Velomobile für einen Sportverein

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Moin in die Runde,
im Fediverse https://norden.social/@dezeti/109598572369984439 gab es sehr viele positive Rückmeldungen zur Idee Velomobile zu teilen. Für viele Großstädter sind Velomobile für den Alltag keine Option. Sie finden keinen Platz für ein privates Fahrzeug, die täglichen Strecken eignen sich nicht und für sporadische Ausflüge sind ~10.000 € eine Menge Geld. Aber was spricht dagegen, an einem freien Tag mal mit Muskelkraft von Hamburg an die Nordsee zu touren? Daher die Idee eines Sportvereins, der für seine Mitglieder verschiedene Spezialräder bereithält. Aber ich bin kein Velomobilexperte und würde mich über Rückmeldungen zu dieser Idee freuen.
 
Aber was spricht dagegen, an einem freien Tag mal mit Muskelkraft von Hamburg a die Nordsee zu touren?
Die meisten Modelle sind nur mit gewissem Aufwand auf verschiedene Fahrer einstellbar. Bei Autos reicht es, den Sitz zu verschieben.
Im VM muss da oft geschraubt, gebohrt oder getauscht werden und dann noch das Tretlager verstellt und die Kette verlängert oder verkürzt werden. Ggf auch die Kurbeln.
Es gibt da Ausnahmen bei VM, aber das sind oft nicht die sportlichen.
Oder man hat einen Kreis von Mitgliedern mit sehr ähnlichen Maßen und damit Glück.
 
Die Idee scheint auf den ersten Blick reizvoll, aber ohne geeigneten technischen Hintergrunddienst (Gerätewart, Mechaniker, Pannendienst) halte ich das aufgrund der Komplexivität der Vehikel für kaum umsetzbar oder sehr teuer.
 
Sprich mal mit @Kid Karacho bei Hamburg. Der ist Händler und hat ähnliche Themen bei Vorführ-Fahrzeugen.
Man kann Sitze in gewissem Rahmen umbauen, dass sie in mehreren Positionen passen und für das Tretlager gab es von @DanielDüsentrieb mal eine vordere Umlenkrolle vor dem Kettenblatt, womit man das Tretlager ohne Kettenanpassung verschieben konnte.
 
Was am meisten dagegen spricht, wird der Aufwand beim Einstellen sein. Bei den meisten sportlichen Modellen über die Position des Tretlagers, sodass bei Verstellen auch ein Einstellen des Schaltwerkes und oft auch Ändern der Kettenlänge nötig ist.
Dem könnte man entgegenwirken, indem man eine stufenlose Sitzverstellung entwickelt oder einen Kettenspanner, den man entsprechend der Tretlagerposition ausrichtet. Es bleibt aber Aufwand und für Anfänger erstmal schwierig die richtige Einstellung zu finden. Mit der Zeit könnte man dann lernen, welches Maß man selbst braucht und vielleicht "Schablonen" für jeden Fahrer haben (z.B. eigener Stab, der beim Einstellen des Tretlagerschlittens als personalisierter Anschlag dient).

Dazu kommt, dass man nicht nur für größere Beschädigungen und Verschleiß Haftung/Versicherung/Finanzierung sichern muss, sondern so ein Velomobil bei unvorsichtiger Nutzung auch schnell einige Kratzer sammelt und auch unsichtbare Schäden wie kleine Knackser in der Karosserie oder verbogene Stangen im Fahrwerk.

Und man muss immer dafür sorgen, dass der Akku aufgeladen wird. :ROFLMAO:
 
Oder man lässt die schnellen weg, da sehe ich auch zu viele Probleme, und besorgt sich welche aus Alu. Da schnelle Reifen drauf und es wird für die meisten ein neues Fahrgefühl.
 
Sprich mal mit @Kid Karacho bei Hamburg. Der ist Händler und hat ähnliche Themen bei Vorführ-Fahrzeugen.
Man kann Sitze in gewissem Rahmen umbauen, dass sie in mehreren Positionen passen und für das Tretlager gab es von @DanielDüsentrieb mal eine vordere Umlenkrolle vor dem Kettenblatt, womit man das Tretlager ohne Kettenanpassung verschieben konnte.
Ich habe jetzt ein Tuna so auch da. Müheloses umstellen von Fahrern von 1,60m bis 2m in kurzer Zeit. Das Konzept werde ich nach und nach in meine Vorführer übernehmen. Das wäre also möglich. Nächstes Jahr habe ich einige Fahrzeuge dann in meinem Fuhrpark. Ich denke darüber auch gerade nach. Die Haftung ist allesdings zu klären, falls etwas passiert. Aber da bin ich dran.
 
Vielen Dank für die Rückmeldungen. Ich sehe schon: Fußlänge, Beinlänge, Kurbellänge, ohne so eine Umlenkung wie beim Hase-Pino wird das schwierig. Aber es gibt ja noch die Lösung, dass sich Personen mit gleicher Größe zusammentun, um sich ein Velomobil zu teilen. Die Nachfrage scheint ja vorhanden zu sein.
 
Ich würde mal nen groben Business Plan machen, und mal überschlagen, wie hoch der Mitgliedsbeitrag sein muss.
  • Anschaffung VM (wieviele)
  • Lagerung
  • Wartung
  • Verschleiss
  • Versicherung
Man kann VM nach der Vereinsnutzung ggf verkaufen, aber dann könnte es wieder steuerlich „interessant“ werden.
Gibt es im Verein jemanden, der sich um die VM kümmern kann? Wie oft?
Wir haben im Kanuverein überwiegend robuste PE Kajaks als Vereinsboote, die ganzen GFK/CFK Boote sind privat (warum?) Der dänische Klub nebenan hat auch GFK Boote im Vereinsangebot, aber regelmäßig Vereinsarbeiten mit Bootsreparatur (und jemanden, der auch weis wie es geht,)

Gibt es noch genug Interessenten?

Ich fände es klasse!
 
Wenn es Leute mit sehr ähnlicher Grösse sind, kann man ja auch schon mit Sitzmatten unterschiedlicher Dicke eine Anpassung der Position hinbekommen. Das letzte Bisschen Effizienz wird zwar so nicht rausgeholt, aber im Vergleich zu ganz alten VMs dürfte es trotzdem schneller sein.

Die Gefahr ist, dass Leute mit nichtoptimalen VMs fahren und daher an der Idee an sich zweifeln, weil die Hoffnung war, da würde noch mehr gehen.
Auch sollte man die Leute darauf einstellen, dass es eine Art Training geben muss. Viele haben sich während den ersten km auf die Seite gelegt etc.
 
Wo sind die VM "stationiert"?
Wenn ich erst einmal zum Standort des VM gelangen muß, ist der zeitliche Aufwand schon sehr groß oder schränkt die Zahl der möglichen Nutzer weiter ein.
Kettenlängenausgleich beim Tretlagerverschieben ist schon längst gelöst, kostet aber Effizienz. Außerdem ist auch da eine gründliche Einweisung der Fahrer erforderlich.
Zielführender wären m. E. ausreichend gesicherte Stellplätze für VM, auch für Leute mit Wohnung im Mehrfamilienhaus.
Leider sind Garagen aktuell immer noch meistens für Kfz reserviert.
 
Sollte @AntoineH zum Thema VM-Verleih nicht Erfahrungen haben? Er hat doch, wenn ich mich richtig erinnere, die Probefahrtstation in Kiel, oder?
 
Hatte ich gar nicht mitbekommen. Ich lese nur noch das Rotkäppchenverse…
Daher die Idee eines Sportvereins, der für seine Mitglieder verschiedene Spezialräder bereithält.
Was für eine geniale Idee. Habe das letztes Jahr zu Weihnachten genau so durchgezogen. Dem Schnorchelverein Schluck-auf e.V. Habe ich dreißig verschiedene Sportwagenmodelle gesponsert. Ei der Daus haben die jetzt eine Freude daran sporadisch an den Lago nach Italien zu flitzen.

Aktuell lasse ich für den Schnorchelverein Schluck auf e.V. Ein Dorf errichten und caste Bedienstete. Nach dem anaeroben Schnorcheltraining sind die Mitglieder sporadisch leider nicht mehr in der Lage etwas zählbares aus dem kühlen Bierfach zu holen.

Ich machma nen Businessplan für den Verein. Wird der Brüller - sag ich Dir @runwithdog … wir müssen nen Leitfaden entwickeln, damit die Investoren die brontalen Gewinne des eingetragenen Vereins nicht für Nutten & Koks raushauen…. wie sonst immer.
 
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@eddywhy , Nenn es wie Du willst, in meinem beruflichen Umfeld heißt es halt Business Plan, aber in den Vereinen in denen ich bin, rechnet man durch, ob sich eine Idee mit den verfügbaren Mitteln trägt, z. Bsp. ob es zum Beispiel möglich ist, eine Rennsportabteilung einzurichten. Kosten für Boote, hat man Liegeplatz, kann man ein Training organisieren? Und gibt es genug Interessenten?

(eher nein :))
 
Und bevor das zu negativ wirkt, die Fjordbeweger zeigen, das grundsätzlich so etwas funktionieren kann. Die Räder sind dezentral aufgestellt, und haben jeweils eine Person/ Betrieb, der die Einweisung etc. übernimmt. Tolle Sache!
 
Ich machma nen Businessplan
Ist bei gewissen Hobbys notwendig. Beim Gleitschirmfliegen mit Schleppbetrieb geht es eigentlich nicht ohne. Sobald man ein Vermögen anspart muss man dem Finanzamt auch verdeutlichen warum.
Da Velomobile sehr teuer sind muss dafür genau so eine Finanzplanung gemacht werden.

Gruß
Daniel
 
Die Räder sind dezentral aufgestellt, und haben jeweils eine Person/ Betrieb, der die Einweisung etc. übernimmt. Tolle Sache!
So etwas haben wir hier mit Lastenrädern: der Fahrradverein verleiht/-mietet sie, aber die "Wirte" (schw.: värdar) müssen sich um Auslieferung und Reparatur kümmern. Haben dafür aber kostenlosen Zugang zum Lastenrad. Ist natürlich nicht direkt vergleichbar mit VMs, aber ein Vorschlag für z.B. die Verantwortlichkeit: die liegt erstmal beim Wirt, der dann bei der Rückgabe auch kontrolliert, ob alles i.O. ist.
 
Bei einem Lastenrad ist halt Erklärungsbedarf, Einstellungsbedarf und Empfindlichkeit in der Regel deutlich geringer. Das Velomobil, das entsprechend idiotensicher, einstellbar und robust ist, verliert einen großen Teil seines Reizes für einen Sportverein. Bei schlechtem Wetter treinieren die Radsportler ja eh schon zu Hause und der Geschwindigkeitsvorteil z.B. eines Alleweder gegen ein ähnlich preisiges Aero Rennrad oder gar einspuriges Liegerad ist doch eher gering (und fühlt sich noch geringer an!) immerhin sind die Leihfahrer ja auch zum großen Teil nicht gut für die Liegeposition trainiert. Da muss man es schon öfter fahren, um es für ausgedehnte sportliche Touren verletzungsfrei nutzen zu können.
Da gibt es natürlich noch viel zwischen Milan SL und Alleweder 4, die Übertreibung dient der Verdeutlichung, dass man aus funktionierenden Lastenrad-Verleihen nicht gleich auf Velomobile schließen sollte.

Vielleicht ist es einen Gedanken wert, dass der Verein nur die Garage mit Werkstatt zur Verfügung stellt, wo Mitglieder ihre eigenen Fahrzeuge parken und dann untereinander auch verleihen können. Vielleicht noch wenige Vereins-Fahrzeuge, die dann vorrangig als Ersatz für Miglieder dienen, deren Fahrzeug nicht fahrbereit ist oder mal um Gäste auf Tour einzuladen und als Probefahrzeug für Interessierte.
 
dass man aus funktionierenden Lastenrad-Verleihen nicht gleich auf Velomobile schließen sollte.
Damit die Diskussion nicht in die falsche Richtung geht: Nein, ein Lastenradverleih ist nicht wie ein VM-Verleih.
Aber
dezentral aufgestellt,
wie in unserem Falle über die Stadt verteilt, ergeben sich so 3 Vorteile, die auch für VMs relevant sein können:
1. Man kann (mit Glück) sein VM in der Nähe haben, nicht nur an einem (gleichen) Ort für alle.
2. Es gibt eine verantwortliche Person, die auch immer über den Zustand Bescheid weiss und sich kümmert
3. Das Garagenproblem ist gelöst, weil es bei jemandem (z.B. in der privaten Garage) geparkt ist.
Im Gegenzug hat der Wirt dann auch das Recht, das VM häufig zu nutzen.
 
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