Vll liegt da doch eine bedeutsame Komponente mit drin. Mein realistisch schlimmstes Straßenverkehrsereignis war das Angefahrenwerden durch eine möglicherweise alkoholisierte Mitbürgerin. Sie fuhr mit geschätzen 90 km/h mit Ihrem Außenspiegel gegen meinen Heckkoffer und meinen Ellbogen.
Die beiden Kreaturen, die mich absichtlich und so fast skurril boshaft bedrängten, tauchen auch heute noch immer wieder unverhofft bei Angstempfindungen während der Fahrt auf (auch ohne Angst).
Bei der Frau weiß ich nicht, was die alles intus hatte, Alkohol, Drogen, Medikamente oder eine artangemessene Mischung; die Typen waren möglicherweise nüchtern. Aber so hasserfüllt, so irre. Der eine hat sogar beim Sprechen gespuckt, so ergriffen war der von sich selbst.
Diese Dreckfresser (oh, ich bin immer noch emotional berührt) sind im einstelligen Zentimeterbereich neben mir her gefahren und es gab keinen physischen Kontakt. Man stirbt ja auch nicht gleich, wenn man zwischen Kfz und Leitplanke stürzt, vll hat man Glück und liegt mit einem Schädel-Hirn-Trauma ein paar Jahre im künstlichen Koma. Das merkt man vll genauso wenig, wie der Mensch, der einen absichtslos streifte.
Meine Familie könnte sich dann bedanken. Hey, danke, dass Papa/ mein Mann noch lebt und sie ihn aus Versehen nur halb tot gefahren haben.
Wäre ich nicht eine Zehntelsekunde vor dem Touch nach rechts geschwenkt (was ich sonst nie mache), hätte sie mich zentral getroffen. Sie hat mich gesehen, sie hat nicht reagiert. Trotzdem belastet mich dieser Unfall nach drei Monaten andere Wege fahren nicht mehr so stark. Wie das wohl kommt?
Ich weiß es nicht.
Gruß Krischan