Genauso, wie Deine Annahme, dass der Händler eine Streuung feststellen solle.
Zur Erklärung:
Händler bekommen ja die Fahrzeuge vor Auslieferung. Ein Konstrukteur nicht, der hat ja seinen Job (ggf. vor Monaten/Jahren) bereits gemacht und alles an den Hersteller (RO) übergeben. Der Konstrukteur ist ja meist wenig bis gar nicht in die Produktion eingebunden und wird maximal von RO hinzugezogen, wenn etwas unklar ist oder Fragen auftreten.
Der einzige, der mit den Produkten nach Fertigung in Kontakt kommt, ist ja der Händler - der dann (leider) vieles checken und teilweise beheben oder verbessern muss. Aktuell liegt ein Großteil der Qualitätskontrolle eben bei den Händlern. Also sehen die am ehesten, wo die Knackpunkte sind und können entsprechend Rückmeldung zum Werk nehmen.
Kann er gerne machen, stört mich nicht. Hilft mir aber auch nicht.
Doch. Siehe oben. Die Händler wissen ja teilweise um gewisse Stellen, wo sie hinschauen und ggf. verbessern müssen - nur leider ist auch da die Kommunkiation nicht immer einheitlich und jeder übersieht auch mal Details.
Genau, hätte ich auch gedacht, bevor ich mein Gesicht und den Himmel flächendeckend im eingeklebten Spiegel betrachten durfte, nur nicht die Straße hinter mir.
Also noch mal genau: Die Spiegel (die ja flach in den Mulden eingeklebt sein sollten) waren dann nach oben angewinkelt verklebt?
Ich habe das M9 trotzdem gekauft und die Korrektur selbst vorgenommen, weil ich das bei Velomobilen so gewohnt bin.
Also die Spiegel rausgehebelt und einfach flach wieder angeklebt?
Das war beim ersten Alpha vor Jahr und Tag. Inzwischen sind ein paar Generationen Alphas entwickelt, aber werden anscheinend ohne gute Ausrichtung der Umlenkrolle gefertigt und eingestellt ausgeliefert.Da gibt es also ein Problem, mit dem ich als Kunde nichts zu tun habe.
Genau. Die VM-Fertigung basiert leider zu großen Teilen noch auf Handarbeit. Da werden Löcher "aus der Hand" gebohrt und es hängt (leider) von Tagesform, Motivation usw. der einzelnen Leute ab, ob so eine Bohrung schön gerade und die Rolle fluchtend ausgeführt wird, oder eben schief.
Ein Konstrukteur (hier: Daniel) kann daraufhin gegenwirken, indem er Bauteile so konstruiert, dass solche manuellen Tätigkeiten keinen Spielraum mehr lassen. Sprich:
- In Formen einen Anriss, wo sie nach dem Laminieren ausgeschnitten werden müssen (z. B. der ovale Ausschnitt für den Radkasten hinten)
- Einzelne Bauteile (Radkasten hinten, Brücke) so konstruieren, dass sie beim Verkleben in der Karosse formschlüssig "einrasten" und nicht leicht verdreht oder an falscher Position eingeklebt werden können
- Schablonen liefern (hier z. B. wie die Radausschnitte unten im A9/M9 vorgefräst werden, damit man sauber lenken und Räder leicht ein- und ausbauen kann)
usw.
Hier hat sich einiges getan, aber am Ende bleiben etliche Dinge Handarbeit und leider gibt es da immer noch Schwankungen.
Wie eine Dämpfung eingebaut werden soll ist mir neu.
Die Dämpfung ist eigentlich eine simple Sache: Die Alurolle ist bocksteif und dabei super leicht. Wenn Du sie in der Hand hast und anpingst, dann klingt sie wie ein Glöckchen. Das macht beim Betrieb im Zugtrumm halt ein gewisses Geräusch und als Gegenmittel ist da einfach auf den Innenrand in einem Segment etwas zäher "Kitt" (
- könnte vermutlich auch Silikon oder ein Kaugummi sein) aufgeklebt, das einfach als träge Masse dämpfend gegen das Klingeln wirkt. Nicht mehr und nicht weniger. Sieht ein wenig so aus, als hätte da jemand einen Klumpen Teer vom Finger abgestreift.
Das ist aber für die Kammermusiker under den Fahrern. Ich hatte Rollen mit und ohne diese Dämpfung und habe keinen riesigen Unterschied gehört. Wichtiger ist, dass die Rolle schön fluchtend zur Kette steht und nicht um X Grad zur Seite verdreht - das ist dann nicht nur laut, sondern kostet auch Material und Watt im Antrieb.
PS: Eigentlich müsste so ein perfektionistisch veranlagter Mensch wie Daniel in RO an der Rampe stehen und jedes VM auf diese Details checken. Dann bräuchten man Händler nur noch zum Buchen von Probefahrten und könnte die VMs direkt zum Kunden nach Hause schicken.
Ist aber leider nicht so. Wenn Daniel da arbeiten würde, wäre nach 2 Wochen die halbe Belegschaft gefeuert oder hätte selbst gekündigt
(weil er allen auf die Nerven ginge und jedem erzählt, was er/sie alles falsch macht wenn es nicht 100 % perfekt ist) - abgesehen davon, dass das kein Job für Kreative ist, sondern für penible Bürokraten und Prozess-Menschen.
Immerhin produziert RO in so ordentlicher Stückzahl Velomobile, dass wir alle zeitnah in den Genuss eines Fahrzeuges kommen; die meisten davon sind auch von guter Qualität - ein paar Verbesserungen gibt es immer. Ich würde Jan nur drigend nahelegen, so eine QA-Stelle mal zu besetzen, weil das allen Parteien sehr viel bringen dürfte... /Ende OT