Tiller vs. Panzerlenkung - Unterschiede, Meinungen und Anekdoten

Schade, dass auch in diesem Thema nicht ganz ohne Polemik geht, das ja gerade eingerichtet wurde, um woanders off-topic-Eskakaden zu vermeiden. Aber hier ist ja auch explizit nach Meinungen gefragt. Und die Anschauung liegt bekanntlich in der Übertreibung.

Was die Besonderheiten und Unterschiede angeht, ist die Aufzählung in der Wissenssammlung von @Christoph Moder schon sehr umfassend. Vielleicht kriegen wir hier aber noch Ergänzungen dazu.

Ich sehe die Vorteile des Tillers bei
  • dem Stauraum für Gepäck,
  • dem uneingeschränkten Einhändigfahren,
  • der Anpassbarkeit an verschieden große Fahrer,
  • der einfach möglichen Doppelmantahaltung.
Einige der Schwächen bei der Panzerlenkung sind inzwischen konstruktiv zumindest abgemildert worden.
Andere Schwächen der Tillerlenkung lassen sich ebenfalls konstruktiv angehen, wie z.B. Einzelbremsen.
 
Sicherlich für größere Fahrer kein Problem aber für kleinere auf jedenfall.
:oops: Was fahrt ihr denn für seltsame Kisten?
In den SR3 (der hat PL) hab ich schon Leute von 155cm bis 207cm reinbekommen (ok, die beiden Extreme gehen nur mit 125mm Kurbeln)

Gruß Jörg
 
Wann leihst Du Dir ein A9, um das zu testen?
Frag mal bei @Axel-H , hat der nicht noch einen Vorführer? ;)

Im M9 zumindest ist tatsächlich so einiger Platz, um sich in die Kurve zu legen.

Ein weiterer Punkt für die Liste, es ist bei manchen Modellen schwierig, mit PL einen ähnlich kleinen Wendekreis zu erreichen wie mit Tiller. Ist aber eine Sache, die man eventuell auch konstruktiv lösen kann und da modellabhängig, nicht so rein spezifisch für die Lenkungsart.

Beim Mango habe ich mir öfters gewünscht, es hätte irgendeine Lenkung irgendwo in der Nähe der Radhäuser, einfach, weil da die Hände bequem liegen wollten. Ich habe es damals wegen des Umbauaufwands nicht probiert, auch weil es sicher für längere Zeit eine unfahrbare Baustelle gewesen wäre. Die angestrebte Kinematik wäre dann weder Tiller, noch Panzerhebel geworden, sondern eher je ein halber ortsfester Tiller an jedem Radhaus. Es blieb reine Phantasie.
 
Bei Panzer müssen die Lenkstangenöffnungen zu den Radkästen abgedichtet werden, wenn man beim Durchfahren von großen Pfützen keine Wasserfontänen im Innenraum und auf dem Schoss mag... hat mir ein Freund erzählt. :whistle:
PS: Straßenstaub und Sand kommt da angeblich auch viel durch.
 
Ein weiterer Punkt für die Liste, es ist bei manchen Modellen schwierig, mit PL einen ähnlich kleinen Wendekreis zu erreichen wie mit Tiller. Ist aber eine Sache, die man eventuell auch konstruktiv lösen kann und da modellabhängig, nicht so rein spezifisch für die Lenkungsart.
Valider Punkt! Danke. (y)
Die Anlenkstangen im Radkasten des A9/M9/A7 begrenzen ein wenig den Lenkeinschlag des kurveninneren Rades.
Wären die nicht da oder noch ein Stück weiter innen, dann hätte man ggf. 1 m weniger Wendekreis.

Hängt aber sehr individuell von der Geometrie und der Anlenkung ab und kann bei jedem Modell anders sein, wie Du schon sagtest.

Bei Panzer müssen die Lenkstangenöffnungen zu den Radkästen abgedichtet werden, wenn man beim Durchfahren von großen Pfützen keine Wasserfontänen im Innenraum und auf dem Schoss mag... hat mir ein Freund erzählt. :whistle:
PS: Straßenstaub und Sand kommt da angeblich auch viel durch.
Auch korrekt. Beim 9er ist das Radhaus ein Radialgebläse. Ich habe mir Dichtscheiben aus Yogamatte von unten in die Lenksockel gesetzt.
Also ovale Scheiben mit Schlitzen in der Mitte, die über die Lenkhebel gezogen sind.
Beim A7 gibt es noch die andere Lösung mit Gummi im Radhaus. Das klappt beim 9er nicht so einfach.
Ansonsten hat man bei Regen, Staub, Sand etc. innen schnell ein Gewächshaus...
Tiller ist dagegen eigentlich immer komplett gedichtet, da in der Brücke.
 
Ich habe keinerlei Erfahrung mit Panzerlenkung, aber in Bezug auf Tiller überraschen mich die Aussagen, dass ein Tiller unintuitiv sein soll. Das habe ich nie so empfunden, nichtmal bei der allerersten Fahrt mit dem FAW (damals noch mit Y-Tiller, den ich später durch die T-Variante ersetzt habe) - im Gegenteil, es fühlte sich eigentlich sofort "natürlich" an. In FAW und Mango habe ich auch keine Tillerbefestigung gehabt - und auch nicht vermisst. Das Strada hat eine, und das macht es tatsächlich noch etwas entspannter, aber - für mich - auch nicht weltbewegend... Auch Armstützen habe ich keine - im Gegenteil, es nervt mich jedes Mal, wenn neben dem Sitz irgendetwas liegt wo ich den Armen gegen kommen kann. Irgendwie doch alles recht individuell... :LOL:
 
in Bezug auf Tiller überraschen mich die Aussagen, dass ein Tiller unintuitiv sein soll.
Finde ich auch nicht. Mein erstes VM war ja mit Tiller.
Einzig das leichte Schwanken oder Schlangenlinie Fahren am Anfang muss man sich mit etwas Fahrpraxis abtrainieren.
Ich könnte mir vorstellen, dass dieser Input bei Panzer weniger stark ist.

Waren aber auch noch die alten Spurplatten im DF, die es etwas zu agil gemacht haben.
 
Finde ich auch nicht. Mein erstes VM war ja mit Tiller.
Einzig das leichte Schwanken oder Schlangenlinie Fahren am Anfang muss man sich mit etwas Fahrpraxis abtrainieren.
Ich könnte mir vorstellen, dass dieser Input bei Panzer weniger stark ist.

Waren aber auch noch die alten Spurplatten im DF, die es etwas zu agil gemacht haben.

That reminds me of the first ride on the trike which had 40-406 Tryker at the front. I learnt not to hang onto the steering levers as if my life depended on it :rolleyes: I fixed the problem with 55-406 Big Ben Plus but now I am back to 49-406 Maxxis. All this to say that tyre choice and more relaxed steering are also required with tank steering.
 
Ein weiterer Punkt für die Liste, es ist bei manchen Modellen schwierig, mit PL einen ähnlich kleinen Wendekreis zu erreichen wie mit Tiller.
Echt? Mehr als Radkasten-Radkasten geht doch nicht.
Die Anlenkstangen im Radkasten des A9/M9/A7 begrenzen ein wenig den Lenkeinschlag des kurveninneren Rades.
Ah ok. Da sollte Daniel dann nochmal ran.
aber in Bezug auf Tiller überraschen mich die Aussagen, dass ein Tiller unintuitiv sein soll.
Was soll ich sagen? Mein Kollege beschwerte sich eine Woche(!) nach Kauf bei mir, daß sein Strada so einen riesigen Wendekreis habe und in der Kurve treten ginge überhaupt nicht wegen des zur Seite ragenden Lenkers.
Er war im VM halt Leitralenkung gewöhnt und hatte Tiller wörtlich übersetzt...bzw. es so am holländischen Liegerad erfahren.


Gruß,

Tim
 
Zuletzt bearbeitet:
Bevor ich meine erste Fahrt mit dem Velomobil hatte, dachte ich, dass die Panzerlebkung viel intuitiver sein wird, als die Tillerlenkung. Überaschenderweise empfand ich das bei meiner ersten Probefahrt genau andersrum. Mit der Tillerlenkung fühlte ich mich auf Anhieb wohl. Die Panzerlenkung finde ich extrem direkt. Bei Bodenwellen lenkt man irgendwie immer ein wenig. Die Tillerlenkung finde ich da durch das Kardangelenk besser entkoppelt. Ich muss bewusst drehen, dass eine Lenkbewegung entsteht. Schlangenlinien fahre ich auch keine, da die Lenkung in Mittelstellung etwas Spiel hat, wo das Velomobil perfekt gerade läuft.

Dass man beide Bremsen gleichzeitig drückt, finde ich sicherer. Zudem ist die Funktion eines Bremslichts im Verkehr auch sehr nützlich. Das einzige, was ich an der Panzerlenkung besser finde, ist, dass man mit der Hand so mehr Druck auf den Bremshebel bringt.

Mit der Tillerlenkung ist das Velomobil sehr Wasserdicht, wenn man das Loch der Lenkstangen sauber abdichtet. Da habe ich von der Panzer anderes gehört.

Platzmäßig verbraucht die Panzerlenkung definitiv mehr. Das Einsteigen mag mit der Panzerlenkung so zwar einfacher sein, das ändert sich aber, wenn man den Tiller ordentlich mit Gummizug und Klettband sichert.

Mir persönlich gefällt die Tillerlenkung deutlich besser, obwohl ich da anfangs auch sehr überascht wurde. Alles mag seine Vorteile haben und deshalb gibts ja bei vielen Velomobilen die Auswahl.
 
Die Tillerlenkung finde ich da durch das Kardangelenk besser entkoppelt. Ich muss bewusst drehen, dass eine Lenkbewegung entsteht.
Das scheint wirklich so: Verschleiß und Spiel als Quelle für ruhigeres Fahren. :)
Ich habe auch manchmal das Gefühl, dass sich bei ausgeschlagenen Spurstangenköpfen das VM "die Spur selbst sucht"... ;)

Verschleiß als Feature.
Wobei wenn das Kardan zu locker wird, kann es bei Wind manchmal komisch werden, weil man immer etwas mehr gegensteuern muss als sonst nötig...
 
Das ist tatsächlich ein Punkt!
Den Tiller kann man im Prinzip für kleinere Fahrer auch kürzen.
Beim Panzer ist die Geometrie vorgegeben. Entweder es passt oder halt nicht.
Mit dem Neuen Sitz für kleinere nicht mehr. Den kann man ja jetzt 3,5cm weiter vor oder weiter hinter. Ob flach oder aufrechter, macht auch einen Unterschied.
Interessant wenn Leute gezielt nur etwas negatives zu einem Vm wiedergeben. Gibts also nix positives zu berichten.

Eine Lenkung, kann man doch nicht erfahren in dem man kurz damit Probe fährt.
Ich bin ja damals mit dem Zweirad gleich hingeflogen, habs dann auch sogleich für immer gelassen

Panzerlenkungen sind vom Vm Typ zu Vm Typ extrem unterschiedlich
 
Das scheint wirklich so: Verschleiß und Spiel als Quelle für ruhigeres Fahren. :)
Ich habe auch manchmal das Gefühl, dass sich bei ausgeschlagenen Spurstangenköpfen das VM "die Spur selbst sucht"... ;)

Verschleiß als Feature.
Wobei wenn das Kardan zu locker wird, kann es bei Wind manchmal komisch werden, weil man immer etwas mehr gegensteuern muss als sonst nötig...

Ich glaube nicht, dass man bei meinem von Verschleiß reden kann. Mein Alpha7 ist einen Monat alt und verhält sich so.
 
Schade, dass auch in diesem Thema nicht ganz ohne Polemik geht, das ja gerade eingerichtet wurde, um woanders off-topic-Eskakaden zu vermeiden. Aber hier ist ja auch explizit nach Meinungen gefragt. Und die Anschauung liegt bekanntlich in der Übertreibung.

Was die Besonderheiten und Unterschiede angeht, ist die Aufzählung in der Wissenssammlung von @Christoph Moder schon sehr umfassend. Vielleicht kriegen wir hier aber noch Ergänzungen dazu.

Ich sehe die Vorteile des Tillers bei
  • dem Stauraum für Gepäck,
  • dem uneingeschränkten Einhändigfahren,
  • der Anpassbarkeit an verschieden große Fahrer,
  • der einfach möglichen Doppelmantahaltung.
Einige der Schwächen bei der Panzerlenkung sind inzwischen konstruktiv zumindest abgemildert worden.
Andere Schwächen der Tillerlenkung lassen sich ebenfalls konstruktiv angehen, wie z.B. Einzelbremsen.
 
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