TR Sperrholztrike Nr. 3

1,5 mm 3-lagiges Flugzeugsperrholz. Ist ein Kompromiss. Ursprünglich war 2-lagiges auf 45 Grad verleimtes Furnier angedacht. Nach eher bescheidener Festigkeit der selbst verleimten Proben, bin ich wieder zurück auf erst genanntes.
 
Die minimalen Radien an diesem Rahmen betragen 50mm. Die kann man mit 1,5 Sperrholz noch sehr gut trocken abbilden. Aber wie Patrick schon sagte, nur vertikal. Beim Vorgängerrahmen habe ich für die Seitenwände 1mm starkes (3-lagig) Sperrholz mit den Außenlagen in Längsrichtung verwendet. Das knirschte schon gut beim Abbilden der Radien. Und für die Torsionssteifigkeit scheint die vertikale Ausrichtung des Holzes besser zu sein als horizontale. So zumindest mein derzeitiger Eindruck.
 
Und für die Torsionssteifigkeit scheint die vertikale Ausrichtung des Holzes besser zu sein als horizontale. So zumindest mein derzeitiger Eindruck.

Dein Eindruck ist vermutlich korrekt, erfasst die Sache "an sich" aber nicht korrekt:
For optimale Torsionssteifigkeit sollten die Fasern 45Grad liegen.
Ich bin begeistert, da die Seitenwände eine schöne Torsionsbox darstellen.
Langsam weiss ich hier nicht mehr, ob ich noch etwas "sagen" soll oder nicht...
Das ist quasi ein "Schubfeldträger" - so heisst das im fachchinesisch.

Holz ist quasi ein natürlicher, faserverstärkter Kunststoff- zum Fahrradbau ein unterschätztes Material.
Somit gelten ähnliche Gestaltungsrichtlinien. Die Materialeigenschaften sind somit auch ähnlich.
Beispielsweise gibt es auch hier das "kriechen".
Falls etwas zu schrauben ist: Bitte ganz große Unterlegscheiben verwenden.
 
For optimale Torsionssteifigkeit sollten die Fasern 45Grad liegen.

Wie gesagt, das war ursprünglich der Plan. Aber 2 oder 4-lagige Sperrholzplatten auf Diagonale verleimt scheint es nicht auf dem Markt zu geben. Normale Sperrholzplatten (150x150) diagonal zu zerschneiden, ist für mich reine Verschwendung. Und selbst aus Furnier passende Streifen herzustellen, war mir nach 2 Versuchen zu riskant.
 
Beim Vorgängerrahmen habe ich für die Seitenwände 1mm starkes (3-lagig) Sperrholz mit den Außenlagen in Längsrichtung verwendet. Das knirschte schon gut beim Abbilden der Radien

Die Herstellung von hochwertigem Sperrholz ist nicht ganz ohne, besonders wenn keine Furnierpresse zur Verfügung steht. Der Aufwand mit etwas Hitze zu biegen dagegen ist wirklich gering. Ein feuchter Lappen und ein Heißluftfön wirken da schon Wunder. Selbst wenn es "trocken" nicht bricht, ist das auf jeden Fall schonender für die Holzstruktur.
 
Ah, OK- Entschuldigung- alles klar.
Habe ich auch noch nie gesehen -diagonale Sperrholzplatten.
Im Zweifelsfall die Aussenlagen vertikal - das ist korrekt.

Da wüsste nicht mal ich, welchen Kleber/Leim man zum Verkleben der Furniere verwendet.

Was für einen Leim nimmst Du?
 
D3-Weißleim für Holz-Holz Verbindungen und einen PU-Kleber für die Alu-Holz Verbindungen.
 
Servus,
Birke neigt zum "fliesen". Ist ein recht wenig elastisches Holz. Wenn es recht starke Verformung über lange zeit beibehält baut es die Spannungen ab und bleibt dann in der Form.
Auch ohne Wasser.
Habe ich festgestellt als ich selbst mal etwas gebastelt habe..
Warmbiegen lässt es sich nicht so wirklich gut. Da geht z.B. Esche viel besser.
 
Servus,
Birke neigt zum "fliesen". Ist ein recht wenig elastisches Holz. Wenn es recht starke Verformung über lange zeit beibehält baut es die Spannungen ab und bleibt dann in der Form.
Hallo Jack!
Das ist genau oben erwähntes "kriechen" - das Materialverhalten selbst wird "Relaxation" bezeichnet.
Aber "an sich" ist der Begriff "fliessen" auch korrekt. Glas hat übrigens auch das Verhalten.
Es ist eben nicht kristallin, sondern amorph.

@lotharko Was für einen PU nimmst Du? Ein vernünftiger PU sollte es auch tun.
Die Klebeschichtdicken sind halt unterschiedlich.

@berry Und der fehlende Pressdruck kann es nicht gewesen sein- den braucht es bei PU gar nicht.
Ein PU braucht mindestens 0,5 mm Klebeschichtdicke. Bei Epoxi ist die genau unerwünscht.
Und bitte keinen PU aus dem Baumarkt. Das ist nur Schrott.
 
Und der fehlende Pressdruck kann es nicht gewesen sein- den braucht es bei PU gar nicht.
Also Henkel empfiehlt für Holz/Alu Verbindungen ausdrücklich den Ponal construct l speed und gibt für den min 0,3 - 0,5 N/mm2 an.

Es gibt bestimmt andere Hersteller und Produkte, aber in meinem Fall war es sicherlich der fehlende Pressdruck.
 
Also Henkel empfiehlt für Holz/Alu Verbindungen ausdrücklich den Ponal construct l speed und gibt für den min 0,3 - 0,5 N/mm2 an.

Es gibt bestimmt andere Hersteller und Produkte, aber in meinem Fall war es sicherlich der fehlende Pressdruck.

Stimmt- Du hast Recht!
Edit: Ich habe Kuddelmuzddel gemacht: 0,3-0,5 N/mm^2 ist der Pressdruck!

Entschuldigung- Was macht Henkel da? Das ist ein LEIM und kein KLEBER. OK- Wasserfest ist er.
Ich würde aber nie auf einen Kleber zurückgreifen (Dafür wird er ja gebraucht in dieser Anwendung), bei dem für diesen Fall keine Werkstoffkennwerte vorhanden sind.
Es wird von DIN EN 204 bei Holzverleimungen gesprochen- gibt es da einen Kennwert für Metall-Holz-Verbindung?

PU-Kleber haben eine deutlich niedrigere Festigkeit als Epoxi. Je nachdem nur 1/10.
Da kommt natürlich sofort das Argument: Dann nehmen wir doch Epoxi!
Da gibt's aber die Bruchdehnung- und die ist bei PU bis zu 400%. Bei Epoxi- schätze 10%.
Um um die Bruchdehnung auszunutzen braucht man eben eine gewisse Klebedicke.
Sikaflex 254 ist beispielsweise einer der besten Vertreter der Klasse.
Der hat 3 N/mm^2. Epoxi liegt um die 20.

Dass sich das gelöst hat, war m.E. nicht der fehlende Pressdruck.
M.E. liegt es daran, dass dieser Kleber oder Leim oder was es sein soll alle Nachteile in sich vereint.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Servus,
Epoxi mit Schleif/Sägemehl andicken. Dadurch wird das Zeug recht schlagzäh und verträgt auch mehr Zugkräfte.
 
Servus,
Epoxi mit Schleif/Sägemehl andicken. Dadurch wird das Zeug recht schlagzäh und verträgt auch mehr Zugkräfte.

Interessant , ich dachte bisher , dass man die Fillings bei Stitch and glue nur andickt damit sie nicht weglaufen ...

Oder ist das der Punkt ?

Also verändern sich tatsächlich die Materialeigenschaften positiv oder ist eine dicke Fuge einfach elastischer als eine dünne ?
 
Bei Stitch and Glue macht man das hauptsächlich damit es nicht verläuft, richtig.
Aber angedicktes Epox hat meist nennenswert bessere Eigenschaften wie "rohes". Bei Holzfasern steigt nicht wirklich die Festigkeit, aber das Epox ist nicht mehr so spröd

Und eine dünne Fuge ist normalerweise biegsamer, da das Material weniger beansprucht wird. Einfaches Beispiel: 0,5mm Blech lässt sich auf 1m länge doch erheblich weiter auslenken ohne das es plastisch verformt als 3mm Blech.
 
Ganz ehrlich würde ich da eher Fasern unterrühren. Dann wird's fester.
Wird bspw im auch Bootsbau und Wind gemacht.
 
Servus,
Holz = Faser ;)
Und was bringts wenn der Kleber die 20fache Festigkeit des Basismaterials aufweist und ein komplett anderes E-Modul?
Hau Holzfasern rein und gut..

Wird auch im Automobilbereich so gemacht. PE + Holz ergibt super Hutablagen, Türpappen usw. :p
 
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