Kommentare zu Liegerädern

Ausgelacht bzw über das Liegevelo gelacht, das habe ich nur ein Mal erlebt. Das waren evtl. Kids, die 10 Jahre später Proll-Autos fahren. Finde ich daher nicht so tragisch.
 
Vor Jahren hab ich mit der Liege eine andalusische Oma, die strickend vor dem Haus saß, so erheitert, dass sie vor lauter lachen beinahe von ihrem Hocker gefallen wäre.
Was wiederum bei mir und meiner Frau zu einem Lachanfall geführt hatte!

Schön, wenn wir für ein paar heitere Momente sorgen können! :LOL:
 
...interessant sind die verschiedenen Lacharten. Weltoffene und positive Menschen lachen eher bestätigend , und aufmunternd und nehmen oft Kontakt auf (Italien, Frankreich). Verschlossene, oder Menschen mit Scheuklappen lachen eher aus oder zeigen gleich kopfschüttelnd den Vogel (oft geschehen in Ungarn).
 
"Mama, was ist DAS denn!?" - "Das ... äh ... ein umgekipptes Fahrrad!"
(Stimmte aber gar nicht. Auch wenn Mutter, Kind und Hund ziemlich raumgreifend an einer Engstelle rumstanden, hab ich es geschafft sie zu umfahren ohne dabei umzukippen.)
 
Auf ein Lachen, wenn ich vorbeifahre reagiere ich gerne mit dem Mittelfinger!
Ich verstehe das Lachen nicht als Auslachen, sondern eher als ein Zeichen der Unsicherheit - kenne ich nicht, weiss nicht, wie ich reagieren soll. In der Gruppe ist das Lachen dann etwas, das Bestätigung bringt.
 
Vor ein paar Tagen war ich in der Stadt mit dem hp scorpion. Eine Frau auf einem aufrechten Rad kam mit entgegen. Sie deutete auf mich und sagte vorwurfsvoll "Der Schrecken aller Autofahrer". Leider fiel mir die geeignete Antwort ("ja, toll, gelle?") zu spät ein ...
 
das ist kein velo !
hat mir gestern ein autofahrer erzählt, nachedem ich ihm an die karosse geklopft habe.
(er hat mich auf dem veloweg abgedrängt)
 
Das ist wohl teilweise Interpretationssache. Man sollte aber darüber stehen und nicht kindisch reagierten, muss ich schon zugeben. :)
...da hast du wohl recht. Interessant sind jedoch wirklich die vorwiegenden länderspezifischen Reaktionen....in Italien z.B. herrscht große Offenheit, in Ungarn eher die Skepsis.
 
In Ländern, wo Liegeräder so gut wie unbekannt sind, falle ich natürlich auf. Die Reaktionen sind sehr gemischt: Von freundlichem Lachen bis aufmunternden Zeichen oder Zurufen bis hin zu Lachen, das nach Auslachen klingt (wobei ich natürlich nicht weiß, ob dieser Eindruck stimmt) ist eine Menge drin. Normaler weise lache ich einfach mit und fahre weiter. Lachen ist die einfachste positive Verständigungsmöglichkeit, wenn keine gemeinsame Sprache zu finden ist.

Eigenartig finde ich, dass es offenbar Leute gibt, die glauben, Liegeradfahrer radeln damit, weil sie auffallen wollen. Selbst habe ich noch keine gefunden. Aber die Gedanken sind frei, dann sollen sie halt glauben, was sie wollen, so lange sie mich in Ruhe lassen!

lg!
georg
 
Im Spätsommer bin ich mit meinem FlevoRacer von München nach Venedig gefahren. Ganz viele Leute (überwiegend Pedelec-Fahrer) haben mir unterwegs gesagt, dass das nicht das richtige Fahrrad wäre. Ich habe nicht verstanden, was sie gemeint haben :unsure:
 
?!? "Die sieht man doch nicht!" ; )
Ja, das ist ein unauflösbares Rätsel. Einerseits "sieht man uns nicht", andererseits "fahren wir nur damit, weil wir auffallen wollen". Diese beiden kommentierenden Gruppen überschneiden sich durchaus. Ich versuche eine Erklärung ohne Wissen, wie weit sie verifizierbar ist: Sehr viele Benützer von Uprights hegen eine Abneigung gegen Liegeräder. Ich glaube, sie trauen sich einfach nicht zu, selbst damit zu fahren. Zugeben zu müssen, sich als inkompetent zu sehen ist unangenehm. Da ist es weit angenehmer, irgendeinen vorgeschobenen Grund zu finden, wie, dass man Liegeräder nicht sehen kann. Dann sieht man diese Liegeradler so herrlich entspannt daher radeln, gemütlich auf die Lehne gefläzt. Das müsste doch eigentlich in den eingeschlafenen Fingern am Upright-Lenker kribbeln, sowie im schmerzenden Hintern. Das tut es natürlich, aber Punkt 1, das Misstrauen gegenüber den eigenen Fähigkeiten, lässt den Umstieg nicht zu. Also postuliert man, wie der Fuchs mit den sauren Trauben, dass diese Liegeradler eh nur auffallen wollen". Lustiger weise hat der Verkäufer meines Liegerades genau mit dem Argument, dass man mit dem Liegerad leicht in Gespräche mit Fremden kommt (erspart das "Bauer sucht Frau" oder andere Kuppel-Formate?), das Liegerad an gepriesen.

Und dann landen wir beim nächsten Argument: "Das Liegerad ist nicht das richtige Fahrrad". Richtig. Das "richtige Fahrrad" ist upright und elektrisch an getrieben. Warum ein Bioradl nicht mehr richtig ist (es gibt es doch schon ein Weilchen) weiß ich nach wie vor nicht, beim Betrachten so mancher Pedelecisten beschleicht mich aber eine gewisse Ahnung:
1. Geschichte: Camping-Nachbarn haben einmal ewig lange diskutiert, ob sie mit ihren Pedelecs die schrecklich weite Fahrt zum Wirten im Nachbarort (1 Strecke 4km am Radweg) auf sich nehmen sollten, oder doch gleich im Ort die Riesentrümmer Fleisch hinunter schlingen, geschmiert mit vielen Gläsern lokaler Weine.
2. Geschichte: Ich komme mit meinem japanischen Schwiegersohn die Alpe-Adria in der Gegenrichtung hinauf. Nahe Tarvis hält uns ein deutsches, nicht mehr ganz junges, Paar auf Pedelecs auf: ""Wo geht´s hier zum nächsten Hotel? Wir haben nur mehr Saft für maximal 5km!" Ich musste mich sehr zurück halten, um sie nicht darauf aufmerksam zu machen, dass ein Pedelec auch ein Fahrrad ist, dessen Tretkurbeln durchaus einen praktischen Nutzen auf weisen, wenn man ihn versteht.

Für solche Leute ist es undenkbar, sich selbst fort zu bewegen. Das Pedelec ist für diese weder ein Fahrrad noch ein Sportgerät, sondern nur ein Hilfsmittel, sportiv aus zu sehen, ohne selbst Nennenswertes dazu bei zu tragen. Dieser Befund ist zwar pointiert böse, aber, wie ich fürchte, zutreffend. Für die vielen anderen Pedecisten gilt er natürlich nicht!

lg!
georg
 
Sehr viele Benützer von Uprights hegen eine Abneigung gegen Liegeräder.
Ich glaube eher, dass viele Menschen fürchten aufzufallen, zumal mit etwas das "anders" und somit erklärungsbedürftig ist. Man könnte ja ausgelacht und für einen Deppen gehalten werden! Deswegen Fuchs>Trauben>sauer!

Aufzufallen mit etwas, das (angeblich) eine "Höherstellung" in der Gesellschaft suggeriert, weil größer/stärker/teurer als das was alle anderen haben, fällt vielen hingegen leicht. (Auto/Haus/Boot, Rennrad...)

Beides scheint mir kein Ausdruck gefestigten Selbstvertrauens zu sein.
 
Liegeradfahrer radeln damit, weil sie auffallen wollen
Ich habe das Gefühl, dass manche Leute das tatsächlich so sehen - und sich provoziert fühlen. Das äußert sich z.B. in riskanten Manövern im Verkehr wie extra auf die andere Straßenseite fahren. Mir ist auch schon mal aufgefallen, dass Leute offenbar denken, wenn ein Liegeradfahrer sich auf die Nase legt, er selber schuld sei - also unterlassene Hilfeleistung.
 
Liegeradfahrer radeln damit, weil sie auffallen wollen. Selbst habe ich noch keine gefunden.
Ich schon. War 1996/97 und mit ein Grund, warum ich danach noch ein paar Jahre gebraucht habe, bis ich erkannt habe, daß Liegeräder eben nicht zwangsläufig nur zum Auffallen taugen, sondern einfach ein bequemes Radeln ermöglichen.
 
Kommentar meiner Schwiegermutter (86), als ich ihr dieses Bild von meinem Twenty-MBB zeigte:
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"Tja, feine Leut' ham feine Sachen!"
:LOL::ROFLMAO:(y)
 
Hier fährt auch so eins rum, das sieht aber deutlich weniger so aus, als ob es aus einem Fallout-Spiel kommt.
 
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