JETZT fahr ich die Deutschland-Route, das hat schon was Epochales,
[...]
alle stehen sie jetzt schon hinter mir, von überall bekomm ich nur positives Feedback...
Das kann auch genau ins Gegenteil umschlagen. Das ganze Leben und alle bisherigen Mühen laufen jetzt auf genau diesen einen Punkt zu. Schaff ich das wirklich? Was, wenn ich den Rekord nicht schaffe oder gar abbrechen muß? Soviele Leute haben Zeit investiert, die würden dann alle enttäuscht. Und das ganze Internet schaut zu.
(Ab jetzt meine Interpretation der Situation)
Läßt man solche Gedanken zu, knickt man ein, will man stattdessen der Held sein, überpaced man und knickt ein. Hier braucht es mentale Stärke ab der ersten Sekunde und nicht erst um 3 Uhr morgens. Das ist keine Balance zwischen guten und schlechten Gedanken, das Kopfkino muß komplett abgeschaltet werden! Man muß genau das tun, wass man trainiert hat und darf keiner Versuchung erliegen und natürlich auch keiner Depression. Es nun besonders gut machen zu wollen, wäre ein vorprogrammiertes Scheitern. Man muß darauf vertrauen, daß die Vorbereitung gut genug war. Auf einer Metaebene muß man somit akzeptieren, daß das Ergebnis schon vor dem Start feststeht und nur durch äußere Einflüsse beeinflusst werden kann (auf die man keinen Einfluß hat, und somit auch nicht drüber nachgrübeln darf, sonst knickt man ein). Also abschalten, Tunnelblick und durch. Kann man nicht abschalten, muß man sich konzentrieren und das hält man die vielen Stunden nicht durch - und knickt ein.
Wenn das Abschalten aber klappt, ist das manchmal wie eine Art Trance, ein Flowerlebnis erster Güte. Man kann seinem Körper plötzlich dabei zusehen, wie er sein Ding macht, als sei es ein anderer. Der Kopf ist total leer, man hat aber trotzdem noch die volle Kontrolle. Ist ein geiles Gefühl, wenn das passiert. Und wenn
@HoSe das über etliche Stunden hatte, dann hätte das Suchtpotential
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...Mike