Wann braucht man welche Bremsen?

Die Scheibenbremse arbeitet mit dem Prinzip, schneller zu erhitzen und mit höheren Temperaturen eine erhöhte Wärmeabfuhr zu generieren.
Das ist ein interessantes Konzept. Manch einer dachte wohl, Kühlung sei vor allem dazu da, hohe Temperaturen zu vermeiden.? Und jetzt wird das erreicht, indem erst höhere Temperaturen erzeugt werden ???
Mit den Löchern in der Bremsscheibe wird das ohnehin nicht funktionieren. Die vergrößern die Oberfläche A, und verringern dadurch die Temperatur T, sowohl für Abstrahlung als auch Luftkühlung.
 
Je grösser die Temperaturdifferenz, desto schneller und intensiver die Wärmeableitung!

Eine geringe, sehr heisse Masse leitet die Hitze wesentlich effizienter ab, als eine grössere aber weniger heisse Masse.
 
So lange da nichts temperaturempfindliches (z.B. Kunststoff) in der Nähe ist
Oder die Flüssigkeit im Hydraulikzylinder...

Manch einer dachte wohl, Kühlung sei vor allem dazu da, hohe Temperaturen zu vermeiden.? Und jetzt wird das erreicht, indem erst höhere Temperaturen erzeugt werden ???
Du hast es erfasst! Musst nur den Ironiegenerator abschalten.

Die vergrößern die Oberfläche A, und verringern dadurch die Temperatur T, sowohl für Abstrahlung als auch Luftkühlung.
Verkleinern, zumindest bei meiner Magurascheibe. Die sind aber nur dazu da, Fremdstoffe wie Wasser und Schmutz schnell aus dem Zwischenraum zwischen den Bremspartnern wegzubekommen und verbessern damit das Ansprechverhalten.

Gruß,

Tim
 
Versuch macht kluch: Einfach mal auf einer Gefällstrecke ein VM von 80 Km/h auf 20 Km/h abbremsen und die Temperatur bei Trommel und Scheibe messen. Bevorzugt mehrfach hintereinander. Dann brauchen wir nicht so viel zu theoretisieren :).
 
Versuch macht kluch: Einfach mal auf einer Gefällstrecke ein VM von 80 Km/h auf 20 Km/h abbremsen und die Temperatur bei Trommel und Scheibe messen. Bevorzugt mehrfach hintereinander. Dann brauchen wir nicht so viel zu theoretisieren :).
Vergesst dabei den Zeitfaktor nicht!
Messt die Temperatur einmal nachdem ihr noch 100 m mit 20 km/h weitergefahren seid.
 
ich verstehe nicht, warum Strömungsbremsen durch herausklappbare Elemente nicht verbaut werden.
(Sah mit Fensterplatz beim Flugzeugflügel immer so schön aus, wenn nach dem Aufsetzen, die Klappen hydraulisch voll hochfuhren und
die zusätzliche Bremswirkung erzeugten...)
 
guter punkt mit der Zeit... es wäre, wenn möglich, wahrscheinlich nach intensiver Bremsennutzung nicht anzuhalten sondern in der Ebene zügig weiterfahren, um den kühlenden Fahrtwind den Bremsen zukommen zu lassen ?
 
Prüfstand... Vielleicht sollte ich mal an den 22kW E-Motor für den EV Umbau mal ne Trommel/Scheibe anflanschen. Zeit ist wie immer das Problem.

Strömungsbremsen finde ich aktuell am sinnvollsten bei den hohen Geschwindigkeiten.
 
und die Temperatur bei Trommel und Scheibe messen
Heißer Tipp: Wärmebildkamera, notfalls IR Thermometer. Funktioniert sogar bei Schaltwerken, belasteten Ketten u.ä.
Ein bißchen Theorie (Thermodynamik) darf aber schon sein , wenn man verstehen will, was die Meßergebnisse bedeuten.
 
Strömungsbremsen
Regulierbar, seitenwindunanfällig, schnell wieder deaktiviert wenn eine Gerade kommt oder ein Schleicher überholt werden soll.

Aus Komplexitätsgründen finde ich die Reduktion auf eine funktionierende Bremsanlage (bestehend aus zwei identischen aber unabhängigen Systemen) am sinnvollsten. 90er mit Türmen oder eben gross genuge Scheiben und Du kommst jedes Gefälle runter das dir im realen Leben begegnet. Und zwar egal wie. 30km/h dauerbremsen/spielverderben :sleep::X3: oder Guzzi wer später bremst ist länger schnell. o_O :cool:
 
Verkleinern, zumindest bei meiner Magurascheibe.
Stimmt. Wenn der Radius der Löcher kleiner als die Dicke der Scheibe ist, verkleinert sich die geometrische Oberfläche.
Die Kreisflächen der Löcher wirken sich aber auf die Energiezufuhr und -abfuhr gleichermaßen aus.
Das ist aber ein Nebenkriegsschauplatz..
 
Zuletzt bearbeitet:
Ist wie bei Kühlkörpern. Unregelmässigkeiten brechen die laminare Umströmung welche schlecht (theoretisch gar nicht) kühlt.
 
OT:
(Sah mit Fensterplatz beim Flugzeugflügel immer so schön aus, wenn nach dem Aufsetzen, die Klappen hydraulisch voll hochfuhren und die zusätzliche Bremswirkung erzeugten...)
Diese Klappen haben zwei Effekte; natürlich erzeugen sie Luftwiderstand und bremsen damit. Was aber auch wichtig ist: sie zerstören die laminare Umströmung des Flügels, sorgen also für einen Strömungsabriss und vernichten damit den Auftrieb. D.h. wenn die Räder die Landebahn berühren, soll das Flugzeug nicht mehr halb schweben, sondern mit vollem Gewicht auf den Rädern stehen, damit man dort volle Bremskraft geben kann, ohne dass die Räder blockieren.

Ein Velomobil schwebt (hoffentlich) nicht, darum bringt das dort viel weniger. Außerdem landet ein Flugzeug mit kalten Bremsen und braucht dann möglichst viel Bremswirkung. Beim VM ist dagegen die Bremskraft kein großes Problem, sondern die Hitzeabfuhr.
 
@TimB : Ironie wäre hier Notwehr
Das hatte ich noch gar nicht bedacht. Die Löcher erhöhen also durch die Bremsflächenreduktion die Temperatur und verbessern durch erhöhte Verwirbelung noch zusätzlich die Wärmeabführung und unterstützen das Prinzip zusätzlich.

Gruß,

Tim
 
Das hatte ich noch gar nicht bedacht. Die Löcher erhöhen also durch die Bremsflächenreduktion die Temperatur und verbessern durch erhöhte Verwirbelung noch zusätzlich die Wärmeabführung und unterstützen das Prinzip zusätzlich.

Gruß,

Tim
Genau so verstehe ich das auch (y)
 
Vielleicht hilft Dir @tw463 s Beitrag beim Verständnis.
Die Bremsleistung bleibt dieselbe, verteilt auf weniger Kontaktfläche steigt die Leistungsdichte auf der Bremsscheibe und damit deren Oberflächentemperatur und dadurch die Entwärmungsrate, die durch die Verwirbelung auch steigt.
Je höher die Temperatur ist, desto mehr trägt die Wärmestrahlung zur Entwärmung bei, deswegen kürzen sich höhere Temperatur bei kleinerer Fläche nicht heraus wie bei den vereinfachten Wärmeübergangskoeffizienten, die diesen Effekt mit einrechnen.


Gruß,

Tim
 
also vor ein paar Jahren las ich öfters, wenn im VM Scheibenbremsen verbaut wären, seien deren Bremsbeläge zu schnell weggebremst und müssten ständig erneuert werden... das wurde hier noch nicht genannt; ist das auch ein Grund keine Scheibenbremsen zu verbauen?
Man tauscht wahrscheinlich öfter die Beläge an der Scheibenbremse.
Die Trommelbremse soll wohl bis zu 20.000 km mit einem Satz Beläge auskommen.
Mein Verschleißtest läuft noch, daher kann ich noch nichts genaueres zu der km Leistung meiner
Scheibenbremse sagen.
Wichtiger ist mir allerdings die Sicherheit, das ich zuverlässig zum stehen komme.
Im übrigen vermute ich mal ähnlich lange wie bei einem offenen Trike.
Außerdem benutze man ja auch nicht so kleine Bremsen und Scheiben, wie man es von den Aufrechträdern her kennt.
 
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