Das Jahr neigt sich zu Ende. Seit März habe ich meinen Milan und bin bis heute knapp 12tkm gefahren.
In diesem Zeitraum ist viel passiert und ich habe ordentlch an dem Milan geschraubt und verändert. Hier mal eine Übersicht:
- neue Federbeine vom DF mit weichen Federn
- Umbau von Drehgriff auf Rapidfire
- Schaltwerk von mittellangen Käfig auf langen Käfig umgebaut
- Zahnkranz 11-36 und 75er Kettenblatt verbaut
- Halterung des Umwerfers verlängert (entgegen allen Unkenrufen es hält immer noch)
- vernünftige Armstützen
- NacaDuct
- neues steiferes Hinterrad
- Tretlager getauscht von 114mm auf 107mm
- Spiegel auf eine kürzere Länge umgebaut
- Tiller frei gemacht und den Schalthebel für den Umwerfer links auf den Boden gesetzt.
- Kettenleitrollen mit Alu verstärkt
- Regendichtigkeit hergestellt (neues dickeres umlaufenden Dichtungsring am Deckel + Abläufe)
- neue Kettenleitrohre und den Zugtrum mit einem Karbohnrohr versteift
- als letztes einen Pinlock verbaut
In den letzten Wochen ist es langweilig geworden. Alles läuft wie geschmiert. Es ist sehr leise im Milan. Man hört nur den Freilauf oder beim Treten nur ein gleichmäßiges Rauschen. Die Fahrgeräusche durch die Reifen und der Wind an der Haube sind lauter als der Innenraum. Der Wartungsaufwand läuft gegen Null. Einmal die Woche die Kette reinigen und neu ölen. (Unnötig aber rein fürs gute Gefühl...)
Wenn ich die ganzen Maßnahmen betrachte, habe ich auch ein ganz klares Ränking abzugeben.
Ganz oben steht der Umbau von Gripshift auf Rapidfire. Darüber freue ich mich bei jeder Fahrt.
Als nächstes steht das neue 26 Zoll Laufrad von Ginko ganz ober auf der Liste. Jetzt habe ich keinen Kontakt mehr mit dem Radkasten. Egal ob ich scharf in die Kurven gehe oder nur geradaus fahre. Im Frühjahr werde ich dann auf Tubless gehen. Dazu benötige ich nur noch ein Tublessventil und einen Tubles Buster.
Jetzt in der kalten Jahreszeit ist mein neues Pinlock die erste Wahl. Beim nächsten Mal baue ich es aber selber. Die Materialien habe ich jetzt liegen. Bei dem Gekauften war der Dichtring leider nicht ganz dicht und ich musste die Feuchtigkeit erst einmal wieder herausbekommen. Nachdem alles zwischen den beiden Lagen wieder trocken war habe ich umlaufend alles mit Silikon abgedichtet. Jetzt ist alles gut und bisher gab es keine Situation, wo es zu einem Beschlag kam. Dabei ist anzumerken, dass mein Visier dauerhaft verschlossen bleibt.
Auch mit der Dichtigkeit des Milan bei starkem Regen habe ich kein Problem mehr. Meine Maßnahmen waren alle genau richtig. Ich bleibe jetzt trocken, wenigstens von oben.
Wie sieht es grundsätzlich vom Umstieg von Quest-Spezial auf Milan aus?
Pro Quest:
- mehr Platz im Innenraum
- mehr Platz unter der Sinnerhaube. Man kann aus einer Trinkflasche trinken!
- einstellbares Frontlicht
- USB-Anschluss
- Einarmschwinge
- geschlossene hintere Gepäckfächer
- größere Radkästen /einfach mehr Platz
- größere Bodenfreiheit
Pro Milan:
- geringe Seitenwindempfindlichkeit
- bessere Straßen / Kurvenlage
- geschlossene Fußlöcher
- 2 Frontlicher
- geringerer Sitzwinkel
- einfach herausnehmbarer Sitz
- größerer Einstieg mit klappbarer Haube
- bessere Kettenführung durch 2 Umlenkrollen. Die erste vordere Umlenkrolle führt die Kette in einem steileren Winkel nach unten. So braucht man kein Schutz für die Wade. Jeder Questfahrer kennt den schwarzen Strich an der rechten Wade.
- geilere Optik (sehr subjektiv)
- steiferen Tretlagerschlitten dadurch einfach mehr / direkteren Vortrieb
- leiser als mein Quest
Was steht noch an?
Auf jeden Fall noch 2 vordere Gepäckfächer und eine neue Haube in der ich einen Helm tragen kann. Die Haube werde ich selber machen und etwas modifizieren. So will ich die Haube seitlich klappbar gestalten, um bei langsamen Bergauffahrten oben ohne fahren zu können.
Fazit:
Ich bin absolute zufrieden mit meinem Milan. Alles richtig gemacht. Er passt wie eine zweite Haut. Auch körperlich bin ich gut angepasst. Meine Maße dürften sich nach oben in keinem Bereich um mehr als 1 cm verändern. So musste ich von meinen Winterschuhen vorne und hinten ein wenig von der Sohle wegschleifen. Daher auch das 107mm Tretlager, da ich schon seitlichen Abrieb am Schuh hatte. Weniger durfte es auch nicht sein, da ich sonst im oberen Bereich nicht mehr genau in der Mitte geblieben wäre.
Ich denke, dass ich im nächsten Jahr auch die letzten mit dem Quest aufgestellten eigenen Geschwindigkeitrekorde einstellen werde.
Euch allen Frohe Weihnachten und einen guten Rutsch!
Axel