Dings Milan GT MK5 – Umbauten und eigene Anpassungen

hast Du Schmerzen vom Tiller, da wo Männer es nicht wollen?
In diesem Zusammenhang möchte ich hier eine wichtige Sache ansprechen, die ich völlig vergessen habe. Den Tiller mit dem Genital zerbrochen zu haben ohne Schmerzen danach wäre zwar eine beneidenswerte Leistung, hat hier aber sicher nicht stattgefunden.
Ich sehe es so: Der Tiller war ja mit dem Tillerseil hochgestellt und die Hände ruhten darauf. Durch den Aufprall wurde der Tiller axial zu den Händen und Armen beschleunigt, die möglicherweise durch einen Schutzreflex auch noch muskulär versteift wurden.
Die Eigenmasse der Arme und die Versteifung hat dann den Lenkstock geknickt.
Ich habe ja schon vor langer Zeit das Tillerkabel serienmäßig beim Milan eingeführt, aus zwei Gründen:
1. In Verbindung mit den Armstützen erscheint es mir als die entspannteste Fahrweise überhaupt, die Hände auf dem Tiller abzulegen, während die Oberarme in den Armstützen abgestützt werden. Zudem entsteht so ein unverschiebbares Dreieck, das die Lenkung ruhig und stabil hält.
2. Das Tillerseil soll den Lenkstock möglichst hoch halten, nur so kann bei einem Frontalaufprall vermieden werden, dass der Lenkstock axial zum Bauchraum des Fahrers verschoben wird und ein stumpfes Trauma bewirkt.
Ich habe oft Fahrer gesehen, die ihren Tiller auf ihrem Bauch ablegten, ich bitte dies gerade vor dem Hintergrund des Unfalles zu bedenken !!
 
Es gab im Schritt einen leichten Kontakt mit dem Tiller, das hatte ich gespürt. Aber nur minimalst. Der Tiller ist dadurch nicht gebrochen!
Es entspricht auch meinen Beobachtungen, dass ein Frontalaufprall nie zu einem Genitalproblem geführt hat. Selbst Christian Ascheberg, der mal mit 60 in eine grüne Wand gerast ist, hatte nicht das Problem. Allerdings hat er den größten Teil der Energie mit den Füssen abgebaut, die dann auch ziemlich verletzt waren.
Die flache Sitzposition im Milan kommt dem entgegen.
Sebastian, ich schätze Du hast in den Füssen auch ganz schön was abbekommen ?
 
ch denke allerdings, dass du auch mit Schaumstoff über den Schultern nach vorne geschossen wärst.
Dem muss ich absolut widersprechen: Allein wenn der Schaum nur 3 cm zurückgehalten hätte, wäre Sebastian nichts passiert. 6 cm Leerraum sind schon extrem und aus meiner Sicht ein tickende Zeitbombe. Beim Aufprall will sich der Oberkörper aufrichten, hat er hier 6 cm Raum, kommt das Gesicht viel eher Richtung Carbon.
Ich finde, so eine Äußerung kann Schutzmaßnahmen vereiteln und ist nicht sehr produktiv !
 
Sehr spannend die Diskussion um den Unfall! Das ist ja eigentlich einen eigenen Faden Wert. Hier sucht man die Infos sicherlich nicht. Man könnte relevante Unfälle schildern und versuchen Ableitungen daraus herzustellen. Das ist sicherlich nicht immer möglich. Aber in diesem Fall wurde mit den Niederhaltern ja schon ein wichtiges Element genannt. Es gibt einen Faden "Unfälle mit dem Velomobil", der führt leider etwas in die Irre. Natürlich bringt so ein Faden noch mehr, wenn sich auch die Hersteller äußern oder zumindest darüber lesen. Prima, dass Jens hier direkt dran ist!
 
Sebastian, ich schätze Du hast in den Füssen auch ganz schön was abbekommen ?
Nein Überhaupt nichts. Keine Schmerzen, keine Kratzer. Ein Fuß war aus dem Pedal gesprungen (SPD), Der Andere hing noch ordnungsgemäß drin. Außer den Gesichtsveletzungen gab's nur 3 kleine Kratzer. Rechter Unterarm, rechts unter dem Knie und linke Schulter. Bin mit dünner langer Hose und T-Shirt gefahren.
 
Das Tillerseil soll den Lenkstock möglichst hoch halten, nur so kann bei einem Frontalaufprall vermieden werden, dass der Lenkstock axial zum Bauchraum des Fahrers verschoben wird und ein stumpfes Trauma bewirkt.
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Zur Polsterung des Süllrandes habe ich von unten die gängigen Rohrisolierungen aus dem Baumarkt aufgeschoben. Wenn man die tangential zum Innendurchmesser schlitzt, erhält man auch eine flach ansteigende Polsterkante auf der Aussenseite. Dank unterschiedlicher Innendurchmesser und Wandstärken kann man da ein wenig rumexperimentieren, wie es am besten passt. Auch der Flansch im Schulterbereich ist so entschärft.
Ich kann mich im Quest ein wenig zur Seite lehnen und auch mal ordentlich in Sitz strecken, aber dann bin ich schon bei leichter Presspassung.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich finde, so eine Äußerung kann Schutzmaßnahmen vereiteln und ist nicht sehr produktiv !
Jens, ich glaube du missverstehst mich. Wir haben hier den Fall, dass ein Fahrzeug mit Tempo 50-60 km/h gegen ein Wildschwein, das laut Wikipedia um die 150-200kg wiegt fährt, so dass das Tier durch die Luft geschleudert wird. Der Fahrer steigt danach mit leichten Blessuren (wenn man eine gebrochene Nase noch so nennen darf) aus dem Fahrzeug. Das ist ein absolut hervorragendes Ergebnis und du kannst wirklich stolz auf deine Entwicklung sein.

Sicherlich wäre es besser gewesen, wenn er noch einen Schaumstoff über den Schultern gehabt hätte, der ihn am Aufstellen gehindert hätte, falls er sich überhaupt bei diesem Unfall aufgestellt hat und nicht einfach nach vorne geflogen oder gar abgetaucht ist. Auf jeden Fall wurde aber der Körper in kürzester Zeit von 50/60 auf Null abgebremst. Ob der Schaumstoff bei diesem Unfall die Gesichtsverletzungen hätte verhindern helfen, kann ich nicht sagen und ich nehme an, ohne eine genaue Analyse des Unfallhergangs wird das auch sonst niemand können. Trotzdem ist es natürlich immer richtig und wichtig, sich mit den unterschiedlichsten Szenarien zu beschäftigen und sich bestmöglich zu schützen.
 
falls er sich überhaupt bei diesem Unfall aufgestellt hat und nicht einfach nach vorne geflogen oder gar abgetaucht is
Erinnern kann ich nich natürlich nicht, was in den Bruchteilen von Sekunden genau wie abgelaufen ist. Da ich aber über der linken Schulter einen kleine Verletzung habe, die genau zum Süllrand passt, gehe ich davon aus, daß es dem Oberkörper beim Aufprall aufgerichtet hat.
 
Was war denn nu mit dem Schwein? Tot, bewustlos oder weggelaufen? Weil man soll die vorallem nicht ärgern, dann solls richtig gefährlich werden.

Wo muss ich son Tier treffen damit es kampfunfähig ist?
 
Was war denn nu mit dem Schwein? Tot, bewustlos oder weggelaufen? ...

Wo muss ich son Tier treffen damit es kampfunfähig ist?
Wichtiger ist die Frage: wie bereite ich es zu;)
Bei meinem Crash mit dem Up ist die Sau einfach mit dem Rest der Rotte in den dunklen Wald abgehauen, waren genauso erschrocken, wie ich...
Schlimmer wird's werden, wenn man einen Frischling erwischt, die Bachen sind nicht nur robust wie eine Betonmauer, sondern auch schnell!
 
Trotzdem ist es natürlich immer richtig und wichtig, sich mit den unterschiedlichsten Szenarien zu beschäftigen und sich bestmöglich zu schützen.
Hallo Martin,
danke für die Erweiterungen ! Ich wollte dich auch nicht anp..... hatte nur für eine Moment Angst, dass Fahrer durch deinen Beitrag etwas verwirrt werden oder die Schaum-Niederhalter für die Vermeidung der genannten Verletzungen für disfunktional halten.
Aber gut, dass wir diesen Punkt dadurch hier vielleicht noch einmal vertiefen können:
1. Nach allen Erfahrungen mit Frontal-Crashs bei Milanen (und ich habe sie fast alle auf dem Tisch gehabt) kann ich sicher sein, dass es bei Frontalcrash zu einem Aufrichten kommt. Die deutlichen Hämatome an der Oberseite der Schultern aller Betroffenen zeigen das. Es gibt also immer ein Komponente nach oben. Ein Abtauchen kann ich ausschließen. Deshalb nutzen die Niederhalter hier tatsächlich auch, um einen Aufprall des Gesichtes zu vermeiden. Man möge sich nur einmal in den Milan setzen und versuchen, mit dem Gesicht den Nacaduct zu erreichen, das ist schon verdammt schwer. Wenn man dann noch Niederhalter montiert, wird es noch viel schwerer.
2 . Natürlich gibt es auch eine Komponente nach vorne, die aber nicht so dominant zu sein scheint, dass der Körper abtaucht.

So mögen alle Milanfahrer (und natürlich auch anderer Produkte) eingeladen sein, sich Schaum-Niederhalter zu montieren, allein schon um bei seitlichem Überschlag ein Herausrutschen aus dem Fahrzeug zu vermeiden, aber auch um Hämatome an den Schultern zu vermeiden und:
drittens, die Gefahr von Gesichtsverletzungen zu verringern
 
...mögen alle [VM]fahrer eingeladen sein, sich [Schulter]-Niederhalter zu montieren, [...] um [...] die Gefahr von [...]Verletzungen zu verringern
Für Haubenfahrer macht das Sinn.

Als Betroffener (2 Monate Physio für Schulter, Süllrand herausgebrochen) entgegne ich: Lieber kann ich durch häufiges Aufrichten (Ecken, Hecken, Mauern, Motorhauben, ...) Unfälle vermeiden als mich der Niederhalter im Falle des Unfalls vor weiteren Verletzungen schützt.
Einen Kantenschutz habe ich seit meinem Unfall aber montiert - der Schultern und nicht der Kante zuliebe.
 
Ein moment nach vorne auf der fahrer wird ja auch von denn nach oben kurvenden sitz gehalten. Das wird weniger leicht gehen als denn ober körper nach oben bewegen. Deswegen sind die schulter dan dran. Dort etwas ein zu bauen was denn schlag mindert ( wie geschlossenes zellschaum aus eine yoga oder camping matte) wahre vermutlich eine gute idee.

Bei meinen seitlichen umkipper im Holzvelomobil bei etwa 40 km/h war die obere struktur vom Velomobil stark genug um heil zu bleiben, bis auf ein 10 cm langen holzfaserriss am ubergang zwischen verstarkt und nicht verstarkt. Denn aufprall vom korper auf mein oberarm der wegen panzerlenkung seitlich vom Körper war, reichte um 5 rippen zu brechen.

Grusse, Jeroen
 
Weil man soll die vorallem nicht ärgern, dann solls richtig gefährlich werden.
Diese Gedanken habe ich mir auch schon gemacht: Bachen mit Frischlingen könnten es als Attacke werten, wenn ihnen so ein Leichtgewicht reinfährt... und dem verletzten Fahrer danach den Rest geben.
Aber die Erfahrung scheint dies zu widerlegen; mir sind keine Fälle bekannt.
Ich habe auch immer mit den Trans America bike race-Fahrern mitgezittert, dass sie nie einen Bären oder Elch erwischen
 
Zur Polsterung des Süllrandes habe ich von unten die gängigen Rohrisolierungen
Am DF habe ich 35er genommenen, mit Klettflausch beklebt und an die vorhandenen Klettbänder, die normalerweise den Schaumdeckel halten befestigt. Den Deckel benutze ich eh nie...
Die Haubenhaken lassen sich noch einhängen.
 
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