aber mir scheint, die kommen näher an ein Fahrzeug, das viele interessiert ran, als alle bisherigen Velomobilbauer zusammen.
Exakt.
Ich schreibe ja auch oft über "the rest of us" und habe ein Nutzungsprofil, das an "the rest of us" sehr nahe dran ist. Viele Alltagsradfahrer wünschen sich ein Fahrrad mit Dach über dem Kopf, was aber (nahezu) den gleichen Einsatzbereich des normalen Aufrechtrades haben soll. Bei der ebenso wie auch bei vielen VM recht mageren Bodenfreiheit bin ich zwar noch skeptisch, aber das Konzept "kaufen und einfach nur fahren", ohne groß dran rumbasteln zu müssen, trifft einfach eher den Nerv der Masse.
2700 Vorbestellungen sprechen eine eindeutige Sprache. Das dürfte mehr sein, als alle etablierten VM-Hersteller in einem Jahr zusammen auf die Straße stellen - und kann nicht einfach mit "Millionen Fliegen können sich nicht irren" abgetan werden. Wenn das Fahrzeug gut genug fährt, sind dem anvisierten Kundenkreis auch die 90kg wurschtepiepe. Die wollen nicht Nikis Rekord brechen, sondern in ihrer angestammten Fahrradgeschwindigkeit (was üblicherweise so 15 bis 25 km/h sein dürften) im halbwegs warmen und trockenen von a nach b kommen.
Ich sehe, dass die Verkehrswende durch die Interessen unserer Nachfolgegenerationen und die Pandemie in Zukunft so richtig in Gang kommt. Und Fahrräder und verwandte Fahrzeuge werden eine große Rolle spielen. Die jungen Leute sind längst nicht mehr solche Autonarren wie noch meine Generation. Nachhaltigkeit, Umwelt- und Klimafreundlichkeit ist vielen wichtig. Und auch wenn ein Frikar "schmutziger" ist als ein einfacher Drahtesel oder auch eines der etablierten VM ohne Motor, so gibt es doch nicht nur schwarz und weiß, und es ist allemal sauberer als auch das sparsamste und kleinste E-Auto, von Dieseln ganz zu schweigen. Corona und die Strategie der meisten Regierungen, die zweifelsohne noch Jahre, wenn nicht Jahrzehnte in dieser oder ähnlicher Form erhalten bleibt, wenn es zum Wettlauf zwischen Mutationen und Impfung kommt (wovon ich stark ausgehe), sorgt langfristig für die "Biedermeierisierung" der Gesellschaft, was auch beinhaltet, dass Freizeit primär selbst organisiert im kleinen Privatkreis im engeren Umkreis stattfindet, ohne auf zu viele externe Dienstleistungen angewiesen zu sein. Statt All-In auf den Malediven heißt Sommerurlaub künftig Picknick oder Street-Food am Deich, im Wald, etc. - je nachdem, was per Tagesausflug oder Wochenendtrip in die FeWo oder auf den Campingplatz mit dem (E-)Bike erreichbar ist. Und wenn das Fahrrad dann bequem ist und das treten auch noch leicht geht, wird es auch immer seltener aufs Auto geschnallt, sondern man beginnt die Radtour gleich von zu Hause aus.
Die Städte werden mit dem aussterbenden innerstädtischen Groß- und Einzelhandel eher zu primären Wohn- und Geschäftsgebieten mit vielfältigen öffentlichen Freizeitarealen (Parkanlagen) werden, die dann für die alltägliche Naherholung genutzt werden. Und zum Wocheneinkauf in die Mall kann man auch mit einem Frikar, SR3 oder Quadvelo fahren, an das man dann einen Anhänger für den Transport des eingekauften hängt.
OK, Ende Semi-OT.
Zu den Preisen: Ich bin ebenso erfreut, dass sie niedriger sind, als ich gedacht hatte. Ich hatte für meine Ausstattung "einmal mit alles und drei Akkus" eher mit 15000 Euro gerechnet, bin aber im Rahmen um 11000 gelandet. Das ist für mich ein sehr, sehr attraktiver Preis. In etwa auf Niveau eines Mango Tour oder Alleweder 6/25 "mit alles"
Ich bin jetzt auf detaillierte Fahrberichte gespannt, wenn die 2700 vorbestellten Einheiten ausgeliefert sind, und ob es hier im Umkreis Händler geben wird, die es verkaufen *schielt mit dem einen Auge 60km nach Südosten und mit dem anderen 60km nach Osten* und ob es jemanden hier vor Ort bzgl. Reparaturen gibt, der es "mir macht"