Stadttaugliches Velocar als Kombi

@JKL Ja, das kommt noch oben drauf. Ich meine aber, dass hier (war nicht soo viel wärmer und schwereres Fahrzeug mit Hänger) der ergonomisch ordentlich eingestellte (Ich meine, dass bei der letzten Tour noch falsch eingestellt/zu kurz), mit Klickies und einer gewissen Leistung gefahrene Generator den Unterschied gemacht hat.

Ich muss endlich mal das Wattmeter umklemmen und die Generatorleistung loggen...
Na ja ... das kommt auf die Zeit an.
Wenn du 2 Stunden 100W getreten hast, sind das (ohne Verluste) 200Wh
Da die sofort verbraucht und nicht erst noch gespeichert werden mussten, halte ich es für möglich, dass 90% davon im Motor angekommen sind.
Eine schlecht gepflegte Kette hat mehr Verluste.

Gruß Jörg
 
Wir reden vom Stoker, nicht vom Captain! Ersterer hatte vorher gar nix.

---tritt gerade ganz entspannt 20w im Stillstand rein, während hinten jemand Mittagsschlaf hält---
 
Lärm und Sound:

Ich heul seit geraumer Zeit Kai damit die Ohren voll, dass die Kiste ja laut sei. Er meint dann immer, ich solle bloß nicht so jammern, die ganzen VMs seien ja viel schlimmer. Wahre Worte, besonders seitdem ich mal nen QV Probe fahren durfte, bin ich auch geheilt und zufrieden, dass man sich gut unterhalten kann und die Geräuschkulisse von Ketten, Rollen, Motor, Generator und gelegentliches Geknarze der Karosse keineswegs stört. Aber auch, weil die Kiste von Außen flüsterleise ist und ich gerne auch mal etwas Mucke aufdrehen würde (da, wos keinen stört, Cabrio halt), bin ich nun mal das Thema Lärmminderung angegegangen.

Eine rasselnde Umlenkrolle in der Primärkette war schon vor Ewigkeiten mit der Kettenzwischenschaltung rausgeflogen. Nun hatte ich mal mit 10mm offenporigem Schaumstoff experimentiert:
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Gefühlt nur eine geringe Verbesserung, einige nervige Frequenzen des Tretgenerator werden aber anscheinend ganz gut gefiltert, der ist im Standbetrieb (also als alleinige Geräuschquelle) nun angenehm.

Eine wirklich deutliche Verbesserung brachte aber eine sehr banale Schmierung (Kettenöl) der Sekundärkette - nur dass das Rasseln dann doch bereits nach ein paar Dutzend KM wieder deutlicher hervortritt, selbst ohne Regenfahrt. Mal schauen, vielleicht lässt sich auch mit Dämmaterial im Bereich der Sekundärkette und einem weicheren Kettenrohr vorne etwas erreichen.

Jedenfalls ist nun tatsächlich mal eine niedliche Anlage (witziges NoName-China-Teil, frisst 9-24V und soll ca. 4A Leistung liefern - die Optik und günstig-gebraucht war hier ausschlaggebend) provisorisch reingekommen - die popeligen Lautsprecher werden noch durch ordentliche ausm PKW-Bereich ersetzt.
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Ich bin Verwalter einer Studentenwohnung. Manchmal werden in der halboffenen Tiefgarage mit Schaumstoff gefüllte Bänke aufgestellt, um Bier zu trinken und so weiter. Dieser Schaum nimmt Feuchtigkeit auf und formt. Dann stinkt es und Ungeziefer nistet sich darin ein. Für einen VC, der draußen oder in einem ungeheizten Schuppen steht, erscheint mir das nicht ideal. Eine Verschwendung des Eigenbaus bzw. des Kaufpreises.

Beim Bau von Lautsprechern können Sie sehr dünne Wände verwenden, sofern Sie ausreichend Verstärkungen anbringen oder die Platten leicht biegen. Möglicherweise sind im VC noch nicht gebogene Platten vorhanden, an denen eine kleine Anpassung vorgenommen werden kann.

Selbst wenn Sie Resonanzen verhindern, wird es auf diese Weise nicht funktionieren, sympathische Schwingungen/Verstärkung mechanischer Geräusche vollständig zu verhindern.
 
Es gibt doch Antidrönplatten im KFZ die in Türen/Motorhaube ect. eingeklebt werden. Vielleicht ist das ja auch eine Lösung
 
@OmaMorgan Jup, deswegen habe ich das auch reversibel und im Sommer ausprobiert. Da der Effekt sich in Grenzen hielt, wirds wohl auch nicht bleiben.
Ich hatte auch schon sone Jogamatte in der Hand, aber die reflektiert dann ggf. wieder mehr. Dafür eher feuchtigkeitsresistent.

Für Ideen, wie man hier noch was reissen könnte, bin ich natürlich dankbar. ;)

Bei den Lautsprechergehäusen hab ich ggf. noch ein paar historische für die Nachrüstung alter PKW rumfliegen.

@Macjue Ja, aber mein Problem sind (vermutlich) die Reflektionen von Kette etc. (die hängt ja ziemlich fest am Stahlrahmen), und nicht die in Eigenschwingung gebrachten großen Karosserieteile (letzteres würde ich zB eher beim VM vermuten). Dafür spricht auch, dass die Fuhre wie gesagt von außen flüsterleise ist.
 
Schallbekämpfung findet in erster Linie am Entstehungspunkt satt. Sind dort alle Mittel ausgeschöpft, folgt der nächst Weg um die Ausbreitung des nicht zu verhinderbaren Lärm/Geräusch zu reduzieren. Da sich der Schall in alle Richtungen im ungünstigsten Fall Kugelförmig um die Schallquelle herum ausbreitet, wird es natürlich schwierig. Alle Maßnahmen auf der Holzplatte vermeiden/reduzieren eigentlich nur die Rückstrahlung des Schalls und können daher nur einen kleinen Teil kompensieren.
 
Wenn der Schall vom Kettenrohr kommt, könnte man auch mal versuchen dies mit einem Amaflexband zu umwickeln (Isolierband vom Heizungs- und Klimabau) und sauber darauf achten, dass sich keine Vibrationen auf das Fahrgestell/Fahrkabine überträgt (Halterungen eventuell mit Gummischeiben unterlegen).
 
Thema Schaltung/Gangzahl und Abstufung:

Seit einigen Monaten werkelt die Nexus 8 (vorher 5-Gang-Kette, davor Singlespeed - ging, aber am Berg war regelmäßig Schluss...) vor sich hin und inzwischen haben sich aus der Praxis ein paar Erfahrungen hinsichtlich einer 'optimalen' Gangschaltung für mich und dieses Fahrzeug entwickelt.

Kurz und knapp: Von den 8 Gängen nutze/brauche ich praktisch nur 1, 3, 5, 7,8, schalte aber regelmäßig von 1/2-7 durch (praktisch bei jedem Stop-and-Go, mitten im Mischverkehr brauchts imho eine gewisse Ampelstartbeschleunigung).

  • 1
    • In Schritttempo krasse Anstiege hochschleichen, ohne den Motor lange laufen zu lassen (bzw. auf geringer Leistung).
    • Anfahren mit hoher Zuladung - bei mäßiger Zuladung fahre ich tatsächlich auch aus Bequemlichkeit im 2. Gang an, der wäre aber verzichtbar.
  • 3
    • Mit ca. 12-14 km/h krasse Anstiege mit voller Motorleistung, in diesem Bereich sollte der ne Weile durchhalten, ohne zu Überhitzen.
  • 5
    • Beschleunigungsgang
    • Fahren im Bereich höchster Motorleistung bei hoher Zuladung (BLDC-Motoren haben einen Bereich höchster Leistung, der unterhalb dem höchster Effizienz bzw. deutlich unterhalb Vmax liegt), praktisch grob 15-20 km/h.
  • 7
    • Reisegang, 25 fahren bei idealer Trittfrequenz (grob 90+% der gesamten Fahrtzeit)
    • Sprintgang, 30-35 (sic) fahren bei überhöhter Trittfrequenz
  • 8
    • Null-Bock-Gang, 25 fahren bei deutlich niedrigerer Trittfrequenz
    • in ganz seltenen Fällen Reisegang bei Ü35 km/h, kommt hier im Flachland praktisch nie vor
Und ja, das schreit nach einer individuell aufgebauten Kettenschaltung. Aber: Dann könnte im Stand nicht mehr geschaltet werden, und das ist mit der Fuhre grausam - oder bräuchte einen Motor/Controller, der beim Anfahren bereits sehr leistungsstark ist (hätte dann aber wohl wieder andere Nachteile, ggf. kein Direktläufer, extrem hohe Stromaufnahme etc. pp). Nabenschaltung ist hier schon super.

Die Nexus 8 mit trigger shift (oder so ähnlich, von der Alfine 8 und statt des Drehgriffs jedenfalls) ist ganz passabel (und war bzgl Preis/Leistung der attraktivste Kandidat), es braucht für mich tatsächlich die gesamte Übersetzungsbandbreite, sonst wird man in der Ebene irre oder krepiert am Berg. Was nervt, sind die vielen Gänge, die vom Anfahren bis zur Reisegeschwindigkeit geschaltet werden müssen.

Eine Nuvinci/Stufenlose oder ein Automatikgetriebe habe ich im VC noch nicht probiert, bin aber bei beidem skeptisch. Fixe, eindeutige und verlässliche Gänge zu haben, die gezielt je nach Situation und Fahrer angesteuert werden können, ist schon ne feine Sache. Die Fuhre ist für ihr potentielles Gewicht (300 kg+) latent untermotorisiert bzw. braucht es für ein flottes Vorankommen bzw. 'dynamisches' Fahren auch bei hoher Last relativ viel Fahrereinsatz/Schaltvorgänge. Letztlich werkelt da ein normaler Kettenstrang und ein kleiner Direktläufer/mittlerer Controller mit ca. 800W absoluter Spitze elektrischer Leistung, auf Dauer eh eher so 400-500W (und dann wird der auch durchaus mehr als handwarm).

Tatsächlich erinnert mich das Schaltverhalten in der Praxis sehr an einen stinknormalen PKW mit Schaltgetriebe, die 5 Gänge oben entsprächen zumindest der Zahl nach ja auch durchaus dem Standard. Gas geben (lies: Treten plus Anfahrhilfe) im 1. oder manchmal 2. Gang, Beschleunigungsphase, kurz Gas weg (Nabenschaltung....), 2 Gänge hochschalten, Gas geben, Beschleunigungsphase, kurz Gas weg, wiederholen bis zum gewünschten Endgang.

Vermutlich wenn das Getriebe langsam den Geist aufgibt, schaue ich mich sicher mal nach Alternativen im Bereich 5-Gang-Naben mit hoher Bandbreite um. Noch läuft die aber.
 
Zuletzt bearbeitet:
" In a nutshell: Of the 8 gears, I practically only use/need 1, 3, 5, 7, 8,"
 
Ich hatte mal eine SA RK5 (bzw. eine weitere als Teilespender) mit 90er Trommel versuchsweise im Einsatz bzw. Reparatur. Nachdem ich komplett irre damit geworden bin, habe ich die Überreste verschenkt und mich frustriert Shimano zugewandt.

(Die Shimano Inter5E hat i.Ü. eine geringere Übersetzungsbandbreite als die Nexus 8, ist somit also auch raus.)
 
Korrektur/Ergänzung zum Getriebe:

Den 6. Gang benutze ich doch, und zwar bei hoher Zuladung offroad bzw. wenn ca. 20 km/h bei optimaler Trittfrequenz gehalten werden sollen. Dafür ist der 7. zu langsam und der 5. zu schnell.

Nabenmotor mit einfachem PAS (ohne Drehmomenterkennung), der das Getriebe nicht mitnutzt:
Das hat einen schönen Nebeneffekt beim Beschleunigen - man kann beim Hochschalten einfach langsam 'leer' Pedalieren und den Motor auf Vollgas (PAS gibt ja einfach nur frei, bei mir wird dazu der Gasgriff aufgedreht/die normalen KT-Stufen übersteuert) laufen lassen, ohne die Schaltung zu beeinträchtigen.
 
Ob eine Nuvici das lange aushalten würde??

Im Hinterkopf habe ich, dass mindestens 2 Firmen Nabenschaltungen mit 5 Gängen für Pedelec rausgebracht haben, Shimano auf jedenfalls.
Die sind ja für die Mittelmotoren gedacht, müssten bei deiner Tretlestung und dem Gewicht eigentlich halten. Übersetzung?
 
Die Nuvinci hat ganz ordentliche Verluste, warum Kai die auch wieder rausschmeissen wollte/wird. Und gerade bei so einem eher untermotorisierten System können 10-20% Verluste im mechanischen Strang am (steilen) Berg sehr ärgerlich werden.

Die Nuvinci sollte meine popelige Tretleistung locker aushalten. Der Clou bei dem ganzen Antrieb ist ja gerade die Trennung von mechanischem Strang und dem Nabenmotor mit Generator.
 
Ich habe einen Tern GSD mit allerlei Zubehör, er wiegt etwa 38 Kilo. Ich habe zunächst eine Probefahrt mit einer Version mit derailleur gemacht und mir schließlich eine mit Enviolo gekauft. Mit einer Kettenschaltung war es tatsächlich deutlich effizienter und auch ohne elektrische Unterstützung war das Radfahren angenehm. Der Enviolo ist weniger effizient, aber der negative Effekt war nicht so schlimm. Mit etwas Drehgefühl ist man immer im perfekten Gang. Ich fahre vielleicht etwas langsamer oder der Akku entlädt sich etwas schneller, aber das Radfahren selbst fühlt sich sehr angenehm an. Es kommt sogar regelmäßig vor, dass ich vergesse, die elektrische Unterstützung einzuschalten. Ich habe seit meiner Kindheit Fahrräder mit klassischer Nabenschaltung, unzerstörbarem Dreigang-Sachs-Torpedo und so, die länger gehalten haben als der Rest des Fahrrads. (Ich hatte eigentlich nur drei Fahrräder, das kleine meines großen Bruders seit 10 Jahren, das kleine meines großen Bruders seit 30 Jahren und immer noch mein erster Stolz als Erwachsener, und jetzt „der Truck“, um mit zwei großen Kindern zu fahren.) Ich ziehe an Ich werde so schnell nichts Neues ausprobieren. Aber dass Enviolo in den Niederlanden oft mit schweren Lastenrädern geliefert wird, also habe ich es gewagt.
 
Wir sind (noch) nicht so Radreisenden, daher kam es erst jetzt zur ersten 'Pilotreise' (30 km einfach ins Berliner Umland, mit kurzem Halt bei Tesla) mit Übernachtung als Familie. Mehr wollten wir der Kleinen noch nicht zumuten. Pausen rausgerechnet kommt der erwartete 20er Schnitt hin, der Klepper frisst dann aber auch grob seine 20Wh/km (Dauervollgas).
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Ein paar kg Lebensmittel vom Foodsharing sind hier schon raus, der Kofferraum vorn war natürlich auch voll (aber eher mit Akkus, Plane und Ladegeräten).

Direkt vor dem neuen ('Tesla'-)Radweg in Erkner gab es dann noch ein (umfahrbares) Hindernis als Sahnhäubchen.

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Der Herbst ist nun auch ganz real da, passend dazu hatte das VC bereits vor einiger Zeit ein neues Versuchsdach bekommen.

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Inzwischen wurde der Anstellwinkel der Windschutzscheibe von 45 Grad mittig auf irgendwas um die 70-80 Grad gesetzt, da die 45 zu zugig waren - also in etwa wie bei den historischen Originalen. Der Armaturenbrettbereich soll zukünftig weitgehend transparent sein.

In Summe ist das Dach zwar m.E. weniger gefällig als die runde Variante, aber deutlich praktischer (stabiler sowieso). Schulterfreiheit im Heck und eine freie Heckscheibe sind nicht zu vernachlässigen. Über den Winter wird weiter daran herumgebastelt, um dann kommendes Jahr hoffentlich eine endgültige Version verfertigen zu können - vermutlich aus stilgerecht auf Sperrholzbasis.

Die Cabriofunktion wird in der Zwischenzeit allerdings zunehmend weniger genutzt. ;)
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Über den Winter wird weiter daran herumgebastelt, um dann kommendes Jahr hoffentlich eine endgültige Version verfertigen zu können - vermutlich aus stilgerecht auf Sperrholzbasis.
Meinst Du das Dach? Wird das dann ein Hardtop?
Oder planst Du ein neues Velocar? Das fände ich spannend...
 
Abschraubbares Hardtop mit Cabriofunktion, ja. Also genau das, was Kai mir ursprünglich mal vorgeschlagen hatte. Höre auf deinen Karosseriebauer...

Wobei der Lernprozess bis dahin (von Faltdach über Stoffdach über das jetzige) durchaus wichtig und gut war.
 
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