Tiller vs. Panzerlenkung - Unterschiede, Meinungen und Anekdoten

OT: wenn man weiter außen auf der Scheibe wäre, käme noch die Zentrifugalkraft dazu. Aber Europa liegt ja zum Glück ziemlich in der Mitte, also nahe der Drehachse. :X3:
OT: Die Zentrifugalkraft wirkt der Gravitationskraft entgegen? Sie würden es also leichter bergab haben, wenn Sie im Äquator wären :)
 
So, um wieder zurück zum Thema zu kommen... Ich denke mal, das es einfach bei manchen Velonauten einfacher ist mit Tiller zu fahren, weil praktisch keiner die Umgewöhnung zur Panzerlenkung möchten. Außerdem ist die Tillerlenkung mit der eines Kfz ähnlich. Und die kann glaube ich jeder hier.
 
käme noch die Zentrifugalkraft
die Corioliskraft sollte auch nicht außer acht gelassen werden;).

Für mich ein Aspekt für den Tiller sind längere Auffahrten. Ich wohne ja in einer hügligen Gegend und finde es deutlich angenehmer Anstiege mit dem VM in Doppelmantahaltung hoch zu fahren als auf dem Trike mit Untenlenker im Sitz liegend. Bin aber noch kein VM mit PLgefahren, vielleicht überwiegen ja andere Vorteile :unsure:.
 
Und wie kannst du dann lenken? Der Tiller ist ja mit beiden Ellenbogen draußen noch erreichbar, bei den Panzerhebeln kann ich mir das iwie nicht vorstellen :unsure:.
Wenn es geradeaus geht, brauche ich gar nichts festhalten.
Zum leichten korrigieren, kann ich am oben vom rechten Panzerhebel ragenden Schaltzug greifen und damit leicht nachsteuern.
Wenn es um eine Kurve geht, nehme ich den linken Arm weiter rein und runter und kann am rechten Hebel lenken und/oder auch den Gang wechseln.
Das geht im Alpha9 überraschend einfach und entspannt - auch in Doppelmanta aufrecht sitzend.
 
Ich hab den Sinn vom Doppelmanta nie verstanden. Wenn es schwer geht will ich mich doch am Sitz abstützen.
 
Ich hab den Sinn vom Doppelmanta nie verstanden. Wenn es schwer geht will ich mich doch am Sitz abstützen.
Du hast auch mehrfach von "Beinpresse" gesprochen. Ich fahre ausschließlich mit Klick-Pedalen. Da brauchst Du Dich nicht abstützend, sondern "kurbelst" mit den Füßen. Wenn Du im Rücken viel Stütze brauchst, machst Du was falsch.
Aber auch mit aufrechtem Oberkörper ist das Becken noch sehr gut im Sitz geführt, nur der Oberkörper ist frei und bekommt mehr Luft.
Fahre doch mal ein M9 oder W9 Probe - dann merkst Du es. Ich schätze, der SL- oder Bülk-Sitz ist da auch ganz anders geformt - damit geht das vermutlich gar nicht so gut.
Ich kann im Gegensatz nicht verstehen, wie man das alles liegend aushalten kann. Sobald es steiler wird, habe ich reflexartig den Drang, mich aufzurichten und den Öffnungswinkel zu verkleinern. Wie Du in Italien flach liegend die ganzen Berge geschafft hast, ist mir ein Rätsel.
 
So, um wieder zurück zum Thema zu kommen... Ich denke mal, das es einfach bei manchen Velonauten einfacher ist mit Tiller zu fahren, weil praktisch keiner die Umgewöhnung zur Panzerlenkung möchten. Außerdem ist die Tillerlenkung mit der eines Kfz ähnlich. Und die kann glaube ich jeder hier.
Darum haben die Panzer heutzutage auch sonne Art Lenker/Lenkrad was im Einsatz jeder sofort bedienen kann. Wobei Panzerlenkung eigentlich ja bedeutet Richtungsänderungen durch verlangsamen der Räder oder Kette einer Seite durchzuführen und das machen die Panzer heute noch.
 
Du hast auch mehrfach von "Beinpresse" gesprochen. Ich fahre ausschließlich mit Klick-Pedalen. Da brauchst Du Dich nicht abstützend, sondern "kurbelst" mit den Füßen. Wenn Du im Rücken viel Stütze brauchst, machst Du was falsch.
Aber auch mit aufrechtem Oberkörper ist das Becken noch sehr gut im Sitz geführt, nur der Oberkörper ist frei und bekommt mehr Luft.
Fahre doch mal ein M9 oder W9 Probe - dann merkst Du es. Ich schätze, der SL- oder Bülk-Sitz ist da auch ganz anders geformt - damit geht das vermutlich gar nicht so gut.
Ich kann im Gegensatz nicht verstehen, wie man das alles liegend aushalten kann. Sobald es steiler wird, habe ich reflexartig den Drang, mich aufzurichten und den Öffnungswinkel zu verkleinern. Wie Du in Italien flach liegend die ganzen Berge geschafft hast, ist mir ein Rätsel.
Gut, das Kühlungsproblem hast im Milan natürlich weniger.

Ich werd das Manta-Feeling wohl nie erfahren, ich hatte noch nie ein VM bei dem das ging. Ausserdem siehst ja dann (dank aufgestelltem Deckel) nix mehr. Müsstest ein zweites Fenster in den Deckel machen.

Ja im Flachen konnte ich trotz mässiger Fitness locker mitfliegen, aber am Berg trennte sich die Spreu vom Weizen :rolleyes:
 
Manta Manta
Die Lenkung mehr als 1-2 Sekunden sich selbst zu überlassen und nicht wenigstens eine Hand bremsbereit am oder nahe am Bremshebel zu halten, halte ich völlig unabhängig von der Frage des Geradeauslaufs für sehr bedenklich. Im Verkehr gibt es immer mal Überraschungen, auf die man in Sekundenbruchteilen reagieren muss…

Auch wenn ich Doppelmanta in längeren steilen Passagen sehr schätze, sollten „Panzerfahrer“ sich doch überlegen, ob sie sich aus Sicherheitsgründen mit einem Arm draußen begnügen könnten.

Getrennte/gekoppelte Bremsen
Über die Möglichkeiten und Vorzüge der Panzerlenkung wird hier meines Erachtens etwas viel und vor allem Widersprüchlich spekuliert:

Die einen loben das ruhige Fahrverhalten von Daniels neueren Lenkgeometrien, die selbst bei einseitigem Bremsen stur geradeaus führen (bezweifle ich nicht).

Die anderen wollen die getrennte Bremsen, weil sie glauben, sie könnten dann um die Kurven Bremsen,
indem sie die innere Bremse stärker betätigen, damit die ungebremste kurvenäußere Seite die Kiste um die Ecke drückt.

Das widerspricht aber der erstgenannten Aussage über das Fahrverhalten der neuen Lenkgeometrien, die ja wohl recht wenig auf asymmetrisches Bremsen reagieren.

Und jetzt sollen geteilte Bremsen erforderlich sein, weil sonst das kurveninnere Rad beim Bremsen leicht blockieren würde.
Wenn ich mich nach dieser Annahme richten würde, müsste ich also auf der Innenseite weniger kräftig bremsen, was dann genau das Gegenteil der zuvor genannten Idee wäre.

Ich bezweifle, dass der Durchschnittsdreiradfahrer unabhängige Bremsen ausreichend exakt bedienen kann und z.B. ein einzelnes blockierendes Rad erfühlen kann.

Für mich bleibt die gekoppelte Bremse der beste und einfachste Kompromiss.
(Es bleibt da aber ein kleines Risiko bei einseitiger Blockierung der Mechanik gekoppelter Bremsen)


Kurventechnik
„Wer in Kurven wie der oben gezeigten bis an die Grenze des Blockierens bremsen muss, hat sich verhauen oder geht einen sehr riskanten Weg.
Die kleinste Unregelmäßigkeit (Rille, wenige Splittkörner …) können in die Katastrophe führen und das auch für den Gegenverkehr.
Die wenigen Reifenblockierer die mir unterlaufen sind, fanden alle bei kritischen Situationen auf der Geraden statt, nie im Gebirge und nie in engen Kurven (und ich bin viel im schwäbischen Hügelland und im Schwarzwald unterwegs, abwärts keinesfalls zaghaft).

Rennen“ werden allgemein aufwärts gewonnen.
Die wesentliche Energie sollte vor der Kurve abgebaut werden.
Nicht Dauerbremsen, sondern Stoßbremsung ist die optimale Methode.
 
Zuletzt bearbeitet:
So, um wieder zurück zum Thema zu kommen... Ich denke mal, das es einfach bei manchen Velonauten einfacher ist mit Tiller zu fahren, weil praktisch keiner die Umgewöhnung zur Panzerlenkung möchten. Außerdem ist die Tillerlenkung mit der eines Kfz ähnlich. Und die kann glaube ich jeder hier.
Und dann gibts noch die die noch nie Tiller gefahren sind (ausser mal zur Probe). Tiller ist gruselig wenn'd es nicht gewohnt bist. Kleinste Lenkeinschläge und du liegst kopfüber im Graben. Das musst erst mal lernen dass man da nicht dran dreht wie an nem Fahrradlenker sondern nur homöopatisch in die Richtung "denkt".

Panzer in Verbindung mit Armlehnen oder der Seitenwand kannst dosieren.

Das was beim Panzer gruselig ist sind die getrennten Bremsen und gleichzeitig positivem Lenkrollradius (Milane). Das kann den Anfänger in den Graben befördern.
 
Wenn Du im Rücken viel Stütze brauchst, machst Du was falsch.
Oder hat einen anderen Stil. Tendenziell kann man doch mit mehr Kraft das bein von sich drücken als es heranziehen. Also auch wenn man mit dem ziehenden Fuß gegenhält, braucht man noch mehr Gegenhalt. Auch in der dazwischen liegenden "Streifbewegung" ist viel Stabilität im Sitz von Vorteil, um eine seitliche Verdreh-Kraft aufzufangen.

Sobald es steiler wird, habe ich reflexartig den Drang, mich aufzurichten und den Öffnungswinkel zu verkleinern.
Dann war dein Winkel ja vorher schon nicht sehr passend, oder? Wenn ich mich weiter aufrichte, treten mir die Oberschenkel in den Bauch und das macht eher Probleme.

Wie Du in Italien flach liegend die ganzen Berge geschafft hast, ist mir ein Rätsel.
Indem er bequem und stabil liegen geblieben ist und seine Ausdauer und Koordination auf das Pedalieren konzentriert hat?

der Oberkörper ist frei und bekommt mehr Luft.
Mit Panzerlenkung und dafür ausgelegtem Sitz sowieso. (Und der Innenraum muss natürlich genug Breite bieten um die Schultern und Arme seitlich aus dem Weg zu halten.)
 
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