@TitanWolf , dein Beitrag
#122 suggeriert die totale Videoüberwachung. Tatsache ist aber, dass Gesichtserkennung einfach nicht zuverlässig genug funktioniert, als daß sie zur Überwachung einzelner brauchbar wäre. Apple hat es gerade eben erst wieder lernen müssen, dass diese Techologie grundlegende Schwächen hat. Das Gesicht - im Gegensatz zum Fingerabdruck - ist kein eindeutiges Identifizierungsmerkmal. D.h. eine Gesichtserkennung taugt nicht für die Überwachung Einzelner.
Doch, doch, die taugt sehr gut.. gerade dann, wenn sich Eintrittspunkt und Austrittspunkt feststellen lassen, sorgt sie für eine Minimierung der notwendigen personellen Überwachungsschritte.
Gegenüber einer Überwachung durch Personen oder andere technische Hilfsmittel ermöglicht es die Videoüberwachung problemlos, in Windeseile die Eintritts- und Austrittspunkte festzuhalten, zu markieren, etwaige Übergaben festzuhalten, Analysen durchzuführen und vieles mehr. Die paar % Fehlerquote sind dann irrelevant: Da reicht ein Mitarbeiter, welcher den Eintrittspunkt klassifiziert und Du hast einen reibungslosen und zu 99,99%+ fehlerfreien Verlauf - auf Band, nicht bloß in den Augen eines Menschen oder einer handgeführter Kamera.
Das Apple-Problem ist ein gänzlich anderes: Es handelt von Analysen, welche sich rein auf eine momentbezogene und de fakto "offene", ergo ohne Rückschlüsse durch Umgebung, Zeitverlauf etc. Wahrnehmung beziehen. Das ist nicht im Ansatz mit den Möglichkeiten von großräumiger Videoüberwachung vergleichbar.
Auch übersiehst Du offenbar, dass selbst eine hohe Fehlerquote in Verbindung mit anderen Überwachungsmöglichkeiten zu einer faktischen Null-Fehlerquote führt, solange die überwachte Person nicht a) mitbekommt, dass sie überwacht wird und b) die Technik kennt, nicht nutzt und/oder zu täuschen weiß.
Um eine annähernde .. Vergleichbarkeit des Problems herzustellen, müsste bei der Apple FaceID Technologie u.A. die regelmäßige Hintergrundausstattung mit einbezogen werden sowie der Schmink- und Haarschnittverlauf der letzten Monate bis Jahre, genauso wie die getragene Kleidung und Gesichts-Accessoires der letzten Monate bis Jahre. Und dann müsste die Analyse zusätzlich über den gesamten Bereich erfolgen, also das gesamte Bild: Bedeutet, es wird extrem sicher - allerdings auch extrem freischaltproblematisch. Das will Apple (und wollen andere Hersteller) dem Kunden natürlich nicht antun.
Und selbst dieser Vergleich hinkt noch massiv, da die bei einer Personenüberwachung genutzten Möglichkeiten selbst -ohne- Kameraüberwachung bereits die unauffällige und teilweise "freiwillig ermöglichte" (Mobiltelefone, muss nicht einmal über Mobilfunkstandards sein, RFID/NFC reicht auch..) Überwachung der Personen mit extrem hohen Erfolgsquoten ermöglicht.
Demnach: Eine Gesichtsanalyse mit gleichzeitigem Vermummungsverbot und zusätzlicher Kenntnis um die Eigenheiten der zu überwachenden Personen (Mobiltelefonnummer ist da bereits ein Hauptgewinn..) führen zu einer extremst hohen Fehlerfreiheit. Den Rest bügelt ein Mitarbeiter aus..
Das Attraktive an Bargeld für den Schutz der Privatsphäre ist nicht, daß es physisch aus Papier oder Metall besteht, sondern dass es
anonym benutzt werden kann. Für die Privatsphäre wäre es also durchaus akzeptabel, wenn physisches Bargeld abgeschafft werden würde, solange es weiterhin anonyme Währungen gibt.
Und die gibt es ja zum Glück bereits....
Was willst Du mir damit sagen? Die Alternativen sind ein Witz. Cryptocurrencys sind eine tolle Sache, praktisch ein Börsenspiel für jederman, doch als Alternative zum Bargeld ein absoluter Witz. Das fängt damit an, dass das Angebot an nutzbaren Möglichkeiten im echten Leben stark gegen null Prozent tendiert (gerundet) und auch nicht stark steigen wird, da unglücklicherweise neben dem technischen Aufwand für viele kleine Unternehmen auch die Risikobereitschaft fehlt.
Was ganz außer Acht gelassen wird, ist hierbei noch: Keine offizielle Währung, kein offizielles Zahlungsmittel, keine Stabilität. Die Stabilität ist der Witz des Ganzen. Es hilft dem "Nutzer" natürlich, wenn der Wert einzelner Cryptocurrencys steigt - keine Frage. Für Unternehmen ist es jedoch ein nicht kalkulierbares Risiko (in etwa so, als würden die Käufer direkt via Aktienteilen zahlen..).
Daher: Für größere und bestenfalls schlecht nachvollziehbare Transaktionen sind manche (nicht alle) Cryptocurrencys in Verbindung mit sinnvoller, durchdachter und fundierter IT-Sicherheitsprinzipienanwendung sowie den notwendigen Standards eine tolle Lösung. Für den Einkauf beim Bäcker, im Aldi, an der Tanke oder für ein plötzliches "Untertauchen" sind sie im Near Field praktisch bedeutungslos. Was hilft es, zwei Millionen US$ in BitCoins vorliegen zu haben, wenn einer, um sicher und versorgt davon in Deutschland leben zu können, erst einmal 230 km hinter sich bringen muss - und die erhaltene Dienstleistung/Ware dort dann an einem rückverfolgbaren Punkt abwickeln soll?
Da hat es sich dann mit der Sinnhaftigkeit im Real Life für solche Zwecke. Mit Geld kann einer nur bezahlen, wenn es akzeptiert wird - und das bestenfalls um die nächste Ecke, denn wenn es nur über drei (partiell überwachte..) Börsen o.Ä. "sauber" funktioniert, VPN, das Zwiebelnetz - und bestenfalls in gestackter Form von einem öffentlichen Accesspoint (oder einem unsicheren..), dann war die "Alltagsnutzung" für schätzungsweise alle, bis auf 10000 Personen in Deutschland für derartige "anonyme Zahlungswege" bereits vorbei.
Dann ist es "anonymer" dem Bruder der Schwester vom Cousin eine Überweisung zuzusenden, in welcher als Betreff: "für den alten Benz" steht. Keine Sorge, ich befasse mich mit den Themen schon seit einer Zeit, welche deutlich vor den Cryptocurrencys lag.. ist mein eigentlicher Schwerpunkt.
Alle, bis auf die genannten evtl. 10.000 Personen in Deutschland würden bei der Zahlung über Cryptocurrencys minimal Fehler machen oder maximal keinen Wert darauf legen - und somit zur Nachverfolgbarkeit führen. Bargeld jedoch.. nun, es gibt viele Möglichkeiten, es zu übergeben. Dafür brauchts keinen Onlinezugang.
Viele Grüße
Wolf
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Elektrizität an sich, ist aber nicht vom Teufel, im Gegensatz zur Atomenergie.
ROFL, verdammt guter Witz.
Ohne die "Atomenergie" wärst Du nicht existent. Keine Form von Materie wäre es. Diese ist ganz sicher alles, jedoch keine Gabe vom "Teufel", nicht einmal annähernd "negativ" ist sie. Sie ist eine physikalisch existente Ausprägung - und kein Problem für Menschen, solange Menschen damit nicht herumspielen, solange sie diese weder vollständig verstanden haben, noch vollständig kontrollieren können.
Kernfusion wird im Gegensatz zur Kernfission neben der "Kernfusion auf anderen Himmelskörpern" (in diesem Fall der Sonne..) für unseren Energiebedarf der Zukunft sorgen können - ob die Menschen an diesen Punkt gelangen, ist jedoch die andere Frage. Kernfission indes wird leider immer mal wieder mit Fokus auf ihren waffentechnischen Eigenschaften genutzt, allerdings liegt es am Menschen, wie er sie nutzt. Sie kann auch sicher genutzt werden - jedoch liegt der menschliche Schwerpunkt leider auf "Profit", weniger auf "wir schließen alle Risiken aus"..
(So kann z.B. die Notkühlungsenergie von Reaktoren problemlos mit aktueller Technologie durch die Reaktoren selbst erzeugt werden, solange diese herunterfahren. Wie häufig wird dies umgesetzt? So kann ein bereits geschrotteter Schmelzschauplatz in Tschernobyl mit viel Aufwand "verkapselt" werden, nachdem es "zu spät" war. Aber für die vorherige sinnvolle Konzeption des Kraftwerks während der Betriebsjahre war kein Geld vorhanden?)
..erklärt ja sehr schön das innerhalb der nächsten 10-15 jahren jeder seinen Strom selbst herstellt.
Ernsthaft: Kein Mensch wird auch in 50 Jahren seinen "Strom selbst herstellen", es sei denn, er baut Zitrusfrüchte oder Kartoffeln an oder spielt Chemiker.
Die Energie kommt von Himmelskörpern, ihrem Zustand und ihrer Bewegung. Ihrer Abhängigkeit voneinander. Sie kommt nicht "aus Deinem Vorgarten", nur, weil Du ein Solarpanel aufgestellt hast. Genauso wenig, wie die Energie "aus der Steckdose" kommt.
Viele Grüße
Wolf