Jetzt haben sich aber
@wolfson,
@TimB und
@Fanfan (als Stellvertreter?) sich die Mühe von Argumenten in drei bescheidenen Fällen gemacht:
Du
@wolfson weist z.B. auf das Scheitern von Wechsel-Akkus bei Autos hin. Wie würdest du es finden, wenn dir ein Admin darauf mit „Du spinnst, du hast Null Erfahrung“ antwortet? Ich fände das auch in diesem Fall nicht angemessen.
Dafür hätte er aber gute Gründe gehabt. Denn obwohl es kurz zuvor gepostet wurde, hast du den erfolgreichen Versuch ignoriert, der die Möglichkeit von Wechselstationen beweist. Hätte man denn auch nach der Gebrüder Wrights Flüge aus dem Absturz Lilienthals die Unmöglichkeit des Fliegens erschließen müssen? Außerdem hat das Beispiel mit den Auto-Akkus wenig mit dem Problem fehlender Akku-Standardisierung bei Pedelecs zu tun, die ja bereits nur mit Wechsel-Akku zu haben sind:
Im Gegensatz zu den tonnenschweren Akkus von Autos, muss ein Pedelec-Akku nicht von einem hochpreisigen Spezialroboter sondern kann auch von einem Kind gewechselt werden. Das Wechseln bei Pedelecs geht sogar schneller, als ein Auto zu betanken. Akkus vergammeln mit der Zeit, viele Pedelecs werden aber nur selten genutzt. Und wer mehrere Räder für verschiedene Bedürfnisse hat, benötigte nur einen Akku. Nicht überlappende Nutzungszeiten führen automatisch zu einem geringeren Bedarf an Akkus, weil Pedelecs von der Wechselstation auch ohne Akku nach Hause fahren können. Das lohnt sich auch für die Nutzer:innen, wenn das Pedelec für längere Zeit nicht in Gebrauch ist. Es gibt sogar beliebte Premium-Modelle, die mit zwei Akkus zur Reichweitenvergrößerung verkauft werden. Mit Wechselstationen könnte ein Schacht solange leer bleiben, bis es auf die lange Bergetappe geht. Alle diese Faktoren sprechen dafür, dass die Verschwendung von kostbaren Rohstoffen mit Leihakkus reduziert, die Reichweite von Leichtfahrzeugen erhöht und eine umweltschonende Elektromobilität damit vorangebracht werden kann. Der von dir zitierte gescheiterte Versuch dokumentiert eindrucksvoll, dass das viel besser mit Leichtfahrzeugen als mit Autos geht.
Dass diese offensichtliche Chance von Politik, Wissenschaft, Handel und Industrie ignoriert oder zerredet wird, liegt möglicherweise daran, dass kein Interesse an einem solchen Durchbruch besteht. Bosch ist z.B. Teil des Autokartells und baut nur nebenbei Pedelec-Motoren. So gibt es bereits Inkompatibilitäten bei gleichen Modellen. Und der Handel orientiert sich an zahlungskräftigen Kund:innen, die ihre hochpreisigen Pedelecs auch gerne im Auto zum Naturreservat fahren.
Das ist im Falle der Glieder des Autokartells und des davon abhängigen Handels auch nachvollziehbar, weil die hohen Gewinnmargen bei rollenden Rüstungen nur zu halten sind, wenn sich auf den Straßen kein konkurrierendes Verkehrskonzept etabliert. Aber dass Wechselakkustationen hier im Velomobilforum tabuisiert werden, ist für mich zunächst völlig unverständlich.