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Wieder einmal fühle ich mich in diesem Forum etwas abseits, weil ich von Autos keine Ahnung habe. Ich dachte, eine Plattform würde auch den Rahmen mit einbeziehen, wo dann äußere Blechform, Innenverkleidung und Ausstattung reinkommen? Beim modernen Velomobil sind Rahmen und Außenform eine Einheit und der Motor ist nicht teil des Fahrzeugs. Rest des Antriebsstrangs ist bei den meisten Modellen absolut austauschbarer Standard. Kaum Anlass zur Auswahl eines Modells. Da bleibt für eine "Plattform" nicht viel über. Ist aber vielleicht nurneine Frage der Wortwahl. Wenn eher ein Konzept für nachhaltige Steigerung der synergetischen Entwicklung und Produktion mit gesteigerter Verwendung von Standardteilen gemeint ist, bin ich viel mehr dabei. Etwas mehr Modularität würde mich dann wie gesagt auch freuen. Als ich einen Milan bestellte, störte es mich sehr, dass er nicht mehr mit Panzerlenkung angeboten wird und auch die zweiseitige Schwinge hätte ich damals gerne gehabt. Für's Licht könnte es eine standard-Aufnahme geben, für die man sich dann einen Einsatz aussucht.A "platform" is mainly a suspension setup, driveshafts, a selection of engines and gearboxes, some electronics etcetera.
Aber gibt es das optimale Fahrwerk oder ist das von den angestrebten Geschwindigkeiten, Rurvenradii, Seitenwinden, Bodenfreiheit abhängig? Sollen alle Modelle große Hinterräder haben oder gibt es Platz für Schwingen für 20"? Sollten wirnuns entscheiden, ob alle 7,4V oder 14,4V haben oder gibt es Raum für beides? Bei welchen Punkten würde es dann bei allen Modellen die Wahl geben und bei welchen Punkten würde die Wahl dann verschwinden, weil alle Modelle es gleich machen?
Dass 90% der Produktion in einem Werk passiert ist schon für den freien Markt gefährlich genug. Dass sie dann noch Lizenzen einkaufen und selbst Marken halten, macht mir ein noch mulmigeres Gefühl. Man muss aufpassen, nicht auch noch die Modellvielfalt in Gefahr zu bringen. Die möglichen Vorteile sind aber natürlich auch verlockend.
Ich hatte auch schon dran gedacht, dass es vielleicht gut wäre, zwei Werke zu haben und man könnte dann bei der Bestellung auswählen, von wo man sein Modell gebaut haben will. Dann gäbe es an der Stelle wieder etwas mehr Wettbewerb, der würde vielleicht die Qualität verbessern oder die Angebote. Außerdem weniger Abhängigkeit von einem Werk, also für die Marken, die bisher nicht teilnehmen vielleicht weniger Bedenken, noch einzusteigen.
Ein Werk könnte sich zum Beispiel spezialisieren auf effiziente Reihenproduktion mit kürzeren Lieferzeiten, das andere auf Sonderwünsche und Präzision. Das würde aber ein stabiles Lizenzmodell vorraussetzen. Wie ich schon anderswo beschrieb, wäre eine Zentrale Genossenschaft für Teileeinkauf, Buchhaltung, Vertrieb, Öffentlichkeitsarbeit denkbar. Teilefertigung könnte auch teilweise direkt von der Genossenschaft erledigt werden. Entwicklung könnte sowohl von den Markeninhabern als auch von der Genossenschaft getrieben werden. Entwickelt die Genossenschaft etwas, darf es jeder nutzen, entwickelt einer etwas, kann er entscheiden, für welchen Preis es die anderen auch nutzen dürfen.
Und man könnte auch an nicht-europäische Marken herantreten, ob sie zusätzlich in Europa produzieren und vertreiben (lassen) wollen. Viele, vor allem viele größere gibt es da wohl nicht, aber vielleicht könnten sie sogar etwas leichter starten, wenn sie von hier Know-how und Teile beziehen können und durch einen einfacheren Einstieg hier das Kapital schöpfen, um z.B. auch in den USA zu vertreiben. Oder ein Werk unter europäischer Herrschaft könnten in Amerika eröffnen und dort das goldene Zeitalter einläuten. (In den Ländern mit günstigen Arbeitskräften ist es auf die Entfernung aber vielleicht politisch schwierig. )