Dings Milan GT MK5 – Umbauten und eigene Anpassungen

Einen schönen Feiertag mal in die Runde für alle zusammen. Ich lote gerade verschiedene Möglichkeiten aus, wie es mit meinem MK5, genannt 'Borsti', weitergeht. :eek:
Im MK7 kommt ja der Wartungsdeckel vorn. Wirklich wartungsfreundlich geht aber so: IMG_20210501_124618.jpg
:ROFLMAO::ROFLMAO::ROFLMAO:
 
....da bin ja gespannt wie's fertig aussieht
Ich hoffe doch so, wie vor der Kollision. Werde zu gegebener Zeit dann hier detailliert berichten.
mit Klappmechanismus zu einer Seite und Aufstellstab zum offen halten.....DAS wäre revolutionär !!!!
Möglich ist alles, aber eine Revolution hat immer ihren Preis und in diesem Fall wäre der recht schwergewichtig;)
Heut ging es erstmal darum an die Reste des beschädigten Tretlagermastes gut heran zu kommen. Die Nase vom Milan ist ja eh Matsch, also fix abgeschnitten.... :whistle:

 
"Borsti" lebt!!! – nicht das Wildschwein, das ist ja getürmt, sondern mein GT…:D:D

Borsti lebt.jpg


5 Wochen nach meinem Crash, mehreren Kilo Harz, Glasfasern, Carbonfasern und noch mehr Schokolade rollt mein GT wieder über die Straßen. Und er rollt gut. :giggle:

Ich werde hier mal einen kleinen Einblick in die doch recht aufwendige Reparatur geben. Anzumerken ist vorweg, dass es immer mehrere Wege zum Ziel gibt und mein Weg einer von vielen ist. Ich versuche bei meinen Lösungen immer eine für mich gesunde Balance zwischen Aufwand, Nutzen und ggf. Kosteneinsatz zu erzielen. Quasi mit vertretbarem Aufwand das Maximum herausholen. Meine Zeit ist wertvoll und kostbar – muss daher überlegt und zielgerichtet eingesetzt werden. ;)

Ausgangslage:
Die Nase bis zum Süllrand komplett zertrümmert.
Der Tretlagermast vorn zertrümmert, an der Brücke Risse vorhanden
Die Radkästen mit vielen Rissen und Brüchen
Tiller gebrochen + div. Kleinkram
Positiv: die Brücke zwischen den Radkästen ist intakt und der Unterboden mit den Fusshubbeln ist unbeschädigt.


Die Reparatur:

Carbon hat ja die Eigenschaft recht scharfkantig und kurzfaserig zu brechen – also nicht so lang auszufasern wie zu Beispiel Glasfasern. Das war hier von Vorteil. Anfangs dachte ich daran die Nase aus Styropor nachzuformen und darüber dann zu laminieren. Da aber nur wenige Teile der Nase verloren waren, begann ich diese als Puzzle unter Einsatz von kleinen Sperrholzstücken und vieeel Heißkleber wieder zusammen zu setzen. Die Nase sah danach erstaunlich gut aus, was die Form anging. Also noch alle Risse mit Epoxy verspachtelt und verklebt. Anschließend noch schleifen, nachspachtel, etc.. Von der so rekonstruierten Nase habe ich dann eine Negativform aus GfK abgenommen. In der Negativform konnte ich dann eine neue Carbonnase laminieren.

Puzzlenase:
Puzzlenase.jpg
Puzzlenase innen:
Puzzlenase innen.jpg
Gespachtelt und geschliffen:
Nase geklebt und gespachtelt.jpg
Negativabzug:
Negativform.jpg
Neue Nase:
Formabzug Nase.jpg

Dann habe ich die geflickte Nase abgeschnitten um an den Tretlagermast heran zu kommen. Diesen konnte ich im vorderen Bereich dann auch recht einfach rekonstruieren. Dieser wurde dann mit Klebeband abgeklebt, als Trennschicht, und direkt darauf der neue Trichter laminiert. Danach habe ich denn Rest der kaputten Nase weggeschnitten und so den Tichter vom Mast freigelegt. Dann konnte ich hier die noch innenliegenden alten Fragmente entfernen. Dann konnte die neue Nase angepasst werden. Dies habe ich dann unter Verwendung der Negativform, die etwas größer ist, als die neue Nase, aufgesetzt. Dadurch war eine einfache Maßhaltigkeit zu erreichen und die Nase konnte vorn gut mit dem Mast verklebt werden. Die Trennnaht zwischen neuer Nase und Karosserie wurde dann von innen gegen die übergestülpte Form anlaminiert.

Puzzle Tretlagermast:
Puzzle Tretlagermast.jpg
Neuer Masttrichter:
Tretlagermast laminiert.jpg

Die gerissenen Radkästen habe ich mit Klebeband fixiert und von der Radseite aus einfach einmal komplett überlamiert um da wieder Festigkeit rein zu bekommen. Nicht die leichteste Möglichkeit, aber recht einfach. Die Risse in der originalen Carbonschicht habe ich dann noch aufgeschliffen und neu auslaminiert.

Dann folgte an der Nase noch die Finsharbeit – verschleifen, Feinspachtel und lackieren.
Lackiert habe ich erstmal recht einfach per Rolle und Pinsel nur die neue Nase, wenn Zeit und Muße ist, gibt’s evtl. noch eine komplette Spritzlackierung.

Das Ergebnis kann sich, denke ich, sehen lassen. Die spannende Frage war nun, wieviel ist er schwerer geworden? Wie sieht es mit der Steifigkeit aus?

Etwas steifer sollte er sein, da die Radkästen nun mehr Carbon beinhalten - mindestens aber so wie vorher. Beim Materialeinsatz habe ich mich im Großen und Ganzen an den ursprünglichen Schichtstärken orientiert.

Schwerer ist er natürlich geworden – ganze 780 Gramm :eek: Ich denke da kann ich sehr zufrieden sein, angesichts der Ausgangslage…

Und nun Rollt er seit ein paar Tagen wieder – ein tolles Gefühl. :love:
 
Zuletzt bearbeitet:
Das ist ja heftig... so viel Arbeit... macht aber einen gelungenen Eindruck!
Und nicht mal ein Kilogramm zugelegt!
Glückwunsch!
Das tat mir so leid, als Du schriebst wie gut das mit dem Langstreckenpendeln lief, wie es immer besser lief, was Du zwischenzeitlich alles verbessert hast an dem fast neuen Milan - und dann der Chrash...
Freut mich umso mehr dass es jetzt doch so schnell wieder weitergehen kann!
Und die ganzen Verbesserungen nicht für die Katz waren!

Grüsse
Oliver
 
Wieviel Stunden hast du investiert?
Schwer zu sagen, habs leider nicht mitgeschrieben. Ich schätze mal so ca. 40 bis 50 Stunden mit allem drum und dran. Hatte bis auf die eingeklebte Elektrik alles ausgebaut. Die Vorderräder mussten neu zentriert werden etc... Vielleicht auch noch ein paar Stunden mehr, aber nicht viel. :unsure:
 
Wenn ich mal einen Schaden habe komme ich vorbei. Tolle Leistung, hätte nicht gedacht, dass du das selbst hinbekommst. Macht Mut mal selbst was zu machen. Gruss
 
Kannst Du ein paar Details zum Glattschleifen verraten? Welche Spachtelmasse? Welche Schleifgeräte? Welche Körnungen?
Ich schätze mal so ca. 40 bis 50 Stunden
Soviel hab ich schon mindestens investiert, um meinen Unterboden glattzukriegen. Und ich bin noch nicht fertig. (Siehe das Datum meines Fadens.) Aber die Kombination aus Sich-blöd-anstellen (hat mir halt keiner gezeigt, wie das geht) und hoher Pingligkeit erklärt das vielleicht.
 
Sehr gute Arbeit, haste ja meinen Vorschlag fast so umgesetzt, nur der Weg über Jens wäre wohl zeitlich nichts geworden.
Und hübsch ist er doch auch geworden, der braucht keine Lackierung mehr.
Glückwunsch und nun allzeit gute Fahrt
 
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