Am Wochenende habe ich endlich Zeit gefunden, den Vibrationen weiter auf den Grund zu gehen. Ich wollte ja versuchen, mit einem Selfiestick während der Fahrt zu filmen. Also habe ich den Kindersitz ausgebaut, alle Abdeckungen abgenomen und ein paar Trockenübungen zur Positionierung der Kamera gemacht. Ich hatte schon länger vor, den Druck in den Luftfedern zu prüfen. Da man ohne Kindersitz, besser rankommt, habe ich das auch gleich gemacht. Beide waren unter 2 Bar - also viel zu niedrig. Ich habe beide auf 3,5 Bar aufgepumpt.
Dann bin ich losgefahren zum Filmen - zu einem ruhigen Radweg in der Nähe. Und was soll ich sagen: die Geräusche waren weg. Also habe ich nicht gefilmt und bin wieder nach Hause. Kann der niedrige Druck dafür gesorgt haben, dass die Kette sich so stark aufschwingt? Sonst habe ich ja nichts gemacht, außer Kindersitz raus, Gurte der Sitzbefestigung ab und die Abdeckungen entfernt. Ich hatte noch begonnen, die hintere Umlenkrolle zu lösen, es mir dann aber anders überlegt und wollte erst einmal filmen. Aufgefallen ist mir noch, dass die Kette wirklich ganz knapp über dem Boden des Kettenkanals läuft.
Bei den letzten Fahrten hatte ich den Eindruck, dass das Tretlager doch zu weit vorn war. Also bei 0 Grad unterm Carport auch noch das Tretlager wieder 1,5 cm zurück gesetzt. Und natürlich die Kette wieder gekürzt. Bei einer Probefahrt fühlte es sich so deutlich besser an.
Inzwischen hatte ja auch das Pilzkopf-Klettband ausreichend Gelegenheit, sich unbelastet mit dem Visierhaltebügel zu verbinden. Außerdem waren auch eine Pinlock-Innenscheibe und Pins angekommen. Den Anbau hatte ich aber noch vor mir her geschoben - irgendwie hatte ich Angst, die Löcher nicht 100% passgenau zu bohren. Aber bei vorhergesagten -5 Grad am Montag morgen wollte ich doch gern mit Visier fahren. Nun denn. Das Visier ordentlich gereinigt, die Innenscheibe angesetzt, ausgerichtet und die Stellen angekörnt. Mit dem 5er Bohrer habe ich dann bei niedriger Drehzahl die beiden Löcher gebohrt. Dann die Pins eingesetzt, die Folie erst an den Seiten abgezogen, die Innenscheibe eingesetzt, die Folie ganz abgezogen und alles sah gut aus. Die richtige Position zum Ankletten an der Alienhaube zu finden, war fast aufwändiger.
Heute früh ging es dann bei -4 Grad zur Arbeit. Weiterhin keine Vibrationen im Antrieb. Ich bin mit Schaumdeckel und runtergeklapptem Visier gefahren. Ich habe das Visier an keiner Ampel öffnen müssen. Auch auf der Brille hatte ich nur ganz leichten Beschlag. Das lief schon mal super!
Heute mittag hatte es leicht geschneit. Wegen familiärer Verpflichtungen bin ich ungewöhnlich früh nach Hause - noch im Hellen. Gleich beim Losfahren gab es eine Ernüchterung: die Vibrationen sind zurück. Allerdings nur in den ersten beiden Gängen und nicht so stark wie zuletzt. Der Rest der Fahrt lief gut. An den zwei 10% Anstiegen hatte ich keinerlei Traktionsprobleme! Auf dem Radweg hoch nach Kassebohm gab es dann plötzlich ein Schleifgeräusch. Ich hatte schon gleich die richtige Vermutung: ein Zweig hatte sich irgendwie zwischen Radhaus und Rad geklemmt. Da merkt man dann den Nachteil von Schaumdeckel und Alienhaube: bis man aus- und wieder eingestiegen ist, dauert es schon eine Weile in der "Kletthölle". Mit dem Mango hatte ich übrigens bisher überhaupt nur ein Mal einen Zweig auf diese Art mitgenommen - vermutlich dank offener Radkästen und Radabdeckungen.
Zuhause habe ich dann den Druck in den Luftfedern auf 4 Bar erhöht. Der rechte war noch auf 3,5 bar. Beim linken habe ich leider nicht richtig aufgepasst, hatte aber den Eindruck, dass er niedriger war. Ich nehme mir morgen die Dämpferpumpe mit und kontrolliere mal vor Abfahrt.
Am Sonntag hieß es übrigens Abschied nehmen vom treuen Mango.
@erle kam Mittags und hat es mit nach Leipzig genommen. Allzeit gute Fahrt!