eine wirklich tolle Strecke, die auch bestens für Velomobile geeignet
Dem kann ich as Wiederholungstäter nur beipflichten.
2015 war das mein erster gefinishter 600er, zur Quali für PBP unerlässlich, daher die seinerzeit gefühlt sehr weite Anreise.
Also war ich voller Vorfreude, besonders die hügelige Strecke zwischen Schwerin und Wismar hatte sich als wieder -haben-will ins Gedächtnis gegraben.
Und es sollte - versprochen- das erste Brevet mit dem neuen MK7 mit voller elektrischer Ausstattung wrden. An meinem freien Freitag nach Weida, dort übernachten, in knapp 3 h zum Start, auspack und freu!
Nunja: Eile mit Weile bzw. gut Ding will- genau.
Aber ich hab ja schon noch einen Milan. Also den einmal auf die Seite gelegt, alle Reifen noch gut, vorne rechts nachgepumpt und den Wetterbericht gecheckt: warm und trocken, also als Bedewanne (600km unter der Klapperhaube in der Rappelkiste waren keine so tolle Vorstellung.
Feitag in RUHE alles vorbeiten hat der Trainer gesagt, und auf einmal war auch Zeit dazu. Die sea2summit Luma und der Biwaksack sollten zum ersten Mal zum Einsatz kommen. Stullen geschmiert. Pellkartöffelchen gepökelt, Bananen besorgt, Die Trinkblase mit 1l Abfelsaft bereitgelegt, gleich neben den Kühlschrank, in dem die Stullen und Tüften übernachteten.
Früh in die Falle und um 5 wach und voller Tatendrang. Kaffe gemacht, den Proviant eingepackt und los gings. Auf der A2 lief alles flüssig. Hinter Braunschweig fiel mir ein, dass ich mich nicht erinnerte, den Trinksack aufgefüllt zu haben- genau den hatte ich doch liegen lassen.
Asl ich um 9in Warberg ankam, fertigte Hartmut gerade eine größere Gruppe ab und Moment, das goldbraune M7 kenn ich doch?! Genau
@bike_slow war dabei und ließ sich etwas Zeit um mit mir zusammen auf die Piste zu gehen. Sehr nett aber ich hab ihn vorgeschickt, da ich doch noch ein paar Minütchen brauchen würde.
@Guzzi war mit zwei Trinkflaschen behilflich, Umziehen, Kontaktlinse ins linke Auge, Sonnencreme, ...
Und dann immer noch früh auf die Piste, bei bestem Wetter. Es waren Milane in der Luft ;-)))
An der Tanke in Arendsee war
@bike_slow auch gerade eingetroffen, passt doch! Ein Eis, einen Pott Kaffee, einmal die Keramikabteilung frequentiert und wir rollten weiter. Die Fähre lag gerade noch so da (beim letzten Mal ist sie 20m zurückgefahren um mich noch mitzunehmen ;-))) Auf der anderen Seite mit dem kleinen Kettenblatt ganz einfach auf den Deich gekommen und weiter durch die Elbauen.
Neustadt-Glewe: Eis, Kaffe, Pizza, Flaschen auffüllen, Wahoo nachladen. Und gleich kommen doch die Abfahrten am Schweriner See ;-) Hier bleibt an den Anstiegen Andreas etwas zurück und wir beschließen, in Kühlungsborn an der Promenade wieder zusammen zu kommen.
Dann fingen meine Füße an zu brennen wie Hölle, also Pause, Schuhe und Srümpfe aus, Nussecke und viel Wasser und einige Randonneure zogen an mir vorbei, natürlich auch
@bike_slow . Auf der B105, die ja auch nicht schlecht läuft, in dieser Richtung zumindest kam er dann wieder in Sicht. Nach dem Abzweig in Neubukow geht es ja ein ganzes Stück meist bergauf. Voriges Mal habe ich kurz vor dem Ortseingang von Kühlungsborn eine Pause machen müssen, weil ich fix und alle war, diesmal ging das alles ganz kommod.
Dann bin ich den ersten Schildern zum Strand gefolgt und nicht erst zur Kontrolltanke gefahren, da konnt mich wohl niemand finden. Noch einmal ein Stündchen die Schuhe aus, draußen in der Sonne getafelt uund dann doch noch zur Tanke für den Eintrag in der E-Brevetkarte.
In der beginnenden Abenstimmung die Kühlung wieder raufgekurbelt (das war auch nicht so schlimm, wie die Erinnerung, immer den Mond vor der Nase, herrlich. Und die Ligusterhecken dufteten nach Sommer!
Irgendwann war es dunkel und ich beschloss, jetzt sei der Zeitpunkt für mein Biwak. Kurz vor Rosenow (den Namen hatte ich mir wegen Beinaheabflug auf seinerzeit feuchtem, üblen Kopfsteinpflaster gemerkt) biegt der Track nach rechts ab und von links kommt ein unbefestigter Weg aus dem Wald, den ein Stückchen reingerollt, Den Milan hinter einem Holzstapel aus Straßenrichtung versteckt, Stirnlampe raus und die Luma aufgepumpt. Das geht mit dem Packsack als Pumpe wirklich gut! Aber Mücken gab es da! Schrecklich!!!
Kaum hatte ich mich eingesackt, fuhr das erste von 3 Autos vorbei. Ich versuchte schließlich zu schlafen, indem ich den Gesichtsausschnitt des Mumienschlafsacks von innen zuhielt. Kurz nach 2 hatte ich genug davon und brach wieder auf. In dem Moment bog ein Randonneur um die Ecke, und als ich den überholt hatte kreuzte ein ausgewachsensn Wildschwein, wenige Meter vor mir. Und die sind ja bekanntlich schlecht für die Aerodynamik ;-). Am Kopfsteinpflaster in Rosenow kam ich auf einem geklinkerten Fußweg auch vorbei. Und holte in der Nacht einige der Randonneure wieder ein, die mich "links liegen" gelassen hatten. Es war etwas zäh und so freute ich mich wirklich sehr auf den McDonalds in Parchim mit Kaffee und Frühstück. In der Zwischenzeit verputzte ich ein paar meine Pellkartoffeln (wenn die nicht von df-Fahrern verhext werden, wie letztens durch
@ChristianW kann die auch ein Milanfahrer vertragen) Frustrierte Randonneure vor verschlossenen Türen und ein bekannten M7-
@bike_slow schlief selig im VM. Also ein einsames Frühstück aus Bordmitteln und weiter.
Jetzt wurde der Himmel langsam, langsam hell, die erste Amsel fing an zu singen, als ich in Parchim aufbrach. Ohne die dichten Nebelbänke vom letzten Mal ließ sich das Stück auch ziemlich gut fahren. So richtig power hatte ich nicht mehr in den Beinen und der Puls wollte auch nicht mehr über 110, aber eigentlich lief es sehr hübsch. In der Morgendämmerung hatte ich einpaar Mal leicht Hallus, wenn Leitpfosten oder Verkehrsschilder sich zu personenhaften Formen verzerrten.
In Bad Wilsnack habe ich kurz vor 6 eine Ehrenrunde die Hauptstraße rauf und runter gedreht, in der vagen Hoffnung, eine der Bäckerein... Sonntag morgen- vergiss es.
Aber bei der Tanke am Ortsausgang war zwar kein Licht an, aber die Schiebetür ging auf als ich darauf zu rollte. Der Kaffeautomat machte Überchwemmung und spendete kein Getränk, aber es gab Filterkaffee. Endlich. Und bald gab es wieder Gesellschaft. Dafür fiel die Pause in Havelberg eher kurz aus. Die Elbbrücke vor Tangermüde brav auf dem Radweg (letztes Mal war ich da schon im Zombiestadium und auf der Suche nach etwas Essbarem durch enge Kopfsteinpflastergassen gerumpelt).
Wolmirstedt, dann müssten ja bald die Hügel kommen, unter denen ich so gelitten hatte. Hmm, mit dem kleinene Kettenblatt war das alles bequem machbar, die Tanke in Alleringsleben habe ich dann aber nur von der Straße aus betrachtet, das wwar für die App dicht genug.
Die unangenehmeren Anstiege waren dann auf dem etzten Stück "off records" zurück zum Start. Und ganz zum Schluss rollte ein Flux vor mir her, heftig winkend: "wo bleibst Du denn!" schallt es aus berufenem Munde. Tja
@Guzzi , wenn du die längsten Anstiege für den Zieleinlauf vergibst, musst Du nach 600km mit geringfügig längeren Zeitenrechnen, als der Schnitt der Delinquenten abschätzen ließ ;-))
Fazit : OF600 revisited: gerne wieder!
Zum Biwakieren gehört Mücjenspray/ Repellent!
Der MK5 hat sich tadellos benommen, ich freue mich trotzdem wie Bolle auf den MK7
Ich alter fetter Kerl kann mit meiner Form ganz zufrieden sein.
Danke
@Guzzi für alles!
PS Sorry ist ziemlich viel text geworden