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Frankreich erwartet uns mit rauherem Asphalt (gegenüber Bremsbelag noch weeit überlegen) und den ersten Velopisten schnurgerade durch abendsonnenbeschienene Wälder, die unverschwommen zu fotografieren ich (oder mein Handy) nicht in der Lage bin. Ob 40 km/h zu schnell ist?
Am Checkpoint 3 in Haguenau sind wir bis 2.5h auf die Maximalzeit herangefahren.
Zwischen Kriegsheim und Brumath erinnert mich die Fahrbahnmarkierung an die auf Bild vier dieses Brevetberichts abgebildete Stelle. Die gleich folgende Senke ist von der tollen Sorte: auf dem gegenüberliegenden Hügel haben wir immer noch >50 km/h auf dem Tacho
In herrlicher Abendstimmung entlang vom Marne-Rhone-Kanal
Zeit gutmachen ist erst einmal nicht drin, denn es folgen auf dem Weg nach und durch Strasbourg: ein paar unerwartete Hügel etliche Rotlichter, ein oder zwei Verfahrer, der Für-die-ganze-Nacht-uns-eindecken-Tankstellenshop und das freitagabendliche Treiben in der Innenstadt, wo wir näher an Schrittgeschwindigkeit als an 10 km/h fahren. Den Zusatzschlenker zur Kathedrale schenken wir uns - nur ja nicht Anhalten in der angeheiterten Menge.
Palais de l'Université. Ohne Ampel wäre uns das Gebäude kaum aufgefallen.
Strasbourg haben wir in der Dämmerung erreicht. Beim Verlassen ist es bereits stockdunkel bei klarem Himmel und fast Neumond. Aus Strasbourg heraus nach Süden bin ich schon ein paar Mal gefahren und die heutige Route ist die erste, welche mich einigermassen zufriedenstellt für "mit Velomobil zur Randzeit".
Wir fahren am Kanal entlang gut 30er-Nettoschnitt, Tendenz steigend, genau umgekehrt wie die Temperatur. Mit der Taktik
Eine Stunde fahren, 10 Min Powernap + 10 Min Faffing legen wir also 30 Km in 1:20 zurück. Den ersten Powernap machen wir unter der Brücke bei Friesenheim, den Zweiten unter der Brücke bei Vogelgrun. Bei Niffer sind wir zum ersten Mal innerhalb der Maximalzeit, nur um gleich unter der nächsten Brücke eine gute halbe Stunde zu schlafen (=50 Min Pause), was dann auch reicht bis ins Ziel.
Nach dem ersten Powernap trauere ich dem auf dem Beton zurückgebliebenen Schweiss nicht nach.
Checkpont Basel, resp. die Landesgrenze F-CH. 30 Minuten hinter der Maximalzeit.
Die Bäckerei in Herten öffnet um 5, verkauft uns schon um 04:48 Kafi und Gipfeli. Als wir uns zur Abfahrt bereitmachen, kommen schon die Nächsten und bei unserer Abfahrt die Übernächsten. Teilweise haben sie in Basel im Hotel ein paar Stunden geschlafen.
Morgenstimmung zwischen Herten und Warmbach
Vor Bad Säckingen überholen wir einen Rennvelofahrer (der ist angesichts der Kadenz nicht seit 500km unterwegs), welchen wir dank kleinem Verfahrer bald wieder vor uns haben. Durch kurvenreiche Strecke rollen wir gemütlich hinterher.
Rhein
Die nächste Pause ist in Laufenburg geplant, findet aber schon früher an einem Bahnübergang statt.
Laufenburg: Morgentoilette inkl. Makeup, aka Sonnencrème.
Die Umfahrung der Baustelle ausgangs Bad Zurzach schiebe(=bremse) ich das Velomobil unter der engen Fussgängerbahnunterführung durch. Wie
@Michael dort ohne Aussteigen durchkommt, ist mir ein Rätsel.
Als wir die Grenze bei Günzgen passieren, frage ich bei
@on-a.bike nach, ob er spontan Zeit und Lust auf einen Kaffee hat. Hat er und wenige Minuten später schlüfen wir in seinem Esszimmer leckeren Kaffee. Cool!
Der letzte Checkpoint, Selfie mit dem Rheinfall, ist gleichzeitig der erste, den wir innerhalb der Maximalzeit passieren.
Rheinfall. Für meine Faulheit übernimmt
@Michael mit seinem Velo die Parkbremse meines Velos.
Von Schaffhausen bis Büsingen lassen wir die Velos ein letztes Mal den Rhein hoch fliegen.
Ziemlich gar bin ich nach dem Schlussaufstieg bei Gailingen, auf dessen Radweg zwei Polizisten mutmasslich mit den Aufräumarbeiten eines E-Bike-Unfalls beschäftigt sind.
Eine Stunde vor Zielschluss rollen wir in Buch ein und kurz darauf auch J(?), mit dem wir am Rheinfall ein paar Worte gewechselt haben.
@Michael, VIELEN DANK für deine Begleitung! Gärn wiedr
Um 11:50 folgt mein letzter und ausser nächtlichem Frösteln einziger Gänsehaut-Moment des Brevets: Die drei Organisatoren(mit J und A) kommen strahlend gemeinsam auf den Platz gerollt.
Mit nur 5 noch Minuten bis zur Deadline erreichen noch einmal zwei das Ziel, was dann für eine Finisherquote von gut ca. 2/3 führt.
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Plaudern, alkoholfreies Falken, Pasta, Powernap, alles (inkl. Haube) ins Velo verstauen: So füllen sich die nächsten drei Stunden locker.
Weitere zwei Stunden später habe ich das Velo wieder untergestellt, nicht ohne
@Michael auf seinem Heimweg ein Stück zu begleiten und unterwegs eine Schraube im Triggerschalter wieder reinzuschrauben. Eine Dusche später fahre mit dem ÖV zur Gartenparty, wo ganz in der Nähe ein Bett bereit steht.