Blauer Himmel? 5°C? Zeit? DF fahrbereit? Mannometer! Ab dafür!
Als Strecke hatte ich Nordbbahntrasse und Kohlenbahntrasse geplant. Quasi als Notnagel wenn man nicht groß Strecken planen will und trotzdem ein paar KM auf den Zähler kriegen. Und schon vorab habe ich mir klar gemacht: heute sind viele Leute auf der Trasse. Das hat geholfen. Sonst hätte ich die ganzen Schneckenstecher zu Dritt nebeneinander oder die E-Mountainbiker mit Kopfhörer und mittig Schlenker fahrend nicht ausgehalten. Aber so, im selbst auferlegten Chill-mode? Phhh. Ich ruhe in mir selbst. Ommmmm. GRRRRR-ommmmmm.
Die Bremsen quietschen seit Neuem. Ganz praktisch. So brauche ich seltener zu klingeln. Nordbahntrasse, dann weiter auf die Kohlenbahntrasse. Hinter dem Tunnel Schee gedreht, denn da gibt es einen Parkplatz mit Kopfsteinpflaster, dessen Breite ich auch komplett gebraucht habe. Und dann zurück.
Nach ca. 1/3 der Rückstrecke passierte dann was Tolles. Ein verspätetes Weihnachtsgeschenk!
Ein Rennradler auf einem schönen Zeitfahrrad (Canyon Speedmax?) betritt die Bühne. Aerofelgen, Aero-Trinkflasche, Aero-Riegeltäschchen, Aero-Überschuhe, Aero-Helm (? da bin ich nicht so sicher). Vom Dreckbestand auf seinen Klamotten habe ich deduziert, daß er sich schon warm gefahren hat. Prima. Also hinterher. 32-35 Dauertempo war ok und ich bin immer 3 - 4 m in seiner 7 Uhr geblieben. Spiegel hat er keine gehabt und wie ich auch sicher gedacht: "Pfff, wer soll
mich schon überholen?" Umsehen? Schulterblick? Nö. Die Hindernisse und potentiellen Gefahren sind immer
vor einem selbst.
Passend zu den netten Spüche hier im Forum (Kommentare zum ##-mobil) hatte ich mir 2 ausgedacht. A) Daneben fahren, Kontakt aufnehmen und irgendwann beschleunigen und dran vorbei ziehen mit dem Spruch: "Ich muß mal noch ein bisschen Sport machen. Bis dann." Oder B) daneben fahren und fragen: "Kann ich helfen?" Wenn er fragt, wieso, dann als Antwort: "Muss doch was dran kaputt sein? Du fährst so langsam."
Kopfkino AUS. Wir sitzen ja quasi im selben Boot.
Ausserdem kam es anders. Ein "Vorhang" aus 2 x 3 Leuten neben einander bildet sich und braucht zusammen die ganze Trassenbreite. Er schlüpft durch die Lücke in der Mitte bevor sich der Vorhang schließt. Ich bremse ab, weil mir die Lücke zu eng ist, um ohne Zeter der Fußgänger da durch zu brausen. Als ich auch vorbei bin, hat er ca. 300 m Vorsprung. Puh, daß Aufholen kostet Körner. Aber dann bin ich wieder dran.
Die Strecke wurde freier und er beschleunigt souverän auf knapp unter 40 km/h. Respekt. Sieht auch immer noch ganz entspannt aus. Hm, jetzt ist der Windwiderstandsvorteil des VM gefühlt irgendwie unfair? Trotzdem. 42, 45, 47. Kurzes Geklingel. Dran vorbei. Irgendwann verliere ich ihn aus dem Rückspiegel.
Hat Spass gemacht. Lenkplatten und Elastomere ergänzen sich toll und die Lenkung spricht nun so an, wie ich mir das erhofft hatte. Sogar die Armstützen tragen ihren Teil bei und bilden mit dem Rest bei mir mehr Vertrauen zu den Fahreigenschaften aus als vorher. Seitenwind hatte ich immer noch nicht, aber das ganze Feeling im DF ist besser, irgendwie "richtig", falls ihr versteht.
Ich habe den Eindruck, als müßte ich minimal nach links lenken um geradeaus zu fahren. Aber die Wege waren immer irgendwie geneigt und so ist keine echte Aussage möglich. 42 km 1:42 h. Ganz ordentlich für mich. Im Winter. Mit Plauze...