Jens Buckbesch

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Hallo liebe Velomobilfreunde, Kritiker und Skeptiker !

Ich möchte in diesem Faden von der Entwicklung des neuen Velomobiles „Bülk MK1“ berichten und gerne Fragen dazu beantworten.

Das Projekt ist noch sehr jung und es gibt noch keine fahrbaren Prototypen. Sobald das der Fall ist, werde ich natürlich darüber berichten und auch darüber, ob die Praxis dann mit der Theorie und den Erwartungen übereinstimmt. Es braucht seine Zeit, bis ein neues Modell prozess-sicher gebaut werden kann und die ersten Kinderkrankheiten vollständig abgestellt sind.

Vorab ist es mir wichtig, Folgendes zu sagen: Dieses neue Velomobil Bülk MK1 ist kein Nachfolgemodel der Milane. Die Milane bleiben eine eigene Klasse mit einer eigenen Ästhetik , ihrer langen Weltrekordgeschichte und ihren besonderen Fahreigenschaften. Ihre Entwicklung werde ich auch weiterhin unterstützen.
 
Jan Wijnen mit Velomobile-World wird dieses Velomobil herstellen und vertreiben. Es war Jan sehr wichtig, dass erst dann Informationen über dieses neue Projekt an die Öffentlichkeit gelangen, wenn es fahrbare Prototypen gibt. Wir haben versucht, das wirklich so lange wie möglich unter Verschluss zu halten, nun sind aber doch hier und da Leckagen entstanden, so dass wir uns jetzt doch entschlossen haben, eine Vorstellung zu machen.
Ich will hier auch nicht sagen, dass das Bülk MK1 dieses oder jenes besser kann als andere, dass überlasse ich allein der Urteilskraft der Nutzer und Probefahrer.

Denn wer ein Velomobil kauft, der sollte seine Entscheidung allein auf der Grundlage seiner eignen Erfahrungen bei ausgiebigen Probefahrten fällen.

Wo sich das Bülk MK1 geschwindigkeitsmäßig bei den verschiedenen Velomobilen einreiht, werden auch allein die Praxis bzw. vergleichende Windkanaltests zeigen.
Ich werde in diesem Faden von den der Entwicklung der zugrunde liegenden Ideen berichten und versuchen, die Eigenheiten dieses neuen Velomobiles aufzuzeigen. Es gibt ja heute zum Glück eine ganze Reihe von verschiedenen Velomobilen mit je unterschiedlicher Ausrichtung, so dass jeder auf seine Kosten kommen kann.

Ich persönlich sehe für den Velomobilmarkt eine gute Zukunft, gerade auch aufgrund der Notwendigkeit, das fossile Kapitel der Mobilität endlich zu verlassen.

Daher denke ich ist jedes weitere Velomobil auch eine Unterstützung dabei.
 
Moin @Jens Buckbesch ,
jetzt ist die Katze aus dem Sack. Ich freue mich auf das Bülk, auf Bilder und Details und wünsche dir weiterhin viel Freude beim Berichten und Entwickeln.
Gruß
hein ein
PS: ... und über Bilder freue ich mich auch!
 
Also:

Nachdem Eggert Bülk und ich im Jahre 2005 das Milan-Projekt starteten (welches heute erfolgreich läuft ), haben wir letztes Jahr ein neues Velomobilprojekt gestartet, das Bülk-MK1.

Darin wird ein neues Raumnutzungs- und auch aerodynamisches Konzept umgesetzt.

Ebenso wurden die Erkenntnisse aus verschiedenen Windkanaltests berücksichtigt.

Wir freuen uns, euch diese neue Fahrzeugklasse vorstellen zu dürfen.

Hier erstmal ein Foto von der Karosserie, ein Rohling. Wie gesagt, fertige Prototypen gibt es noch nicht:

Bülk MK1 rechte Seite.jpg
 
Was war das Ziel bei dieser Entwicklung?

Ein Velomobil zu bauen, dass extrem kompakt ist (257 cm Länge, 84 cm Höhe und 70 cm Breite), zugleich aber Schulterbreiten von 60 cm und Körpergrößen von bis zu 200 cm ermöglicht.

Das Ganze mit einem 622-er Hinterrad.

Um dieses Ziel zu erreichen, mussten jegliche Tot-Räume zwischen den Radhäusern und der Außenfläche nutzbar gemacht werden.

Kurzum: außen so klein wie möglich, innen so groß wie möglich.

Hier eine Draufsicht, in der man die Kompaktheit versteht:
Draufsicht 2.jpg
 
Daher denke ich ist jedes weitere Velomobil auch eine Unterstützung dabei
Genau so sehe ich das auch (y)

Da euer neues Projekt noch nicht mit Prototypen herausgekommen ist, besteht vielleicht noch die Gelegenheit, über die Namensgebung nachzudenken: Wenn das Fahrzeug auch ins (nicht deutschsprachige) Ausland verkauft werden soll (wovon ich mal ausgehe), könnte der Name leicht zu "Bulk" verunstaltet werden... was ich personlich jetzt nicht so besonders schon finden wurde und auch nicht angebracht fur den hochgeschatzten Namensgeber.... :unsure:
 
Um die gesteckten Ziele zu erreichen, musste das Fahrzeug modular werden. Das bedeutet, dass mit 3 verschiedenen Hauben-Größen sowie mit einem Adapter für die Kopfablagefläche und einem Modul für tiefere Hacken-Ausstülpungen eine Voranpassung an extreme Fahrergrößen vorgenommen werden kann. Die Anpassung sollte werkzeuglos und schnell erledigt werden können.

Warum das Ganze? Was hat das für Vorteile?

  • Der Händler braucht nur ein Fahrzeug vorzuhalten und kann den allergrößten Teil der Kunden damit abdecken
  • Kunden können ihr Fahrzeug in der Familie sehr flexibel nutzen
  • Beim Wiederverkauf vereinfacht sich die Kundensuche
  • Durch die verschiedenen Hauben und die modular austauschbare Hackenausstülpung kann nicht nur eine innere Anpassung an die Fahrergröße erfolgen, sondern auch eine Querschnittsflächenanpassung des Fahrzeuges
  • Kompaktheit heißt auch, dass das Fahrzeug einfacher im Auto oder der Bahn mitgenommen werden kann
  • Kompaktheit heißt letztlich auch: ein gutes Gewichts-Steifigkeitsverhältnis, weniger Luft-Oberflächenreibung
  • bessere Chancen bei engen Durchfahrten.
 
besteht vielleicht noch die Gelegenheit, über die Namensgebung nachzudenken:
Diese Bedenken sind nicht ganz unberechtigt. Die englische Übersetzung von Bulk ist ja nicht das, was wir damit assizieren wollen.

Ich habe mich dennoch entschlossen, dieses Velomobil Bülk MK1 zu nennen, weil Eggert Bülk nicht nur für die Milane, sondern auch für das neue Bülk konstitutiv war und ist. Diese Ehrerbietung ist mir einfach wichtig.
Marketingaspekte treten deshalb für mich dahinter zurück.
 
I really like the Milan GT but it does not have enough ground clearance to drive where I live... :unsure:

Does you new model solve this problem?
 
Hier unsere Strategien, um diese extreme Kompaktheit unter den Bedingungen der angestrebten Raumverhältnisse für auch große Fahrer umzusetzen:



Der Bug musste quasi direkt den nach vorne zeigenden Kurbelkreis der Fahrerschuhe abbilden; nur so könnte der Bug so kurz wie möglich werden. Das führt natürlich zu der Frage, ob sich das mit der aerodynamische Effizienz vereinbaren lässt.

Nun, diese Maßnahme führt zu einem sehr abgeplatteten, kurzen Bug. Und genau das hat sich bei Windkanalversuchen als vorteilhaft erwiesen. Also eine win-win-Situation. Dazu kommt, dass der kurze Bug eine sehr hohe Stabilität bei Seitenwind erwarten lässt.

Hier der abgeplattete Bug:kurzer und abgeplatteter Bug.jpgBug 1.jpg
 
Zuletzt bearbeitet:
257cm Länge bei einem 622er Hinterrad - das wäre ja fast so kompakt wie das Mango (y) - und das bei wesentlich besserer Ærodynamik :D Mit dieser Länge (oder besser: Kürze) könnte es vielleicht sogar (diagonal mit Anheben) in die Bahnhofsaufzüge reingehen :D
Ich bin schon sehr gespannt, das Bülk bei der nächsten SPEZI live zu bestaunen!
 
das Fahrzeug modular werden.

Der Händler braucht nur ein Fahrzeug vorzuhalten und kann den allergrößten Teil der Kunden damit abdecken
Den Ansatz finde ich sehr gut. Ich hoffe, das sich das erfolgreich umsetzen lässt.
Erinnert mich an meine Probefahrt bei dir. In den SL hatte ich eigentlich ganz gut rein gepasst, dann musste es aber der GT werden, weil die Haube immer Kontakt mit meinem Kopf hatte..
(Bin aber auch mit dem GT sehr glücklich.);)
 
Körpergrößen von bis zu 200 cm ermöglicht.
An welche Innenbeinlängen hast Du da gedacht? Biete knappe 96 cm, oder 125 cm X-Seam, bei 194 cm Körpergröße. Und....wie schauen die Platzverhältnisse für die Füße aus (Gr. 47) wenn man mit engem Q-Faktor nicht klar kommt (ich fahre bei 130mm Kurbel-Q-Faktor 7-8 cm längere Pedalachsen)? Uh so ein spannedes Velomobiljahr :love:

Das bedeutet, dass mit 3 verschiedenen Hauben-Größen sowie mit einem Adapter für die Kopfablagefläche und einem Modul für tiefere Hacken-Ausstülpungen eine Voranpassung an extreme Fahrergrößen vorgenommen werden kann. Die Anpassung sollte werkzeuglos und schnell erledigt werden können.
Das gefällt mir sehr gut!!
 
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