Geliebtes Eisenschwein

Das PG-Eisenschwein ratterte. Nervig. Leise, aber seit längerer Zeit penetrant und irgendwie unprofessionell. Immer wenn ich pedalierte. Das Geräusch kam, wie beim Fahren eindeutig wahrgenommen, von rechts unten. Logisch, muss die Schaltung sein. Probiert, getüftelt, verstellt. Keine Besserung wahrnehmbar. Zum Wahnsinnigwerden. O.K., dann wechsele ich eben das Schaltwerk aus und sehe, ob es leiser wird. Beim alten PG "Oswald" (von Wolkenstein, weil so zernarbt) das Hinterrad angehoben und gekurbelt. Aha, läuft spürbar leiser. Verdacht bestätigt. Beim Dino dasselbe. Verdacht wieder bestätigt.
Beim Alltags-PG die Kette von der Stützrolle gehoben, die am Drehpunkt der Hinterradschwinge sitzt, das Hinterrad angehoben und mit einem genauen Ohr auf das Schaltwerk gekurbelt. Kein Geräusch.
Kette wieder auf die Stützrolle gehoben. Rasselrasselrasselrassel, von weiter vorne. Eindeutig Stützrolle.
Nee, ne? Kann doch nicht sein!
Terracycle-Stützrolle vom Dino geschraubt, an das PG angeschraubt, gekurbelt. Stille, seidenweicher Lauf.
Gut hörbare, mehrfache Lautäußerungen meinerseits, die normalerweise massigen Wiederkäuern aus der Landwirtschaft zugeordnet werden.
Wie kann man nur so lange so blöd sein! :mad:

Für alle, die das PG nicht kennen: Es hat als klassischer Langlieger eine ausgesprochen lange Kette, die im Leertrum nennenswert durchhängt und sich dann gerne aufschaukelt, noch begünstigt durch die Gummiblockfederung des Hinterrads. Radius hat dagegen an der weiter oben genannten Stelle einfach ein Leitröllchen aus einem Schaltwerk samt einem seitlichen Sicherungsblech gegen das Abspringen eingesetzt. Von der Sicherungsrolle vermute ich, dass sie nicht für die Nutzungsdauer und Belastung ausgelegt war. Inzwischen gibt es Besseres.
 
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Umgewandelte Frustenergie:
Aufgrund unvorhergesehener Umstände bin ich vorhin nicht zu meiner Lieblingsmenschin gefahren, sondern hatte plötzlich einen Abend zur freien Verfügung sowie einen beträchtlichen Zorn auf diese Umstände.
Nach etwas Überlegung bin ich stattdessen an ein paar Baustellen am PG gegangen. Die größte davon war, den Federpuffer zwischen Hauptrahmen und Hinterbau auszuwechseln. Ein von einem lieben Forumskollegen gespendetes Neuteil lag schon seit längerer Zeit in meiner Werkstatt, aber irgendwie hatte ich nie die Energie dazu, es einzubauen.
Das Federelement ist ein gedrungener Zylinder aus Gummi, in dessen kreisförmigen Enden je ein dicker Gewindestift eingelassen ist. Diese Enden finden ihren Platz in passend geformten "Druckplatten" an Hauptrahmen und Hinterradschwinge. Die am Hauptrahmen trägt ein eingelassenes Gewinde. An der Schwinge muss eine Schraube durch die zugehörige Öffnung in der Druckplatte geschoben und dann in ein im Federelement einvulkanisiertes Gewinde gedreht werden. Das klingt eigentlich ganz einfach, hat aber die Tücke, dass die Druckplatte der Hinterradschwinge nicht parallel, sondern in einem Winkel von geschätzten 5 Grad zu der am Hauptrahmen steht. Ergebnis: Einfach einschrauben geht nicht, stattdessen, muss das Federelement irgendwie vorgekrümmt werden, damit es in die Druckplatte der Hinterradschwinge passt.
Meine Lösung war, einen Spanngurt mit Ratschenmechanismus auf der einen Seite um das Unterrohr des Hauptrahmens und auf der anderen Seite um das Federelement zu legen, dann die Hinterradschwinge in Position zu bringen und dann den Spanngurt so lange zu straffen, bis das Federelement in die Druckplatte passte. Ging nicht beim ersten Mal, am Ende aber doch: Siehe Bild. Jetzt hoffe ich nur, dass ich die zugehörigen Schrauben mit dem richtigen Drehmoment angezogen habe.
Am Ende hatte ich tiefschwarze Finger, war mächtig stolz und der Zorn war verraucht.
Liegeradschrauben macht friedensfähig.
Viele Grüße, Martin
 

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Ich hatte beim Eisenschwein einen Spiegel am Sitzrahmen angebracht, der per Innenklemmung in das linke Rohr der Sitzfläche ging. Das hatte auch den durchaus erwünschten Nebeneffekt, dass die Spannschnüre nicht ständig nach vorne vom Rahmen rutschten, aber der Spiegel zeigte eigentlich nur meine linke Hand: Nicht gerade aufgabengemäß.
Irgendwann kam ich auf dieses Gadget: https://shop.icletta.com/de/cockpit-mount-terracycle-micro-fur-lenkerendschalthebel.html
Das Ding ist zwar eigentlich für Tachos gedacht, aber einen leichten Spiegel sollte es auch halten können. Bingo!
Bestellt, geliefert, montiert.
Dazu fand ich in meinem Fundus noch einen Spiegel mit Innenklemmung, der zu meiner Freude ziemlich genau passt (minimal zu lang, aber sonst 100%) und jetzt wirklich den Bereich links von meiner Hand zeigt. Ein kleiner Lernprozess war nötig, weil ich jetzt zum Herunterschalten von oben mit dem Daumen über das Rohr hinweg greifen und dann den Schalter mit dem Daumen heranziehen muss, aber das ist schnell zu machen.
Aufgabe erfüllt, jetzt kann ich noch "rücksichtsvoller" fahren.
Diese Problematik hat Fateba bei seinen Langliegern so gelöst, dass die Schalthebel in Fortsätze der Griffe hinter dem Querrohr gewandert sind, so dass vorne die Spiegel sitzen können, aber es geht auch anders.
Der nächste Schritt wird sein, den Stablenker meines Dino mit den aufgesetzten Barends an das PG zu montieren, dann kann ich auch noch Weite und Winkel der Griffe anpassen. Auch das war seinerzeit ein Argument für das Fateba.
Jetzt warte ich noch auf die Lehnenverlängerung, dann sollte das PG perfekt für mich sein.

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Weiterhin habe ich einen Neuzugang zu verzeichnen: Gestern habe ich aus dem Großraum Stuttgart ein PG in Größe "L", also Rahmenlänge 92cm zwischen Tretlager und Lager der Hinterradschwinge geholt. Ich habe das schon gestern Abend in dem Thread "Heute freue ich mich" geschrieben.
Wozu, um Himmels willen, noch eines? Weil es unglaublich gut erhalten ist. Der Vorbesitzer schrieb, dass es kaum gefahren wurde und in der Garage stand. Die Bilder sprachen dafür und der direkte Augenschein enttäuschte mich nicht: Kettenblätter ohne Einlaufspuren, originale Beleuchtung mit Walzendynamo und Reifen vermutlich aus dem Produktionsjahr, Gabelschaft auf der Innenseite 100% rostfrei. Bepulverung wie ladenneu, Bremsklötze und Felgen ohne nennenswerte Einlaufspuren, Sitzbespannung ohne Abrieb, Vollausstattung Shimano Deore XT. Eine Zeitkapsel.
O.K., den etwas rissigen Vorderreifen muss ich irgendwann erneuern, aber sonst?
Sitz und Lenker einstellen, draufsetzen und losfahren.
Außerdem hoffe ich, dass ich mit dem langen Rahmen proportional mehr Gewicht auf das Vorderrad bekomme, was die Kurvenwilligkeit des PG erhöhen sollte.
Bilder demnächst.

Viele Grüße, Martin
 
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Ich habe heute mein "neues" PG (das aus Stuttgart) endlich auf dem vor einer Woche "geschossenen" Rollentrainer auf mich eingestellt. Dabei kam der Sitz über 10 cm nach vorne. Die vom Sitz zum Lager der Hinterradschwinge führenden Stützen gehen jetzt senkrecht nach unten und nicht mehr nach hinten oben. Damit ist klar, dass auch die beim Sitz von Fateba etwas weiter hinten von der oberen Querstrebe abgehenden Stützrohre auf dem PG praktikabel sein sollten.
Ich habe daraufhin alle relevanten Maße genommen und bei Fateba verbindlich um ein Angebot für einen Sitz ihrer Langlieger gebeten, da mich die niedrige Sitzlehne des PG im Alltag immer mehr stört. Bei Fateba ist die Lehne volle 16 cm höher. Versuche mit den von einem lieben Forumskollegen mir zugesandten Verlängerungsrohren für die Lehne hatten gezeigt, dass genau hier ergonomisch für mich der Hase im Pfeffer liegt.
Dank dem Rollentrainer kann ich jetzt auch mit dem Dinolenker am PG experimentieren, ohne mich bei wackeligen Einstellungsfahrten im Verkehr zu gefährden. Das Thema einer kompetten Liege von Fateba ist für mich inzwischen vom Tisch, weil ich auf den teils ruppigen hiesigen Radwegen und Nebenstraßen die Hinterradfederung des PG nicht mehr missen möchte.

Gut, wenn man immer etwas zu schrauben hat! :D
 
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Kleiner Nachtrag: Markus Hänni von Fateba hat schon geantwortet. Er will sich umsehen, was er für mich machen kann.

Großartig! (y)
 
Fateba ist toll, aber seit ich vor vielen Jahren auf mein (inzwischen leicht modifiziertes) Peer Gynt gewechselt habe liebe ich das gefederte Hinterrad und möchte es nicht mehr missen. Leider gibt es nichts gefedertes von Fateba.
Hallo Michael,

Fateba ist für mich seit Studententagen eine Legende und ein Objekt des Begehrs.
Ich hole mir dieses vor allem, weil ich ausprobieren möchte, welchen Gewinn ich im Alltag und auf der langen Strecke aus dem längeren Sitz mit der höhenverstellbaren Gegenkrümmung und aus dem in Längsposition, Breite und Neigungswinkel der Griffe verstellbaren Lenker ziehen kann. Besonders der Lenker des PG fühlt sich für mich auch nach Jahren immer noch irgendwie "komisch" an. Vielleicht bin ich auch als Gitarrensüchtel auf diesem Gebiet besonders heikel.
Möglicherweise kann ich mir einen (bzw. zwei!) Hybrid(e) basteln, da ich die Federung des PG wie Du sehr schätze. Der Unterschied im Fahrkomfort zum ansonsten nahezu baugleichen, aber ungefederten Dino ist heftig.
Rein rechnerisch müssten die Teile beider Hersteller mit wenig Anpassung kompatibel sein, aber das letzte Quentchen Gewissheit wird erst der direkte, ausführliche und in seiner Dauer offene, direkt vergleichende Versuch bringen: Besser als es selbst bei einer ausführlichen Probefahrt möglich wäre. Wenn nicht, dann habe ich ein - auch für meine Freundin! - bisweilen nerviges Hirngespinst und eine große Neugier weniger.
Falls die Teile zueinander passen, dann haben die immer noch zahlreich vorhandenen Radiusräder eine Ersatzteilquelle. Ich werde meine Bemühungen auf jeden Fall in diesem Thread dokumentieren.
Möglicherweise (falls ich mich nicht total in das Ding vernarre, was recht wahrscheinlich ist) gibt es nach Abschluss der Versuche im Forum ein Fateba mit einwandfreien Importpapieren und von mir übernommenen Zollgebühren zu kaufen sowie für mich einen Erkenntnisgewinn mehr.
Aber den Versuch will ich machen!

Viele Grüße, Martin
 
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Fateba in Winterthur baut und verkauft auch heute noch ihre selbst entwickelten , Langlieger von hoher Qualität, welche den Preis durchaus wert sind.
Ich habe Deinen Beitrag mal hier hinein gepackt, weil mich das Thema "Fateba" im Rahmen der klassischen Langlieger mit Stahlrahmen auch schon seit längerer Zeit beschäftigt:
Die Abwesenheit der Fateba auf der Spezi ist durchaus verständlich weil
a) der deutsche Zoll kräftig aufschlägt (schaut mal auf die Seite des deutschen Zolls und arbeitet Euch da durch, viel Spaß!), wodurch diese sehr hochwertigen Fahrräder noch kostenaufwendiger werden
und
b) am 13.05. in Winterthur der "Velofrühling" (www.velofruehling.ch) stattfindet, auf dem die Fateba mit viel geringerem logistischem Aufwand ihr Zielpublikum erreichen kann. Die Fateba ist in Winterthur wohl eine bekannte Größe und die Stadt ist auch mit der Bahn gut erreichbar.

Ich hatte im Umfeld der Spezi ausführlich Gelegenheit, ein Fateba zu fahren und bin ehrlich gesagt schwer beeindruckt davon, wie die Kameraden den guten alten Langlieger weiterentwickelt haben: Das Fateba fühlt sich aus verschiedensten Gründen deutlich sportlicher und agiler an als meine Klassiker aus Münster. Die Fertigungsqualität der Radiuslieger ist immer noch legendär, aber Fateba hat noch eine richtig große Schippe draufgelegt.
In dieser Morphe gehört diese Bauform definitiv noch nicht zum alten Eisen.

Einspurer werden selten, weil das Fahren darauf gründlich gelernt werden will, aber, wenn man sie gemeistert hat, belohnt allein das Fahrgefühl beim Kurvenräubern für alle Mühen.
 
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Ich habe es ja während der Spezi schon einigen lieben Bekannten aus der Szene erzählt und in meinem letzten Beitrag angedeutet:
Seit Freitag habe ich den nächsten Langlieger, nach 30 Jahren und viel für manche extrem nervigem Hin und Her endlich ein Fateba, Baujahr etwa 2006.
Das Ding wurde für einen sehr fairen Betrag auf ricardo.ch , also dem schweizerischen Äquivalent zu den Ebucht Kleinanzeigen, angeboten und ich wollte endlich meine Neugier befriedigen, was die Schweizer Langlieger angeht. Vor allem wollte ich wissen, ob ich zwischen Radius und Fateba Teile hin- und hertauschen kann und für diese Detailrecherche reicht es nicht aus, so ein Rad probezufahren: Dafür braucht es Zeit und Muße. Als Argumentationshilfe gegenüber mir selbst sagte ich mir, dass ich es immer noch verkaufen könnte.- Ist allerdings inzwischen sehr unwahrscheinlich! :)

Am Sonntagmorgen habe ich also das Fateba mit Zollstock und Messchieber mit meinen Radiusrädern verglichen, dadurch einen ausgesprochen heiteren Vormittag verbracht und immer größere Augen gemacht. Der Grund? Die einzige Stelle, wo beide Hersteller genau identische Maße verwendet haben, ist der Durchmesser des vorderen unteren Querrohrs des Sitzes. Aber sonst? Nichts.
Das Radius ist in jeder Richtung größer: Rohrdurchmesser, Durchmesser der verwendeten Schrauben, Breite und Tiefe der Klemmschellen auf dem Oberrohr, Höhe des Steuerrohrs, verwendete Lenklager, Breite des Sitzes, höhere Sitzposition usw.- Einfach alles!

Also ein Fehlschlag? Trotz allem definitiv nicht.
Das Radius Peer Gynt ist im Vergleich zum Fateba ein ruhiger Münsterländer Kaltblüter gegenüber einem zierlichen alpinen temperamentvollen Haflinger. Das Fateba wirkt in jeder Richtung leichter und feingliedriger. Es sind viel hochwertigere Komponenten verbaut, es reagiert sehr spontan auf den Antritt und macht daher richtig Spaß. Es wirkt trotz geringerem Rohrdurchmesser steifer: Besserer Stahl? Allerdings ist es auch ungefedert, auch das trägt zu diesem Eindruck bei.
Die hochgezogene Lehne und der verstellbare Lenker erfüllen meine Erwartungen an die Ergonomie voll und ganz. Ich habe den Antritt auf dem Rollentrainer geprüft, auch mit viel Widerstand und einem hohen Gang, dann am Montag auf Strecke. Dazu kommt eine spürbar niedrigere Sitzposition und ein im Verhältnis zur Sitzfläche höheres Tretlager. Die Sitzfläche ist kürzer und ungefedert und an Vorder- und Hinterkante insgesamt vierlagig umgenäht. Das drückt natürlich etwas. Ich plane Abhilfe, indem ich die Sitzfläche wie bei den Radiusliegern mit Gummischnüren abspanne und an der Vorderkante einen Packgurt aus dem Outdoorzubehör einsetze.
Durch die in Längsposition, Breite und Neigungswinkel verstellbaren Lenkergriffe des Fateba habe ich endlich kein komisches Gefühl mehr in den Handgelenken, die sich auf dem PG immer das Empfinden vermittelten, etwas abgeknickt zu sein. Für einen, der sein Herz an Zupfinstrumente verloren hat und daher auf diesem Gebiet ziemlich heikel ist, ein richtig dickes "Plus".
Meine Befürchtung, dass das gerade mal 16 Zoll große Vorderrädchen höheren Rollwiderstand und unruhiges Fahrverhalten mit sich brächte, hat sich bisher nicht bewahrheitet. Es macht allerdings enorm Spaß, damit Kurven zu räubern. Das 16 Zoll Vorderrad wurde übrigens nur kurz verbaut, danach kamen 17 Zoll, mit dem Nachteil der geringen Auswahl, jetzt - wenn ich es richtig verstanden habe - 18 Zoll bzw. ETRTO 355.
Trotzdem gefällt mir die Ästhetik des deutlich größeren Vorderrads der Radiuslieger besser: Wirkt eleganter und "erwachsener".
Kurz: Das Fateba füht sich sportlicher als meine Räder von Radius an und als Sport- und Spaßgerät werde ich es zusätzlich zu meinen Radiusliegen auch behalten und fahren, einfach aus Freude an diesem wunderschönen "Velo". Die Fateba hat dem Langlieger die Wendigkeit beigebracht und dieser Geometrie damit einen wesentlichen Kritikpunkt genommen.
Der Sommer kann kommen.
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Danke @Troubadix für diesen Vergleich. Vermisst du beim Fateba die HR-Federung? Ist die Fateba dennoch einigermaßen komfortabel? Beim Peer Gynt merke ich deutlich, dass dort ein nicht unbeträchtlicher Teil der Leistung versackt. Was mich allerdings nicht groß stört. Bist du ggf. auch mal das Dino gefahren?
 
Hallo @bergsprint : Das Fateba ist spürbar straffer als PG oder Dino.
Ich habe viele Jahre ein Dino gefahren, auch weite Strecken über mehrere Tage. Dessen Sitz hatte ich mit Gummischnüren recht weich abgespannt, so dass er gerade nicht auf den Befestigungsblock durchschlug. Ich habe mich z.B. auf Bahnübergängen kurz von der Lehne weg nach vorne gebeugt und damit die schlimmsten Schläge abgefangen. Solch heftigen Unebenheiten bin ich auf dem Fateba noch nicht begegnet, daher kann ich noch nicht sagen, ob ich die Federung wirklich vermisse. Der Hinterreifen des Fateba ist allerdings recht breit, vermutlich 622*40 und ich fahre ihn aktuell nur auf 4,5 bar. Damit federt er auch spürbar.
Auf langen Reisestrecken werde ich weiterhin das PG verwenden, das ich mit Nabendynamo, vorderem Träger und mehr konsequent als Reiserad ausgestattet habe. Mich stört der Federpuffer des PG genauso wenig wie Dich.
Ich überlege, auf das Fateba einen Tubus Fly Gepäckträger zu montieren, der wird noch einmal Gewicht sparen. Das Fateba bekommt keinen Dynamo, sondern eine Batteriebeleuchtung, tagsüber gar keine.
Ich nehme an, dass ich einen Rahmen der Größe "S" erwischt habe, da die hintere untere Sitzstrebe selbst bei meinen eher bescheidenen 1,73 m schon minimal an das hintere Schutzblech stößt. Der Abstand vom Lenkkopf bis zum Ende des Oberrohrs beträgt 100 cm, was auch zur Agilität meines Fateba beitragen dürfte.
 
Ich nehme an, dass ich einen Rahmen der Größe "S" erwischt habe, da die hintere untere Sitzstrebe selbst bei meinen eher bescheidenen 1,73 m schon minimal an das hintere Schutzblech stößt. Der Abstand vom Lenkkopf bis zum Ende des Oberrohrs beträgt 100 cm, was auch zur Agilität meines Fateba beitragen dürfte.
Vermutlich sitzt du dann auch ziemlich auf dem HR. Wenn der 40mm Reifen mit 4.5 bar dennoch gut dämpfen sollte, dann ist das doch ein stimmiges Konzept eines agilen Langliegers. Und 4.5 bar sind bei 40-622 ja immer noch recht stramm.
 
Kleine Info bzw. Warnung zwischendurch, bevor ich es vergesse:
Ich hatte gedacht, dass es für das 16 Zoll-Vorderrad des Fateba nicht nur die breiten 16*1,75 (ETRTO 47-305) gibt, sondern auch schmalere 16*1,35. Knapp daneben: 16 Zoll kann auch ETRTO 349 bedeuten und die vorgenannte Größe heißt dann eben ETRTO 35-349, was natürlich überhaupt nicht passt. ETRTO 35-305 habe ich noch nicht entdeckt, vermutlich sind die zuerst genannten Maße "zwangsgekoppelt".
Das Plus der 305-er Reifen besteht darin. dass diese Größe bei Kinderrädern und Fahrradanhängern weit verbreitet ist. Es dürfte also keine Ersatzteilsorgen geben.
 
Das Plus der 349er Reifen besteht darin, dass diese Größe beim Brommi (Brompton Faltrad) benutzt wird.

;)
Das erklärt einiges: Meine Freundin ist überzeugte Brommifahrerin und meinte, dass 16 Zoll-Reifen doch nicht sooo klein sind. Trotzdem hatte ich immer das Gefühl, dass wir irgendwie über unterschiedliche Reifengrößen sprachen.
 
Hallo,

nachdem ich schon lange ein Peer Gynt im Hinterkopf hatte, habe gestern auch so ein Eisenschwein gekauft. Ich ahnte es, daß es mir zu groß sein könnte und hatte im Hinterkopf, daß es das Rad möglicherweise in verschiedenen Größen gab.
Jetzt habe ich, durch den o.g. Hinweis von Troubadix, mal nachgemessen und komme auf 89 cm. Von Tretlagermitte bis Schwingenlagermittelpunkt.

Kann das sein? Wenn ja, welcher Größe entspricht meines dann, wenn Troubadix seines mit 92 cm in Größe L einordnet?
Hat jemand vielleicht irgendwo eine Größentabelle des Peer Gynt?

Grüße
 
Hallo @duc500 : Ich habe gerade mal die von Dir genannten Maße bei meinen PGs geprüft, sind 78,5 und 93,0 cm. Ich fahre den kleineren Rahmen und er passt mir mit 1,72m Körpergröße sehr gut. Ich nehme an, dass das die Größe "M" ist. Leider kenne ich keine kleineren oder größeren Rahmen.
Radius hat (vermutlich mehr als) einmal Modellpflege betrieben, modellgepflegte hießen dann offiziell "Peer Gynt II". Es gab Unterschiede in der Beschriftung: Einmal weiß, zierlichere Schrift (die hatten von der Sitzfläche unter dem Sitz durchlaufenden breiten Gummigurte) und einmal gelb, deutlich "blockigere" Schrift (nachspannbaren dünne Gummischnüren am Sitz, neben anderen Details). Ich nehme an, dass die mit der gelben Schrift die späteren waren. Kann sein, dass sie dabei auch die Rahmengeometrie etwas verändert haben und wir dadurch auf unterschiedliche Maße kommen.
 
Hinweis von Troubadix, mal nachgemessen und komme auf 89 cm. Von Tretlagermitte bis Schwingenlagermittelpunkt.

Kann das sein? Wenn ja, welcher Größe entspricht meines dann, wenn Troubadix seines mit 92 cm in Größe L einordnet?
Hat jemand vielleicht irgendwo eine Größentabelle des Peer Gynt?
Radius hat (vermutlich mehr als) einmal Modellpflege betrieben, modellgepflegte hießen dann offiziell "Peer Gynt II".
Hmm, habe beide hier PG I und II. Beide in M und beide 84 cm Tretlagermitte bis Schwingenlagermittelpunkt. 89 cm ist dann sicherlich L, aber das von @Troubadix mit 92 cm ein XL? Gab' es ein XL? Keine Ahnung. Also M passt mir bei X-seam 11 cm sehr gut. Sitzverstellung hat nach hinten noch 10 cm zum Anschlag.
 
Habe eine ähnliche Körperlänge wie Troubadix und habe mein kürzlich erworbenes PG heute Nachmittag für meine Beinlängen eingestellt und schnell mal 16 km gefahren. Geteerte und geschotterte Wege. Da ich vor Jahren einmal Gelegenheit hatte ein PG Probe zu fahren, das definitiv einen kleineren Rahmen hatte, fährt es sich überraschenderweise doch genau so, wie ich es in Erinnerung hatte. Nämlich sehr entspannend.

Mich würde interessieren, ob Troubadix einen Unterschied im Fahrverhalten seiner unterschiedlich langen PGs bemerkt?

Jedenfalls hat sich ein überraschend großer Zwischenraum zwischen Sitzlehne und Gepäckträger ergeben, da meines wohl eine Rahmengröße L ist. Zuvor war es für jmd mit Körpergröße 185 cm eingestellt und hatte immer noch mind. 10 cm Platz, den Sitz für noch größere Fahrer nach hinten zu schieben. Diesen Platz hat der Rahmen Größe M wohl nicht. Der Nachteil eines noch längeren Radstandes, mit etwas weniger Handlichkeit, könnte so zu einem ungeahnten Vorteil werden. Den freiwerdenden Platz könnten man doch eigentlich für mehr Gepäcktaschen o.Ä. nutzen, oder? Auch die Schwerpunktlage ändert sich, wenn der Fahrer nun etwas weiter vorne sitzt.
 

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