300km Brevet ARA Emsland am 21.05.2016
Da es am Niederrhein dieses Jahr nur einen 200er gab und der auch untypischerweise nur durch Deutschland verlief, musste ich irgendwie schauen, wie ich dieses Jahr meine Hollandbrevet-Dosis erhalten könnte.
Für eine gute Dosis Niederlande bietet sich der 300er in Lohne, genannt die 'Grachten-Tour' an.
Den bin ich bisher noch nicht gefahren, der Termin passte auch, also nix wie angemeldet.
Schön, dass auch andere Lieger diese Idee hatten. Da sich mit Jana
@limette91, Dirk
@welverwiesel und Andreas
@Ankece gleich drei 300km Brevet-Debütanten angemeldet hatten, habe ich es tatsächlich auch noch geschafft, einen weiteren Andreas
@bike_slow trotz längerer Radabstinenz von einem Start zu überzeugen.
So sind wir denn als fünfer-Geschwader am Start aufgelaufen und haben die 300km gemeinsam gemeistert.
Weitere Lieger am Start waren noch Manfred Tinnebor und ein unbekanntes Strada. Das Strada hat sich direkt nach dem Start an die Lohner Expresstruppe gehängt und war inclusiver aller Rennradler fortan ausserhalb unserer Reichweite
Manfred hat seinen ersten Stopp schon auf der Lohner Hauptstrasse eingelegt und ward ab da auch nicht mehr gesehen. Und dass, obwohl wir einen neuen Pausenrekord aufgestellt haben
Der erste Teil der Strecke durch Deutschland ist recht langweilig, grösstenteils schnurgerade Landstrassen, gut um Strecke zu machen. Direkt nach Grenzübertritt entschwindet der Track dann auf niedeländischen fietspaden grösstenteils den Haupverkehrsrouten.
Erste Kontrolle ist auf einem Golfplatz, hier treffen wir das Hauptfeld kurz wieder, erster (noch) kleiner Imbiss: koffie met appelgebak
Hinter Zwolle wird dann klar, dass wir uns tatsächlich auf der 'Grachten-Tour' befinden. Im Nationalpark Weerribben-Wieden ist es wunderschön, Natur, Grachten, Windmühlen und das alles bei warmem Sonnen-Wolken-Mix. Nur der kräftige Wind ist unser stetiger Begleiter und kommt irgendwie (fast) immer aus der falschen Richtung. Süd, Süd-West, West und nach der Abendflaute gefühlt aus Süd-Ost
Trotzdem läuft es gefühlt gut, aufgrund der 'Frischlinge' im Team und Andreas
@bike_slow Trainingszustand lassen wir es bewusst locker angehen.
Im Nationalpark dann die zweite Kontrolle, Zeit für einen grösserer Imbiss. Noch vor der Bestellung haben uns noch zwei Up-Fahrer eingeholt und sich zu uns gesellt.
Zu siebt bringen wir dann die Bedienung mit der Bestellung von frikandellen, frieten (mit und ohne speciaal), div. soorten pannenkoeken, cassis, pilsje (alcoholvrij a.u.b.) und jede menge cola aus dem Konzept
So kann man mal locker eine Stunde verbraten...
Nun geht es langsam wieder gen Westen (wo ist der Rückenwind?) durch den Süden der niederländischen Provinz Friesland. Hier wird überwiegend Milchviehaltung betrieben. Irgendwie sehen die Höfe hier nicht so aus, als hätten sie mit den Problemen der deutschen Milchbauern zu kämpfen.
Hier scheinen sich viele auch noch friesische Kaltblüter zu halten, welche uns an zahlreichen Höfen neugierig beäugen (Pferde und Liegeräder...). Leider habe ich keins fotografiert.
Wir streifen einen weiteren Nationalpark, Drents-Friese-Wold und nähern uns langsam der dritten und letzten Kontrolle. Im 'Dorpskern' in Hijken eskaliert die kurze Kontrollpause zu einem weiteren 'Imbiss'. Die beiden Up-Fahrer haben uns erneut eingeholt, der Klappradfahrer ist völlig fertig.
Frieten lassen sich hier nur als patat bestellen, der baas der Lokalität spricht einen komischen drenther Dialekt.
Als Andreas ein riesiges Sorbet-Eis bestellt, kontere ich mit einem belgischen wit-bier, serviert in der Flasche (ohne Glas). Das will Andreas nicht auf sich sitzen lassen und gleicht aus.
Der Klappradfahrer bestellt ein Familienschnitzel mit Pommes zwecks Treibstoffnachschub. Darauf brauche ein zweites Bier.
Was Jana, Dirk und der andere Andreas bestellt haben, habe ich vergessen, ausser dass zum Schluss mindestens 10 leere Cola- und 3 leere Bierflaschen auf dem Tisch stehen.
Nach einer Stunde lassen wir den Klappradfahrer mit den Resten seines Schnitzels zurück, er hat noch bis 4:00 Uhr morgens Zeit, es in der Zeit zu schaffen.
Der andere Up-Fahrer schliesst sich uns an und sucht verzweifelt Windschatten
Gut dass ich mit dem hohen und recht aufrecheten Flux fahre.
Langsam wird es dunkel, Zeit meine neue 'Warnweste' zu testen. Ein paar ätzende Radwege haben wir noch zu überstehen, einen Schockmoment gilt es noch zu überwinden als Andreas seinen Troytec-Lenker ruiniert. Aber das soll er mal lieber selber erzählen wenn er mag.
Durch die kulinarischen Pausen erreichen wir erst um 0:54 das Ziel und müssen die Brevetkarten in den dafür vorgesehenen Briefkasten werfen.
Auf mich wartet noch eine Stunde Autofahrt, um 3:00 liege ich im Bett.
Danke an Jana, Dirk, Andreas + Andreas für die tolle Begleitung!
Statistik gibts keine, wer will mag beim
Fahrrad-Facebook schauen
Aber ein paar Bilder gibts: