Paris-Brest-Paris PBP 2023

...Vielleicht auch nur das, dass Du das Ambiente mehr genießt als erwartet und beim Plaudern mit den Einheimischen und Mitstreitern die Zeit vergißt...

das ist mir letztens auch wieder bewusst geworden, als ich mit einem Kumpel eine 160km Runde zum und durch den Harz gefahren war. Navi sagte hinterher 8h in Bewegung bei 11h unterwegs. Trotz Kuchen- und Schnitzelpause ist mir schleierhaft, wo wir die anderen 2h vertrödelt hatten.
 
@Jedrik Danke erstmal für die Erfahrungswerte :)

Das der Asphalt dort echt mau sein soll, hab ich jetzt schon oft gehört. Hier in der Gegend gibts auch einige von solchen Abschnitten. Sehr unangenehm zu fahren, besonders mit ungefederten Liegen oder halt auch im VM (vorallem wegen dem Lärm). Da muss ich das Fahrzeug drauf abstimmen (etwas weniger Reifendruck, breitere 28mm Reifen, weichere Federung mit möglichst gutem Ansprechverhalten).
Auch das es dort so arg kalt werden kann, ist eine wichtige Info. Also defintiv noch den warmen Schlafsack einpacken. Mit Kälte hab ich in aller Regel kein Problem, außer wenn ich schlafe.

Der "Schlachtplan" vor einem Rennen hat mir bisher immer sehr geholfen. Auch wenn dieser meist für kürzere Zeiträume geplant war (1h TT bis 6h Rennen). Ohne habe ich mich früher zu oft verheizt und der letzte Teil des Rennens wurde zur Qual (Beine zu, Hungerast, usw.)
Daher würde ich schon z.B. ein Leistungslimit nach oben setzen, auch in der Gruppe oder am Berg, um nicht zu viele Körner zu verballern. Hier gehts nicht um einen strickten Zeitplan, sondern eher um eine Einteilung der Reserven. Wobei ich eher der Typ wäre, der kürzere Etappen fährt, dafür straff, und sich dazwischen mehr Pausenzeiten gönnt.

Und deine Erninnerung täuscht nicht, ich bin von den Veranlagungen eigentlich das genaue Gegenteil von einem Langstreckenfahrer. "Ballern" ist deutlich mehr mein Ding. Hinzu kommen häufige Probleme mit langem sitzen (mehr auf dem LR als auf dem RR!) Aber ich werde auch älter und sollte mich mehr auf gediegenere Fahrten einstellen. Zumal mir das ganze gut beim bipolaren Training entgegenkommt.

@Krischan : Wohne seit 8 Jahren nicht mehr in Weida, seit mitte diesen Jahres auch nicht mehr in Gera. Daher ist die Bahn ein wenig mit Umwegen gespickt.
 
@Krischan : Ich kenne die Karte und kann auch Webseiten bedienen. Ich befinde mich vom Wohnort aber genau da, wo alle Standpunkte der ARA-Vereine maximal weit weg sind. (bei Jena). Werde nächstes Jahr dennoch an welchen teilnehmen (Sachsen). Bis dahin würde ich sagen : Hier gehts um PBP2023 :)
 
ich hab in nicht mal zwei Wochen 35 Überstunden geschrubbt (inkl. Wochenendarbeit)
Was denkst Du wie es anderen Leuten geht? 70-80 h/Woche auf der Baustelle waren nicht ungewöhnlich und auch nicht das Maximum. Dann muss man halt andere Prioritäten setzen und Radfahren kann dann nicht mehr so im Fokus stehen. Zum Zum Glück habe ich das schon ein paar Jahre nicht mehr, aber mit dem Alter verdaut man das eh nicht mehr so gut.

Ich denke Du solltest dich für den Einstieg in die Langstrecke als erstes von dem ganzen FTP und Geschwindigkeitsgedöns lösen. Einfach mal auf's Rad setzen und fahren, am besten ohne Powermeter (so haben es die Altvorderen damals auch gemacht ;)). Nach einigen ruhigen längeren Strecken wirst Du dann schon merken wo es klemmt. Wenn es dann wirklich länger wird kommt sowieso die ein oder andere Überraschung dazu, die dann optimistische Zeitplanungen über den Haufen wirft. Ich z.B. bekam Anfang der 90er bei TO ab ca. 150 km Probleme mit dem Verdauungstrakt, was mir vorher völlig unbekannt war. Habe mich dann halt von Dixi zu Dixi durchgeschleppt :sick: (war aber trotzdem eine tolle Veranstaltung :D). Leider ging es danach nicht weiter Familie und siehe oben hat mich mehr bei kürzeren Strecken gehalten.
Momentan träume ich auch noch von PBP 2023, mal sehen was die Gräten so sagen.
 
Zuletzt bearbeitet:
@spz : 70h auf dem Bau empfand ich als weniger anstrengend, wie 50h meiner aktuelle Arbeit. "Kopf aus und Arbeiten" knockt mich nicht so aus, wie stundenlang hochkonzentriert z.B. Präzisionsmessgeräte und deren Elektrik entwickeln. Aber vielleicht bin ich auch einfach faul und unbelastbar.

@RaptoRacer : 450km traue ich mir aktuell definitiv nicht zu.
 
@Jack-Lee
Ich spreche hier von "Baustellen" im Sondermaschinenbau, wo Du als verantwortlicher Programmierer tunlichst nicht den Kopf ausschalten solltest und ein ganz ordentlicher Anteil der Arbeit darin besteht um konstruktive Mängel herum zu programmieren. Hinzu kommt, dass man da ziemlich am Ende der Kette sitzt und gerne sämtlich im Projektverlauf aufgetretenen Verzögerungen ans Bein gebunden bekommt. Wenn dann noch der Kunde hinter dir steht und einen cholerischen Anfall nach dem anderen bekommt, weil seine Produktion immer noch nicht läuft, wird es besonders lustig.

@HoSe es ging mir nur darum Patrick zu zeigen, dass er erstens in keiner so besonderen Situation mit seiner Arbeit ist und man zweitens halt Prios setzen muss, alles zusammen geht oft nicht. Lange Strecken fahren bedeutet eben auch viel Zeit investieren.
 
Zuletzt bearbeitet:
den Wecker auf eine halbe Stunde zu stellen, und bin sofort eingeschlafen.
Dazu hätte ich mal 'ne Frage ... Den Wecker kann ich auch auf 'ne halbe Stunde stellen, allerdings ist mir der nach einer halben Stunde auch schnuppe wenn ich richtig müde bin.

Wie macht Ihr das, dann trotzdem wach zu werden?
 
...Den Wecker kann ich auch auf 'ne halbe Stunde stellen, allerdings ist mir der nach einer halben Stunde auch schnuppe wenn ich richtig müde bin.

Wie macht Ihr das, dann trotzdem wach zu werden?

Wenn Du richtig müde bist, solltest Du auf Deinen Körper hören. Vielleicht ist es auch nur der dicke Schweinehund? Der ist Teil der Prüfung... ;)
 
allerdings ist mir der nach einer halben Stunde auch schnuppe wenn ich richtig müde bin.
Damit habe ich so meine Probleme :rolleyes: , deshalb kann ich auch nicht "Powernappen", wenn ich mal richtig eingeratzt bin ist es vorbei :cautious:. Vielleicht geht's besser, wenn man möglichst unbequem liegt (ein Bekannter hat seinen Mittagsschlaf immer vor dem Bett gemacht, da tun einem nach einer halben Stunde dann eh die Gräten weh).
Ich würde eher schauen, dass ich nach der ersten Hälfte länger schlafe und auf dem Rückweg bei Bedarf noch längere Schlafpausen einlegen. So lange ich wach und in Bewegung bin geht's bei mir recht gut ohne Schlaf (bisheriger "Rekord" von Freitag 8:00 bis Sonntag 18:00, habe dabei nach ~45h mal auf der Matraze gelegen, aber durch den Geräuschpegel und die Helligkeit war nicht an Schlaf zu denken).
 
Denke mal ich werde mich eh heran tasten wollen und nicht "aus dem Stand" einen 600er fahren. Das bedingt doch ganz anderer Mentalität als 200km/2200hm ballern. 10x so lang kann ich mir aktuell noch nicht so gut vorstellen.

Mach das, ist der beste Weg. Deswegen auch die Serie. Den 200er fahren die meisten Foristen aus dem Stand ohne viel Training. 300er geht auch noch gut. Ab 400 beginnt die Kopfsache. Ivo hat mir mal gesagt, Brevet (ganz sicher PBP) ist 20% Material 20% Körper und 60%Kopf. Deswegen nimm Dir @Jedrik ihre Worte zu Herzen:

Allseits ausgeblendete Faktoren für das Bestehen eines Superbrevets sind übrigens orthopädische Stabilität, eine robuste Verdauung, Disziplin, mentale Härte und "coolness under fire".
Ganz unbemerkt werden die Pausen länger und öfter. "Mal eben halten für ein Foto, denn es ist hier so schön und die Liebste will ja später auch ein paar Dinge davon haben" Bzw, wie oft meinte ich mal die Lampenstellung korrigieren zu wollen/müssen oder dachte das der Luftdurck irgendwie nicht passt... Das Kleinhirn hat interessante Triks in der Kiste um Dich langsamer zu machen.

Ein wenig Angst hätte ich aber vor der Fahrbahnoberfläche und den nicht zu verachtenden Höhenmetern.
Ist fast egal. Bei 1000km hast Du alles irgendwie dabei. Vermutlich keine 5 km Sandoberfälche, die findest Du dafür auf nen 300 km und das härtet dann ab. Auch mal 500m Kopfsteinpflaster sind dabei. Das Wort "Brevet" bedeutet ja, frei übersetzt, "Prüfung" einige Veranstalter nehmen das wörtlich. Ich habe schon mal mein DF über ein Feldweg (Trampelfad) schieben müssen, ein Einspurer hatte dort weniger Probleme.

der sollte bei Michael am Niederrhein mal starten. da ist man nur am fluchen…
Kommt nach Belgien ... Einen 300er habe ich nach dem gefühlten 50ten Drängelgitter, wo ich aussteigen musste und umheben, abgebrochen, weil keine Lust mehr.

Wobei ich eher der Typ wäre, der kürzere Etappen fährt, dafür straff, und sich dazwischen mehr Pausenzeiten gönnt.
Auch eine brauchbare Taktik. Ich schneide den Track gerne in Stücke von 100 km. Denn @limette91 sagte mir mal "100 km geht immer" und Recht hat sie. Nach gefahrenen ersten Stück läd man das zweite aufs Navi und dann sind es nur noch 99 km bis zur nächsten längeren Pause. Mit Essen und Powernap

Wie macht Ihr das, dann trotzdem wach zu werden?
Gute Frage. Ich hörte das bei PBP man auch geweckt werden kann, bzw auch Räume in Schulen eingeteilt sind, wann dort geweckt wird (Licht an) und man sucht sich den passenden Raum aus.
 
... allerdings ist mir der nach einer halben Stunde auch schnuppe wenn ich richtig müde bin. ...
Genau das ist das Problem.
Grundsätzlich sofort aus dem Bett springen, wenn der Wecker rappelt hilft dabei. Und sich das zuvor auch genauso vorstellen ("Alarmstart" o_O ). Programmieren ist die halbe Arbeit :D.
Wie lange man dann hinter her tatsächlich munter ist, ist ein anderes Problem.
 
@spz : Das "richtig einschlafen" macht den Unterschied. Ich mach Mittag und Abends immer 20min "Powernap". Dieser ist aber bereits so tief, dass ich jedes mal träume. Mein Körper "skipt" also mal ebend drei komplette Schlafphasen (welche eigentlich allein schon gut 90-120min dauern würden!) um mehr oder minder direkt in die REM Phase zu kommen. Da solche Traumphasen recht "leicht" sind, bin ich nach dem aufwachen auch nicht müde, wie wenn mich jemand aus dem Tiefschlaf weckt. In aller Regel wache ich 10-30Sekunden vor dem 20min Wecker auf. Wenn ich den Wecker brauche um wach zu werden, ist irgendetwas "los" -> anbahnende Erkrankung, Übermüdung, Überarbeitung. Früh, nach einem "langen" 4h Schlaf mit Tiefschlafphase komme ich viel viel viel schlechter aus den Federn.
Durch den antrainierten Rhythmus hauen mehrere ausgefallene "Naps" aber richtig rein. Wie am Montag, früh um 8 zum Kunden und 0:30 erst wieder zuhause und das ohne wirkliche Pause und incl. 7h Autofahrt... naja, das merk ich ein paar Tage. Mein Kollege steckt das erstmal besser weg, da er an lange Wachphasen gewöhnt ist.

Und meine Prioritäten sind vielfältig, da ich viele Interessen und Hobbys habe und zudem auch echt Pausen brauche um wieder runter zu kommen. Daher kann und will ich aktuell keine 15-20h die Woche ins Radfahren stecken.
 
Das ist auf den langen Brevets spätestens nach der ersten Nacht aber der modus operandi. Und darauf muss man im Kopf vorbereitet sein.

Daher kann und will ich aktuell keine 15-20h die Woche ins Radfahren stecken.
Mit wohl investierten 12 bis 15 h sollte man auskommen; aber wenn am Wochenende ein Brevet liegt, werden die dann auch locker gesprengt.

Ich hatte 12 Monate vor LEL diese monatlichen Zeiten: 49 - 55 - 55 - 61- 64 - 22 - 24 - 71 - 76 - 88 - 59 - 49
Die 22 h und 24 h fielen in Jan und Feb 2017 mit einer üblen Kombination aus Wetter, Arbeit und Familie. Passiert.
Wenn man wirklich gezielt trainiert und nicht einfach nur "fährt" (wobei ich durchaus auch schon ein ganz klein wenig auf Trainingsmethodik geachtet habe, was die Belastungen und Periodik angeht), lässt sich sicher Zeitaufwand einsparen.
 
Wie macht Ihr das, dann trotzdem wach zu werden?
In den Hallen gibt es den Weckdienst.
Als ich mich mit den Vorbereitungen vertieft habe ist mir aufgefallen das einige Leute vorm Schlafen-gehen ordentlich trinken :eek:
Wenn die Blase richtig drückt wirst du wach glaube mir :sick: manchmal erst auf die letzte Sekunde aber das hilft sich auch gleich Gedanken über die schnelle Ausrüstung zu machen.
 
Grundsätzlich sofort aus dem Bett springen, wenn der Wecker rappelt hilft dabei. Und sich das zuvor auch genauso vorstellen ("Alarmstart" o_O ). Programmieren ist die halbe Arbeit :D.
Ich denke das ist ein Frage der Veranlagung, würde ich direkt aus dem Bett springen, wenn der Wecker rappelt, dann läge ich davor. Ich brauche einige Zeit um hochzufahren und das wird mit dem Alter bei mir eher schlimmer und nicht besser. Auch die benötigte Schlafmenge hat sich mit 59 bisher nicht reduziert, im Gegenteil.

@Jack-Lee
Meine Frau macht fast jeden Tag einen Mittagsschlaf und kommt danach recht schnell wieder in die Gänge. Wenn ich das mal mache dauert es dann Stunden (z.B. auf dem Campingplatz in der Hängematte) und der Tage ist im Prinzip gelaufen. Deshalb vermeide ich das im Allgemeinen.

Zurück zu PBP, da müsste ich schauen mit ein oder zwei längeren Schlafstopps auszukommen.
 
Zurück
Oben Unten