all diese Dinge im Prinzip von jedem, der seine Sinne beisammen hat, etwas logisch denken kann und bereit ist, ein bisschen was zu lernen, selbst gemacht werden könnten holen sich die meisten Leute dafür üblicherweise einen Handwerker. Erst recht in der Firma, wo andere Sicherheitsvorschriften und Haftungsregelungen bestehen als privat.
Bei Jobrad ist es wohl auch nicht grundlos untersagt, an dem geleasten Rad gröbere Umbaumaßnahmen vorzunehmen...