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400er Westfahlenbrevet
Mein erstes 400er. Nachdem ich das einzige 300er mit dem DF damals kurz vor Ziel wegen Schalt-Schlamassel abbrechen musste.
Harter Brocken, aber man meldet sich einfach an - und dann ist es plötzlich da.
@jostein hatte auch gemeldet und obwohl er vermutlich mit einem 30er Schnitt schon etliche Stunden früher zu Hause gewesen wäre, ist er mit mir gefahren und hat geduldig an den Steigungen gewartet. Dafür vielen Dank schon mal! Zu zweit motiviert halt doch mehr und gibt auch mehr Sicherheit, falls mal was ist.
Der Start war noch im Pandemie-Modus: Offenes Startfenster, ich war schon früh gegen 7 dort und als ich gerade losrollte, kam auch gerade Hajo. Ich bin aber schon mal vor, er sollte mich kurz später am ersten Berg nach Lennep wieder einholen. Ab da ging es gemeinsam.
Schon auf der Anreise gab es die erste Graupel-Dusche und die sollten uns auf der ganzen Tour begleiten: im Flachland gepaart mit Windböen und gerade bei Gegenwind wie Nadelstiche auf jedem Stück unbedeckter Haut. Der Schaumdeckel war mein bester Freund.
Bis Paderborn lagen die meisten Höhenmeter. Kontrollen waren hier mehrere. Auch sind wir häufiger kleinen Gruppen Rennrädern begegnet, die uns an den Steigungen wie gewohnt stehen ließen und dann auf den schnelleren Stücken wieder zurück überholt wurden. Diese Gattung hat hier meinen größten Respekt, gerade bei diesem fiesen, kalten, böigen Wind, der ab Paderborn dann auch genau gegenan stand.
Und hier wurde es dann auch einsam: Wer mit dem Rennrad bis Paderborn durchgekommen war, hatte die härteste Prüfung noch vor sich: 100 nahezu flache Kilometer mit brutalem Gegenwind, der bei Graupel noch mal ordentlich böig zulegte.
Wir im VM mussten einfach nur kurbeln. Die Sicht nicht zu verlieren war die größte Herausforderung. Gut 100 km bis Nottuln bei den letzten Sonnenstrahlen, die zwischen den Graupelschauern immer wieder durchkamen, vergingen wie im Fluge.
In Nottuln dann einer der ganz harten RRler an der Tanke: Kurze Hose, gestählter Körper, hatte auch mit weniger Zeit gerechnet und sammelte noch Körner für die knapp 100 km Restetappe in der Dunkelheit zurück nach Wuppertal. Wir fuhren eher los und rollten die letzten flachen Kilometer Richtung Dortmund, wo die Hügel und die finale Kletterei begann.
Zum Glück war das letzte Stück trocken, so daß meine äußerst gereizten Sitzknochen und die sich permanent beschwerenden Beine das einzige Problem blieben, dass sich mit ein paar Dehn-Stops und süßen Getränken kompensieren ließ. Die letzten 20 km hoch zur finalen Zielabfahrt kannte ich noch von den Münsterland-Brevets und habe meinen Körper mit einzelnen M+Ms für jeden geschafften Kilometer bestochen. Bei d-10 km gab es noch einen extra-Schluck Cola zur Feier.
Mehr als 150 Watt gingen einfach nicht mehr und die Freude war groß, als endlich der Ikea vor der Abfahrt auftauchte.
Stempelkarte abgeben - der Nachtschalter-Mensch an der Tanke war natürlich nicht informiert worden und musste dann kurz von uns Instruktionen bekommen, was zu tun war - und die Heimfahrt antreten. Hajo noch mal nach Lennep hoch und ich den seichteren, aber längeren Trassen-Kurs hoch nach Solingen. Gegen 3 war ich dann unter der herrlich warmen Dusche.
Warum man sich sowas antut? Ich habe keine Ahnung. Aber das war immer so - und dann meldet man sich schon für das nächste an...
Strava mit Bildern von mir: https://www.strava.com/activities/6957534185 und von Hajo: https://www.strava.com/activities/6957034625
Hier noch das Paderborner Revier-Markierungs-Foto für @Fritz:

Ansonsten: alles da.
Von Sonne

Bis Graupel

Blühende Landschaften

Versönliche Lichtblicke

Mein erstes 400er. Nachdem ich das einzige 300er mit dem DF damals kurz vor Ziel wegen Schalt-Schlamassel abbrechen musste.
Harter Brocken, aber man meldet sich einfach an - und dann ist es plötzlich da.
@jostein hatte auch gemeldet und obwohl er vermutlich mit einem 30er Schnitt schon etliche Stunden früher zu Hause gewesen wäre, ist er mit mir gefahren und hat geduldig an den Steigungen gewartet. Dafür vielen Dank schon mal! Zu zweit motiviert halt doch mehr und gibt auch mehr Sicherheit, falls mal was ist.
Der Start war noch im Pandemie-Modus: Offenes Startfenster, ich war schon früh gegen 7 dort und als ich gerade losrollte, kam auch gerade Hajo. Ich bin aber schon mal vor, er sollte mich kurz später am ersten Berg nach Lennep wieder einholen. Ab da ging es gemeinsam.
Schon auf der Anreise gab es die erste Graupel-Dusche und die sollten uns auf der ganzen Tour begleiten: im Flachland gepaart mit Windböen und gerade bei Gegenwind wie Nadelstiche auf jedem Stück unbedeckter Haut. Der Schaumdeckel war mein bester Freund.
Bis Paderborn lagen die meisten Höhenmeter. Kontrollen waren hier mehrere. Auch sind wir häufiger kleinen Gruppen Rennrädern begegnet, die uns an den Steigungen wie gewohnt stehen ließen und dann auf den schnelleren Stücken wieder zurück überholt wurden. Diese Gattung hat hier meinen größten Respekt, gerade bei diesem fiesen, kalten, böigen Wind, der ab Paderborn dann auch genau gegenan stand.
Und hier wurde es dann auch einsam: Wer mit dem Rennrad bis Paderborn durchgekommen war, hatte die härteste Prüfung noch vor sich: 100 nahezu flache Kilometer mit brutalem Gegenwind, der bei Graupel noch mal ordentlich böig zulegte.
Wir im VM mussten einfach nur kurbeln. Die Sicht nicht zu verlieren war die größte Herausforderung. Gut 100 km bis Nottuln bei den letzten Sonnenstrahlen, die zwischen den Graupelschauern immer wieder durchkamen, vergingen wie im Fluge.
In Nottuln dann einer der ganz harten RRler an der Tanke: Kurze Hose, gestählter Körper, hatte auch mit weniger Zeit gerechnet und sammelte noch Körner für die knapp 100 km Restetappe in der Dunkelheit zurück nach Wuppertal. Wir fuhren eher los und rollten die letzten flachen Kilometer Richtung Dortmund, wo die Hügel und die finale Kletterei begann.
Zum Glück war das letzte Stück trocken, so daß meine äußerst gereizten Sitzknochen und die sich permanent beschwerenden Beine das einzige Problem blieben, dass sich mit ein paar Dehn-Stops und süßen Getränken kompensieren ließ. Die letzten 20 km hoch zur finalen Zielabfahrt kannte ich noch von den Münsterland-Brevets und habe meinen Körper mit einzelnen M+Ms für jeden geschafften Kilometer bestochen. Bei d-10 km gab es noch einen extra-Schluck Cola zur Feier.
Mehr als 150 Watt gingen einfach nicht mehr und die Freude war groß, als endlich der Ikea vor der Abfahrt auftauchte.
Stempelkarte abgeben - der Nachtschalter-Mensch an der Tanke war natürlich nicht informiert worden und musste dann kurz von uns Instruktionen bekommen, was zu tun war - und die Heimfahrt antreten. Hajo noch mal nach Lennep hoch und ich den seichteren, aber längeren Trassen-Kurs hoch nach Solingen. Gegen 3 war ich dann unter der herrlich warmen Dusche.
Warum man sich sowas antut? Ich habe keine Ahnung. Aber das war immer so - und dann meldet man sich schon für das nächste an...
Strava mit Bildern von mir: https://www.strava.com/activities/6957534185 und von Hajo: https://www.strava.com/activities/6957034625
Hier noch das Paderborner Revier-Markierungs-Foto für @Fritz:

Ansonsten: alles da.
Von Sonne

Bis Graupel

Blühende Landschaften

Versönliche Lichtblicke
