Ich fahre auf einer Landstrasse an einen Rennradfahrer heran und komme selbst mit Tempo 50 nur langsam näher
. Als ich ihn endlich überhole, zieht er an und bleibt die ganze Zeit trotz leichtem Gegenwind bei Tempo 48 - 53 km/h
(je nach Steigung) hinter mir. Respekt!
Es geht nun minimal bergab und ich beschleunige bis auf ca. 65km/h. Erst ab etwa Tempo 58km/h lässt er mich endlich ziehen - wow!
Lange halte ich das Tempo mit meiner derzeitigen Kondition und ohne Haube nicht durch und wirklich weit fällt er nicht zurück. Spaziergänger mit Hunden helfen auch nicht gerade, da ich mehrmals runterbremsen muss, er aber hinter mir die sich auftuenden Lücken full speed nuzten kann. Aah, die Rettung: eine unübersichtliche Kreuzung, wo ich anhalten und den Querverkehr passieren lassen muss.
Schon steht er neben mir: "Ganz schön flott, diese aerodynamischen Teile".
Ich: "Ganz schön flott dieser spezielle Rennradler! Die meisten lassen schon bei 40km/h abreissen. Respekt!"
Er: "Danke. Ist es eigentlich trotz Aerodynamik sehr anstrengend, über 60km/h zu fahren?"
Ich: "Ja, zumindest ich halte das nicht besonders lange durch. Normalerweise fahre ich nur so um die 40km/h Reisegeschwindigkeit. Das geht ganz locker. Du bist übrigens der erste Rennradler, der nicht fragt "hat das Solaaahr?"
Er (lachend): "Die anderen fragen doch bestimmt: hat das einen Motor?"
Ich: genau!
Wir haben uns dann noch nett unterhalten, während wir mit lockeren 40km/h Richtung Heimat rollten. Im Kottenforst bog er dann nach links Richtung Bonn West ab und ich nach rechts Richtung Villiprott. Ganz schön fit, der Mann!
Schön, in diesen verrückten Zeiten so netten Menschen zu begegnen.
(Eigentlich traurig, dass ich das unter "Kuriositäten im Strassenverkehr" schreibe, aber derartige Erlebnisse sind leider wirklich selten geworden ...)