So, ich bin jetzt auch erst einmal versorgt. Ich konnte nach langer Zeit den Milan ebenfalls Freitag in Siedenburg abholen.
Technische Änderungen zur Probefahrt:
Statt MK4 jetzt gerade noch MK5 geworden (sonst wärs ein MK6 geworden), hat aber trotzdem schon die DFsche Federung hinten drin. Sehr schön.
Ebenfalls konnte ich direkt die BM-Haube bekommen. Auch sehr schön.
Und ich konnte ebenfalls das Sicherheitsmodul bekommen, wovon ich von Vornherein sehr überzeugt war. So hat die Warterei auch seine positiven Seiten. (Jetzt nicht wundern - ja, das Ein oder Andere gibts jetzt schon länger, meine Probefahrt ist halt etwas her, die lange Zeit dazwischen hat aber viele Gründe.)
Ein - zwei Wehrmutstropfen hats trotzdem noch. Das Sicherheitsmodul hat im Standard jetzt doch kein Fernlicht, wo ich noch am Überlegen bin, ob da nicht irgendwann doch ein anderer Werfer reinkommt, der das auch kann. Und im Detail gefällts mir noch nicht so sehr - ich bin halt auch ein kleiner Perfektionist.
Und mir musste mit dem Besuch noch einmal bewusst werden - wie sag ich das jetzt, ohne dass ich mir Feinde mache - dass es hier und da noch viel Verbesserungspotenzial gegenüber der Autobranche gibt, die hoffentlich in Zukunft abnimmt.
Meine Feststellung bezieht sich dabei nicht auf einen Betrieb alleine. Fairerweise muss ich aber auch sagen, dass es natürlich sogar unfair ist, so einen Vergleich zu ziehen. So ein Autokonzern hat wie viele Mitarbeiter - alleine in der Entwicklung? Die VM-Branche besteht heute quasi fast nur aus Mini-Unternehmen, die Vieles können müssen. Da ist ein Daniel Fenn, der fast im Alleingang fast schon wie am Fließband ganze Velomobile entwickelt, verkauft, und weil er offenbar noch Langeweile hat, baut er zwischendurch noch selbst welche. Dann haben wir hier noch jede Menge sehr erfahrene Fahrer, die ihr Hobby zum Beruf gemacht haben. Oder das Räderwerk, bei denen ich jetzt war. Die Wartezeit hat auch mir nicht gefallen, daran besteht gar kein Zweifel. Mir ist aber auch aufgefallen, wie krass sich so ein VM technisch und der Umgang damit von allem Anderen unterscheidet, was ich bis jetzt gehabt habe. Das dafür nötige Wissen musst du auch erst einmal haben, und auch in der Lage sein, deinem doofen (!) Kunden, der vorher noch nie VM geschweige Liegerad gefahren ist, zu vermitteln. Hier im Forum sieht Vieles auf den ersten Blick schon total ausgereift aus, auch wenn hier und da über Probleme ausgiebig diskutiert wird. Trotzdem merke ich, wie nah wir hier eigentlich noch im Pionierbereich unterwegs sind. Auch bei der Abholung war insgesamt zu wenig Zeit vorhanden, um alles durchzugehen. Aber wer bezahlt die ganze Beraterei denn hinterher?
Ich muss jetzt erst mal die Eindrücke sacken lassen.
Ich bin z.B. davor auf die dumme Idee gekommen, ebenfalls den Milan direkt nach Hause zu fahren. Haben hier ja schon etliche Andere ebenfalls schon gemacht, und auch über wesentlich größere Distanzen als meine lächerlich wenigen 130 km. Ich weiß noch genau, dass ich am Probefahrttag insgesamt 3x 20 km an einem ziemlich stürmisch-böigen Tag mal so eben hinter mir gebracht habe, und alleine schon deswegen war ich total davon überzeugt, dass das absolut kein Problem werden wird. Wars dann aber doch - oder wäre es fast geworden.
Ich hatte eigentlich an alles gedacht. So dachte ich zumindest.
Ich hatte genug zu trinken und zu essen mit, warme und kurze Kleidung, und hatte mir die Strecke nicht nur sehr genau eingeprägt, sondern auch noch insgesamt über dreißig Seiten Straßenkarten in unterschiedlichsten Maßstäben ausgedruckt, um absolut sicher zu gehen. Weil - wenn ich eins kann, dann mich auf unbekannten Strecken total zu verfahren. Und ich habe (noch) kein Navi.
Insgesamt haben mehrere Punkte die Heimfahrt erschwert.
Dann kam es aber so:
Das hat mir aber auch gezeigt, wie ausgesprochen komfortabel das Fahren bei so einer Arschkälte da drin ist.
Gestartet war ich bei moderaten Temperaturen noch mit T-Shirt und kurzer Hose, weil Konsens herrschte, mir würde noch wam genug werden beim Fahren. Wurde es aber nicht, auch weil ich mich bei der Länge nicht vor dem Teutoburger Wald verausgaben wollte bzw. direkt durch eine Überlastung ausfallen wollte. Dann wurde es aber immer kälter, und ich musste noch über den Teuto. Später habe ich dann einfach die lange Hose drübergezogen, den Pullover und die gefütterte Jacke, und so ließ es sich dann auch gut aushalten. Die Knie machten auffällig keine Probleme, ebenso wie die Hände oder die Ohren, die partout nicht abfallen wollten. Als ich zwischenzeitlich mal angehalten bin, sei es, um mich noch einmal zu orientieren, oder um den Spiegel neu einzustellen, hielten sogar mehrfach Leute besorgt an, um sich auch zu vergewissern, dass ich keine Hilfe benötigen würde. Ich muss ehrlich sagen: ich habe selten so viel Besorgnis um Andere erlebt, wie an dem Tag. Das gibt mir wieder etwas Hoffnung in dieser zerrissenen Welt.
Insgesamt bin ich aber froh, dass ich das so durchgezogen habe. Ich wollte nach meinem Burnout / psychischen Zusammenbruch wieder etwas schaffen. Und das habe ich auch hinbekommen.
Technische Änderungen zur Probefahrt:
Statt MK4 jetzt gerade noch MK5 geworden (sonst wärs ein MK6 geworden), hat aber trotzdem schon die DFsche Federung hinten drin. Sehr schön.
Ebenfalls konnte ich direkt die BM-Haube bekommen. Auch sehr schön.
Und ich konnte ebenfalls das Sicherheitsmodul bekommen, wovon ich von Vornherein sehr überzeugt war. So hat die Warterei auch seine positiven Seiten. (Jetzt nicht wundern - ja, das Ein oder Andere gibts jetzt schon länger, meine Probefahrt ist halt etwas her, die lange Zeit dazwischen hat aber viele Gründe.)
Ein - zwei Wehrmutstropfen hats trotzdem noch. Das Sicherheitsmodul hat im Standard jetzt doch kein Fernlicht, wo ich noch am Überlegen bin, ob da nicht irgendwann doch ein anderer Werfer reinkommt, der das auch kann. Und im Detail gefällts mir noch nicht so sehr - ich bin halt auch ein kleiner Perfektionist.
Und mir musste mit dem Besuch noch einmal bewusst werden - wie sag ich das jetzt, ohne dass ich mir Feinde mache - dass es hier und da noch viel Verbesserungspotenzial gegenüber der Autobranche gibt, die hoffentlich in Zukunft abnimmt.
Meine Feststellung bezieht sich dabei nicht auf einen Betrieb alleine. Fairerweise muss ich aber auch sagen, dass es natürlich sogar unfair ist, so einen Vergleich zu ziehen. So ein Autokonzern hat wie viele Mitarbeiter - alleine in der Entwicklung? Die VM-Branche besteht heute quasi fast nur aus Mini-Unternehmen, die Vieles können müssen. Da ist ein Daniel Fenn, der fast im Alleingang fast schon wie am Fließband ganze Velomobile entwickelt, verkauft, und weil er offenbar noch Langeweile hat, baut er zwischendurch noch selbst welche. Dann haben wir hier noch jede Menge sehr erfahrene Fahrer, die ihr Hobby zum Beruf gemacht haben. Oder das Räderwerk, bei denen ich jetzt war. Die Wartezeit hat auch mir nicht gefallen, daran besteht gar kein Zweifel. Mir ist aber auch aufgefallen, wie krass sich so ein VM technisch und der Umgang damit von allem Anderen unterscheidet, was ich bis jetzt gehabt habe. Das dafür nötige Wissen musst du auch erst einmal haben, und auch in der Lage sein, deinem doofen (!) Kunden, der vorher noch nie VM geschweige Liegerad gefahren ist, zu vermitteln. Hier im Forum sieht Vieles auf den ersten Blick schon total ausgereift aus, auch wenn hier und da über Probleme ausgiebig diskutiert wird. Trotzdem merke ich, wie nah wir hier eigentlich noch im Pionierbereich unterwegs sind. Auch bei der Abholung war insgesamt zu wenig Zeit vorhanden, um alles durchzugehen. Aber wer bezahlt die ganze Beraterei denn hinterher?
Ich muss jetzt erst mal die Eindrücke sacken lassen.
Ich bin z.B. davor auf die dumme Idee gekommen, ebenfalls den Milan direkt nach Hause zu fahren. Haben hier ja schon etliche Andere ebenfalls schon gemacht, und auch über wesentlich größere Distanzen als meine lächerlich wenigen 130 km. Ich weiß noch genau, dass ich am Probefahrttag insgesamt 3x 20 km an einem ziemlich stürmisch-böigen Tag mal so eben hinter mir gebracht habe, und alleine schon deswegen war ich total davon überzeugt, dass das absolut kein Problem werden wird. Wars dann aber doch - oder wäre es fast geworden.
Ich hatte eigentlich an alles gedacht. So dachte ich zumindest.
Ich hatte genug zu trinken und zu essen mit, warme und kurze Kleidung, und hatte mir die Strecke nicht nur sehr genau eingeprägt, sondern auch noch insgesamt über dreißig Seiten Straßenkarten in unterschiedlichsten Maßstäben ausgedruckt, um absolut sicher zu gehen. Weil - wenn ich eins kann, dann mich auf unbekannten Strecken total zu verfahren. Und ich habe (noch) kein Navi.
Insgesamt haben mehrere Punkte die Heimfahrt erschwert.
- Ich habe unterschätzt, wie viel Zeit bei der Abholung vergeht. Ich bin halb elf da gewesen, und erst ca. eine Stunde, bevor es dunkel war, losgekommen.
- Dann fährst du mit einer Lichtanlage, der akkubedingt irgendwann auch mal der Saft ausgeht. Wie gesagt, ich hatte unterschätzt, wie spät ich erst losgekommen bin. Eigentlich wollte ich ursprünglich zwei Akkus haben, habe das dann aber "aus den Augen verloren". Ich habe mich dann noch mal telefonisch bei Helge rückversichert, wie lange der Akku halten wird.
- Du brauchst Licht, um dich zu orientieren. Sei es auf der Karte, oder um die Straßenschilder abzulesen, wenn du kein Navi hast. Hatte ich schon erwähnt, dass ich viel früher los wollte? (Eigentlich hatte ich vor, den unbekannten ersten Part weistestgehend im Hellen abzuspulen.)
- Ich weiß noch nicht genau, woran es lag, aber mein Körper wollte das Wasser partout nicht halten. Ich stand ständig am Straßenrand zum Kühlwasserwechsel. So hatte ich mir das absolut nicht vorgestellt.
- Das kann aber auch an den niedrigen Temperaturen gelegen haben. Ich war offenbar so gut mit den Vorbereitungen ausgelastet, dass ich zwar auf Niederschläge geschielt habe, aber nicht auf die Temperaturen. Und das hier war direkt die erste Nacht mit schön Frost, die mich schön überrascht hat.
Dann kam es aber so:
Das hat mir aber auch gezeigt, wie ausgesprochen komfortabel das Fahren bei so einer Arschkälte da drin ist.
Gestartet war ich bei moderaten Temperaturen noch mit T-Shirt und kurzer Hose, weil Konsens herrschte, mir würde noch wam genug werden beim Fahren. Wurde es aber nicht, auch weil ich mich bei der Länge nicht vor dem Teutoburger Wald verausgaben wollte bzw. direkt durch eine Überlastung ausfallen wollte. Dann wurde es aber immer kälter, und ich musste noch über den Teuto. Später habe ich dann einfach die lange Hose drübergezogen, den Pullover und die gefütterte Jacke, und so ließ es sich dann auch gut aushalten. Die Knie machten auffällig keine Probleme, ebenso wie die Hände oder die Ohren, die partout nicht abfallen wollten. Als ich zwischenzeitlich mal angehalten bin, sei es, um mich noch einmal zu orientieren, oder um den Spiegel neu einzustellen, hielten sogar mehrfach Leute besorgt an, um sich auch zu vergewissern, dass ich keine Hilfe benötigen würde. Ich muss ehrlich sagen: ich habe selten so viel Besorgnis um Andere erlebt, wie an dem Tag. Das gibt mir wieder etwas Hoffnung in dieser zerrissenen Welt.
Insgesamt bin ich aber froh, dass ich das so durchgezogen habe. Ich wollte nach meinem Burnout / psychischen Zusammenbruch wieder etwas schaffen. Und das habe ich auch hinbekommen.
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