Hi,
wenn ich hier die Zweifel am E-Auto und Möglichkeiten den CO2-Fingerabdruck zu reduzieren sehe, glaube ich, daß das weit aus größere Problem ist
Überzeugungsarbeit bei den Zweiflern zu leisten.
Hier noch ein mal das Große Bild, wie alles zusammenpasst:
Das ganz große Stichwort ist
Sektorkopplung. Im Prinzip geht es dabei um die vollständige Versorgung der drei Bereiche Elektrizität, Wärme und Mobilität aus regenerativen Quellen.
E-Autos spielen dabei eine wichtige Rolle, denn sie sind derzeit die einzige realistische Möglichkeit im Mobilitätssektor erneuerbare Energien zu nutzen (ich hatte ja schon mal an anderer Stelle ausgeführt warum Verbennungsmotoren keine Zukunft mehr haben).
Hinzu kommt, daß Batterielektrische Fahrzeuge (BEV) als einzige, die Möglichkeit bieten auch die nicht-klimarelevanten Emissionen (Feinstaub, NOx, Lärm, etc.) deutlich zu reduzieren.
Nimmt man beides zusammen - also klimarelevante + nicht-klimarelevante Emissionen - sind E-Autos heute schon innerhalb eines durchschnittlichen Betriebsjahres umweltfreundlicher als Verbrennergetriebene KFZ ähnlicher Ausstattung.
Der weiter oben zitierte CO2-Fußabdruck eines E-Autos basiert auf einer hauptsächlich fossile Energien nutzenden Betrachtung (Stand "gestern"/heute). Das wird aber so nicht bleiben!
Durch Sektorkopplung wird in Zukunft auch die Industrie die klimarelevanten Emission reduzieren können. Teslas Gigafactory z.B. nutzt heute schon zu einem großen Teil regenerative Energien für die Batterieproduktion - Tendenz steigend.
Da die Kosten für Energie durch die Nutzung von regenerativen Quellen schon gesunken sind und noch weiter sinken werden, hat auch die Industrie einen wirtschaftlichen Anreiz dem Konzept der Sektorkopplung zu folgen.
(Nur als Randbemerkung: die Strommarktpreise sind bereits kräftig gefallen - die Endverbraucherpreise werden in Deutschland durch die EEG-Umlage erst zeitversetzt fallen, wenn nämlich die ersten Anlagen aus der Förderung fallen - so ab 2021.)
Mein eigener CO2-Fußabdruck liegt derzeit bei 7,nochwas t/Jahr, also bei rund 65% des deutschen Durchschnitts.
Erreicht habe ich das durch zwei Dinge: unser Null-Emissionshaus und das Pendeln mit dem Fahrrad zur Arbeit.
Der Rest setzt sich aus Bereichen zusammen, die ich direkt nur schwer beeinflussen kann. Größter Restbereich: Konsum. Der wiederum besteht zu einem nicht unerheblichen Teil aus Mobilität und dem Industriesektor (siehe Sektorkopplung).
D.h. um meinen persönlichen CO2-Fußabdruck weiter zu reduzieren brauche ich (und auch alle anderen) die Sektorkopplung (die auch E-Mobilität umfasst).