Ich habe mich in der letzten Nacht dazu entschlossen, die Tour wegen zunehmender technischer Probleme am Milan abzubrechen

. Erstens macht mein Radlager vorn rechts schauderhafte Geräusche, das Rad wackelt ziemlich und dann hat sich auch die Dualdrive noch daneben benommen

. Wenn sie mindestens 20 min. gestanden hat und ich starte ist sie ganz lieb und schaltet die Gänge wie eine neue. Wenn ich eine Weile gefahren bin und den ersten Gang eingelegt habe, lässt sie sich nicht hoch schalten

. Nur mit viel probieren und hakeln geht der 2. dann irgendwann rein - das nervt unheimlich. Ich vermute, dass eine Drahtfeder im Schaltgehäuse gebrochen ist.

An den Steigungen und zum zügigen Anfahren auf dem großen Kettenblatt brauche ich sie nun mal. Dafür habe ich auf der ganzen Strecke nicht einen Platten gehabt - ich weiß, die spitzen und scharfen Gegenstände sammeln die Frühstarter mit ihren Fahrzeugen für uns ein!

Das ich ein "Weichei bin hatte ich ja schon am einzigen Regentag bewiesen, weil ich mir ein Hotel gesucht habe. So bin ich denn heute Morgen gegen 8:50 Uhr vom Campingplatz südlich Magdeburg gestartet und habe den Heimweg angetreten. Mit den Problemen hat das Fahren einfach nicht mehr den rechten Spaß gemacht. Von Magdeburg bis Oyten waren es 275 km. Ich fuhr also mit klimperndem, quietschendem und schabendem Radlager schaltfaul nach Hause. Dort kam ich mit einem guten 32 er Schnitt gegen 19:10 Uhr ohne Panne an. brouter hat mir eine schnelle Strecke ohne nennenswerte Steigungen und mit langen Landstraßenabschnitten berechnet. Und Baustellen hatte ich keine einzige

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Ich möchte mich bei dieser Gelegenheit noch sehr bei Dieter für die aufwendige (Routen)planung und die Organisation an den Campingplätzen sowie bei Mathias für die tolle Idee und Berichterstattung einer solchen Tour bedanken!
Dieter war meistens der erste an den Campingplätzen, hatte die Formalitäten bereits erledigt und konnte schon fundiert Auskunft über die Örtlichkeiten und Einkaufsmöglichkeiten bzw. Speisemöglichkeiten geben. Das war sehr angenehm und wir haben es wie selbstverständlich hingenommen und gar nicht weiter darüber nachgedacht, welcher zusätzliche Aufwand dahinter stand.
Aber auch bei den anderen Mitreisenden möchte ich mich für die nette Art und uneingeschränkte Hilfsbereitschaft sowie tolle Gespräche bedanken. Konnte ich doch während der Fahrt nette Gespräche mit meinem Copiloten führen. Bernd hatte sich eine Sprechanlage aus dem Motorradsegment zugelegt und ich durfte testen. Ist häufig nicht schlecht, wenn man sich unterwegs austauschen kann. Ich denke da an Abbiegevorgänge, wo der Hintermann die Info bekommt: Kannst rausfahren, die Straße ist frei - um dann wieder hinter ihm abzubremsen, weil er ja erst mal beschleunigen muss


. Aber wenn das Navi des voraus fahrenden mal rumzickt, kann der Hintermann die Leitung übernehmen.
Mir hat die Tour auch sehr geholfen mein eigenes Leistungsvermögen besser einzuschätzen und beurteilen zu können, welche körperlichen Leistungen für noch größere Reisen erbracht werden müssen. Ihr "Fernfahrer" habt meinen vollen Respekt!


Ich hoffe, dass ihr mir das "frühzeitige" Ausscheiden nicht übel nehmt und ich euch alle irgendwann irgendwo wieder treffe! Bei einigen weiß ich, dass das schon sehr bald sein wird

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Ich wünsche euch allen noch eine unfall- und pannenfreie Resttour mit tollen Eindrücken - die ich dann ja nur noch am Bildschirm erleben darf

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