Trainingsmöglichkeiten für Rennen und Rekordfahrten

Ja, die Radrennbahn ist quasi das Indy-Oval für Velomobile in der durchaus richtigen Skalierung. Ein Grand-Prix-Kurs oder 5km-Oval wird halt dann ne Augenweide, wenn man da mit 300-400km/h durchrauscht. Aber schon Kleinwagen-Rennserien gehen auf deutlich engere 1-2km Kurse, um attraktiv zu bleiben. Von daher ist die Kartbahn keineswegs "velomobil-untauglich", sondern sie verlangt dann richtigen, dynamischen Sport statt nur Tempo zu halten... was sicher "den Fahrern Recht" wäre... nur das geht dann eben auch fast schon bei der gemeinsamen Ausfahrt auf der Landstraße ohne Orga- und Streckenmiete.

Was uns halt dann noch zur Spannung fehlt ist die Leistungsdichte der alten Männer. Man müsste die Fahrer homologieren - oder wer in der Meisterschaft vorn liegt, kriegt beim nächsten Rennen nen Marathon-Plus drauf :D
 
Ich würde schwierige Kurse interessanter finden.
Beispielsweise die WM 2014 in Frankreich. Massig höhenmeter, brutal heiß, kurvig, teils eng, Schickanen mit gleichzeitig 12% Gefälle. Da macht man keinen Stundenrekord, aber es macht verdammt viel Laune. Viel mehr als auf nem Oval stundenlang monoton im Kreis zu fahren.
Auch sorgen solch "schwierige Strecken" dafür, dass die Fahrzeugkategorien wieder näher zusammen rücken und der Kampf um die Gesamtwertung spannend bleibt. Auch werden unterschiedliche Skills gefordert und es gewinnt nicht zwangsläufig der, der über 3h die meisten Watt raus haut.

Gruß,
Patrick
 
dass die Fahrzeugkategorien wieder näher zusammen rücken
Das klingt für mich ungefähr so erstrebenswert wie mit einem TT oder Bahnrad an Querfeldeinrennen teilzunehmen. Nicht ohne Grund fahren die RR Profis ein zur jeweiligen Wertung passendes Rad. Und da beschwert sich AFAIK auch niemand, dass das langweilig sei.

Um zu zeigen, dass ein VM bergauf auch nicht schneller ist, dafür haben wir den Comedy Club; äh, sorry: GCN. ;)

Was jetzt natürlich nicht heißt, dass man nicht auch VM Bergrennen als separate Disziplin durchführen kann. Nur die primäre Domäne der VM ist nunmal die lange Strecke.
 
Es gab gelungene Beispiele, wo Mitglieder von Radsportvereinen erreichen konnten, dass im direkten Anschluss an ein Radrennen oder in einer Pause kurze Liegeradrennen durchgeführt wurden. z.B. Breisach und Köln (Schmitternacht @jostein)
.
Aber auch hier bräuchte es eine zuverlässige Gruppe von Teilnehmern, die nicht vielleicht, nur wenn dies und das, sondern zuverlässig mitmachen.

Hallo,
es geht (ging) auch einfacher. Im Rahmen eines Vorbesprechungstreffens zur Eustaff (2005?) wurde ich auf das Kirmesrennen in Haren
hingewiesen. Das war damals ein reines Rennradrennen, allerdings bereits auf der "tollen" Strecke durch den Ort - mit vielen Zuschauern.
Ich habe dann beim Veranstalter angerufen und gefragt, ob Liegeradler mitfahren dürften. Seine Anwort: Alle per Muskelkraft angetriebenen
Radtypen dürfen teilnehmen. Das habe ich dann einfach gemacht und auf der etwas "unebenen" Strecke keinen Blumentopf gewonnen. :cool:

Die Bentlages haben daraus in den Folgejahren etwas Tolles entwickelt...
 
@wormwood : Wegen ein paar hm und Kurven ist eine Strecke direkt für VM ungeeignet? Diese Velomobile müssen ja äußerst unpraktisch im Alltag sein...
 
Drei weitere Pfennige:

-der Trend zu VMen (und Trikes) nicht nur im Alltag sondern auch bei den Rennen/Veranstaltungen sorgt womöglich dafür, dass die Einsteigerklasse „unverkleidet“ (die eigentliche Königsklasse ;-)), die sich gerade jüngere Fahrer eher leisten können, an Anziehungskraft verliert. Vielleicht erklärt dies einen gewissen Schwund im Fahrerfeld bzw. im U40-Feld.

-WMen sind vermutlich weniger ein Problem, da diese abwechselnd in den verschiedenen Ländern organisiert werden. Da geht es jedes Mal um die Rennen, klar, aber auch um den Szene-Treff, die Leute kommen gerne und auch von weiter weg. Und sie lassen sich quasi überall veranstalten, die einen mit Bergrennen, andere mit Radrennbahn, etc. Vermutlich braucht es bloß jemanden, der/die bei sich die Initiative ergreift und „durchhält“. Wenn man einen Teil der WM an eine andere Veranstaltung anhängt, so wie die Franzosen 2019, spart man sich Arbeit. Da gab es übrigens auch jede Menge HM und es war trotzdem eine superschöne WM - nicht zuletzt aufgrund der Landschaft und der Strecke. Vielleicht könnte Salzburg auch irgendwann einmal zur WM-Veranstaltung reifen. Dann kommen garantiert genügend Leute/Fahrzeuge, die jenseits der Szene Eindruck schinden können.

- Schwieriger sind Rekordveranstaltungen. Da ist man auf gute Strecken ohne Wind etc. (Dekra-Ring) und Organisation/Erfahrene Zeitnehmer bzw. Helfer angewiesen. Denn ohne optimale Bedingungen und korrekte Beachtung der Regeln braucht man es gar nicht erst versuchen. Ist das gegeben, nimmt man gerne auch eine längere Anreise in Kauf (und die höheren Gebühren).
—> Es wäre wirklich schön, wenn das wieder über den HPV zustande käme, auch und gerade für die Langstrecke. Für mich ein entscheidender Grund für die Mitgliedschaft - denn vieles andere kann beispielsweise auch das Forum oder der ADFC erreichen.
 
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Es bilden sich Lager heraus.

Ich kenne den Spass ja auch den es macht mit einem Trike Kurven zu fahren. Die Kurven müssen dazu eng sein weil ein Trike ist langsam. Enger als der Wendekreis eines schnellen VM.

Aber es dürfen ja auch noch andere Fahrzeuge berücksichtigt werden, die erst oberhalb von 40km/h anfangen gut zu funktionieren.
Kartbahn keineswegs "velomobil-untauglich",
Genau. Du kannst die Kurven in 3 Zügen nehmen dann gehts ganz formidabel. Ist aber dann ein anderer Sport.

Vermutlich sind die Klassen zu unterschiedlich um auf derselben Strecke Spass zu haben.
 
Breitensportmäßig wäre ein Rennen während der Spezi werbewirksam. Gab es ja schon mal für Trikes. Für VM wäre ein Kurs durch die abgesperrte Innenstadt von Germersheim a la Monaco cool. Ich wäre dabei.
 
Innenstadtstrassen sind meist vergammelt und zugeparkt. Auch kann man die nicht einfach sperren. Aber am Rheindamm entlang ginge vielleicht. Wäre dann auch artgerecht. Brauchst halt ne Live Übertragung. Public Viewing.
 
Es bilden sich Lager heraus.
Da würde ich mich nicht einordnen, sondern hab nur die "Sport-Zuschauer" Sicht der "Altherren-Fahrer" Sicht gegenüber gestellt. Die einen mögen's eng, die anderen barrierefrei...

Das Velomobil als high-end-Zeitfahrmaschine bietet keine gute Show - das bringt erst der dynamische Wettkampf-Kontaktsport... wie in Australien: wo Enge, Menge, Jugend und Billigtechnik die Zutaten der Attraktivität sind... das genaue Gegenteil von 5 DF-Altherren-Ausflugsrunden-Träumen auf die Grand-Prix-Strecke.

Seitens der Location wäre da neben dem Bahnrad-Oval die Outdoor-Kartbahn definitiv eine bessere VM-Skalierung für "Wettkampf"... für die ich hier mal ne Übersicht erstellt hatte. Aber seitens Akteuren und kontaktscheuen Sportgerät... bleibt es halt sowieso beim Einzelzeitfahren... nur, wozu dann die abgesperrte Strecke statt das gesamte öffentliche Straßennetz als seine Aero-Bühne zu nutzen... inkl. gelegentlicher Rennradler-Häppchen...?

Will sagen: das VM-Rennen so selten sind, liegt m.E. in der Natur der Sache, dass es keinen wirklich greifbaren Wettkampfdruck unter den vereinzelten Akteuren und ihren edlen Distanz-Sportgeräten gibt... und sich dann nur noch periodisch in nem Bias ausdrückt: Szenarien, die leicht organisierbar wären, wirken dem "king-of-the-road" VM-Selbstbild nicht angemessen. Grand-Prix-Träumen hingegen rennt unsere dürre sozio-ökonomische Realität vergeblich hinterher.

Wie es demgegenüber um Einspurer- oder Trike-Wettkämpfe steht, ist nochmal ein schwierigeres Thema angesichts der dominanten Nutzergruppe, die vielleicht früher mal "wettkampfhungrig" war, aber heute auch eher auf "barrierefrei" schaut.
 
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Kontaktsport gern, aber nicht mit dem eigenen Velomobil, nur mit einem zweiten, gesponsorten. Ich würd nach 20 Jahren gern mal wieder einen Wettkampf fahren, aber bevor mein eigenes Velomobil Kampfspuren davonträgt, komme ich lieber als letzter ins Ziel gekullert, und das ist ja nicht Sinn der Sache (bin früher auch BMX Rennen gefahren, also nicht ganz unbedarft).

Leider habe ich auch keine Idee, wie man so ein Henne-Ei-Ding ans Laufen kriegt.

...Mike
 
Zugegeben, so ein Karambolage Rennen wo nur der gewinnt der am rabiatesten drauf hält ist nichts für mich. Bin vom Fahrstil eher Abfahrt als Ski-Cross.
 
Jop, und beim Anblick des australischen Erfolgsrezepts können wir uns selbst fragen, ob wir uns mit unseren Carbonbüchsen in so einer Situation wiederfinden wollen:
Wenn die Antwort nein lautet, dann ist die Brevet- und Ausflugs-Strecke ggfs. eher was für "uns" als die Wettkampf-Strecke.
 
Vielleicht müssen wir Pedalcars einführen. Die kann man artgerecht auf Gokart Strecken fahren.
 
Wenn man sieht wie die italienischen Pedalcars über die Strecke in Monza kriechen dann versteht man dass die mit engeren Kurven glücklicher wären.
 
Aber die Parabolica mit dem VM hat auch was. Bis du da eine gute Linie gefunden hast vergehen ein paar Runden. Wenn Du mit 60+ an der Wand vom VM klebst und versuchst die Linie zu halten und die Kurve hört und hört nicht auf. Platz hast genug, du kämpfst nur mit Dir und der Physik. Kannst nicht erzählen, musst'd erlebt haben.
 
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