War die Zukunft schon gestern? Mein Blick auf die Spezi aus der Ferne

ehrliche Motivationsgrundlage

Spaß als Motivationsgrundlage ist die beste überhaupt. Spaß trägt mehr als "ich rette die Welt" oder "ich tu was für meine Gesundheit". Wenn wir Radfahrer vermitteln, dass Bewegung aus eigener Kraft Spaß macht, dann tun wir das beste was wir tun können für eine Verkehrswende.

Mein früherer Vorgesetzter: "Uli lacht immer beim Radfahren". (Das stimmt übrigens meistens). Was mich als Vorbild trotzdem untauglich macht: Ich fahre zu verrückte Räder und zu lange Strecken. Damit bin ich "draussen" aus der normalen Vorstellung, was geht und was nicht. Die Pedelec-Fahrer in unserer Firma sind da mehr Vorbild, weil deren 25 km Arbeitsweg mit Motor vorstellbarer ist, als meine 12 km aus eigener Kraft in einem Fahrzeug, das man nicht sieht - und das auch mal eben noch abends 100 km hinter sich bringt.
 
Niemand will jemandem den Spaß verderben, aber damit wäre wenigstens die ehrliche Motivationsgrundlage geklärt.

Ob das allerdings hilfreich bezüglich der mit Riesenschritten auf uns zukommenden Probleme ist?
Hallo?
hier im Forum wird bereits über 3te-Velomobile diskutiert,
und die meisten hier haben mehrer Räder im STall..
Liegrad, Trike, Velomobil, dann noch MTB
(ich selber ja auch)

auch das ist alles Teil des PRoblems: der übermässige Konsum..
eigentlich würde für jeden 1 Rad reichen..
oder eben ein Pedelec

statt dessen haben die meisten hier eben mehrere Räder...
gefahren wird von einigen dann auch noch nur so zum Spaß - nicht zur ARbeit, sondern am Wochenende mal ne Tour

also die Moralkeule wegen 3kg Akku rausholen,
aber selber mehrere exotische Räder haben -> passt nicht so ganz ;)
 
Genau! Der @eisenherz hat sogar so viele Fahrräder, dass er sie verkaufen muss! Aber den anderen den Spaß verderben! Gibt's doch gar nicht! Und dann das Geschiss wegen 3 kg akku! Nur 3kg! Und es geht ja auch nur um den einen! Was macht ein akku schon aus!
Genau wie die, die gegen das Fliegen sind! Die haben auch nicht kapiert, dass die Flieger doch sowieso fliegen! Überlegt euch das mal, die fliegen sowieso! Und deshalb den Spaß verderben lassen?
Scheiß Moral (immer)

Eigentlich könnte man hier doch auch mal zu machen, oder?
 
Wenn wir Radfahrer vermitteln, dass Bewegung aus eigener Kraft Spaß macht, dann tun wir das beste was wir tun können für eine Verkehrswende.
Stimmt, jetzt stellt sich natürlich die Frage, ob Pedelecs das bewirken können. Zum Teil und in bestimmten Fällen sicherlich, ich sehe aber auch die Gefahr, dass durch deren zunehmende Vermarktung und Verbreitung vielen das Biorad immer unattraktiver erscheint und das Pedelec in absehbarer Zeit zum Normalfall wird. "Wieso soll ich mich abmühen, wenn es auch leichter geht?" erscheint mir aufgrund der schon erwähnten Tendenz zur Trägheit bei vielen Menschen die logischere Reaktion.
Aber ganz abgesehen von Pedelecs jetzt mal was Grundsätzliches: Es gibt den Spaß, oder neudeutsch "Fun", und es gibt ein von ganz tief innen kommendes Gefühl des Glücks und der Befriedigung, das gerade nach Erlebnissen auftritt, bei denen man wirklich etwas geleistet hat und innere und äußere Widerstände überwinden musste, also bis an seine Grenzen und manchmal darüber gehen musste. Ich glaube nicht, dass ich einem Radfahrer, der einmal eine Langstrecke bewältigt hat, die er sich früher so gar nicht vorstellen konnte, erklären muss, was das bedeutet.

Unterschied zu Spaß/Fun: Spaß ist im Vergleich dazu oberflächlich, leicht zu erzeugen und dafür auch wieder schnell vergänglich. Das Gefühl der inneren Befriedigung nach echten Leistungen geht tiefer und hält auch länger vor, unter Umständen kann es sogar die gesamte Einstellung zum Leben verändern.

Als einfaches Beispiel bringe ich da immer das Bergwandern. Ich kann zu Fuß mühsam auf einen Berg steigen, dann oben erschöpft, aber im guten Bewusstsein, etwas geleistet zu haben, die Brotzeit und die Aussicht genießen, dann wieder hinuntersteigen und nach einem erfüllten Tag todmüde aber zufrieden ins Bett fallen.
Alternativ kann ich mit der Seilbahn hochgondeln, oben dann die Aussicht genießen und im Gipfelrestaurant ohne großen Appetit Kaffee und Kuchen verzehren. Kann sicherlich auch Spaß machen, aber irgendwie fehlt meist die letzte Erfüllung und viele werden sich wohl schon an der Gipfelstation fragen: "Sehr schön, aber was machen wir jetzt noch?"

Natürlich habe ich das jetzt ein wenig überzeichnet, aber der Unterschied dürfte klar geworden sein. Ich behaupte nun, dass den Menschen von heute, und ganz speziell den Kindern, viele denkbare Momente des Glücks und der inneren Erfüllung vorenthalten werden, indem sie mit Dingen und Beschäftigungen abgespeist werden, die zwar Spaß bringen, aber nicht wirklich erfüllend sind. Und die Menschen lassen sich dazu manipulieren, weil sie sich durch den schnellen Spaß, und die Vermeidung der unerlässlichen Anstrengung zuvor, ködern lassen.

Warum das geschieht, sollte auch klar sein:Menschen, die immer auf der Suche nach oberflächlichem Spaß sind, geben die wesentlich besseren Konsumenten ab. Diese Suche nach Spaß nimmt heute ja oft suchthafte Züge an, was natürlich auch der Tatsache geschuldet ist, dass viele Menschen heute über kein funktionierendes soziales Netz mehr verfügen, kein Wunder in einer Zeit, in der bereits die Kinder auf Einzelkämpfer getrimmt werden.

Zur Sicherheit betone ich es noch einmal: ich habe nichts gegen Spaß an sich und auch nichts gegen Pedelecs, aber ich sehe die Gefahr, dass die Pedelecs genau wie viele andere Produkte auch, vorrangig dazu verwendet werden, die Menschen immer weiter in die Abhängigkeit hineinzutreiben und ihnen zu vermitteln, dass Konsum und der damit verbundene Spaß den eigentlichen Sinn des Lebens darstellen.

Dass es Ausnahmen gibt, versteht sich von selbst, dazu zählt für mich natürlich auch Kräuterbutter, und ich freue mich wirklich über jeden, der über das Pedelec die Liebe zum Radfahren entdeckt, ich befürchte aber, dass in der Gesamtbilanz die Folgen eher schädlich sind. Vor allem schätze ich mal rein aus meiner Lebenserfahrung, dass bei vielen der Spaß an den neuen Spielzeugen, wie eben Pedelec oder E-Scooter, sehr vergänglich ist, nach einer Phase der ersten Begeisterung schnell wieder Frust und Langeweile einziehen, und dann muss entweder die Dosis, sprich Speed oder Power, gesteigert werden, oder es muss etwas ganz Neues her.
Wollen wir mal hoffen, dass die Radfahrer dann nicht ganz auf der Strecke bleiben, die Hoffnung stirbt bekanntlich zuletzt. :)
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also die Moralkeule wegen 3kg Akku rausholen,
aber selber mehrere exotische Räder haben -> passt nicht so ganz ;)
Stimmt, die bittere Wahrheit lautet: Radfahren allein macht niemanden zum Umweltengel. Es kommt immer auf die Gesamtbilanz an.
Andererseits bedeutet die Forderung, dass nur diejenigen etwas kritisieren dürfen, das sie für schädlich oder problematisch halten, die selbst eine blütenreine Weste besitzen, einen Maulkorb für alle. Niemand auf dieser Welt ist ganz ohne Fehl und Tadel.
Meine Lösung sieht so aus, dass ich zwar Dinge kritisiere, die ich für problematisch halte, dabei aber versuche, den moralischen Zeigefinger soweit als möglich stecken zu lassen. Errare humanum est, das wussten schon die alten Römer und letztlich sind wir alle nur Menschen. :)
 
Zuletzt bearbeitet:
Eine grundlegendes Wesensmerkmal aller Lebewesen wird gern ignoriert. Vielleicht weil es so archaisch ist und so schlecht zu „modernen“ Menschen passt.
Wir sind zum einen alle als „Energiesparer“ programmiert, zum anderen fällt es schwer die Auswirkungen eines Errignises emotional zu verknüpfen wenn es nicht unmittelbar passiert.

Das heißt, der Spaß im Auto oder Pedelec am unbeschwerten Fahren wirkt sofort.
Die negativen Auswirkungen, dass wir den „Zeitvorteil“ durch mehr Arbeit erkaufen, also die relativ kurze Spaßzeit durch meist weniger erfreuliche Arbeitszeit erkaufen, wird von den allermeisten emotional getrennt betrachtet.
Müsste jeder vor jeder Fahrt z.B. 5€ pro Fahrtstunde einwerfen sähe das Nutzungsverhalten garantiert anders aus.
 
Meine Befürchtung ist einfach, das Diskussionen wie diese hier , stellvertretend, den Interessierten die Lust nimmt, sich mit HPV zu beschäftigen. Warum z. Bsp. Hab ich nur mäßig Appetit, wenn ich mit der Gondel auf den Gipfel gelange? Meine Lebenswirklichkeit wäre wohl::Entweder ich wäre alleine oben. Oder eben mit der Familie...

Muskelbetriebene Mobilität macht Spaß. Und wie @Jack-Lee schrieb, man muss die Leute abholen. Aber manch HPV Vertreter, scheint mir, orientiert sich an Kassandra. Hoffentlich endet es nicht auch so. Rwd
 
Muskelbetriebene Mobilität macht Spaß.
Genau! Und das zu vermitteln sehe als Aufgabe einer Gemeinschaft die Freude an Muskekraft getriebene Fahrzeugen hat.

Gestern holt eine junge Frau ihr schrottiges Hollandrad mit den Worten ab: „Das war die letzte Investitionen in das Rad. Wenn das kaputt ist kauf ich mir nie wieder ein Fahrrad!“

Das war gerade im Hinblick auf diese Diskussion natürlich eine Steilvorlage. Ich konnte ihr tatsächlich vermitteln, dass sie mit ihrem billigen Hollandrad ein der schlechtesten Varianten des Fahrrades für effektives Vorankommen gewählt hatte.
DAS war ihr nicht klar. Etappenziel erreicht …Saat eingepflanzt.
Das ist nicht der einzige solche Fall bei mir.
Ich habe schon mehreren „Pendlern“ - alle unter 10km - die wild entschlossen auf ein Pedelec zusteuerten, ein nichtmal halb so teures und doppelt so lange haltbares Fahrrad verkauft.
Die sind glücklich und zufrieden und bedanken sich teilweise immer noch für die Beratung vom Pedelec weg.
Zum einen weil sie bei Arbeitskollegen den Ärger mit nicht funktionierenden Pedelecs mitbekommen haben (tagelange Ausfälle), zum anderen wegen dem unerwartet entdecktem Fahrspaß.
 
Es gibt ein paar Dinge, die Menschen für sich entdecken müssen, und die eine gewisse Hürde aufweisen, die erstmal überwunden werden muss um den Wert zu entfalten.

Laufen, Rad fahren oder schwimmen gehören dazu. Wer es nicht macht, wird es mühsam oder anstrengend finden wenn sie oder er damit beginnt. Quälerei finden viele Einsteiger die ungewohnte Belastung, und lassen es sein (oder meinen eben ein Motor müsse sein). Der Spaß stellt sich erst nach einiger Zeit ein, wenn die Fitness steigt. Wer etwa nicht schmerzfrei und ohne Luftnot 40 Minuten laufen kann, kennt den einfachen runner‘s high nicht.

Wer Bewegung für sich entdeckt hat, für den sind die Kurzstreckenfahrten von denen @eisenherz schreibt, auch kein Sport sondern einfach nur angenehme Bewegung. Gibt dem Körper ein gutes Gefühl und macht gute Laune. Menschen, die sich gern und oft bewegen, müssen nicht mit ihrem Schweinehund Gassi gehen; sie haben keinen.

Diesen Wandel kann man nicht verordnen, sondern nur für sich selbst entdecken, kann andere inspirieren, aber nicht deren eigene Entscheidung ersetzen.

Und dann gibt es Dinge, die man sehr gut vermitteln kann. Zum Beispiel die Radfahrer, die mit rostigen Ketten, billigsten Lagern, falscher Sattelhöhe und — am häufigsten — mit viel zu niedrigem Luftdruck unterwegs sind mal auf ein Rad zu setzen das leicht und gut läuft.
 
13-26€ trifft es wohl eher wenn es ums Auto geht. Die wenigsten verdienen so viel das nicht Auto = 1 Tag pro Woche Arbeit kostet.
Auch gerade aktuell.
Pedelecakku mit 98 Betriebsstunden, irreparabel defekt. Neuanschaffung 599€, macht 6,10€ pro Betriebsstunde ... da war der Spaß ziemlich gedämpft

... aber eben nur einen beschränkten Zeitraum. Die Rechnung pro Betriebsstunde wurde vom Kunden gar nicht angesprochen ... Ist das Geld erstmal aus dem Portemonnaie ist dieser Umstand recht bald vergessen ... auch das hat sich evolutionär bewährt

... die Evolution hatte aber noch nicht die damit verbundene Umweltbelastung auf dem Schirm ... die "Abrechnung" kriegen wir dann alle noch viel später und es fällt den meisten noch viel schwerer die Verbindung zu ihrem eigenen Tun herzustellen.
 
die Abrechnung kriege wir dann alle noch viel später und es fällt den meisten noch viel schwere die Verbindung zu ihrem eigenen Tun herzustellen.
Simmt aber dafür muss man die Menschen da abholen wo sie grade sind.
Wenn da ein E-Motor die Schwelle senkt, ist das doch gut.

Ob ein Motor in Münster nötig ist, kann man diskutieren, wenn er aber hilft jemanden überhaupt auf Rad zu bringen, dann ist das doch super.
Bei mir auf dem Berg bekomme ich niemals einen Autofahrer ohne Motor auf ein Fahrrad.
Der wird also auch nie merken wieviel Spaß das macht und das man damit nicht mal viel langsamer, als mit einem Auto ist.
 
Wenn das kaputt ist kauf ich mir nie wieder ein Fahrrad!
Das ist ja auch gar nicht mehr nötig. Ich finde aktuell das Konzept von Swapfiets sehr interessant.
Das all inclusive (Dauer-)Leihfahrrad. Hier in Münster verbreiten die sich immer mehr, das sind einfache, aber recht gute, stabile Fahrräder, perfekt geeignet für den hiesigen Stadtverkehr.

Clever gemacht finde ich. Natürlich zielen die in erster Linie auf Studenten, der fehlende Gepäckträger hinten hat seine Gründe (Abgesehen davon ist in NL 'nur Gepäcktäger vorne' gerade Kult)

Wer keine Lust auf Fahrradwartung hat oder für jedes Problemchen zum Händler zu dackeln ist damit ziemlich gut bedient.
Hinzu kommen die kleine Einstiegshürde (online bestellbar, Mindestmietdauer nur ein Monat, Fahrrad wird vorbei gebracht)
und der Kultfaktor (Blauer Vorderreifen, 'Schnell wie das Licht')

Und wo kommts her? Dreimal dürft ihr raten...

So, Ende Werbeblock. Ich finde das halt vom Konzept her interessant, habe ich so vorher noch nie von gehört. Hier im Firmenfahrradständer stehen auch schon welche...
 
und der Kultfaktor (Blauer Vorderreifen, 'Schnell wie das Licht')
Vor 14 Tagen war ich letztmalig in MS und hab beim ersten Rad gedacht, interessante Farbwahl mit dem blauen Vorderreifen … Und dann hab ich immer mehr gesehen, bestimmt 20-30 Stück. Scheint wirklich ein Kult zu sein.
 
Die negativen Auswirkungen, dass wir den „Zeitvorteil“ durch mehr Arbeit erkaufen, also die relativ kurze Spaßzeit durch meist weniger erfreuliche Arbeitszeit erkaufen, wird von den allermeisten emotional getrennt betrachtet.
Das ist auch gut so, sonst hätte ich mir kein Velomobil und kein Mountainbike kaufen können.

Auch gerade aktuell.
Pedelecakku mit 98 Betriebsstunden, irreparabel defekt. Neuanschaffung 599€, macht 6,10€ pro Betriebsstunde ... da war der Spaß ziemlich gedämpft
Immer noch billiger als ein Auto.

... die Evolution hatte aber noch nicht die damit verbundene Umweltbelastung auf dem Schirm ...
Deshalb ja Pedelecs, viel geringerer Verbrauch als jedes Auto!
 
Servus eisenherz,
Das heißt, der Spaß im Auto oder Pedelec am unbeschwerten Fahren wirkt sofort.
Die negativen Auswirkungen, dass wir den „Zeitvorteil“ durch mehr Arbeit erkaufen, also die relativ kurze Spaßzeit durch meist weniger erfreuliche Arbeitszeit erkaufen, wird von den allermeisten emotional getrennt betrachtet.
ist Deine Arbeitszeit weniger erfreulich*)?:eek:
Dann solltest Du vielleicht zum Minimalisten werden, ohne nennenswerten Besitz und ohne entsprechende finanzielle Verpflichtungen müßtest Du auch viel weniger arbeiten.;)

Gruß
Felix

*) Ich habe größtenteils schon Freude bei meiner Arbeit, es gibt nur ganz wenig Bereiche, die mir nicht richtig Spaß machen.
Auf der anderen Seite besitze ich schon noch viel zu viel Kram, der mich eher belastet.:oops:
 
Zuletzt bearbeitet:

leider sind heute Räder mit einem Platten für sehr viele User scheinbar "irreparabel defekt"
letztens im Radraum festgestellt..
von fast 30 Fahrrädern sind nur 6 fahrbereit, wobei 4 davon mir gehören..
sprich wenn ich meine nicht rechne: von ca. 26 Fahrrädern nur 2 fahrbereit

mein schlechtes Gewissen, dass ich mit 4 Rädern Platz im eh schon engen Radraum belege, ist somit schlagartig gegen Null gegangen

erschreckend !
Pedelecs werden - so in meine Umfeld festgestellt - ob ihres Preises eher noch in fahrbereiten Zustand gehalten und genutzt...
aber die Baumarkträder (im Schnitt gibt ein Österreicher 450 Euro für ein Fahrrad aus) die großteils gekauft und gefahren werden, landen nach dem kleinsten Schaden als Müll am Radständer oder im Radraum..

:(

ich glaub auch dass 90% der Leute heute gar keinen Patschen mehr flicken können (die Forumsgemeinde hier ist nicht repräsentativ)
 
leider sind heute Räder mit einem Platten für sehr viele User scheinbar "irreparabel defekt"
Deswegen finde ich das Dienstleistungsversprechen von Swapfiets so interessant. Viele (die meisten) können sowas einfach nicht reparieren. Oder haben da schlicht keine Lust zu.
Ich schraube auch nicht an meinem Auto rum. Um das Auto hat sich eine riesige Dienstleistungsindustrie entwickelt.
In vielen KfZ Versicherungen ist per default ein Schutzbrief enthalten, man muss nichtmal im Autoclub sein. Anruf genügt, die Pannenhilfe kommt.

Der ADFC hat sowas ja mittlerweile auch für Fahrräder im Angebot.
 
S

*) Ich habe größtenteils schon Freude bei meiner Arbeit, es gibt nur ganz wenig Bereiche, die mir nicht richtig Spaß machen.
Auf der anderen Seite besitze ich schon noch viel zu viel Kram, der mich eher belastet.:oops:
Wie bereits an andere Stelle betont . Es geht mit nicht um 1Promille der Ausnahmefälle sondern um die breite Masse
 
Spaß ist im Vergleich dazu oberflächlich, leicht zu erzeugen und dafür auch wieder schnell vergänglich. Das Gefühl der inneren Befriedigung nach echten Leistungen geht tiefer und hält auch länger vor, unter Umständen kann es sogar die gesamte Einstellung zum Leben verändern.
So sehe ich das auch. Spricht aber noch nicht gegen das Massenphänomen.
Vor allem schätze ich mal rein aus meiner Lebenserfahrung, dass bei vielen der Spaß an den neuen Spielzeugen, wie eben Pedelec oder E-Scooter, sehr vergänglich ist, nach einer Phase der ersten Begeisterung schnell wieder Frust und Langeweile einziehen, und dann muss entweder die Dosis, sprich Speed oder Power, gesteigert werden, oder es muss etwas ganz Neues her.
Das ist auch meine Erfahrung in meiner Umgebung. Pedelecs werden bestaunt , ein paar kaufen sich welche , fahren ein mal damit in die Arbeit und dann stehen die Dinger im Keller/Fahrradraum. Bestenfalls werden die noch im Urlaub rausgeholt , aber das war es auch schon.
Ich stehe solchen Hypes immer etwas kritisch gegenüber. Von denen (wenigen) in meiner Firma , die Radfahren , hat nur einer ein Pedelec und nutzt es auch. Er hat allerdings kein Auto und nicht mal einen Führerschein.
Und einen der immer mit dem Auto in die Firma kommt konnten wir noch nie überzeugen ein Rad , egal welches , zu verwenden. Da kommen sogar welche mit dem Auto die keinen Kilometer entfernt wohnen!

Mal sehen wo diese vielen derzeitigen Pedelecs , in ein paar Jahren , wieder auftauchen (z.B. bei Willhaben.at).

ich glaub auch dass 90% der Leute heute gar keinen Patschen mehr flicken können
Das glaube ich auch.

Bei mir auf dem Berg bekomme ich niemals einen Autofahrer ohne Motor auf ein Fahrrad.
Ich fürchte , auch mit Motor nicht.
 
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