Jetzt war es soweit, ich wollte meine erste richtig lange Strecke fahren und auch testen wie ich mit Müdigkeit und meiner Ausstattung zurecht komme, darum hatte ich den Plan 600km nach der Nachtschicht zu fahren

Nach der Schicht erst einmal nach Hause, checken ob ich ein Nickerchen brauche, Nein weil viel zu nervös

, also Kleinigkeit futtern und alles packen.
Los geht's

Bis Donauwörth läuft es erstaunlich gut und flott

danach die ersten Anstiege "genießen"

Kurz danach fing aber leider an der Magen zu rebellieren, Sodbrennen und Übelkeit im Wechsel.
Also auf Flüssignahrung geblieben und es lief ansonsten trotzdem gut.

Von Gunzenhausen an folgte ich dann so gut es ging der Altmühl um ab Treuchtlingen nur noch im/am Tal zu fahren.
Auf dem Stück zwischen Treuchtlingen und Eichstätt gab es auch locker ⅔ der Höhenmeter zu sammeln, die es dann zum Schluss geworden sind und eine wirklich schöne Abfahrt, kurz nach Sonthofen, zu entdecken.

Nach Eichstätt betrat ich bestes Velomobil Revier, zumindest in eine Richtung

Es lief richt g**l

Ich konnte unterwegs genug radelnden Kollegen zeigen was so ein vm alles kann.

Einer blieb mir besonders im Gedächtnis, nach einer Ortschaft mit Tempo 30 hatte ich ihn hinter mir, erstmal hab ich mir nix gedacht und bin einfach Mal gefahren, ein paar km später seh ich einen Anstieg den ich leider nicht mit Schwung schaffen kann und guck dabei in den Spiegel wenn ich gleich hinter mir als Begleitung den Berg hoch haben werde

Da sehe ich mehrere hundert Meter hinter mir wieder den Rennradler, der muss mit knapp 40 die ganze Zeit hinter mir her gewesen sein wie ein gestörter um dann gleich nachdem er den Anstieg beginnt aus dem Sattel zu gehen und mich zu jagen


Ende vom Lied genau an der Kuppe hat er mich gehabt und ist total nett hinter mir geblieben weil er wusste was gleich in der Abfahrt passiert

Kurz vor Kehlheim traf ich noch zufällig
@hanniball und hatte einen netten Plausch

Kurz darauf machte ich mein erstes Nickerchen in einem kleinen Waldstück im GT

Danach hab ich noch eine ordentliche Kaffeepause gemacht und bin weiter Richtung Donau flussaufwärts.
Die Gegend südlich von Vohburg bis Neuburg ist auch einsame Spitze zum fahren, alles Platt kaum Kurven

So lief es dann auch noch relativ gut bis in die Dunkelheit, da würde ich dann sehr schnell sehr müde und hielt an einer geschlossenen Tankstelle um nochmal etwas zu schlafen.
Danach war es als ob mir der Stecker gezogen wurde....
Ich hab meinen Wecker komplett überhört und statt kurz, eine Stunde oder länger geschlafen...
Danach bin ich nicht mehr warm geworden und konnte auch kaum noch Kraft aufbringen, da war für mich klar dass 600km nicht mehr zu schaffen sind...
Also abgebrochen und ab Richtung Heimat, welche aber auch noch ca. 70km entfernt war.
Für diese 70km hab ich dann fast 6 Stunden gebraucht weil ich nicht mehr konnte und auch wegen Müdigkeit sehr oft angehalten hab und versucht hab mich zu erholen.
Schade, hab mein Ziel leider nicht erreicht aber vieles dabei gelernt, was ich für mich an Ausstattung brauche, welches Tempo auf lange Distanzen möglich ist und das alles ist wie die gesamte Fahrt mit ihren Erlebnissen, viel wert

Edith:
Es sind 403.6 km geworden und die Stadtradeln App schafft maximal nur 300km
