Warum sind die Trikes so teuer?

@runwithdog : Wenn denn wenigstens ein Lohn bei rum kommt ;) Die ersten Jahre waren ein dickes Minusgeschäft unterm Schnitt. Wie bei den meisten Start-Ups
Hi,
das ist schade.
Da hatte meine Wenigkeit ein besseres Händchen. Habe auch mit nichts angefangen (gegen den Willen meiner Mutter;) ) und konnte nach 6 Monaten komplett davon leben.
Nebenbei war ich frischer Stützpunkt Händler für Flux, Zox, Hase und HP, ohne Ladenlokal, ohne feste Öffnungszeiten.
Die Kunst ist es konstruieren als auch reden zu können . Meistens kann man entweder entwickeln oder gut reden, also auf die Leute eingehen . Es kommt natürlich auch auf das Produkt an, je spezieller, desto schwieriger, gerade in unserem winzigem Liegeradmarkt .
Mein Glück war es die richtigen Partner zu treffen, die nach meiner Anweisung eine Produktion aufbauten und mit mir zusammen die neuen Trikes entwarfen. Auch viele Tipps, wie man Rahmen richtig und haltbar baut, konnte ich beisteuern, da ich ja seit 1990 mit Leitra und Zweirädern und Eigenbauprojekten zu tun hatte. Auch ein Dank an Sergio Gomez, ein alter Freund aus Erlangen, der später Zox gründete .
Das Risiko gleich, mit Geld vom Papa, nach Taiwan zu fliegen und einen Container voll Rahmen zu ordern, auf dem man sitzen bleiben könnte ist sehr hoch.
Oder wie in meinem Fall, ich kann mich nicht verstellen. Wenn ich nun etwas verkaufen müsste, obwohl ich schon eine neuere und bessere Idee für ein Teil (egal Rahmen oder Anbauteile) hätte, würde das mir das GESCHÄFT und den Spaß verderben, da ich wüßte, dass es besser gehen würde. So bin ich sehr froh eine eigene Rahmen-Produktion zu haben, die quasi vor Ort ist . So kann ich von einer Sekunde auf die andere Neuigkeiten einführen und jeder liebe Kunde bekommt immer das Beste, was es zur Zeit gibt . Sorry für den Roman, hatte gerade das Verlangen mich mitzuteilen. Muss das mangelnde Reden ja irgendwie kompensieren ;)
LG
Thomas, seit 2003 selbstständig = man arbeitet selbst und ständig
 
@Thomas Seide : Du hast aber auch nicht selbst gefertigt und der Entwicklungsanteil war winzig, im Vergleich zu unserem ;) Das sind zwei paar Schuhe. Dein Weg ist aber, ökonomisch gesehen, definitiv der bessere gewesen.

Reden kann ich auch, wir hatten eine extrem hohe Quote von Kunden die nach einer Testfahrt auch gekauft haben (über 80%). Nur mussten die sich erst mal in den tiefsten Osten verirren, da hattest du mit dem Wiener Speckgürtel doch eine etwas andere Kaufkraft in der Nähe.
Alles in Allem ein ähnliches Produkt, aber mit komplett anderen Vorraussetzungen und Zielstellungen.

Gruß,
Patrick
 
Hi Patrick,
wir haben freilich immer selber gefertigt, bis heute, wir sind ein Team, ohne Viktor, Robert oder mir läuft gar nichts. Auch der Konstruktionsaufwand war extrem, vor allem bei Mad Max bis Wild One, samt Prototypenbau . Da gabs vorher nichts vergleichbares .
Das bestätigte auch der enorme Erfolg des Mad Max auf bei der Weltpremiere auf der Spezi 2007 .
Die Leitra hatte ja schon Anfang der 90er Jahre die handgemachten Blattfedern, leider noch ohne Lenkrollradius Null, da musste man fahren können, ein Ritt wie auf einer Kanonenkugel, in Zeitlupe . Aber das war und ist eine gute Lösung für eine Minimalfederung für reine Straßenfahrten und Vibrationsschutz für die dünne Vollverkleidung, damit es nicht dauernd vibriert .
Aber seis drum, wünsche Dir alles Gute für die Zukunft, und jedem sein Auskommen .
Liebe Grüße
Thomas
p.s. haha, Wiener Speckgürtel, hier fahren alle Autos oder mit den gut ausgebautem Öffi Netz. Da hab ich schon mehr Trikes nach Erlangen (bei Nürnberg) verkauft, als hier vor Ort in oder um Wien. D ist und bleibt der wichtigste Liegeradmarkt für uns, alleine wegen der Größe. Hier fragens mich immer, was mir fehlt, wenn ich stolz auf meinem Wild One durch die Gegend brettere. Dann sag ich immer: Danke, außer einem rießen Dachschaden fehlt mir nichts, und alle nicken zustimmend ......
 
nö, das gibt es auch in Österreich
die Denke gibt's auch immer mehr in der Schweiz, alles Dumme wird aus Deutschland übernommen. E-bike und Carbon-Rennradler scheinen da ein anderes Verständnis von preis-wert zu haben (wobei ich im Aaregebiet bzw. im Jura kaum jemals ein trike auf den Strassen sehe).
 
Nur mussten die sich erst mal in den tiefsten Osten verirren, da hattest du mit dem Wiener Speckgürtel doch eine etwas andere Kaufkraft in der Nähe.
p.s. haha, Wiener Speckgürtel, hier fahren alle Autos oder mit den gut ausgebautem Öffi Netz.

Also,
von Düsseldorf nach Weida (ca. 500km) oder Gänserndorf (ca. 1000km) ist schon ein Unterschied.
Mit der Bahn dauert die lange Strecke nur 2h länger (7:37 <-> 9:38) mit 1* weniger Umsteigen und komfortableren Zügen (ICE, RB, RE, EB <-> ICE, ICE, R).
Und rund um die Beratung ist die Weltstadt Wien ganz in der Nähe.

Ist schon was dran an @Jack-Lee s Argument.
 
Wir haben in 7 Jahren genau 0 Räder in gesamten Thüringen verkauft, zwei in Sachsen (Tandems). In München wurden mehr Räder abgesetzt als in komplett Ostdeutschland. Wenn man in der Nähe vom Bodensee seine Firma hat, steht man schon besser da in Sachen Standort. Dafür ist hier die Miete günstig..
 
Ich gönne wirklich jedem seinen Erfolg, nur Dank solcher Enthusiasten wie @Thomas Seide und @Jack-Lee und noch Anderen können wir uns solche tollen Räder kaufen. Kommerzieller Erfolg hängt von unglaublich vielen Faktoren ab, das gute Produkt ist nur einer davon: Zeitpunkt, Marktumfeld, Werbung, Imternetauftritt, und nicht selten Zufall. Glückwunsch an jeden, der es schafft. Danke. Rwd
 
@Jack-Lee : Deshalb war ich IMMER nur in der Werkstatt, nie im Kundenbereich. Ich hätte die Arschlöcher reihenweise rausgeworfen. Schlecht fürs Geschäft .................
Ich mache als Inhaber beides, hab die Werkstatt hinter dem Tresen, offen einsehbar. Der Kunde soll ruhig sehen, das wir für unser Geld arbeiten. Dem Einen oder Anderen wurde und wird schon Mal die Tür gewiesen und ans Herz gelegt, sich ein anderes Geschäft/ Werkstatt zu suchen. Meine Erfahrung ist, das die Kunden, die wirklich jeden Cent dreimal umdrehen müssen ohne zu meckern den nachvollziehbaren Preis zahlen und sich freuen, das ihr Drahtesel wieder läuft.
 
Hi,
@Frank H. : Es Gibt halt die Ar... äähh Leute, die dir wegen einem Blitzventil versuchen, die Philosophie-Diskussion reinzudrücken - die muss man nicht haben. Nix gegen Leute, die halt doch die 105er nehmen statt der empfohlenen 600er, weils nicht anders geht finanziell - es gibt aber auch die, welche das Blitzventil mit nem Hunni meinen bezahlen zu müssen und maulen "habt ihr schon wieder aufgeschlagen?! <KOTZ>
Übrigens, nach dem zweiten Umzug des Ladens war das mit der Einsehbarkeit auch so - zumindest im EG. Ich war zum Glück Kellerkind - 70m² für mich allein plus Lager :ROFLMAO::ROFLMAO:

Grüsse, duncan
 
Wir haben in 7 Jahren genau 0 Räder in gesamten Thüringen verkauft, zwei in Sachsen (Tandems). In München wurden mehr Räder abgesetzt als in komplett Ostdeutschland. Wenn man in der Nähe vom Bodensee seine Firma hat, steht man schon besser da in Sachen Standort. Dafür ist hier die Miete günstig..
ja, da hast du Recht, der Osten bleibt suspekt ;) . Geht mir genauso.
Und noch etwas aus meinem Nähkästchen: Gefühlte 50% meiner Wiener Kunden sind ausgewanderte Deutsche, in der Realität sind es 33%, also ein sehr großer Anteil !
Hätte ich so nie erwartet gehabt .
LG
Thomas
 
Ach, so suspekt ist der Osten gar nicht.
Ich versuche mich über die Corona Scheixe halbwegs bei guter Laune zu halten, indem ich mir immer sage: "wenn das überstanden ist und ich es immer noch schaffe, nicht mehr zu rauchen, dann nehme ich mir das fehlende Geld bei meinem Pa aufund hole mir ein Hi-Fly beim Jack-Lee."

Ich vermute jedoch, dass die Vernunft siegt und ich mein überzähliges Geld für meine Tochter zurückhalte (Abi und Studentenbude einrichten).

Somit kann ich nur hoffen, dass der gute Patrick noch ein paar Jahre länger durchhält, damit ich dann irgendwann unbelastet meines Verantwortungsgefühles zuschlagen kann.

Und nein, um Ersatzteilpreise feilsche ich auch nicht mit meinem Radhöker des Vertrauens. Da ich fast alles selber machen möchte bewerfe ich zumeist noch die Trinkgeldkasse mit Kleingeld, sonst ist bei mir ja nicht viel zu holen.

Mein Erleben und das meines Radhökers ist auch, dass gerade die Kunden mit der wenigsten Kohle den geforderten Preis ohne zucken bezahlen, maximal nach Raten fragen, wenn es finanziell gar nicht geht. Sobald das Geld keine große Rolle spielt wird jedoch um jeden Cent gefeilscht.
 
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