Warum sind die Trikes so teuer?

Hi,
@Reinhard : Klar, und wir können den billig produzierten Mist wegwerfen, und wegwerfen, und wegwerfen ad nauseam:mad:
@schlawag : Genau. Es macht einfach nen Unterschied, ob ich 30 Jahre und 100000km fahren kann oder 5 Jahre und 5000 km. Da relativiert sich der "teure" Einstiegspreis - nicht ganz schnell, aber ganz deutlich.
@Klaus d.L. (y)exactamundo!!
Ich bin nach über 55 Jahren radfahren ein Verfechter unbedingter Qualität - und davon gibts einfach nicht mehr allzuviel. Was noch existiert, sollte gewürdigt ergo gebraucht werden. Als 1995 die "Schwarze LX" rauskam und fabrikneu mehr Spiel im Schaltwerk hatte als meine da schon -zigtausend Kilometer gefahrene Hirsch-DeoreXT war für mich klar, dass der Zenit überschritten und die Sammelzeit angebrochen war.
....soviel zu dem bescheuerten Wort "Nachhaltigkeit" - das kannte ich damals noch nicht mal......
 
Die meisten Rennräder die mir auf den Straßen begegnen, kosten nicht weniger als ein hochwertiges Trike (HPVelotechnik, ICE Trikes, Velomo, Steintrikes). Günstigere Trikes (ab €1000, Kindertrikes ca €500-600) gibts übrigens von KMX-Karts.


Nur ICE Trikes lässt seine Rahmenteile seit dem Inhaberwechsel vor 20 Jahren(?) in Taiwan fertigen. Zum einen wegen dem günstigeren Preis (Trice Trikes kosteten in den 90er Jahren $5000!), zum anderen weil sie in Cornwall weder die nötigen Produktionskapazitäten hatten, noch vor Ort einen Lackierbetrieb fanden der ihren Qualitätsansprüchen genügte. Die ICE-Hardschalensitze kommen IMO noch immer von Ocean-Cycles (UK), die Sitzbezüge der Hardschalensitze von Radical Design (Niederlande). Montiert werden die Trikes in Cornwall/UK.

-HPVelotechnik produziert IMO in Deutschland
-Velomo produziert in Deutschland
-Steintrikes produziert in Serbien (ist ne serbische Firma)
-Catrike produziert in den USA
-Greenspeed produziert in Australien


Bei Hase, Androtech und KMX-Karts weis ich es nicht.

Aluminium-Rahmen oder Aluminium-Rahmenteile in Taiwan herstellen zu lassen ist aus meheren Gründen kostengünstiger:
Neben der günstigeren Produktion spart man sich auch die Wärmebehandlung nach den schweißen (große Elektro-Öfen und deren Betrieb kostet Geld), oder alternativ die 3-4monatige Kaltauslagerung (Lagerhallen gibts in der EU auch nicht umsonst), sondern nutzt die Zeit der Verschiffung und im Zoll, damit die im Aluminium die nötigen Gefügeveränderungen stattfinden damit die Rahmen belastbar werden.

Die meisten Komponenten (Shimano, SRAM, Suntour/Sturmey Archer) kommen natürlich aus Japan oder Taiwan.

Hi Marc,
so viele falsche Infos auf einmal, nicht schlecht ..... ;) :cry: ;)
Hp, ICE, Greenspeed lassen alle in Taiwan produzieren. Außer ein Exot/oder high end Modell wird gebaut, bei Greenspeed, dann in Australien.....
Und wenn auch die Produktion offiziell eine eigenständige Firma ist (ist sicherer für meinen Geldbeutel, da dort mehr Korruption herrscht), hat meine Wenigkeit die Marke Steintrikes aufgebaut(seit 2003) und zusammen mit Robert alle Modelle neu konstruiert und persönlich getestet . Ohne mich würde es kein Fully Trike oder überhaupt kein Steintrike mehr geben, oder sonstige Konstruktionen, wie Leitra Avancee oder Interceptor VM .
Auch die Endmontage aller Steintrikes liegt in meinen Händen .
Wir produzieren unsere Trikes hier in Europa zu 100 % selber, die anderen lassen produzieren . Ich hätte Bike Revolution auch zu Steintrikes umbenennen können, aber dafür hatten wir zu schnell Erfolg, sonst würden sie schon lange nicht mehr Steintrikes heißen, sondern ........ Aber das wäre dann Blödsinn gewesen, da Steintrikes nach ein paar Messeauftritten schon in aller Munde war. 2 Jahre später kam HP mit dem 1. Scorpion nach und ICE musste die Handarbeit in UK wegen des Preisdrucks aufgeben, Greenspeed war auch weg vom deutschen Markt, da auch ungefedert und sehr teuer.
Aber was schreib ich eigentlich da. Jedem sein Trike, jeder wie er es mag , egal woher.
Lg
Thomas
 
Als 1995 die "Schwarze LX" rauskam und fabrikneu mehr Spiel im Schaltwerk hatte als meine da schon -zigtausend Kilometer gefahrene Hirsch-DeoreXT war für mich klar, dass der Zenit überschritten und die Sammelzeit angebrochen war.
widerspricht dann aber den Erfahrungen hier im thread, dass man inzwischen "problemlos" auch günstige Gruppen kaufen kann (fragt sich, wie lange dieses "problemlos" problemfrei bleibt).
 
@schlawag : Genau das ist die Frage - die oben genannten rund 100000km in ebenso rund 30 Jahren macht davon wahrscheinlich keine Gruppe mit - auch nicht die neuen "besseren". Ich lasse mich von nem Vielfahrer/Reiseradler gerne eines Besseren belehren - doch bis dahin bleibe ich bei meinen Erfahrungswerten ;-)
Ist aber, wie @Jack-Lee schreibt, auch wirklich ne Frage des Einsatzzweckes - ein "SonntagNachmittagbeigutemWetter"-Fahrrad braucht keine 73x-oder 6208-Schaltung. Für meine Zwecke allerdings brauch ich diese Qualität.
@Thomas Seide : Okay, sind ne vollkommen andere Klasse von Trike ;-) , aber die Anthros werden auch hier gebaut. Ist halt das andere Ende des Spektrums :LOL:

Grüsse, und bleibt alle gesund, duncan
 
My trike is here to move me from point A to point B with the least problems possible, I am not a cyclist, I use bicycles to get around. It has to move fishing gear and groceries in a trailer and stuff from the garden center. I don't know how many kilometres it has done because I didn't have an odometer before I installed the motor but a rough calculation based on my average weekly use when I lived in town I would guess over 3,500 km in just over a year.

4 years ago I didn't know what a groupset was, and when I saw the price I shook my head in disbelief. I found them when I was looking at how to replace crummy twist shifters with click ones and maybe go from 7 to 8 speed on my pedelec. My trike was delivered with 8 speed Alivio from Shimano, I don't have nice things to say about the rear derailleur, almost impossible to get to shift properly. It has been replaced by a 9 speed Deore, one that was on sale at bike-discount so about 23€, I don't know what reference number it has.
 
Hi @anotherkiwi ,

my Bicycles till now, and the Anthros from now on, are here for everydays errands, shopping, training, travelling and transporting everything up to about 100kg. I can understand your disbelief - the prices for example of Kogas in the late 80es/early 90es varied with the groupset extremely. With 105 they were NEARLY affordable, with DuraAce way beyond my salary ;-)
:LOL:Alivio is not a groupset, it's a catastrophy - I hope, with the Deore you're happy for some time ;-)
Greetings from "Wild Southwest" Germany, duncan
 
Hallo Thomas,
Hp, ICE, Greenspeed lassen alle in Taiwan produzieren.
was genau wird jeweils in Taiwan produziert?
Soweit ich weiß, kommen z. B. die hp-Rahmen aus Taiwan, Farbe und Montage passieren aber in Deutschland. Sonst wäre die Lieferzeit für meinen Grasshopper in Sonderfarbe wohl länger gewesen.

Auch wenn bei Euch Rahmen und Montage in Europa erfolgen, kommen die "Standard"-Komponenten (für alle) überwiegend aus Fernost oder andereren Billiglohnländern.

Wer weiß (nicht glaubt zu wissen) da was Genaues (also bei den anderen Herstellern), was die Montage angeht?
A propos, die Ur-Leitra, also mit Blattfedern vorne, kommt die eigentlich immer noch aus DK?
Grüße, wolf
 
@wolfson : Die Rahmen werden, soweit meine Info, tatsächlich sogar beim gleichen Fertiger in Taiwan gebaut. So zumindest die Aussage "durch die Blume" unserer früheren Anfragen dort. Die hatten nähmlich bereits Erfahrung mit "Recumbents" und die Fotos der Beispielteile die sie fertigen sah verdammt stark nach Azub und HP aus. Die ganzen Fahrradkomponenten (Kurbeln, Schaltwerke, Ketten, usw.) kommen oft aus noch billigeren Billiglohnländern. Vorallem die Reifen.
Ein Trike zu 100% ,inkl. aller Einzelkomponenten, in Deutschland zu fertigen würde den Preis wohl auf über 20000€ treiben.

PS. HP importiert fertige Rahmen, lackiert und montiert aber hier. Das stimmt soweit. Ausnahme ist das Gekko, das kommt (kam....) komplett aus Asien, dahier so günstig.
 
Das komplette unfaltbare Trike wird um die halbe Welt verschickt (und wie später noch geschrieben in Kambodscha geschweisst)?

Unglaublich, ist das wahr?
Einen 40' Container (12*2,35*2,38 m) aus Asien nach Europa zu bringen, kostet ein paar Tausender.
Wenn Du eine ausreichende Stückzahl an Rahmen beauftragen kannst, kostet der Transport fast nichts pro Stück.
 
@Marc : Je nach Rad... von gut bis grausam. Jenachdem wo sie "kopiert" haben :p
"Designed in Germany" machts halt doch etwas teuerer, aber auch etwas besser.
 
Nur mal so nebenbei:
Mir scheint das die Rahmenproduktion in Taiwan weitgehend mit einer Produktion in China gleichgesetzt wird.

Taiwan ist ein hoch-industrialisiertes Land mit einer seit 1990 funktionierenden Demokratie und Rechtssystem. Die VR-China weniger...

Wenn ein Trike-Hersteller eine Erweiterung seiner Produktion anstrebt und einen Rahmenbauer in Taiwan als Partner wählt, kann ich das (im Gegensatz zu einer Produktionsauslagerung in die VR-China) nur begrüßen. Ich hab jetzt nicht nachgeschaut, aber setzte mal voraus, das es zb kaum noch Rahmenbauer mit den nötigen Kapazitäten in DE oder UK gibt. (@Jack-Lee lieg ich da falsch?)

Neil Selwood (oder Patrick?) von ICE erwähnte mal bei BROL bzgl einer Frage zu ihren Rahmen, das sie lokal in UK weder einen geeigneten Produzenten für ihre Rahmen, noch eine Lackiererei fanden die auf dem nötigen Qualitätsniveau noch Konsistenz die Rahmen pulvern konnte (O-Ton Neil: We tried!)
 
My frame was welded in Slovakia and the trike assembled in the Czech Republic.

These days there are frame factories in Portugal and in Poland, the frame factory in Portugal largely powered by renewable energy to boot. And by coal in Poland... : cry:
 
Wenn ich mal von mir persönlich ausgehe: Der hohe Anschaffungspreis eines Trikes führt dazu, dass sich mein Hirn als Rechtfertigung dieser (aus Sicht meines Umfelds, natürlich total überflüssigen) Investition Vorstellungen einer kleinen, verschrobenen Expertenwerkstatt anstellt, in der in mühevoller Kleinarbeit mein persönliches Trike handgeklöppelt und vom großen Meister persönlich mit einer Gravur versehen wird.

Leider ... oder eher glücklicherweise ist das nicht der Fall! Bei komplexen Produkten ist die Fertigungstiefe beim (End-)Hersteller nicht allzu hoch. Wenn man mal von den einzelnen Komponenten ausgeht (z.B. Rahmen, Bremsen, Schaltwerk, Laufräder, etc.) bin ich froh, dass diese nicht durch ein und denselben Hersteller produziert werden - so kann sich jeder in der Lieferkette auf seine Stärken konzentrieren. Unschön wird es natürlich, wenn aufgrund von wenigen Euronen günstigere Komponenten verwendet werden.

Daher: Rahmen aus Taiwan sind nicht per se schlecht, nur weil sie nicht aus Deutschland sind. Gleiches gilt für viele andere Komponenten auch. Wichtig ist, das die Produktionsbedingungen stimmen - was unsereins aber nur schwer nachprüfen kann.

btw: Auch "Made in Germany" ist bei komplexen Produkten Wunschdenken; damit Werbung und Realität besser zusammen passen wird häufig eine passendere Formulierung wie "Engineered in Germany" o.ä. verwendet
 
@Marc Die allermeisten Fahrräder werden in, oder durch Taiwan produziert. Vom Baumarktrad (dessen "Hersteller" in Taiwan sitzt, aber in wirklichkeit in Indien produziert), bis hin zum 12000€ Edelcarbon-Zeitrenner. Die Arbeitsbedingungen IN Taiwan sind gut, es gibt Umweltauflagen und ein Sozialsystem, sowie geregelte Arbeitszeiten und vergleichsweise gute Löhne.

Ich kenne aber das angesprochene Problem der Rahmenbauer. Da vor einigen Jahrzehnten angefangen wurde einfach ALLES nach Asien zu verlegen, weil so kann man den Profit vergrößern, wanderte das KnowHow mit. Mittlerweile sind uns z.B. Taiwan da um längen vorraus. Besonders in Sachen High-End-Elektronik. So ists klar das es nicht mal mehr Kapzitäten in Deutschland gibt, selbst wenn man es hier produzieren will. Man müsste alles neu aufbauen... So hat es Vitorria mit ihrem Reifenwerk in Italien machen müssen. Sind nun auch wieder zurück im Heimatland (da Asien kaum noch billiger ist), müssen aber fast bei 0 anfangen. Wir/ich haben es halt dann so geregelt, das ich selbst Rahmenbauer wurde und wir einen lokalen Lackierer "angelernt" haben. Bei Velomo sind die Räder wirklich noch in der Kleinen Ostdeutschen Fahrradschmiede zusammen"geklopft". Dadurch konnte man extreme Variabilität erreichen und sehr stark auf etwaige Kundenwünsche eingehen. Aber man musste sich preislich am Markt orientieren -> Kaum Gewinn, Fachhandel unmöglich (der will MINDESTENS 20% vom Endverkaufspreis)

PS. Die Rahmen die ich aus Taiwan in der Hand hatte, waren von der Verarbeitung oft nahe an der Perfektion. So extrem gute Schweißnähte in Alu und dünnem Stahl sucht man auch bei "Made in Germany" laaaange.
 
Wichtig ist, das die Produktionsbedingungen stimmen - was unsereins aber nur schwer nachprüfen kann.

Das gilt ja sogar für in der EU beschäftigte Arbeitnehmer: Gerade im Lebensmittelbereich liegt vieles im Argen, von der Ernte (Tomatenerntesklaven in I, in Vielbettzimmern untergebrachte osteuropäische Spargelstecher und Erdbeerenpflücker in D ...) über die Verarbeitung (Schlachthofarbeiter) bis zum Handel (Big Brother für Verkäufer*innen).
 
Wenn ich mal von mir persönlich ausgehe: Der hohe Anschaffungspreis eines Trikes führt dazu, dass sich mein Hirn als Rechtfertigung dieser (aus Sicht meines Umfelds, natürlich total überflüssigen) Investition Vorstellungen einer kleinen, verschrobenen Expertenwerkstatt anstellt, in der in mühevoller Kleinarbeit mein persönliches Trike handgeklöppelt und vom großen Meister persönlich mit einer Gravur versehen wird.
Das ging bei Velomo wo Jack-Lee seinen kargen Lohn auf diese Weise verdiente. Man muss halt den passenden Hersteller suchen wenn man nicht nur ein Fahrrad, sondern auch eine Geschichte dazu kaufen will. Mein Mountainbike mit Maßrahmen hinter mir nickt gerade zustimmend...
 
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