Velomo HiTrike - Testberichte

Servus,

es sind 5 HiTrikes und 3 GT Trikes drausen... Also langsam sollten mehr Testberichte kommen :)

Gruß,
Patrick
 
Ich brenne darauf, endlich zu testen und dann einen Bericht zu schreiben, aber mein Hi-Trike ist leider immer noch nicht fertig :cry:.
Es soll aber wohl wirklich bald so weit sein....
 
Hallo zusammen,
'tschuldigung das mein Senf zu Euren Kommentaren erst etwas später kommt, es geht halt nicht immer alles sofort.
An meisten freuen mich - verständlicherweise - lobende Worte wie die von @Toni Gemütlich bin aber war mir sicher, dass auch viel Gegenteiliges kommen würde. Hatte erwartet, dass ich von W1-Fahrern wegen Blasphemie zerrissen würde. Kam glücklicherweise nicht, auch die lustige Kleidung erntete keinen Spot. Das beweist das dieses Forum ein sehr tolerantes ist und seine Schreiber natürlich auch. Danke dafür!

Parodie auf das Wilde One die auch als solche verstanden werden sollte
Danke gut erkannt. In jeder Parodie ist ja auch Lob und Anerkennung versteckt.
Außerdem wollte ich die Optionen von MovieMaker testen, bin mit Untertitlung nicht zufrieden. Werde noch mal andere Software testen.

Warum muss man immer alles nachmachen?
Mir viel leider keine bessere Methode ein um die (Blatt)-Federung des HiTrikes aus der Ferne zu demonstrieren.

verstehe den Vergleich zwischen Hi-Trike und WildOne nicht
Ist was persönliches. :whistle: Hatte vor fast einem Jahr bereits den Kaufvertrag für ein W1 ausgedruckt, las dann von der Suche nach Betatestern, nahm Kontakt auf, mir wurde versprochen, dass das HiTrike gleichwertig sei. Deswegen muß es sich jetzt daran messen lassen. Wollte die Erbauer auf der SPEZI 2014 eigentlich noch zwingen mir einen klappbaren Tretlagermast zu erstellen, dass konnten sie mir grade noch so ausreden :rolleyes: Mir fehlen noch ein paar Optionen, habe noch Hoffnung und Geduld, da VELOMO ja noch nicht lange am Markt ist.

Du musst jedenfalls noch etwas beweglicher werden ... Der Treppen-Test fehlt noch ...
Ich übe momentan den Handstand auf den Blattfedern … dabei die Bremse mit den Zähnen fest zu halten ist aber nicht so einfach. ;) :D
@Jack-Lee: gib mir mal für den zweiten Teil grünes Licht = Treppe ?!?
Aber will/soll ich/man überhaupt mit dem HiTrike die Treppe runter. Würde ich mit einen Rennrad ja auch nicht machen. Werde mal überlegen ...

Hau mal richtig rein. Alles was man kann. Ich teste 5 cm bei 40kmh.
Kämme das nicht nahe an "mutwillige/vorsätzliche Zerstörung"? Mit 40km/h senkrecht auf 5 cm Kante? @Jack-Lee: soll ich?

Ich kann auch mit Tiller prima auf 2 Rädern fahren
Würde ich gerne von Dir einen Videobeweis sehen. Werde irgendwann mal selber üben ...

wobei ich mich halt frage, wie ich mit dem Tiller zurecht käme. … will ich schnell fahren, ist der Lowracer immernoch die beste Wahl
Tiller wollte ich anfangs auch nicht haben (Hamsterhaltung) dann kam die SPEZI 2014 und während eines langen Gesprächs wurde ich gefügig gemacht :censored:
(mein Psychiater meint da war Hypnose im Spiel, oder irgendwelche Drogeno_O) … das Resultat war dass ich plötzlich schnell fahren wollte, aerodynamisch (ein Wort dass ich bis dato nur aus Science-fiction Büchern kannte), nicht nur gemütlich auf drei Rädern rum kurven. Außerdem stehen bei uns zwei HiTrikes und ich kann (bald) vergleichen was mir besser gefällt.
Der Tiller ist sehr interessant. Könnte etwas länger sein und ein Stück weiter weg von den Kronjuwelen. Werde den im Winter wohl ummanteln ...
Bin mit Optima Baron auch etwas schneller, dann vermisse ich aber den Komfort der Vollfederung

Bei Fragen, Anregungen und Videowünschen einfach hier schreiben ...
Gruß, Carsten
 
es sind 5 HiTrikes und 3 GT Trikes drausen...langsam sollten mehr Testberichte kommen
Ein HiTrike ist aus irgendwelchen Gründen immer noch nicht fahrbereit ... und es ist so dunkel da draußen ...

Berichte und Meinungen von anderen BetaTestern interessieren mich auch.
Ich vermute die können noch nicht kommen weil die glücklichen Besitzer immer noch fahren und fahren und fahren … :love:
 
Zuletzt bearbeitet:
Servus,

@Cars10 : Die Treppen gehen, die 5cm Kante dürfte für zerstörte Laufräder sorgen, der Rest des Rades sollte dabei aber unbeschadet bleiben (Den Test gabs mit nem 8x8x8cm Plasterstein den Roland mit über 30 Sachen mitgenommen hat.. Nur der Reifen Platt und leichte Schäden an der Felge). Die Treppen sind kein Problem, man sollte nur aufpassen das man sich nicht den Lack zerstört, wenn man aufsitzt, weil man grade und nicht schräg runter ist :p

Gruß,
Patrick
 
Außerdem wollte ich die Optionen von MovieMaker testen, bin mit Untertitlung nicht zufrieden. Werde noch mal andere Software testen.

Probiere mal Lightworks Free, das Programm wird auch von
professionellen Studios verwendet und ist m.M. nach das beste am Markt.
Ich verwende es schon länger, weitere Ausgabeoptionen als nur Youtube sind
auch Monatlich zu buchen.
 
ich würde kommendes Frühjahr gern mal einen größeren Trikevergleich machen wollen.
Am besten wäre es in meiner Nähe, da Werkstatt, Messequipment, Strecken usw. vorhanden sind. Leider wohnt hier fast niemand mit nem Trike :/
… Würde mich alles mal interessieren :)

Mich auch, Frühjahr wäre so zwischen Ende März und Juni ...
Wie @sanktnelson bereits schrieb, macht da ein PR-Event-Wochenende draus, Platz und Übernachtungsmöglichkeiten und eine fantastische Pizzeria/Eisdiele habt Ihr ja in Weida. Als Verstärkung könnt ihr auch die BetaTester samt Fahrzeugen einladen (auch um updates zu installieren) dann stehen mehr HiTrikes zum testen für alle anderen zu Verfügung. Ich weiß nur nicht ob das die Bevölkerung von Weida verkraften wird.

Dann noch ein gemeinsamer Ausflug nach Leipzig oder Gera zur Critical Mass und wir kommen sicher in die lokale Presse.
 
Zeig uns was an Speed drinnen ist. Darauf warten alle gespannt.

Auf ebener Strecke - zugegeben nur etwa 500m lang - war Vmax bisher 43km/h mit dem HiTrike im Vergleich zu 46 km/h auf dem Optima Baron.
Allerdings räume ich da gewisse Messunsicherheiten ein. Zwei verschiedene Tage, Tachos und Frühstücke.

Den Winter werde ich nutzen um die nötige Liegeradmuskulatur zu erstellen und an meiner Kondition zu arbeiten, damit ich zumindest Patrick :cautious:, während der WM 2015 bei mir um die Ecke, Staub schlucken lasse und Pommes essend im Ziel erwarte. Obwohl er zugegeben hat, dass er Windschatten hatte und gute Oberfläche, muss ich sagen, dass seine 38 km/h über eine Stunde eine Hausnummer sind die ich zur Zeit nicht bringe.
Ist aber noch Zeit bis August und ich komme dem Ziel täglich ca 25 km näher ...

Carsten
 
Servus,

@Cars10 : Auch wenn das irgendwie n bisl dick aufgetragen klingt was du da sagst.. Irgendwie hab ich interesse dran :p

Gruß,
Patrick
 
Kämme das nicht nahe an "mutwillige/vorsätzliche Zerstörung"?

Ich würde jedenfalls gerne ein Video sehen (und hören) in dem Daniel sein DF mit 40 über die 5cm jagt. (y)
Keine Ahnung ob ich das jetzt unbedingt mit meinem machen müsste. 3cm mit gut 30 sind ja Alltag, 4cm meinetwegen auch noch,..
Darüber müsste man mal erst mal die 5cm Norm-Testkante definieren: hat sie ne Fase oder ne Rundung oben? Wie groß? Aufprallwinkel? ;)
Treppe runter ist im Vergleich dazu ja nix - solange man schräg fährt und nicht aufsetzt. Hohe Bordsteine (10-15cm) runter sind ja auch normaler Alltag.
 
Wie wäre es denn, mit einer Vergleichsfahrt zwischen dem HiTrike und nem ICE VTX/Vortex ? Müssten die beiden nicht eher in der gleichen Liga spielen, als es ein W1 tut...?
 
HiTrike und nem ICE VTX/Vortex ? Müssten die beiden nicht eher in der gleichen Liga spielen
Da bin ich mir nicht sicher. Die Untenlenkung macht eine deutlich schlechtere Aerodynamik. Halt mal zum Test bei 40 eine Hand in den Wind. Als wir das HiTrike planten wollten wir ein sehr schnelles Alltagsrad. Da ICE VTX sehe ich eher als Rennrad-pur. Glücklicherweise ist das Angebot heute so breit, dass jeder das Trike finden dürfte, das persönlich passt und gefällt.
Mit GFK-Feder bin ich auch schon über einen im Laub versteckten Pflasterstein geheizt - sicher 10 cm hoch. Der Schlag war heftig, aber ich hatte nur 2 winzige Snakebites im Schlauch. An der Felge war null zu sehen. Das nenne ich eine schnelle Federung :) und wollte ich dem VTX nicht zumuten. Vom Roadshark weiß ich, was es heißt ungefedert zu fahren. :eek:

VG, Roland
 
Ich würde eh gern mal "im Osten" ein Liegeradtreffen veranstalten wollen. Mit ner Fahrt auf der hießigen Radrennbahn, kleiner Tour durchs Mittelgebirge usw.
Da könnte man auch div. Trikes mal gegeneinander ausrollen. Mit dem Trike im Winter 240km nach Elfershausen ist mir zu weit :/

Gruß,
Patrick
 
Ich würde eh gern mal "im Osten" ein Liegeradtreffen veranstalten wollen.

Hau rein ... Wir hatten doch schon mal ein Trike-Vergleichs-/Testtreffen angeregt. Da würden sicherlich einige Leute kommen. Du musst so was nur rechtzeitig ankündigen und rechtzeitig heißt wohl mind. 3 Monate im voraus. Ach ja und die bereits feststehenden Termine für andere Treffen beachten.
 
Hallo Leute,

ich möchte endlich meine ersten Eindrücke zum Hi-Trike schildern.
Ich möchte dabei allerdings ein bisschen weiter ausholen, also auch die Vorgeschichte erzählen.
Daher splitte ich meinen Bericht in vier Postings. Wer sich nicht für die Vorgeschichte interessiert, überspringt einfach die nächsten drei Postings und liest nur die Fahreindrücke im vierten Post.
Sorry, fällt mir manchmal schwer, mich kurz zu fassen (bin halt Lehrer. O-Ton Schüler: "Gell, Herr XXX, Sie müssen immer alles ganz genau erklären....")
 
Einsatzzweck / Vorgeschichte

Das Tolle am Fahrrad ist, finde ich, die harmonische Verbindung von Fortbewegung und Sport. Während viele Kollegen mit dem Auto zur Arbeit fahren und abends dann mit dem Auto zum Fitnessstudio, dachte ich schon immer, es wäre doch viel klüger, mit dem Rad zur Arbeit zu fahren und den Sport so in den ohnehin nötigen Arbeitsweg zu integrieren. Dabei spart man insgesamt jede Menge Zeit und Benzin und baut nebenbei Arbeitsstress ab, bevor man zu Hause ankommt und die Familie damit nervt. Soweit die Theorie.

In der Praxis braucht man natürlich genügend Gepäckkapazität für Wechselklamotten, Pannenwerkzeug und die nötigen Arbeitsmaterialien sowie eine Möglichkeit, am Arbeitsplatz zu duschen und sich umzuziehen.

Zwei Ortlieb-Taschen erwiesen sich bei mir als ausreichend fürs Gepäck, duschen darf ich nach entsprechenden Absprachen in der Sportlehrer-Umkleide (bin Lehrer).

Also habe 2012 damit angefangen, bei schönem Wetter die einfach knapp 15 km lange Strecke mit dem Fahrrad zurückzulegen – immerhin 32 mal in diesem Jahr (ich führe Buch, weil mich das motiviert. Unter anderem rechnet mir eine Excel-Tabelle dabei aus, wie viel Benzin ich dadurch eingespart habe).

Im Grunde fand ich das Radeln toll und war durchaus ein bisschen stolz auf mich. Aber entgegen der Beschwichtigungen älterer Fahrradhasen habe ich mich nie so wirklich an die Schmerzen an den Sitzhöckern gewöhnt. Außerdem wäre ich gerne ein wenig schneller gefahren. Und ich suchte nach Möglichkeiten, mich etwas mehr vom schönen Wetter zu emanzipieren.

Nach einiger Internetrecherche bin ich dann auf das Thema Liegeräder / Velomobile gestoßen. Richtige Velomobile finde ich zwar sehr faszinierend, sind mir aber zu teuer – und mein Arbeitsweg ist ja jetzt auch nicht soo riesig. Es sollte dann trotzdem ein Dreirad werden, weil ich sie für alltagstauglicher halte als Zweiräder: Man kann sie problemloser schwer beladen, rutscht auch bei Nässe oder Laub nicht so leicht weg und kann sie leichter verkleiden.

Nachdem ich meine Frau knapp ein Jahr lang bearbeitet hatte, hat sie nachgegeben und mir schließlich die Investition gestattet – sogar für ein gebrauchtes Mungo Sport, das ich dann im März 2013 erworben habe.
 
2013: Das Mungo-Jahr

Ich bin dann gleich mit dem frisch gekauften Mungo am nächsten Schultag losgefahren, bei ca. 0°, eingemummt in meinen Winteranorak, völlig liegerad-unangepasst. Diese Liegerad-Umstellung hatte ich total unterschätzt. Ich war kaum aus unserem Dorf draußen, war ich schon völlig nassgeschwitzt und japste nach Luft. Die erste Steigung am Überlandradweg (über die ich mit meinem alten Trekking-Rad relativ locker mit 25km/h drübergefahren bin) hat mich dann total fertig gemacht. Ich habe es zwar bis in die Schule geschafft, habe aber nicht 35 min wie sonst mit dem Trekkingrad, sondern fast 48 min gebraucht, war total fertig, völlig verschwitzt und hatte keine Zeit mehr zu duschen. (Arme Schüler!)

Na gut, in den folgenden Wochen habe ich mich dann doch ans Liegeradfahren gewöhnt, und nach ca. 500 km war ich genauso schnell wie mit dem Trekkingrad, nach ca. 1000 km war ich ein bisschen schneller: In der Ebene fuhr ich immer gute 30 km/h, bergab war ich deutlich schneller als mit dem Trekkingrad, bergauf blieb ich aber bis zum Schluss im Oktober spürbar langsamer als mit dem Trekkingrad. Die 14,5 km lange Strecke zur Schule legte ich meist in ca. 33 min zurück – je nach Tagesform, Wind und Gepäckmenge – also mit einem Schnitt von ca. 26,4 km/h.

Der Mungo wuchs mir ans Herz, das Radeln damit fand ich super komfortabel.

Aber mit zwei Dingen war ich noch nicht restlos zufrieden: Erstens fand ich die Fahrten durch den Wald (z. B. zum Rothsee) trotz Vollfederung nicht wirklich bequem (Waldwege vor allem mit „Grünstreifen“ in der Mitte fuhr ich deutlich lieber mit dem alten ungefederten Trekkingrad als mit dem Dreirad – ebenso wie Splitpisten, wo die drei Spuren einfach fürchterlich bremsen)

Und zweitens hatte ich mir auch auf Asphalt immer einen deutlicheren Geschwindigkeitsvorteil gegenüber dem Aufrechtrad gewünscht.

Ich habe dann bei einem Testtag in Erlangen auch mal ein Wild One probegefahren, und ich war davon auch ziemlich angetan: es fuhr sich tatsächlich schneller als der Mungo, und auch die Federung war spürbar besser. Ein neues Wild One sprengte aber meinen finanziellen Rahmen (meine Frau meinte ohnehin, sie hätte für die nächsten Jahre genug nachgegeben….)

Dann las ich von der Hi-Trike-Beta-Tester-Suche der BUS-Velomo-Jungs. Ich machte eine kurze Probefahrt auf Rolands Prototypen im Englischen Garten. Tja, dann ging also die Überzeugungsarbeit bei meiner Frau los (die meine Liegeradallüren für totale Spinnerei hält). Aber irgendwann hatte ich sie so weit: Im November 2013 (also nach einer Sommersaison) wurde der Mungo wieder verkauft und ein Beta-Tester-Hi-Trike bestellt.
 
2014: Die Gedulds-Probe

Eigentlich war das Trike für März geplant, dann hieß es: bis zur Spezi, dann freute ich mich auf Pfingsten, dann auf die Sommerferien…. Trainiert habe ich in diesem Jahr weniger das Radfahren als vielmehr meine Geduld. In die Schule fuhr ich wieder mit meinem uralten Trekkingrad (oder eben wieder viel häufiger mit dem Auto).

Dann endlich – ich glaube, kurz nach Allerheiligen, fuhren Patrick und Steffen bei mir vorbei und bauten das Rad bei mir auf – zumindest zu ca. drei Vierteln. Die restlichen Teile sollten dann ca. eine Woche später per Post geliefert werden. In der Zwischenzeit ergab sich jedoch die Gelegenheit, gleich noch günstig eine Nose dazuzubekommen, und dann beschlossen wir, dass es doch günstiger sei, ich würde mit dem Rad nach Weida kommen, so dass der Meister selbst letzte Hand anlegen könnte. Also bin ich an einem Samstag nach Weida gefahren (ca. 200 km von mir), und wir sind dann bis zum Abend gerade so fertig geworden. Wir konnten beide nur eine kurze Proberunde vor der Werkstatt drehen, dann musste Patrick zum Zug und ich nahm das fertige Hi-Trike mit nach Hause (die Bilder habe ich schon im Wartezimmer gepostet). Inklusive Nose, Schutzblechen, Gepäckträger und einigem Kleinkram übrigens zum Beta-Tester-Preis von ca. 3700 €.
 
Erste Fahr-Eindrücke

Die erste richtige Fahrt war dann gleich am Montag früh damit in die Schule. Ich war ja ziemlich genau ein Jahr lang nicht mehr Liegerad gefahren und spürte, dass ich schon wieder ziemlich liegeradentwöhnt war. Als gewöhnungsbedürftig erwies sich zudem der Tiller: Er ist zwar sicher aerodynamischer als der Untenlenker, und hinter der Nose kühlen die Hände nicht so aus. Aber die Lenkung ist auch deutlich nervöser. (Es war ja letztes Jahr anfangs beim Mungo schon so, dass ich beim Antreten immer leicht am Lenker gezogen habe (weil man das beim Up ja auch immer so macht) Diese schlechte Angewohnheit gewöhne ich mir jetzt gerade wieder schrittweise ab.)
Beim Tiller hat man allerdings viel kleinere Wege mit der Hand – d. h. also bereits kleine Handbewegungen machen relativ große Lenkbewegungen aus. Außerdem liegt die Tiller-Lenkstange ja zwischen den Beinen. Und mit denen stoße ich immer auch ein bisschen an die Züge. Daran muss ich zum einen vom Gefühl her noch besser gewöhnen (wobei ich wohl auch noch versuchen werde, die Züge etwas flacher an die Stange heranzubringen) und zum anderen führen auch diese kleinen Berührungen gelegentlich zu ungewollten Lenkbewegungen. Das ist einer der Gründe, warum ich mich bisher noch nicht schneller als 45 km/h zu fahren getraut habe. Der zweite Grund ist, dass ich grundsätzlich mit einem Fahrzeug besser vertraut sein möchte, bevor ich so richtig Gas gebe.
Aber der dritte und wichtigste Grund sind die Bremsen:
Die bleiben immer wieder „hängen“. D. h. sie blockieren immer noch, obwohl ich den Bremsgriff schon gar nicht mehr drücke. Oder sie blockieren vollständig (also fast wie bei einer Vollbremsung), obwohl ich eigentlich gerade dosiert bremsen möchte (z. B. Speed rausnehmen vor einer Kurve). Und das gerne ungleichmäßig (also z. B. nur rechts oder nur links), was natürlich wieder zu ungewollten Richtungsänderungen führt.

Am rechten Rad habe ich jetzt mal das Schutzblech runtergemacht und auch schon mal das Rad abgezogen und die Bremsen ein wenig untersucht. Aber ich Laie habe leider die Ursache noch nicht gefunden.

So weit zu den Eingewöhnungsproblemen / Kinderkrankheiten, die sich hoffentlich demnächst geben werden.

Zum Positiven: Trotz dieser Problemchen und der Wieder-Umgewöhnung bin ich auf Anhieb in der gleichen Gesamtzeit angekommen wie mit dem Trekkingrad. Freitag vor einer Woche (nach ca. 200 km) bin ich die einfache Strecke in 32 min gefahren. (14,5 km -> ca. 27 km/h Schnitt, 70 m Steigung und auch wieder runter, durchweg asphaltiert, ca. fünf km davon durch Ortschaften, davon ca. 1 km rechts-vor-links-Wohngebiet (also auf unter 30 km/h runterbremsen), ca. 500 m Weg durch Park mit vielen Fußgängern und scharfen Kurven, eine Ampel, drei zu überquerende Vorfahrtsstraßen, ca. 7 kg Gepäck, Temperatur morgens 2°C, nachmittags ca. 10°).

In der Ebene fahre ich locker 30 km/h, mit leichter Anstrengung 35 km/h. Die leicht abfallenden Stücke, die ich letztes Jahr mit dem Mungo im Sommer mit 37 km/h gefahren bin, fahre ich jetzt mit 40 km/h. Leistungsmesskurbel oder so was habe ich natürlich nicht. Ich kann nur sagen, dass ich an meinem Fahrrad-Ergometer (von Kettler, nicht geeicht oder so) üblicherweise mit 170 Watt 50 min fahre. Und ich fahre grundsätzlich so, dass ich immer noch durch die Nase atmen kann, also nie im roten Bereich, auch nicht an den Steigungen. Die fahre ich übrigens mit dem Hi-Trike schon so ähnlich hoch wie mit dem Trekking-Rad – obwohl ich noch nicht voll umgestellt bin.

Die Nose finde ich übrigens super: Sie hält wirklich viel kalten Fahrtwind ab. Bei richtigem Regen bin ich noch nicht gefahren – einmal ganz leichtes Nieseln, von dem ich dann kaum etwas gemerkt habe. Ich bin ja jetzt schon ein paar mal bei 2° gefahren und hatte am Oberkörper nur ein warmes Winter-Unterhemd und eine Fahrradjacke an; an den Händen keine Handschuhe.

Allerdings: Letzten Freitag habe ich extreme Rückenschmerzen bekommen, die dann auch behandelt werden mussten. Wahrscheinlich habe ich mich doch so verkühlt, dass sich meine Bauch- und Rückenmuskeln total verspannt haben. Jedenfalls hat mir meine Physiotherapeutin empfohlen, vorerst nicht durch die Kälte zu radeln. Daher bin ich die ganze letzte Woche nicht geradelt. Da ich mittlerweile auch noch mit einer kleinen Erkältung kämpfe, werde ich es mir auch die nächsten Tage verkneifen. Und dann mal kucken – wahrscheinlich wird mein nächster Versuch doch ein bisschen dicker eingepackt gestartet.

Was die Wirkung / die Reaktionen angeht: Fast durchweg positiv. Vor allem von älteren Herren werde ich immer wieder spontan angesprochen – scheint extrem bequem auszusehen ;) Von Kindern sind in der Regel laute Begeisterungsrufe zu hören (cool, krass, Alteeer….). Während meine 16-jährigen Schülerinnen amüsiert grinsen, wenn ich um die Ecke biege, sind die 5.-Klässler-Jungs aufrichtig begeistert. Von Erwachsenen zwischen 40 und 60 zähle ich gerade ungefähr Gleichstand, was die Spitznamen „rote Rakete“ und „Ferrari“ angeht.
 
Zurück
Oben Unten