Brevet Brevet-Berichte 2022

Kann man da als "Ausländer" problemlos teilnehmen? Erfahrungen?
Ich wurde noch nie abgewiesen. Amerikaner und Inder haben auch neben mir teil genommen.
Da steht, Du sollst Dich vorher anmelden bei https://www.mybrevet.cc/nl/randonneursbe/brevet/view/363
Straßen sind mal so mal so. Die Strecke ist zu lang um dadrüber etwas sagen zu können. Sind ein paar sehr nette Stücke dazwischen. Aber im Allgemeinen hat @Sturmvogel Recht. Stell Dich auf alles ein, von Betonpisten über Kopfsteinpflasterstellen bis zu angenehmen Asphalt. Ich würde hier nicht mit Erlkönigen rumfahren ...
Ich vermute mal, dass auch in Belgien, wie in NL, das Fahren auf den Radwegen für VM Pflicht ist!??
Jein, ganz offiziell dürfen VMs (dreirädige Fahrräder) die breiter sind als 1m immer auf der Straße fahren. Ich mache das je nach Uhrzeit und Verkehr abhängig.

Sollte ich bis dahin wieder halbwegs fit sein, könnte es passieren, das ich den 600er auch fahre.
Gruß, Carsten
 
Berlin 400er zur Müritz. Es lief diesmal richtig gut und schnell, der Wind schob und die Temperaturen waren optimal. Daher meine persönliche Bestzeit auf die 400km um über 4h unterboten. Daher nur ein paar Bilder als Impressionen.
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viele Grüße

Christoph
 
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Sagt mal, wie kommt man eigentlich an seine Homolagtion? Ich hab mein Heftchen mit Stempeln abgegeben und seitdem nix mehr von gehört...
 
 
Wie lang dauert das, bis das da abrufbar ist? Das Brevet ist über 2 Monate her, steh nicht drin... Hm :/
 
Das kann schonmal ein Weilchen dauern, kommt noch :) variiert ja auch, weil die Organisatoren auch nur Menschen sind.
 
Wie lang dauert das, bis das da abrufbar ist?
Kommt auf den Organisator an... Folgende Schritte werden durchlaufen:
  • Ich schicke einen Tag nach dem Brevet meine Liste zu Christian (ARA Hessen)
  • Der lädt sie meistens innerhalb von ein paar Tagen beim ACP hoch.
  • Durch das Hochladen beim ACP werden die Listen mit den Homologationsnummern ergänzt und ein PDF mit den Aufklebern für die Brevetkarten generiert.
  • Die Liste mit den Homologationsnummern und die PDF mit den Aufklebern schickt Christina an den Organisator zurück.
  • Gleichzeitig geht die Liste an Walter (ARA Breisgau), die die Liste in die obige Datenbank von ARA einspielt, damit die Homologationsnummern über die ARA Webseite abrufbar sind. Dieser Schritt kann etwas dauern, da Walter nicht jede Liste sofort hochlädt. Ab und zugeht auch mal eine Liste "verloren". Da muß dann der Organisator ein Auge drauf haben, ob seine Brevets eingespielt wurden.
  • Bei uns (ARA Ostfalen) schicke aber zusätzlich ich die Liste mit den Homologationsnummern per E-Mail nach Erhalt von Christian an alle Finisher, damit diese nicht warten müssen, bis ihre Nummer in der ARA Datenbank eingespielt ist.
  • Die Brevetkarten werden dann Ende des Jahres (meistens November) verschickt, wenn wir die Medaillen aus Paris erhalten haben.
Gruß Hartmut
 
Kommt auf den Organisator an... Folgende Schritte werden durchlaufen:
Worauf muss ich denn achten, damit ich ganz sicher an PBP nächstes Jahr teilnehmen kann. Denn von den beiden Brevets hier in CT habe ich irgendwie gar nix... die Brevetkarten mit den Stempeln sind jeweils noch bei mir von der 400 in Bukarest und 600 in Buzau. Kann man international auch irgendwie mein Homolagtionen sehen?
 
ups... natürlich
damit ich ganz sicher an PBP nächstes Jahr teilnehmen kann.
Ein homologierter 400er (wahrscheinlich auch ein 300er) 2022 sollte reichen, um dich anmelden zu können. Die Anmeldefenster öffnen sich in der Reihenfolge nach dem längsten gefahrenen Brevet 2022.
Ganz sicher teilnehmen kannst du aber erst, nach der Anmeldung (siehe oben) UND einer komplett homologierten Brevet-Serie 2023.
die Brevetkarten mit den Stempeln sind jeweils noch bei mir von der 400 in Bukarest und 600 in Buzau.
Das ist nicht gut! Die Brevetkarten werden normalerweise direkt nach dem Brevet dem Organisator übergeben (normalerweise persönlich, manchmal nur in einen Briefkasten, Abgabe an der letzten Kontrolle,...). Wie soll ein Organisator denn dein Brevet homologieren, wenn er deine Kontrollkarte nicht hat? Setz dich schnellstens mit den Organisatoren deiner gefahrenen Brevets in Verbindung, ob man das noch reparieren kann!
Kann man international auch irgendwie mein Homolagtionen sehen?
Beim ACP gibt es irgendwo eine Übersicht mit den gefahrenen Super-Brevets (>1000km). Für die "normalen" Brevets gibt es meines Wissens nach keine Übersicht, das macht jede Landesorganisation anders.
 
Vätternrundan

eigentlich ja kein Brevet, aber auch eine lange Strecke von 315km.

Am längsten Samstag im Jahr findet jedes Jahr der Vätternrundan in Schweden statt. In der Woche vor dem Vätternrundan gibt es noch den Tjejvättern (100km), den Halvvättern (150km), den Minivättern für Kinder und den MTB Vättern. Mitgefahren sind beim Vätternrundan ca. 27.000 Teilnehmer. Die Veranstaltung gilt als der Welt größte Breitenradsportveranstaltung. Die Teilnahmegebühr beträgt ca. 130,-€.

Start und Ziel ist die kleine Stadt Motola am Vätternsee. Wie der Name schon vermuten läßt, wird der Vättern See umrundet.

Es gibt 2 Campingplätze in Motala und einen zusätzlichen Platz nur für die Woche beim Yachtclub. Im Umland gibt es noch mindestens einen sehr großen Campingplatz. Gestartet wird ab Freitag ca. 20:00 bis ca. Samstag ca. 08:00 Uhr. Das Ziel in Motola schließt Samstag um 24:00 Uhr.

Ca. alle 60km gibt es eine Verpflegungsstation mit kleinen süßen Brötchen, Saft, Isogetränk, Wasser, Kaffee, Tee, warme Blaubeersuppe, Bananen. Vorhanden ist auch ein Reparaturzelt, Behandlungszelt mit u.a. Massagen. In Jönköpping gibt es zusätzlich Lasagne mit und ohne Fleisch. Die Verpflegung ist ok, aber wegen des Essens fährt man ja nicht mit.

Ich war mit meinem Highracer mit Heckflosse da, war evtl. der einzige Liegeradfahrer, jedenfalls habe ich kein anderes Liegerad gesehen.
Eigentlich sind Liegeräder nicht erlaubt, es sei denn man hat eine ärztliche Bescheinigung, dass man nur Liegerad fahren kann, wegen körperlicher Beschwerden. Sind bei mir tatsächlich die Handgelenke, die kein langes Upride Fahren zulassen. Verboten sind allerdings 3-Räder, Back-to-Back Tandems, Tridems, Vollverkleidungen, Scheibenräder, Felgen höher als 50mm (habe aber welche gesehen), Begleitfahrzeuge, Kopfhörer und die Bedienung des Mobiltelefons während der Fahrt.

Mein Start war um 2:48 Uhr morgens. Leider fing es in der Nacht an zu regnen, so das ich im Regen gestartet bin. Ab ca. 3:30 Uhr wurde es hell. Ich habe mir am Anfang eine Gruppe gesucht und dann eigentlich immer Gruppenhopping gemacht. Ab 6:30 Uhr hörte der Regen dann auf. Leider waren auf den ersten 80km ziemlich starker Gegenwind bei einer eher landwirtschaftlich ausgeräumten Strecke (laut Wetterbericht 54km/h Windgeschwindigkeit). Hat echt Körner gekostet. Ab Jönköpping kam der Wind dann der Seite und etwas von hinten und die Wolken rissen auf, es wurde wärmer, aber auch hügelliger. Nach ca. 140km wurde es deutlich flacher und ab Mittag richtig warm.

Jetzt wurde man von den spät gestarteten, großen und schnellen Teams überholt. Ich hatte mich zeitweise in so eine Gruppe gehängt, da konnte ich mit gleicher Herzfrequenz 35km/h statt 29km/h (Kleingruppe mit 3 Fahrern) fahren. Allerdings mußte man hinten in einer Großgruppe, sehr konzentriert fahren, immer treten und rollen lassen abwechseln, beide Hände an den Bremsen und man sieht wenig von Landschaft und Straße. Vor allem beim Überholen von langsamen Gruppen kann es gefährlich werden. Mein Campingplatznachbar ist auch von einem niederländischen Fahrer aus einer schnellen Gruppe abgeräumt worden, der hatte kurz was aus der Trinkflasche getrunken und war abgelenkt.

Bei Kilometer 150 gab es dann auch einen Massensturz in einer großen und schnellen Gruppe, war ein bekanntes Team, allerdings wohl nicht mit Profis besetzt. Durch Jönköpping bin ich noch mit denen gerollt... 2km weiter sind dann wohl 2 Fahrer von einem Auto abgeräumt worden, aber im Vorbeifahren war das schwer zu beurteilen.

Die Strecke war sehr gut ausgeschildert, es gab an allen wichtigen Kreiseln und Kreuzungen Streckenposten, die den Verkehr geregelt haben. Die schwedischen Autofahrer haben die Anweisungen der Streckenposten beachtet und sich vorbildlich verhalten. Auf einem vierspurigen Schnellstraßenabschnitt stand z.B. nur ein Schild mit zwei Pfeilen nebeneinander und in dem linken Pfeil war ein Autosymbol und in dem rechten Pfeil ein Fahrradsymbol. Mehr nicht. Die schwedischen Autofahrer sind alle auf der linken Spur gefahren und die Radfahrer auf der rechten Spur. Und als es einspurig wurde, sind die Autos brav den Rädern hinterhergefahren.

Nach 80km tat mein linkes Knie weh, ich habe dann den Tretlagerausleger 5mm rausgezogen und später mal das Sanitätszelt aufgesucht und mir eine Schmerzsalbe auftragen lassen. Den schmerzenden Allerwertesten habe ich mit Wecheln von harter zu weicher Sitzauflage und zurück bekämpft.

An der Strecke gab es etliche Zuschauer mit Stühlen, die die Teilnehmer angefeuert haben. In einigen kleineren Dörfern gab es Partys, und die Teilnehmer wurden kräftig angefeuert. Selbst im Wald saßen regelmäßg Leute und man wurde angefeuert.

Die meisten Teilnehmer fuhren Rennrad, aber es gab auch Tandems, Trackingbikes, ein 40 Jahre altes Klapprad mit Duomatik (alles original), mindestens 2 Bromptons. Eine japanische Bromptonfahrerin habe ich 20km vor dem Ziel überholt, sie war um 1:04 gestartet... Es sind viele Frauen mitgefahren, aber auch Teilnehmer deutlich über 70, in Erinnerung ist mir da ein Paar um die 80 mit Tandem geblieben. Und natürlich der über 80zig jährige Teilnehmer, der seit dem ersten Vätternrundan mit seinem jetzt sehr alten Rad mitfährt.

Ab Kilometer 200 war man ziemlich weit vom See entfernt und fühlte sich im tiefsten Schweden mit kleinen Dörfern und Seen, aber auch ständig 3% bergauf und 3% bergab. Leider hatten sich die Gruppen fast alle aufgelöst, es viele Einzelfahrer und 2er Gemeinschaften und nur noch wenige Teams, die aber alle bergauf zu schnell für mich waren.

30km vor dem Ziel war ich ziemlich platt und wollte in der letzten Station eigentlich nur die Matte wechseln, da sah ich aber Tandem mit zwei jungen Frauen gerade losfahren. Da Tandems am Berg eher langsamer sind, ein idealer Windschatten für mich. Also kein Stopp und gleich weiter. Die beiden Frauen haben gut Druck gemacht und sind 30km/h gefahren, da habe ich mich von ihnen bis Motala ziehen lassen und bis Motala haben sich noch etliche andere Einzelfahrer an uns rangehängt.

Keine Bilder von der Strecke, weil Handyverbot. Im Ziel war ich dann etwas unter 16h incl. Pausen und es gab eine Medaille und ein alkoholfreies Bier. Laut Fahrrad GPS war es ca. 2.800 Höhenmeter.


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Talwind+, 600er von Audax Suisse

Alpenluft+, ein 600er Brevet von Audax Suisse, hat erneut eine Verschärfung (zuletzt 2019) erfahren, wodurch es mir zu hart ist. ABER es soll alternativ das Talwind+ geben, welches mir topographisch zusagt.

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Am Wochenende zuvor überführe ich das Velo in die Nähe des Startorts.

Die 45km bis zum Start sind unter der Haube warm. Von Hüttwilen schiebe ich bis Kalchrain.

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Am Brevetstartort in Buch gibt es etliche Wiedersehen, z.B. mit Trikefahrer A (nicht im Forum), den ich 200m nach dem Start von PBP 2019 zuletzt gesehen habe. 2.5 Teller Pasta im Magen spannen mein Audax-Trikot ganz schön. Emsig wird Regenausrüstung montiert. Noch nie habe ich so viele Schutzbleche gesehen. Alpenluft+ findet übrigens nicht statt.

Die Brevetstrecke ist ein Werk von M, M und S, welche das Briefing halten. Folgendes Zitat habe ich mir ganz gut gemerkt:
Mitorganisator schrieb:
An die, welche mit Audax Suisse schon Erfahrung haben: Also immer, wenn ihr mit der bisherigen Erfahrung davon ausgeht, es müsse da hochgehen, fahren wir flach weiter. Und immer, wenn ihr erwartet, dort in den üblen Schotterweg einzubiegen, fahren wir einfach auf dem feinen Asphaltband weiter. [...] Das Gravelstück nach Fridingen kann mit Höhenmetern umfahren werden.

Um 20 Uhr fahren A und die Upright-Fahrer los. Ich warte noch 3h auf @Michael für einen späteren Start.


Draussen ists noch hell. Schlafpause bei Km 0.

23 Uhr. Draussen tobt ein Gewitter. @Michael flickt irgendwo einen Platten. In mir reift die Entscheidung: Das brauche ich nicht. Nicht so.

24 Uhr. @Michael ist am Start angekommen. Draussen schüttet es in Strömen. Wir liegen in der Turnhalle in unseren Schlafsäcken.

Der Wecker klingelt uns um 04:30 aus dem Schlaf. Die Pflästerung in Buch hat trockene Stellen. Bei Tagesanbruch und exakt 9h nach den anderen fahren wir los.


Der Regen setzt schon auf den ersten Km wieder ein.. Beachte das durchsichtige Zusatzgewicht im unteren rechten Bildquadranten...

Bei Km 23 ist der erste von drei Anstiegen mit >200 Höhenmetern erreicht. Ja, es ist ein ausgesprochen flaches Brevet. In meiner Rechnung sind es etwa 1600 Hm, gemäss Aufzeichnung etwa 3000 und in der Ausschreibung stand 4000.


Donauveloroute

Unsere massive Verspätung führt dazu, dass wir nun zu ungeplanter Tageszeit unterwegs sind. Tuttlingen passieren wir zur morgendlichen Rush Hour.

Manchmal regnet es stark, manchmal aber auch gar nicht.


Flott die Donau hinab nach Sigmaringen.

In Sigmaringen erwarten uns ein Trinkwasserbrunnen, der erste Checkpoint und eine knackige Steigung. Während ich das Velo letztere hochschiebe, verschlucke ich mich an einem halbveganen Landjäger - selber schuld. Wir sind nur noch 6h hinter der Maximalzeit.

Kaum auf mir noch unbekanntem Terrain, werden wir mit einer schönen Routenführung entlang der Lauchert belohnt.


Bei einem Gravel-Brevet fahren wir nicht immer auf Asphalt, logisch.

Wegen Regen und immer wieder beschlagendem Visier fahren wir die Abfahrt nach Mössingen (Checkpoint 2, 5h hinter Maximalzeit) etwas gemächlicher als es die Strasse bei optimalen Verhältnissen zulassen würde.


...auch der Asphalt ist nach dem Gewitter nicht immer schön sauber.

@Michael hat zwei kulinarische Ziele des Brevets: Spätzle in Schwaben und Flammkuchen im Elsass. Beides werden wir nicht essen :(

Keine 30 km fahren wir entlang des Neckars und diese sind überdurchschnittlich ereignisreich:
  • Gleich zu Beginn eine aus meiner Sicht unnötige Schlaufe
  • Das Restaurant in Bieringen entpuppt sich als Bäckerei.
  • Platten hinten bei @Michael
  • Erste trockene Asphaltflecken und ab jetzt auch kein Regen mehr.
  • Platten vorne bei @Michael
  • Wenden, weil die Unterführung überflutet ist (5m zurückschieben).
  • Radweg gesperrt, ab Horb auf der Hauptstrasse.


Ein Geröllerguss über den Neckartalradweg hat zu einem Durchschlag geführt. Das Foto entsteht fast unter der Autobahnbrücke, welche...


...hier im Hintergrund zu sehen ist. Der Belag trocknet!

Während des zweiten Aufstiegs tausche ich als Oberkörperbedeckung Trikot gegen Sonnencrème.

Der Tacho kann dreistellig anzeigen.

Statt wie die anderen Gäste Zigaretten und Alkohol, genehmigen wir uns je ein Spezi. Zu Essen oder gar Spätzle gibts im Schluckspecht in Aach nicht. Entgegen dem Vorschlag der Stammgäste werden wir hier kein Velomobiltreffen organisieren. Lustige Begegnung :)


Der höchste Punkt des Brevets ist unspektakulär ruhig.


Entlang der Murg lassen wir es teilweise ziemlich laufen, inkl. Fotodokumentation der Geschwindigkeit. Und nein, das Foto habe ich nicht.

Die Brevetstrecke bietet (wahrscheinlich der Radroute geschuldet) wieder einmal eine eher abenteurliche Routenführung Richtung Rastatt.


@Michael wechselt in Oberndorf hinten den Reifen, während ich das Tretlager einen ganzen Zentimeter näher an den Sitz verschiebe. Kein Wunder, schmerzt der Knöchel. Danach bekomme ich die Schaltung nicht mehr schön eingestellt - die Krux am 1x12...

Auf dem Rewe-Parkplatz in Kuppenheim füllen wir unsere Bäuche mit Salat (nix Grünes dabei), Glacé und Bananen/Jogurt. Erstaunt stelle ich fest: Wir haben den gleichen Spork dabei.


Blick aus Frankreich zurück

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Frankreich erwartet uns mit rauherem Asphalt (gegenüber Bremsbelag noch weeit überlegen) und den ersten Velopisten schnurgerade durch abendsonnenbeschienene Wälder, die unverschwommen zu fotografieren ich (oder mein Handy) nicht in der Lage bin. Ob 40 km/h zu schnell ist?

Am Checkpoint 3 in Haguenau sind wir bis 2.5h auf die Maximalzeit herangefahren.


Zwischen Kriegsheim und Brumath erinnert mich die Fahrbahnmarkierung an die auf Bild vier dieses Brevetberichts abgebildete Stelle. Die gleich folgende Senke ist von der tollen Sorte: auf dem gegenüberliegenden Hügel haben wir immer noch >50 km/h auf dem Tacho


In herrlicher Abendstimmung entlang vom Marne-Rhone-Kanal

Zeit gutmachen ist erst einmal nicht drin, denn es folgen auf dem Weg nach und durch Strasbourg: ein paar unerwartete Hügel etliche Rotlichter, ein oder zwei Verfahrer, der Für-die-ganze-Nacht-uns-eindecken-Tankstellenshop und das freitagabendliche Treiben in der Innenstadt, wo wir näher an Schrittgeschwindigkeit als an 10 km/h fahren. Den Zusatzschlenker zur Kathedrale schenken wir uns - nur ja nicht Anhalten in der angeheiterten Menge.


Palais de l'Université. Ohne Ampel wäre uns das Gebäude kaum aufgefallen.

Strasbourg haben wir in der Dämmerung erreicht. Beim Verlassen ist es bereits stockdunkel bei klarem Himmel und fast Neumond. Aus Strasbourg heraus nach Süden bin ich schon ein paar Mal gefahren und die heutige Route ist die erste, welche mich einigermassen zufriedenstellt für "mit Velomobil zur Randzeit".

Wir fahren am Kanal entlang gut 30er-Nettoschnitt, Tendenz steigend, genau umgekehrt wie die Temperatur. Mit der Taktik Eine Stunde fahren, 10 Min Powernap + 10 Min Faffing legen wir also 30 Km in 1:20 zurück. Den ersten Powernap machen wir unter der Brücke bei Friesenheim, den Zweiten unter der Brücke bei Vogelgrun. Bei Niffer sind wir zum ersten Mal innerhalb der Maximalzeit, nur um gleich unter der nächsten Brücke eine gute halbe Stunde zu schlafen (=50 Min Pause), was dann auch reicht bis ins Ziel.


Nach dem ersten Powernap trauere ich dem auf dem Beton zurückgebliebenen Schweiss nicht nach.

Checkpont Basel, resp. die Landesgrenze F-CH. 30 Minuten hinter der Maximalzeit.

Die Bäckerei in Herten öffnet um 5, verkauft uns schon um 04:48 Kafi und Gipfeli. Als wir uns zur Abfahrt bereitmachen, kommen schon die Nächsten und bei unserer Abfahrt die Übernächsten. Teilweise haben sie in Basel im Hotel ein paar Stunden geschlafen.


Morgenstimmung zwischen Herten und Warmbach

Vor Bad Säckingen überholen wir einen Rennvelofahrer (der ist angesichts der Kadenz nicht seit 500km unterwegs), welchen wir dank kleinem Verfahrer bald wieder vor uns haben. Durch kurvenreiche Strecke rollen wir gemütlich hinterher.


Rhein

Die nächste Pause ist in Laufenburg geplant, findet aber schon früher an einem Bahnübergang statt.


Laufenburg: Morgentoilette inkl. Makeup, aka Sonnencrème.

Die Umfahrung der Baustelle ausgangs Bad Zurzach schiebe(=bremse) ich das Velomobil unter der engen Fussgängerbahnunterführung durch. Wie @Michael dort ohne Aussteigen durchkommt, ist mir ein Rätsel.

Als wir die Grenze bei Günzgen passieren, frage ich bei @on-a.bike nach, ob er spontan Zeit und Lust auf einen Kaffee hat. Hat er und wenige Minuten später schlüfen wir in seinem Esszimmer leckeren Kaffee. Cool!

Der letzte Checkpoint, Selfie mit dem Rheinfall, ist gleichzeitig der erste, den wir innerhalb der Maximalzeit passieren.


Rheinfall. Für meine Faulheit übernimmt @Michael mit seinem Velo die Parkbremse meines Velos.

Von Schaffhausen bis Büsingen lassen wir die Velos ein letztes Mal den Rhein hoch fliegen.

Ziemlich gar bin ich nach dem Schlussaufstieg bei Gailingen, auf dessen Radweg zwei Polizisten mutmasslich mit den Aufräumarbeiten eines E-Bike-Unfalls beschäftigt sind.

Eine Stunde vor Zielschluss rollen wir in Buch ein und kurz darauf auch J(?), mit dem wir am Rheinfall ein paar Worte gewechselt haben.

@Michael, VIELEN DANK für deine Begleitung! Gärn wiedr

Um 11:50 folgt mein letzter und ausser nächtlichem Frösteln einziger Gänsehaut-Moment des Brevets: Die drei Organisatoren(mit J und A) kommen strahlend gemeinsam auf den Platz gerollt.

Mit nur 5 noch Minuten bis zur Deadline erreichen noch einmal zwei das Ziel, was dann für eine Finisherquote von gut ca. 2/3 führt.

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Plaudern, alkoholfreies Falken, Pasta, Powernap, alles (inkl. Haube) ins Velo verstauen: So füllen sich die nächsten drei Stunden locker.

Weitere zwei Stunden später habe ich das Velo wieder untergestellt, nicht ohne @Michael auf seinem Heimweg ein Stück zu begleiten und unterwegs eine Schraube im Triggerschalter wieder reinzuschrauben. Eine Dusche später fahre mit dem ÖV zur Gartenparty, wo ganz in der Nähe ein Bett bereit steht.
 
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