Autofahrer wollen auch in Zukunft ein Auto! VMs sind zu unbequem, zu unpraktisch und vor allem viel zu "gefährlich".
Diese Sorte Autofahrer beachte ich nicht. Die fahren Auto, bis sie nicht mehr können, und oftmals auch leider darüber hinaus. Die haben meist auch Freude am Auto fahren, und ich verlange von niemandem, dass er sein Hobby aufgibt. Wenn das Hobby dann irgendwann sehr viel teurer und/oder dessen Ausübung komplizierter wird oder mit mehr Unannehmlichkeiten verbunden ist, dann ist das halt so. Geht mir an anderer Stelle nicht anders.
VMs werden (leider) niemals ein Massenbewegungsmittel und auch in Zukunft immer nur von einer verschwindend kleinen Gruppe von "Verrückten" gefahren.
Da hast du natürlich Recht - man wird mit VMs nie den aktuellen Pedelec-Boom wiederholen können. Aber schauen wir uns mal eine andere Fahrradkategorie an: Lastenräder! Die erfreuen sich auch stetig wachsender Beliebtheit. Klar, bei einer sowieso (potenziell) fahrradaffinen Zielgruppe, aber die ist gar nicht so klein. Kaum einer hätte damit vor 3-4 Jahren gerechnet.
Es gibt nicht nur schwarz/weiß, nicht nur Autofahrer aus Leidenschaft und Radfahrer, die von vornherein kein Auto wollen. Dazwischen gibt es ganz viele Nuancen, wo man VMs gewinnbringend positionieren kann.
Auch bei der aktuellen Klimabewegung bin ich, selbst wenn wir vielleicht nicht mehr so viel Zeit haben, nicht dafür, alle sofort radikal bekehren zu wollen. Ich fand z.B. auch die Blockaden vor der IAA von XR nicht gut, obwohl ich selbst die IAA auch nicht gut fand. Aber ich habe mir in dem Moment vorgestellt, wie die regionalen Autotuner-Clubs ihre Karren vor dem Eingang der Spezi abstellen und uns am Betreten der Messe hindern. Ich bin eher ein Freund davon, dort anzufangen, wo es auf fruchtbaren Boden fällt, und mich danach "hochzuarbeiten". Wie den Frosch, den man in kaltes Wasser setzen und das dann ganz langsam erhitzen kann...
Die (potentiell) VM-interessierten, die wissen, dass es diese Fahrzeuge gibt, "haben wir schon". Ich gehöre z.B. zu denen. Die nächste Stufe ist, die jetzt >=16-jährigen zu "fangen". Wer mit 18 einen Führerschein macht und sich dann sein erstes Auto kauft, wird wohl in Summe bestimmt 8000 Euro ausgeben, zumindest wenn die Eltern nicht zulassen, dass er sich Schrott kauft. Ein gebrauchter, der gut in Schuss ist und noch 6-10 Jahre gefahren werden kann, bis ihn der TÜV aussortiert, ist auch selten unter 6000 Euro von einem seriösen Autohaus zu bekommen, und die Fahrschulausbildung bewegt sich zwischen 1000 und 2000 Euro, je nach Region und wie "doof" man sich anstellt. Dann kommen noch nicht unerhebliche Fixkosten dazu.
Da ist ein Alleweder A6/25 im Bereich 8000-10000 Euro je nach Ausstattung gar nicht mehr so unattraktiv - und bei Steampunk-Anhängern würde sich sogar das A4 noch verkaufen. Man muss nur die Eltern überzeugen, die oftmals etwas zum Auto zuschießen. Aber da spielt uns FFF in die Hände, und ironischerweise sogar deren Kritiker. Die sagen ja immer: "Die FFF-Kids sollen auf Smartphone, Computer, <hier andere moderne Alltagstechnik einsetzen> verzichten". Nun, da kann man doch trefflich für ein Alleweder argumentieren - und hat den SUV-treibenden Eltern den Wind aus den Segeln genommen.