Wenn man ein Velomobil konstruiert, das wirtschaftlich erfolgreich ist, muss man aber auch die große Zahl der Nutzer mit anderen Schwerpunkten mitnehmen können. Wenn man sich auf ein schmales Bündel von Eigenschaften versteift und dadurch andere Eigenschaften opfert, funktioniert es nicht.
Ich sehe deshalb die Kunst der Konstruktion auch in der Fähigkeit, die Antagonisten im Bündel der Zielfunktionen zu befrieden.
Also die Widersprüche in den Zielfunktionen produktiv aufzulösen.
Nun doch noch einmal die Frage zu Tretlagerbreite und Gepäckfächern: Habt ihr die Möglichkeit des Einbaus eines Tretlagermotors, einer Pinion oder einer Mountain Drive bei der Konstruktion berücksichtigt? Wird das ggf. später mit anderem Tretlagerschlitten möglich sein oder ist das konstruktiv nicht vorgesehen bzw. schon direkt ausgeschlossen?
 
Nun doch noch einmal die Frage zu Tretlagerbreite und Gepäckfächern: Habt ihr die Möglichkeit des Einbaus eines Tretlagermotors, einer Pinion oder einer Mountain Drive bei der Konstruktion berücksichtigt?
Wenn Du kleinfüßig bist oder Kinderkurbeln fahren willst, wird das wohl gehen, aber ansonsten hat man ein Problem. Deine Frage wurde etwas verklausuliert schon verneint:
Der letzte erwähnenswerte Punkt im Zusammenhang mit der Kompaktheit ist die Verwendung von sehr schmalen Tretlagern [vulgo 130 mm Q-Faktor der Kurbel]. Die Raumlinien für Hacken-und Fussausstülpungen sind in der Karosserie genau an diese schmalen Tretlagermaße angepasst.

Ich sehe da zwar einen Zielkonflikt mit den 200 cm maximaler Fahrergröße (haben alle großen Menschen schmale Becken?), aber einen Tod muss man halt sterben (bzw in dem Fall irgendeinen Kompromiss machen)
 
Nun doch noch einmal die Frage zu Tretlagerbreite und Gepäckfächern: Habt ihr die Möglichkeit des Einbaus eines Tretlagermotors, einer Pinion oder einer Mountain Drive bei der Konstruktion berücksichtigt? Wird das ggf. später mit anderem Tretlagerschlitten möglich sein oder ist das konstruktiv nicht vorgesehen bzw. schon direkt ausgeschlossen?
Ich sehe das Bülk wie ein Rennrad-Up an dem man diese Optionen nicht braucht und nicht will.
Ich denke für die Optionen gibt es schon genug Velomobile.
Mit jedem kg was am VM gespart wird, und mit jedem km/h Windschlüpfrigkeit, sinkt die Notwendigkeit von gewichtigen Leistungsboostern.
 
Zuletzt bearbeitet:
Guck dir doch einfach mal die Reifenauswahl an 507 gibts nur MTB Kinderreifen, 559 gibts keine neuen Produkte mehr, 584 Ist nur im TB/Gravelsektor vertreten, 571 ist tot , nur 622 bietet komplette Auswahl von Rennrad über City/Trecking bis MTB ! Allein dass ist schon ein Grund für 622! Es gibt aber durchaus noch weitere Gründe.

Danke Rene !

Bei 622 gibt es mittlerweile auch recht breite Reifen mit extrem guten Rollwiderstand.
Und es ist ja auch so: wenn das Radhaus für 622 groß genug ist, ist es das auch für 584 oder 559, d.h. nach unten gibt es immer alle Optionen . Aber nicht umgekeht.
Ich gehe aber nicht davon aus, dass diese Optionen genutzt werden müssen .
 
Für die immer wiederkehrende Frage nach dem Schaumdeckel fehlt mir das Verständnis. Das Teil ist bei einem derartigen VM einfach deplatziert. Will das hier aber nicht diskutieren, ich muss ja nicht alles verstehen.
Kommt halt drauf an ob du 2h oder 20h Stunden im Vm sitzt. Wenn du weisst du du 5h bei 20Grad durch die Ardennen fährst. ist es ganz praktisch den Schaumdeckel ins Vm zu legen und offen fahren zu können. Und Nachts oder bei Regen ist es praktisch den Schaumdeckel wieder rausholen zu können. Bei 2h mal um den Block zu ballern benötige ich auch keinen Schaumdeckel…
 
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Ich sehe da zwar einen Zielkonflikt mit den 200 cm maximaler Fahrergröße (haben alle großen Menschen schmale Becken?)
Ich bin etwas über zwei Meter groß und habe zusätzlich lange Beine. Mit schmalem Q-Faktor fahre ich sogar besser.
Mein Becken würde ich nicht als schmal bezeichnen.
Bei den paar großen Personen die Velomobile fahren wird's mit Statistik aber schwer.;)
 
Schneiden Sie die Mitte auf, damit ein Nakadukt direkt davor Luft durchblasen und gleichzeitig Wasser daraus sammeln kann.
Ehem, dieser Hinweis zeigt mir, dass ich noch gar nicht die Belüftung beschrieben habe. Die Körperbelüftung geschieht durch den Frontrahmen. Die Luft tritt im Staudruckpunkt durch die kleine Trompetenöffnung ein und wird fahrerseitig durch Belüftungsöffnungen im Frontrahmen in Richtung Beine und Körper des Fahrers geblasen.
Eine weitere Belüfung beim Fahren mit Haube geschieht dann ja über ein direkt vor dem Visier sitzenden Nacaduct.
Hier erkennt man die Position späteren Belüftungslöcher (aufgemalte Kreise ):
Position Belüftungsöffnungen.jpg

Auf die Zone der Belüftungslöcher wird man dann eine Schiene mit Löchern klippsen können mit mittels Verschiebung den Lufteinlass regulieren können
 
Wenn Du kleinfüßig bist oder Kinderkurbeln fahren willst, wird das wohl gehen, aber ansonsten hat man ein Problem. Deine Frage wurde etwas verklausuliert schon verneint:

Was hat die Kurbellänge mit der möglichen Einbaubreite für das Tretlager zu tun?
Mich würde eben interessieren, inwiefern sich die Konstrukteure Gedanken darüber gemacht haben.

Ich sehe das Bülk wie ein Rennrad-Up an dem man diese Optionen nicht braucht und nicht will.
Ich denke für die Optionen gibt es schon genug Velomobile.
Mit jedem kg was am VM gespart wird, und mit jedem km/h Windschlüpfrigkeit, sinkt die Notwendigkeit von gewichtigen Leistungsboostern.
Aha. Jeder, der keine hohe Leistung hat, darf sich also an einem modernen, leichte und schnellen VM keinen großen Übersetzungsbereich wünschen, weil es dann ein halbess Kilo mehr wiegt? Die Notwendigkeit sinkt zwar, aber nicht so schnell, wie du denkst. Die doppelte Leistung hältst du nicht die Hälfte der Zeit durch, sondern viel viel kürzer. Mit 100W kann ich stundenlang fahren, bei 400W ist nach weniger als einer halben Minute Schluß. Mit kleinen Entfaltungen entschärft man die benötigte Leistung in Situationen, in denen die Aerodynamik nicht hilft. Daher ja die Frage, inwiefern dies bei der Konstruktion berücksichtigt wurde oder eben auch nicht.
 
Was hat die Kurbellänge mit der möglichen Einbaubreite für das Tretlager zu tun?
Je kleiner die Kurbel ist, desto mehr Platz hat man für die Füße und die Knie kommen nicht so hoch. Es ist dann nicht so wichtig, innerhalb der vorgegeben Formen (Fuß und Kniehubbel) zu bleiben. Je größer die Kurbel, desto wichtiger wird das, sonst gibt es Kontakt mit dem Chassis. Und das Chassis (und damit der Ort der Fußhubbel und Kniehubbel ist eben auf die schmalen Tretlager ausgelegt.
Man kann mit einem passenden Schlitten (ggfs Einzelfertigung) sicher eine Pinion, ein MD oder einen Motor einbauen... aber ich würde schwer raten die größere Tretlagerbreite bei einer Probefahrt vorher mit längeren Pedalachsen zu simulieren.... Ich spreche da aus Erfahrung (nicht wegen eines Motors oder eines MD, sonder wegen meines breiten Beckens, aufgrund dessen ich breitere Pedalabstände benötige)
 
so ich habe jetzt mal alles durchgelesen und gebe meine 10ct dazu ab:
Aus meiner Sicht ist das eher ein SL Nachfolger als ein GT Nachfolger.

Ich vermute mal mit dem BülkMk1 wird man genausohäufig aufsetzen wie mit dem SL.
Für Jens da oben im Norden wahrscheinlich kein Problem. Aber bei mir hier kommt das doch häufig vor.
Wäre schön wenn ein VM normale Drempel ohne aufsetzen packt. Ich konnte übrignes letzte Woche sehen, das Ewas Snoek weniger ausetzt als mein 20mm hochgebockter SL MK1.

Ich würde die Fußhubbel schrauben oder kleben. Die werden doch eh kaum getauscht.

Die größere EinstiegsÖffnung würde einen 2geteilten Deckel möglich machen: ein Teil zum Aussteigen und ein 2ter der nur für Wartungen geöffnet werden muss. Dann würde der riesiege Deckel auch nicht so labberig im Wind hängen.

Der Radkasten sollte in 622 40-42mm Breite Reifén packen, da gibst schöne Gravelreifen. ZB GOne Speed.

Was mir fehlt ( gilt auch für andere VM):
- Radkasten vorne wird fummelig sein dran rumzuschrauben. Warum baut keiner wie Charlie am 441 vorne Radabdeckungen zum einclipsen?
Ich denke mal was die Kante kostet holt der Kleinere Radausschnitt unten um Längen wieder rein.

- Gangschaltung ist für mich immer noch ein Thema! Ich fahre 2*11 und das Schalten vorne hakelt extrem bei 60/39 und die Bandbreite der Schaltung ist immer überschritten. mit einem Zwischengetriebe oder Nabenschaltung zb an der Position der hinteren Umlenkrolle könnte man das in den Griff bekommen. Die HR-Schwinge, müsste dann aber in eine andere Position der Schwingenaufnahme haben.
Ich geb zu das ist nicht ganz einfach, und es ist Gehirnschmalz und Arbeit notwendig.
Aber ne Schaltung die sauber viel Bandbreite und kleine Abstufung schafft wäre schon ein Alleinstellungsmerkmal…
Die 1*12 Schalungen mit 11-51 hat mir jedenfalls zu große Sprünge.
 
Ich vermute mal mit dem BülkMk1 wird man genausohäufig aufsetzen wie mit dem SL. Für Jens da oben im Norden wahrscheinlich kein Problem. Aber bei mir hier kommt das doch häufig vor.
so ich habe jetzt mal alles durchgelesen
Hast Du vielleicht das hier
Selbstverständlich kann die Bodenfreiheit hier durch verschiedenen Fahrwerksabstimmungen variiert werden. [...] Beim Bülk MK1 liegt der Unterboden unter dem Fahrer (nicht absolut, aber: ) im Verhältnis tiefer als die Hackenausstülpungen. Dadurch limitieren die Hackenausstülpungen nicht mehr eine extrem tiefe Schwerpunktabstimmung. Umgekehrt kann durch eine Abstimmung mit längeren Federbeinen ein guter Bodenabstand bei den Hackenausstülpungen erreicht werden.
übersehen?
 
Die doppelte Leistung hältst du nicht die Hälfte der Zeit durch, sondern viel viel kürzer.
Das ist natürlich richtig und für Menschen, die eine bergige Strecke haben, ist Motorisierung da eine Hilfe.
Nun, es wird auch im Bülk so sein, dass Du Motoren nachrüsten kannst.

Für Bafang-/Tongsheng und andere Tretlagermotoren wird es wie in den anderen modernen VM knapp, aber mit angepasstem Tretlagerschlitten und schmalen Kurbeln (von @TitanWolf oder @AxelK ) machbar.
Für die ganz Langen mit den großen Füßen geht dann noch der getriebelose Kettenantrieb von Wulf Kraneis www.optimizeenergy.de . Damit können die Originalkurbeln weiter verwendet werden.
 
@Detlef, danke für diese Überlegung. Ja, das hatte ich mir auch schon als vorteilhaft vorgestellt. Dann aber überlegt, dass ein Hochgedrücktwerden der Platte aus der Klettverankerung die Gefahr birgt, dass das Fahrzeug nicht mehr angehoben wird und möglicherweise mit der Hinterkante der Öffnung aufsetzt und sie einreißt.
Es wird sich aber sicher lohnen, wenn man das mal ausprobiert, die Optionen wären faszinierend:
1. zusätzliche Belüftungsoption
2. flexible Anpassung jederzeit und jederorts
3. Weglassen der Platte im stätischen Alltag, wo die Aerodynamik eh keine Rolle spielt
4. leichter Austausch bei verbrauchter oder zerstörter Platte

Eine flexible Lösung bedeutet im Endeffekt ja, dass der Fahrzeugbug nicht nur oben, sondern auch unten offen ist und das die Frage aufwirft, inwieweit dann nicht der Frontrahmen instabil wird.
Glücklicherweise habe ich eine Rahmenkonstruktion gemacht, die dieses Problem wahrscheinlich vermeidet, und da bin ich froh drüber, denn die flexible Bodenplatte per Klett scheint mir immer wahrscheinlicher.
Ich kann das hier ja mal beschreiben:
Ein Model des Frontrahmens:
Anhang anzeigen 290521

Ich habe aus Stabilitätsgründen und aber auch aus Sicherheitsgründen eine Rahmenkonstruktion gemacht, die ein Verschieben des Fron.trahmen gegen den Fahrer bei einem Frontalcrash unwahrscheinlich macht. Mit diesem neuen Y-Design werden die Schubkräfte nach oben und unten abgelenkt und der nach vorne zeigende Teil kann viel Energie abbauen.
Ich denke, dass das Bülk auch mit offener Bodenplatte einen sehr steifen Rahmen behält.

Upps, ich merke gerade, dass ich Detlev gar nicht richtig verstanden hatte : das Problem der sich nach innen drückenden Platte bei Bodenaufsetzer entsteht ja gar nicht, wenn die Platte per Klett von außen aufgesetzt wird; dann kann sie ja nicht reingedrückt werden. Ich ging bei meine Überlegungen immer davon aus, dass sie von innen eingeklettet werden muss, muss sie aber ja gar nicht....
Sehr vernünftig auch die Sicherheit nicht zu vernachlässigen. Obwohl, wahrscheinlich wegen der Form, ein VM im Frontbereich bereits sehr stabil ist. Mir ist ein Rennradfahrer mit ca. 40 km/h reingerauscht. Gott sei Dank ist ihm nichts Schlimmeres passiert. Ich konnte noch heimfahren.
Wie es bei einem Crash mit KFZ ausgehen würde weiß ich nicht, möchte es aber auch nicht ausprobieren.
 
Hast Du vielleicht das hier

übersehen?
Nö, ein VM muss ja auf eine bestimmte Höhe gebaut werden und davon abzuweichen ist nicht gut. Ein Ansteigender Unterboden durch Anhebung am Vorderbein schaufelt Luft unters VM und macht bei hoher Geschwindigkeit instabiler.
defacto muss das Tretlager höher (was dann auf Kosten der Stirnfläche geht).
 
Schön, daß quasi alles nochmal "neu" entwickelt und durchdacht wird. Gefällt mir gut.
Wird die Beleuchtung im Lüftungsloch Platz finden oder ist ein Lichtmodul auf der Hutze nötig?

...Mike
 
Was mir noch fehlt sind Wartungsöffnungen bei den Vorderrädern, kommen die noch?
Hi Detlev,

diese Frage kann ich noch nicht beantworten. Vorerst kommen wieder die Quest-Federbeine zum Einsatz, mit Gelenkköpfen für einen etwas leichteren Ein-und Ausbau. Diese Federbeine sind über Millionen km bewährt und in Summe nicht schlecht.
Eine Lösung mit Schraubachsen und kleinen Serviceöffnungen wie beim A9 würde erfordern, neue Federbeine zu konstruieren. Das könnte Jan machen, die notwendigen Werkzeuge für eine komplette Eigenfertigung hätte er mittlerweile auch.
Jan könnte dann auch die gesamte Erfahrung mit den Schraubachsen einfließen lassen. Das müsste man aber mit ihm diskutieren.
Was mir durch deine Frage jetzt auch noch durch den Kopf geht, ist folgendes:
Wären die Serviceöffnungen für den Laufradausbau vorn so groß, dass man das Laufrad seitlich ausbauen könnten, hätte man auch alle Möglichkeiten für Service oder schnellen Laufradwechsel oder Erstmontage. Statisch wäre das Bülk mit seiner Frontrahmenkonstruktion jedenfalls dafür geeignet.
Aber das ist für mich noch ein zu kühner Gedanke: unten, oben und seitlich Öffnungen.... das wäre ein Paradigmenwechsel.
Aber vielleicht muss man soetwas einfach mal testen.
 
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