Polizeikontrollen mit dem Velomobil

Vorhin war es also so weit: ich wurde das erste Mal angehalten.

Kurz vor Ortseingang Kelsterbach tauchte hinter mir ein Transporter der Polizei auf. Er versuchte dann in der T30 Zone mich (Tacho: 32) zu überholen — geht nicht, Verkehrsinseln im Weg… Am Transporter geht's Blaulich an, ich fahre rechts ran und warte, was passiert. Der Polizist steigt aus, steht neben mir: "Hallo, ich möchte Sie gerne mal sehen!" — also mache ich die Haube ab.

Letztendlich war auch dieser Polizist nur neugierig, um was für eine Art Fahrzeug es sich handelt, wo man dergleichen bekommt, etc. pp. … ein insgesamt sehr nettes, kurzes Gespräch; inkl. Blick ins VM und einmal anheben. Wir haben uns dann noch einen schönen Sonntag gewünscht und sind weiter unserer Wege gefahren.

Und absolut positiv dabei: nicht ein Wort der Belehrung oder von wegen Sichtbarkeit oder dergleichen — nichts. (y)
 
Jetzt muss ich aber mal was loswerden, ist das nicht etwas seltsam, dass man von der Polizei angehalten wird, weil die neugierig sind? Das klingt für mich nach Amtsmissbrauch. Ich habe das hier öfter gelesen, dass jemand angehalten wurde weil die Beamten wissen wollen, was das VM kostet etc. Da lag also kein Fehlverhalten vor oder Ähnliches.
Was denkt Ihr so darüber? Das würde mich interessieren.
LG Oliver
 
Ich freue mich, wenn "die Polizei" sich erkundigt, weil ich mir erhoffe, dass sie dann mehr Verständnis für "unsere" spezielle Situation entwickelt. Zumindest nutze ich diese Situationen (naja, bisher eine Situation), um auf das Dilemma mit den schlechten Radwegen hinzuweisen.
Außerdem finde ich, dass dieses "normal menschliche Verhalten" zeigt, dass Polizeibeamte einfach Mitmenschen sind und nicht irgendeine anonyme, abgehobene "staatliche Gewalt".

Kurz: solange sie mich nicht zu häufig stoppen, stört es mich nicht. Bisher einmal innerhalb von 14 Monaten und ca. 8000km.
 
Wenn mich ein oder zwei mal im Jahr Cops anhalten, weil sie wissen wollen was ein VM ist, dann lassen mich in der Zwischenzeit 100-200 Streifenwagen in Ruhe, weil sie den Kollegen auf der Wache von VMs erzählt haben. Ich seh eigentlich auf jeder Fahrt 1-3 Streifenwagen.
 
Also ich freue mich immer sehr, wenn sich freundlich gesinnte und am Anderen interessierte Menschen miteinander unterhalten oder versuchen ins Gespräch zu kommen.....und da sich unter der Uniform natürlich Menschen und Mitbürger verbergen, freue ich mich auch über Gespräche mit ihnen....

Upps, dass war ja schon fast überflüssig, nach den Beiträgen meiner Vorredner...
 
Jetzt muss ich aber mal was loswerden, ist das nicht etwas seltsam, dass man von der Polizei angehalten wird, weil die neugierig sind? Das klingt für mich nach Amtsmissbrauch.
Letztendlich war auch dieser Polizist nur neugierig, um was für eine Art Fahrzeug es sich handelt
Der Polizist kennt den Fahrzeugtyp nicht, ist daher neugierig und will die Möglichkeit "Fahren ohne Kennzeichen" (getunter 25er Pedelecmotor oder legaler 45er Motor) ausschließen. Ich sehe da keinen Amtsmissbrauch. Wüßte der Polizist, um was es sich für ein Fahrzeug handelt (und dass es mit Muskelkraft schnell fahren kann), und würde dann einen VM Fahrer anhalten um sich nachdem Preis zu erkundigen, dann wäre es ggfs Amtsmissbrauch.
Die Polizei sperrt in München teils nachts auch einfach bestimmte Straßen und fragt jeden durchkommenden Autofahrer ob er was getrunken hat. Ist auch kein Amtsmissbrauch.
 
Jetzt muss ich aber mal was loswerden, ist das nicht etwas seltsam, dass man von der Polizei angehalten wird, weil die neugierig sind?
LG Oliver
Corona und die Folgen wirken, denke ich. Die haben weniger Druck. Das schafft Gelegenheit sich mal mit den Realitäten zu beschäftigen, und zu sehen/ was es abseits der Kfz neues und legales gibt.
 
Ich weiß noch, dass ich auf der Jungfernfahrt einen Streifenwagen hinter mir hatte. Dem Anhalten bin ich sicher zuvorgekommen, weil ich zwecks Orientierung an einer Bushaltestelle angehalten habe. Die Jungs sind am nächsten Kreisel (in Sichtweite) retour, um dann genau den Satz loszuwerden: "Was ist das?" Also, alles entspannt. Ich würd in so einer Lage auch erst einmal nicht an Amtsmißbrauch denken. @TimonG ist mir mit seiner Erklärung zuvorgekommen.
 
Im Grunde wurde schon alles gesagt. Der Polizist war freundlich und aufgeschlossen. Dass er sich erkundigt, was das für ein Fahrzeug ist (mit geschlossener Karosserie, deutlich schneller ist als Radfahrer, …) finde ich absolut verständlich. So etwas bekommt man wohl kaum in der Polizei–Ausbildung zu sehen.

Ich betrachte solch seltenen Begegnungen positiv. Jetzt gibt es einen Polizisten mehr, der weiß was ein VM ist¹ und was damit (auch an Tempo) möglich ist. Es ist durchaus wahrscheinlich, dass er seinen Kollegen von dieser Begegnung erzählt. Und da ist es mir lieber, dass sich korrekte Informationen verbreiten als irgendwelche Gerüchte und Vorurteile.

¹ P. S.: Genau deshalb hatte ich auch angeboten, dass er mal hineinschaut und es mal anhebt.
 
Zuletzt bearbeitet:
Amtsmißbrauch ist ein starkes Wort, aber es kommt halt darauf an, wie man das ganze angeht. Wenn man erstmal nach Führerschein und Fahrzeugpapieren gefragt wird, sich dann erklären und mehrere Folgefragen beantworten muss, sich im schlimmsten Fall noch, wie oben erwähnt, noch Belehrungen anhören muss, und DANN erzählt bekommt, dass sie eigentlich nur neugierig gewesen seien, dann käme ich mir wirklich vergackeiert vor. Wenn der Stopp dahingegen direkt mit "Guten Tag, sagen Sie mal, was ist das denn?", "Entschuldigung, wir sind neugierig" oder einer anderen Einleitung in dieser Art begonnen wird, dann ist von vorne herein klar, dass alles in Ordnung ist. Der Ton macht halt die Musik.

Ich hatte vor Jahren nämlich auch solch eine Erfahrung gemacht, bei der ich zuerst nicht wußte, ob es jetzt ein Problem gibt oder nicht, bis es später klar war, dass der Beamte nur neugierig war. Je nach Charakter und Selbstbeherrschung kann eine solche Begegnung nämlich sehr viel entspannter ablaufen, wenn alle wissen, um was es geht. Das hilft allen.
 
Vielleicht haben die bei der Polizei ja ein "internes Forum" mit einem Faden "Was hast Du heute Kurioses im Strassenverkehr erlebt?" ;)
 
Ich weiß noch, dass ich auf der Jungfernfahrt einen Streifenwagen hinter mir hatte. n. @TimonG ist mir mit seiner Erklärung zuvorgekommen.
So ging es mir einst mit dem Trike; eine steile Brückenrampe, recht schmale Straße, direkt hinter mir mittig ein streifenwägelchen, und dahinter einige junge Wilde. Auf dem Scheitelpunkt der Brücke zogen sie davon.(y)
 
Das mit dem Missbrauch ist von hier schwer zu beurteilen. Wenn sie mir befehlen anzuhalten, nur weil sie persönlich neugierig sind, dann geht das meiner Meinung nach nicht klar. (Und das würde ich dann auch gesitzer erwähnen.) Aus persönlichen Gründen haben sie mich höchstens freundlich zu bitten (wie jeder andere auch), was natürlich im Verkehr schwierig ist. Wenn sie beruflich erstmal klarstellen müssen, ob ich da nichts illegales fahre und dann noch einen interessierten Plausch führen (und ich weiß, dass ich jetzt "frei bin"), ist alles paletti. Wenn sie mich anhalten, um sich von mir quasi Nachhilfe geben zu lassen, fänd' ich das ein wenig zweifelhaft, da hinge meine Umgänglichkeit stark von meiner Laune/Zeitdruck/Wetter ab und in welcher Weise ich da angesprochen werde.

Aber ich wurde eh noch nicht angehalten. Hier im Ort kennen die mich auch, weil wir manchmal beruflich miteinander zu tun haben und haben mich mit dem Kurzlieger und Lastenquad bestimmt schon gesehen. :D
 
"Führerschein und Fahrzeugpapiere" ist halt ihre Art Guten Tag zu sagen.
"Aber das ..."
"Diskutiern se nich!"
"Aber das is..."
"Fahrn se rechts ran und machen den Motor aus!"
"Aber das ist doch eine Strassenbahn." :X3:
 
Das mit dem Missbrauch ist von hier schwer zu beurteilen. Wenn sie mir befehlen anzuhalten, nur weil sie persönlich neugierig sind, dann geht das meiner Meinung nach nicht klar. (Und das würde ich dann auch gesitzer erwähnen.)

Und dann kommt der Satz "Allgemein Verkehrskontrolle, Ihre Papiere bitte" :D
 
"Fahrn se rechts ran und machen den Motor aus!"
Mach das mal, wenn du der Motor bist. Dann bring der*die Polizist*in den Spruch nicht nochmal. :whistle:

Und dann kommt der Satz "Allgemein Verkehrskontrolle, Ihre Papiere bitte" :D
Da kann man sich ja im Gegenzug auch vorlegen lassen und irgendwas für späteren Kontakt zur Behörde Notieren. (Personalnummer heißt das?)
Aber wer ein Velomobil aus persönlicher Neugier anhält, wird meiner Vermutung nach wahrscheinlicher seinen Übergriff einsehen und dann können wir entspannt quatschen. :giggle: (Wie gesagt wurde ich ja nicht rumblaffen, sondern konstruktiv daraut hinweisen.)
 
Okay, ich hatte nur den Eindruck, dass da schon aus Neugier jemand angehalten wurde. Das fände ich nicht in Ordnung, schließlich haben viele ja auch Termine und fahren nicht zum Spaß durch die Gegend.
Aber gut, dass man mal drüber gesprochen hat. ;)
LG Oliver
 
persönlicher Neugier

Es gehört zu den Aufgaben der Polizei im Überblick zu haben, was auf unseren Straßen passiert und unterwegs ist. Da gehört es zur professionellen Neugier, unbekannte Fahrzeuge zu hinterfragen — praktischerweise gleich bei dem, der damit unterwegs ist.

Ich finde dann ein "Sagen Sie mal, was –verkehrsrechtlich betrachtet– für eine Art von Fahrzeug haben Sie da?" deutlich sympathischer als die Art, wie ich sie schon von Polizisten der zumeist älteren Generation erleben musste.
 
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