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Naja, die Bilder waren schon heftig und haben uns genau das geliefert was notwendig war daß wir den Ernst der Lage begriffen haben bevor irgendwelche Maßnahmen beschlossen wurden. Im Frühjahr hat uns unsere Einsicht und freiwillige Beschränkung gerettet. Verordnete Maßnahmen kamen da erst hinterher.… War in Bergamo nicht anders, siehe Armeelaster vor 14 Monaten.
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Gleichzeitig täuschen die Bilder auch gewaltig. Soweit ich weiß ist in katholischen Gegenden die Feuerbestattung nicht die bevorzugte Bestattungsform. Von daher ist auch die Krematoriendichte und Kapazität nur in dem Maße vorhanden wie sie eben nachgefragt wird. Allerdings müßen infektiös verstorbene der Verbrennung zugeführt werden, eine Maßnahme des Seuchenschutzes. Und darauf waren in Bergamo weder die örtlichen Bestatter noch die Krematorien vorbereitet. Gibt ja ne ganz andere Beerdigungskultur dort.
Ich durfte mal eine Überführungsfahrt mit einem ehemaligen Leichenwagen aus einer italienischen Bergregion durchführen. Also nur das Auto zu einer Fahrzeugmesse fahren. /8er Mercedes mit langem Heck, große Fenster im Laderaum, Grablichter in den Ecken, extra Schalthebel für die Prozesionsuntersetzung. Da wurde der offene Sarg in Schrittgeschwindigkeit durchs Dorf gefahren.