Anschluss elektrischer Komponenten an das Bordnetz - Anfängerfragen

Mein Problem ist, dass ich am Montag meine BlinkerLEDs zum 197igsten Mal angelötet habe - und gestern waren sie wieder ab. Die sind an meinem Spiegel und in der Nähe sind auch die Haken zum Fixieren meines Lukendeckels. Hielt es für möglich, dass ich einfach nicht fachgerecht löte.
Ich hab es mir ja nun schon lange genug bewiesen, dass ich keine Blinker brauche. Aber ich finde es einfach schade, dass diese guten LEDs an meinen Spiegel kleben und ich sie nicht benutzen kann.
 
Ohne zusätzliche Info zur Blinker-LED ist das schwer zu sagen, aber von einer guten Lötstelle würde ich normalerweise erwarten, dass das Kabel eher daneben bricht, das Lot sollte sich eigentlich nicht lösen.
 
Vielleicht ist es auch das Kabel. Ich sollte vielleicht ein Kabel mit vielen feinen Litzen verwenden.
 
Wie sieht denn die Bruchstelle aus, reißt das Zinn auseinander, oder reißt es von der Litze oder der Lötfläche der LED ab?
 
An einer guten Lötstelle kannst Du die Kupferschicht von einer Platine reißen - oder die zwei verlöteten Bauteile bis zum partiellen oder vollständigen Versagen des Schwächeren der beiden.

Bei Litzenverbindungen mit hoher Belastbarkeit reißt es neben der Verbindungsstelle, wenn gut ausgeführt. Und eine 0,25 mm² Litze mit 200+ Feindrähten bedingt deutlich über 10 Kg Zugkraft, um zu reißen.

Viele Grüße
Wolf
 
ist das ein starrer draht? dann wäre ein bruch kein wunder.
austauschen gegen litze, also vieladrige flexible leitung, nicht draht wie von einer elekroleitung in der wand.

grund: draht gibt alle einwirkende kräfte an die lötstelle weiter, schlimmsten falls reisst die leiterbahn von der platine, dann hat man auch gern nixmehr zum anlöten.
flexible litze ist biegsam und nimmt somit zb schwingungen auf -vereinfacht ausgedrückt.
 
das spielt keine rolle, es ist EIN draht.
somit unflexibel das vobrationen voll auf die lötstelle übertragen werden.
da kannst du noch 30x anlöten, das löst sich immer wieder ;-)
besorge dir bitte feine mehrfach-litze, hochflexibel in dem dafür nötigen querschnitt; 0,5 mm² dürfte reichen, und zieh die ein.
ja das ist evtl blöd arbeit aber gut für deine lötstelle :)
 
War die Lötstelle der längliche dunkle Fleck rechts unter der Silikonmasse, unter diesem honiggelben Tropfen?
Der Draht selber scheint das Zinn gut angenommen zu haben, wenn das braune da Flussmittel und nicht Kupferoxid ist. Nur ist wohl wegen der kleinen verfügbaren Fläche wenig Zinn an der Kraftübertragung beteiligt, und zusammen mit dem, was @geist4711 schrieb, führt das zum Abreißen. Vor dem nächsten Löten mach mal eine größere Kontaktfläche frei. Klemme zur Zugentlastung wird wohl schwierig, evtl. durch ein Loch in diesem blauen Winkel fädeln und darin mit Heißkleber fixieren? Die Litze solltest Du nach dem Löten gegen Korrosion schützen, sonst kann sie da brechen, wo sie aus dem Zinn kommt.
 
Woran lötest Du den Draht? An Alu doch hoffentlich nicht (das wird nie klappen)? Hier scheint die Sonne zum Fenster hinein - erkenne wenig..

Falls nicht: Schleif die Gegenstelle mit 200-400erter Schleifpapier mal vorsichtig an, reinige sie mit Spiritus / Ethanol und verzinne sie, bevor(!) Du den Draht dranhäls.

Viele Grüße
Wolf
 
Kann die Platine auf Deinem obigen Bild nicht erkennen, nur viel Flussmittel (oder Dreck) - verwirrt mich etwas.

Sofern das, was eine Lötstelle sein könnte, diese wahrlich abbildet, sieht sie nicht "gesund" aus, sondern entweder zerkocht oder verunreinigt.

Soll nicht abwertend sein, sondern konstruktive Kritik. Ich lade Dir nachher ein Bild von genau der von Dir verlinkten Platine mit Lötstellen hoch.

Mit analog nachgeregeltem Lötkolben ist so etwas kaum sauber zu löten, ohne den LED-Chip überzutemperieren, da die Lötpads auf Isolationsschicht auf wärmeableitendem Kühlalublech sind und der Lötkolben recht lange benötigt, um nachzuregulieren. Digitale, schnell geregelte Lötkolben erleichtern es (gerade in Verbindung mit bleifreiem Lötzinn und einer Lötstelle, welche nicht einmal oberflächlich oxidiert oder ungleichmäßig erstarrt sein soll aufgrund Bruch-/Versprödungsgefahr oder Haftproblemen).

Kühlblech bestenfalls an den Lötpunkten vorverzinnen, abkühlen lassen (auf ca. 60-100°C herunter), Litze sehr schnell und mit wenig Zinn (aufgrund des Kriechens - Du willst keine harte Sollbruchstelle Millimeter von der Lötstelle entfernt in der Litze erhalten) verzinnen, falls Starrlitze passend (nahe am Alukühlkörper mit Isolation, wohlgemerkt) anliegend biegen und verlegen (um sie mit einem Klecks Epoxidharz am Ende zu fixieren.. sonst passiert das, was @geist4711 schrieb, gerne einmal). Dann mit Pinzette beispielsweise fixieren, Draht und Lötstelle bestenfalls gleichzeitig aufheizen, sobald es schmilzt.. (das Lot) minimal Lot zugeben, so dass die Lötstelle nicht zur Kugel mutiert, sondern eher Kehlnahtstruktur seitlich aufweist.

Ganz kurz gefasste Anleitung. Ersetzt nicht die Praxiserfahrung, hilft jedoch vielleicht bei Fehlererkennung.

Viele Grüße
Wolf
 
Jetzt habe ich diesen Lötpunkt ausversehen abgekratzt. Jetzt könnte ich nur noch direkt an der Ecke der winzigen LED anlöten. Ich denke, es ist eine gute Idee, wenn ich das erst garnicht versuche, oder?
Kann das ein gewöhnlicher Elktriker löten oder kann das überhaupt jemand löten?
16042019031.jpg
 
Der arme LED-Chip.. zu Tode geröstet, langsam auf hoher Flamme. :eek:

Ist nicht bös gemeint, allerdings würde ich Dir nicht empfehlen - wenn der Träger aka Wärmeleitplatine nach dem Anlöten an den Lötflächen so ausschaut - zu versuchen, die LED selbst an ihrem SMD-Beinchen mit einer Leitung zu verlöten.

Das kann eigentlich nur noch schiefer gehen. Wenn sie zum aktuellen Zeitpunkt überhaupt noch funktioniert..

Du kannst sie ja hierher senden, dann löte ich sie Dir an. Aber andererseits ist es ein Risiko, einen schon langsam, qualvoll malträtierten Chip dann noch nutzen zu wollen. Empfehlenswert wäre eher, ich löte Dir an einem neuen LED-Träger (samt neuer LED) zwei lang genug gehaltene Litzen an und schicke es Dir zu..

Hier die versprochenen (mir fehlte die Zeit..) Bilder:

img_20180615_131536sgkg2.jpg
img_20180825_2221526rj90.jpg

Das hier sind z.B. modifizierte Platinen.. mit 1/3el der Lötpunktfläche wie bei Deiner Platine. Und es darf kein leitfähiges Material am Rand das Alu kontaktieren:


img_20180825_200134dkktj.jpg

Ist übrigens alles bleifreies Lot.

Viele Grüße
Wolf
 
Der arme LED-Chip.. zu Tode geröstet, langsam auf hoher Flamme.
Also die funktioniert noch einwandfrei, wenn ich eben das Kabel an die eine Ecke halte.
So ne LED ist ja nicht teuer, aber find es immer schade, irgendetwas, was noch gehen könnte, wegzuschmeißen. Ist meine persönliche Macke.
Du kannst sie ja hierher senden, dann löte ich sie Dir an.
Würde ich gerne in Anspruch nehmen, vielleicht nicht gleich. Hab im Moment so viele Basteleien am Laufen.
 
Also die funktioniert noch einwandfrei, wenn ich eben das Kabel an die eine Ecke halte.
Die eigentlichen Kontakte der LED sind auf der Unterseite (klick, Seite 16). Flächen an der Seite sind eigentlich nicht zum Löten da, aber wenn sie groß genug sind, geht's vielleicht trotzdem. Die mechanische Entlastung ist hier noch viel mehr ein Thema, deine Litze direkt an der LED wird wahrscheinlich recht schnell diese Fläche von der LED rupfen.
Vielleicht kann man an der LED ein Stück Draht oder Kupferfolie anlöten, dieses mit thermisch belastbarem Kleber auf der Platine fixieren und die Litze jenseits der Fixierung daran anlöten - aber lass dir trotzdem von Wolf eine Reserveplatine mit angelöteten Litzen gleich mitmachen... Falls es mit durchgehenden Litzen ein Durchfädel-Problem gibt, könnt ihr euch vielleicht auch auf eine Schnittstelle mit Steckkontakten einigen.
 
Ich würde die Silikonlitze mit passend-kompaktem Innenheißkleber-Schrumpfschlauch ummanteln (haftet durch Schrumpfspannung auch auf Silikon halbwegs) und auf der Platine mit einem Klecks ringsherum gestrichenem Epoxidharz (haftet auf meinen spezifischen Schrumpfschläuchen) fixieren. Dann hält es gut aneinander und ist gegen mechanische Einwirkungen fixiert, auch am seitlichen Kontakteingang der LED.

Daran kann ich schon löten, ist allerdings mechanisch ohne Fixierung problematisch, wie @Fanfan schon erläuterte. (y)

Ist auch der Grund, wieso die Lötstellen bei ordentlicher Arbeit der kleinste Teil des Zeitaufwands sind.

Viele Grüße
Wolf
 
Bist Du bei / auf der Spezi?
Nein, bin ich nicht.
Ist übrigens alles bleifreies Lot.
Hätte ich damals auch genommen, wenn es mein Baumarkt gehabt hätte. Aber es soll ja mit Blei leichter gehen und ich bin trotzdem überfordert. Funktioniert bei mir nicht so wie in vielen Youtube-Videos - zumindest nicht immer. Vielleicht ist auch meine Lötspitze hin.
Ich dachte, Blinker an Spiegeln wäre eine gute Idee. Aber es blendet leider immens nach hinten. Deshalb würde mir im Moment das, was auf dem ersten Bild zu sehen ist, als Blinker vorschweben. Aber ich weiß nicht, ob ich mir die Aerodynamik versauen soll. Ich fahr auch ohne Blinker gut. Ist mehr was für die Polizei, damit die beruhigt sind. (Und sie hat mir auch schon mal dank Blinker zum Überholen Platz gemacht.)
 
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