Statt Kette - Alternativen zur Kraftübertragung

Hallo sanktnelson,

in dem Artikel wird aber auch erwähnt, daß das Konzept nur bei signifikanter Akku-Unterstützung sinnvoll ist.

Dazu kommt, daß egal ob mit oder ohne Akku der Vortrieb immer vom Motor geleistet wird und man damit auf die Idee kommen könnte, daß das überhaupt kein Fahrrad ist oder aber nie schneller als 25km/h fahren darf...

Stimmt. Signifikante Akku-Unterstützung ist aber auch bei sehr vielen Anwengungen sehr sinnvoll. Zum schneller, bergauf, mit Last (Kinder, Einkauf, usw.), bei Gegenwind fahren, insbesondere für "normale" Menschen. Die schnellen Radler sind ja auch mit den gängigen Produkten gut versorgt und damit nicht echt die Zielgruppe.

Wenn man aber Lösungen für die viel grössere Zielgruppe der "Noch-nicht-Radler" anbieten will, ist der Akku bzw. der Supercap bzw. die Kombination aus den beiden der richtige Schritt. Schon gemässigte Transportaufgaben (50kg Last über 10 km in hügeliger Gegend) stellen "Noch-nicht-Radler" vor unlössbare Probleme. Unter anderem deswegen sind die Leute ja so autoabhängig. Da müssen ganz andere Produkte her, wenn man wirklich etwas verändern (bzw. Geld verdienen) will. Fahrradantriebstechnik von 2014 ist noch lange nicht in 2014 angekommen...

Zur Frage der gesetzlichen Regelung: Selbst im brechreizerregend autofixierten Deutschland gibt es die 45 km/h-Klasse. Ansonsten kann man mit Gesetzen grundsätzlich 3 Dinge tun: Ihnen folgen, sie ändern oder sie ignorieren. Die Legislative zu Änderungen zu bewegen ist allerdings viel einfacher, wenn man ein Abieter ist; siehe Lex Segway. Dem Bezutzer bleibt ja immer noch, sie zu ignorieren. Tun eh die meisten die ganze Zeit, ohne dass dadurch bisher überall die Anarchie ausgebrochen wäre. ;)

Viele Grüsse

Thorsten
 
Servus,

damit baust du aber wieder Autos..kleine Autos, aber dennoch Autos.
Wenn ich jetzt an den Segelflieger nen 15PS Motor ranschraube, weil er dann länger oben bleibt, ist es auch kein Segler mehr.

Dennoch würde ich die Entwicklung begrüßen (Weg vom derzeitgen 1400kg Automobil, hin zum 50kg Automobil)

Gruß,
Patrick
 
ich habe nicht den Nutzen von e-unterstützung inFrage gestellt, ich bin sogar ein großer Fan davon. Aber der OP hat soweit ich das verstanden habe nach einem alternativen Weg der Kraftübertragung beim Fahrrad gesucht, und wenn der Vortrieb primär durch den Motor geschieht dann ist es eben kein Fahrrad mehr.
 
Hallo sanktnelson, Hallo Patrick,

Aber der OP hat soweit ich das verstanden habe nach einem alternativen Weg der Kraftübertragung beim Fahrrad gesucht, und wenn der Vortrieb primär durch den Motor geschieht dann ist es eben kein Fahrrad mehr.

damit baust du aber wieder Autos..kleine Autos, aber dennoch Autos.
Wenn ich jetzt an den Segelflieger nen 15PS Motor ranschraube, weil er dann länger oben bleibt, ist es auch kein Segler mehr.

Autsch!:)

Ich würde es anders beschreiben: Abhängig von den massgeblichen Faktoren (Fahrer, Geschwindigkeit, Wind, Last, Gelände, Beschleunigung, Präferenzen des Nutzers, Batterieladestand) befindet das HESHmobil™ sich fliessend irgendwo zwischen 100% pedalgetrieben bis 100% E-getrieben.

Ich postuliere hier natürlich einen HESH, der - in fortgeschrittenen Versionen - so effektiv ist, dass er - bei ausreichender Beinkraft des Benutzers bzw. entsprechenden anderen Umständen (Beladung, Gelände, blabla.) - in vielen (bei entsprechender Nutzereinstellung: Allen) Situationen ganz ohne Batteriunterstützung auskäme.

Wenn der Segelflieger seinen Motor nur beim Starten und bei gelegentlich fehlender Thermik benutzt, ist er ja trotzdem in der restlichen Zeit ein "richtiger" Segelflieger. Und wie ist das eigentlich mit den E-Motorsegelfliegern, die per Solarzelle fliegen, wenn Sie ohne Batterien auskämen und per Schlepp gestartet würden? Sooo viele Schubladen!:D

"Primär pedalgetrieben bei mir" in den meisten Situationen wäre aber auch zunächst nicht-primär pedalgetrieben bei den meisten Neulingen, die gerade erst aus dem Auto gestiegen sind und erst noch ein paar Jahre trainieren müssen. Das wäre mal wieder ein Prozess, kein Ereignis.
Praktischerweise aber mit fliessendem Übergang und ohne weiteren Wechsel des Fahrzeugs! Und gerade das würde den Leuten den Umstieg ermöglichen.

"Fundamentalisten" wäre dann übrigens freigestellt, ob sie einen HESH mit oder ohne Batterie wollen. Funktionieren würde das ganze letztendlich auch ohne (@Reinhard: Deshalb gehört der Thread nicht ins Pedelecforum!:)), wobei ich mir nicht vorstellen kann, dass man freiwillig auf die Rekuperation beim Bremsen und das daraus gespeiste "Anschieben" beim Anfahren verzichten wollte. "Jehova!", ich weiss...

Den "Orthodoxen" bleibt darüberhinaus ja immer noch die Kette als Mittel der Wahl.

Aber das ist mMn eher eine ontologische Diskussion. Die kurze Antwort: Es kann ja nicht sein, dass das HPV durch die Kette zum HPV wird, oder?;)

Dennoch würde ich die Entwicklung begrüßen (Weg vom derzeitgen 1400kg Automobil, hin zum 50kg Automobil)

Können wir nicht sagen: Vom derzeitigen 1400kg Automobil/250kg Motorrad/25kg E-rad/10kg Fahrrad zum 10-45kg HESHmobil, je nach Ausformung (2, 3, 4 Räder mit/ohne Verkleidung)? :D

In der richtigen Karosse (aber natürlich auch in so ziemlich allen anderen Chassis - Falt-,Lasten-,Fahrrad) ermöglicht ein HESH mMn die Synthese von KFZ und HPV, die diejenigen Widersprüche der gängigen Paradigmen im Bereich Transport auflöst, die mMn eine Lösung für die mittlerweile recht unlösbar erscheinenen Transportprobleme der nächsten Jahrzehnte eher verhindern als befördern.

Dass das dann in der populärsten Form einem kleinen Auto ähneln könnte/würde ist dabei eher der Morphologie bei Landfahrzeugen als den "inneren Werten" des Konzepts geschuldet (und wird möglicherweise die Umstellung für die meisten gerade dadurch eher erleichtern, da die bei "richtigen" Transportmitteln sowieso immer gleich "AUTOs" denken...)

Viele Grüsse

Thorsten
 
Signifikante Akku-Unterstützung ist aber auch bei sehr vielen Anwengungen sehr sinnvoll. Zum schneller, bergauf, mit Last (Kinder, Einkauf, usw.), bei Gegenwind fahren, insbesondere für "normale" Menschen. Die schnellen Radler sind ja auch mit den gängigen Produkten gut versorgt und damit nicht echt die Zielgruppe.

Wenn man aber Lösungen für die viel grössere Zielgruppe der "Noch-nicht-Radler" anbieten will, ist der Akku bzw. der Supercap bzw. die Kombination aus den beiden der richtige Schritt. Schon gemässigte Transportaufgaben (50kg Last über 10 km in hügeliger Gegend) stellen "Noch-nicht-Radler" vor unlössbare Probleme. Unter anderem deswegen sind die Leute ja so autoabhängig. Da müssen ganz andere Produkte her, wenn man wirklich etwas verändern (bzw. Geld verdienen) will. Fahrradantriebstechnik von 2014 ist noch lange nicht in 2014 angekommen...

Der angebliche Bedarf an E-Unterstützung ist zu 95% eingeredet/eingebildet - jedenfalls hier im Flachland. In Holland kommt man traditionell ohne Hilfsantrieb aus - egal welche Altersklasse und sportlicher Fitness-Stand. Die Hindernisse für Radfahren sind ganz andere. Sie sind in den seltensten Fällen technischer Natur. Hauptsächlich geht es um Verkehrspolitik, Vorurteile, Ängste - aber auch körperliche Probleme. Und damit ist weniger die Leistungsfähigkeit, sondern Schmerzen gemeint.
Es gibt keinen Hinweis darauf, dass an dem Umsteiger-Mythos etwas dran ist. E-Mofa-Fahrer sind ehemalige oder potentielle Radfahrer und keine Autofahrer.
Ich behaupte noch etwas anderes: Pedelecs und jedes andere Mix-Angebot läuft darauf hinaus, das der größte Teil elektrisch übernommen wird.
 
"Primär pedalgetrieben bei mir" in den meisten Situationen wäre aber auch zunächst nicht-primär pedalgetrieben bei den meisten Neulingen, die gerade erst aus dem Auto gestiegen sind und erst noch ein paar Jahre trainieren müssen. Das wäre mal wieder ein Prozess, kein Ereignis.
Praktischerweise aber mit fliessendem Übergang und ohne weiteren Wechsel des Fahrzeugs! Und gerade das würde den Leuten den Umstieg ermöglichen.

Meine Ausgangsfrage zielte nicht darauf, "Neulingen" den Umstieg vom Auto aufs Rad zu versüßen, sondern einfach eine weniger schmutzanfällige und dadurch an Effizienz verlierende, Kraftübertragung als die der Kette zu bekommen.
Dabei kommt ein Fahrrad, dass an die Steckdose muss nicht in Frage.
Bleibt also in Bezug auf Generator/Motor Kraftübertragung noch die Frage der Verluste. Wenn dort die Verluste 30-40% sind, bevorzuge ich die Idee mit der Hydraulik, aber für beides gilt, 30-40% Verluste wiegen den Ärger mit der Kette wohl nicht auf.

Außerdem sehe ich, wie wohl Fink20 auch, keine Notwendigkeit dafür, dass Neulinge erst mit einem Motor trainieren müssen, bevor sie mit einem "echten" Fahrrad fahren können.
Selbst bei älteren, schwächeren Personen (zu denen ich allmählich auch gehöre) ist nicht die Kraft zum Antrieb des Rades das Problem, sondern die Abnahme des Gleichgewichtsvermögens. Da sehe ich dann die E-Unterstüzung eher kontraproduktiv.
Wobei ich mich natürlich trotzdem über jeden älteren Menschen freue, der nicht mit dem Auto, sondern mit dem Fahrrad Schlangenlinien fährt.;)

Gruß
Geli
 
Kombiniere einfach 3-Rad und E-Unterstützung ... ;)
Klar, wenns bei mir soweit ist, wird das Sinner wieder ausgemottet, aber für die meisten, die jetzt schon alt sind ist das keine Option, weil man auf einem Dreirad vermeintlich nicht jung und agil aussieht sondern behindert.
Da setzen sie sich lieber in ihr Auto und fahren zwar vorsichtig und langsam, können aber trotzdem kaum noch genügend sehen, hören und angemessen schnell reagieren.

Gruß
Geli
 
Aber das ist mMn eher eine ontologische Diskussion. Die kurze Antwort: Es kann ja nicht sein, dass das HPV durch die Kette zum HPV wird, oder?
Durch die Kette allein nicht, aber durch direkte mechanische Kraftuebertragung evtl. schon. Und dabei geht es mir nicht um ontologische Spitzfindigkeiten sondern um juristische: Beim Pedelec darf der Motor nicht ueber 25km/h unterstuetzen, was ist dann beim Serienhybrid ueber 25km/h? Kann das Ding also technisch nie mehr als 25km/h weil aller Antrieb kommt ja aus einem Motor? Was ist mit bergab? Abgesehen davon, dass man bei 70% Wirkungsgrad mit Muskelkraft sowieso kaum ueber 25km/h kommt, insofern erledigt sich das vielleicht von selbst.

Kombiniere einfach 3-Rad und E-Unterstützung ...
Und das waere fuer mich das einzige Argument fuer den Serienhybrid: freie Wahl der Rahmengeometrie und der angetrieben Raeder. So ein Offroad-Trike mit Allradantrieb bei dem keine Ketten oder Gestaenge zu den Raedern gehen und unterwegs verdrecken sondern nur 3 Adern Kupfer haette schon was... :)

Aber um auf das originale Vorhaben zurueck zu kommen: Kettenantrieb ist -zum Glueck- sehr effizient und schwer zu toppen. Und wenn man den noch kapselt (geht auch abseits vom VM, siehe Greenmachine, chainglider) ist er ziemlich unschlagbar. Alles andere ist eher Spielzeug fuer grosse Kinder. Nicht dass daran was auszusetzen waere, im Gegenteil! :D
 
Kettenantrieb ist -zum Glueck- sehr effizient und schwer zu toppen.......... Alles andere ist eher Spielzeug fuer grosse Kinder.

Schwer zu toppen wahrscheinlich, aber fast gleichwertig...........? Ich glaub da geht noch was. Allein der Einsatz von Neodym Magneten in Motoren hat in den letzten Jahren das Gewicht schon erheblich reduziert. Oder die beiden Fahrradmodelle, die die Kraftübertragung mit nem Seil machen..........

Liegeräder und vor allem Velomobile waren ja auch bis vor kurzem noch Spielzeuge für große Kinder.

Gruß
Geli
 
Hallo Fink20,

Der angebliche Bedarf an E-Unterstützung ist zu 95% eingeredet/eingebildet - jedenfalls hier im Flachland. In Holland kommt man traditionell ohne Hilfsantrieb aus - egal welche Altersklasse und sportlicher Fitness-Stand.

Herrlich kontrovers(y). Ein kurzer Blick auf die nackten Zahlen: In NL gibt es ca. 530 und in D ca. 590 KFZ/Einwohner.

Ich unterstelle jetzt mal, dass die Verteilung LKW/PKW/Motorrad/Moped/Mofa/Sonstige in beiden Ländern ungefähr gleich ist. Und schliesse dann darauf, dass der Unterschied zwischen NL und D nicht wirklich signifikant ist, da Holland viel dichter besiedelt ist als D und schon da genug Gründe für vermehrten Fahrrad- und verminderten Autogebrauch zu finden sind. Es sieht für mich nicht danach aus, als ob da niederländische Genügsamkeit gerade die landesweite Transportrevolution ausgelöst hätte. Amsterdam meinen und Holland sagen ist dabei dann auch nicht genug.

Oder andersrum: Ich selbst komme beim Radeln super ohne Motor aus (am Brompton reicht mir für die Stadt der 4. von 5 Gängen - ich müsste das Schaltkabel trotzdem endlich mal erneuern:whistle:). Und die anderen Gewohnheitsradler auch. Bloss irgendwie kriegen wir's nicht hin, die Nicht-Radler davon zu überzeugen, dass sie das auch können sollten. Der Weg von denen zu uns scheint seeeehr weit.
(Und oft scheitert's ja daran, dass man nicht erkennen kann, dass der eigene Motivkomplex die anderen und deren Handlungen schlicht nicht erfasst. Denen sind Deine Motive genauso egal wie ihre Dir.)

Zweitens: Ein Blick auf die Karte zeigt recht deutlich, dass die meisten Gegenden (insbesondere die dichter besiedelten) alles andere als flach sind. Was in Holland möglich ist, ist woanders noch lange nicht genauso möglich.
Zur Veranschaulichung empfehle ich eine kurze Tour mit dem 3-Gang-Hollandrad und Anhänger mit 2 Kindern mit 30 kg Gepäck durch die Schweiz. Oder ein paar Wochen Alltagsradeln im Winterhalbjahr mit dem gleichem Rad in West Yorkshire.:sneaky:

Du bist sicher erfahrener Radler und musst nicht ständig Kinder oder andere lästige Lasten rumkutschieren und wohnst da, wo es flach ist. Dein Rad hat keinen Freilauf, keine Bremse, keine Gänge, keinen Sattel (Hinsetzen ist was für Weicheier:cool:) und keine Schutzbleche (aber eine Kette im geschlossenen Kettenkasten). Du bist wahrscheinlich nicht die Zielgruppe.;)

Die Hindernisse für Radfahren sind ganz andere. Sie sind in den seltensten Fällen technischer Natur. Hauptsächlich geht es um Verkehrspolitik, Vorurteile, Ängste - aber auch körperliche Probleme

Verkehrspolitik ist die Forsetzung von Autoindustrie mit anderen Mitteln. Mehr kann und will ich dazu nicht sagen, sondern lasse die Ergebnisse dieses Systems für sich selber sprechen. Es gibt Gründe dafür, warum ich mich da nicht einbringe.

Vorurteile sind Vorurteile. Ignore the ignorant. Ich finde es immer schade, wenn die Leute sich selber was vorlügen müssen. Aber echte Alternativen machen den Einsichtigen und Positiven und Nicht-Abgekackten den Umstieg möglich. Danach verhält sich der Rest wie Pinguine (man muss ja nicht immer die Schafe rufschädigen) und schon läufts. Die Soziologen behaupten, dass 5-7% einer Gruppe das Verhalten ändern müssen, dann fangen die restlichen an, ihnen hinterherhecheln. Aber nur, wenn da nicht bloss die harte Selbstkasteiung angeboten wird. Da kommt man dann meistens in der Summe nicht über 20% und das reicht leider einfach nicht. Und beliebter macht man sich dabei übrigens auch nicht (Ich weiss, ich weiss, der Weise nimmt keine Rücksicht).

Angst ist genauso irrational wie Vorurteile. Mir ist schon klar, dass der Vormarsch der Vorsicht gerade dabei ist, uns alle todsicher umzubringen. Auf dieses Paradox sollte man die ängstlichen Mütter in ihren ach-so-kindgerechten und sicheren Autos mal deutlich hinweisen. Hier ist Aufklärungsarbeit gefragt. Möglicherweise aber auch bloss Nietzsche :cautious::D:censored:

Körperliche Probleme, die nicht Folge von Fehlernährung, Stress und Bewegungsmangel sind und die trotzdem das Fahrradfahren verhindern, gibts. Der grösste Teil der Autofahrer wird davon aber eher nicht betroffen sein. Die meisten, die im Moment nur Auto fahren, könnten irgendwann wieder selber mitreintreten. War auch mal selbst so einer.
Ich habe aber nicht vor, Autos zu verbieten. Mir reicht, wenn wir sie zu 95% überflüssig machen. Das wird schon.

Und damit ist weniger die Leistungsfähigkeit, sondern Schmerzen gemeint.

Wie recht du hast. Schmerz ist Schwäche, die den Körper verlässt! Nur die Harten dürfen in den Garten! :D
Ach, damals, in Dortmund, als ich keine Heizung hatte und trotzdem (freiwillig!) nur kalt geduscht habe. Bei offenem Badezimmerfenster. Im Winter.:LOL:

Aber auch da wieder die doofe breite Masse, die irgendwie 'ne andere Gehirnchemie vererbt bekommen hat und fressend fernsehend schmerzfrei rumliegen will. Bis sie dann eines Tages den Hintern nicht mehr hochkriegen. Was mir übrigens auch passieren würde, wenn ich mir (wieder - mea maxima culpa) ein Auto oder besser noch Motorrad zulegen täte. Brauch ich gottseidank nicht. Habe zweimal bei 100kg die Kurve gekriegt. War verdammt knapp...

Eine attraktive Alternative könnte diese beinahe Verlorenen - vielleicht - erreichen.

Der erhobene Zeigefinger ist hier aber natürlich die einfachere Lösung, die bloss - zumindest bisher - offensichtlich leider nicht richtig gefunzt hat. Wir können es aber auch ruhig noch ein paar Jahrzente damit versuchen (wobei ich an dieser Stelle - mal wieder - [wahrscheinlich] Einstein zitieren möchte: "Die Definition von Wahnsinn ist, immer wieder das Gleiche zu tun und andere Ergebnisse zu erwarten."(y))

Es gibt keinen Hinweis darauf, dass an dem Umsteiger-Mythos etwas dran ist. E-Mofa-Fahrer sind ehemalige oder potentielle Radfahrer und keine Autofahrer.

Eine Quelle wäre schön, dann verhalte ich mich zu Deiner Behauptung. Hilfsweise: Alle Menschen sind potentielle Radfahrer, überraschenderweise sitzen die meisten potentiellen Radfahrer aber doch früher oder später im Auto. Mir würde es schon reichen, wenn man sie kurz vor dem Auto noch auffangen könnte. Da liegt meiner Meinung nach schon eine recht grosse Herausforderung. Die anderen sterben irgendwann sowieso von alleine aus. Unsere Aufgabe ist, dafür zu sorgen, dass wir nicht alle gemeinsam aussterben.

Ich behaupte noch etwas anderes: Pedelecs und jedes andere Mix-Angebot läuft darauf hinaus, das der größte Teil elektrisch übernommen wird.

Worst-case-scenario: Die ganzen schlechten Menschen fahren in 20 Jahren die ganze Zeit sinnlos in winzigen Elektroautos (aus denen sie demonstrativ die Kurbeln ausgebaut haben, die sie als Beweis von ihren Aussenspiegeln baumeln lassen) rum um die ganzen guten Menschen die ganze Zeit damit zu ärgern, die brav reintreten, während Siri ihnen laufend Ihren BMI ins Ohr flüstert. Immer noch rund 97% Ressourcen gespart im Vergleich zum gleichen Fall mit KFZ der Kompaktklasse (und auf den läuft es mMn gerade hinaus).

Ich glaube, dass ich gut damit leben könnte. Denn falls die das wirklich alle in VW Golfs machen würden, könnte ich letztendlich nicht mal mehr Atmen, geschweige denn Fahrradfahren.

Kleiner Tip: Du musst viel mehr mit netten Leuten sprechen, die Dir ein anderes Menschenbild vermitteln. Die Leute sind nicht schlecht. Sie machen die verkehrten Sachen, weil sie dazu manipuliert werden. Von Kindheitsbeinen an, gaaanz systematisch. Man hat Ihnen das Denken und die Neugier aberzogen und lügt ihnen systematisch die Tasche voll.

Viele Grüsse:)

Thorsten
 
Hallo Rainer,

Die Lösung ist die ingmarisierte Kette. Ich bin zufrieden damit.

Ich schon deshalb nicht, weil sich das sowohl beim Brompton als auch bei vielen anderen Rädern, zumindest bei unseren Witterungsbedingungen im Winter, als nicht hinreichend herausgestellt hat.

Ich fahr selbst im Winter Quest und weiss, das das kettenmässig und auch sonst sehr gut funktioniert, aber gleichzeitig bin ich froh, dass das ausser mir fast keiner macht. Sonst wäre hier nämlich im Winter die Hölle los...

(OT: Bin ich der einzige Quest-Fahrer, der sich den SchwaMa+ in 25mm auch für vorn wünscht. Nicht ein Platten bisher, verglichen mit über 20 bei den (immer noch zu breiten) Durano+ vorn...)

Viele Grüsse

Thorsten
 
Jetzt reg Dich doch nicht auf Thorsten. Die meisten sind nicht schlau geboren und wollen das es so bleibt.

Kreuzigt ihn! ! !
 
Der Riemen verschleisst, und zwar mit einer gewissen Menge an Gummiabrieb. Das sieht dann ähnlich aus, wie beim Kettanantrieb: die selben Bauteile werden genauso schwarz.....

Das Problem ist ja nicht der Abrieb, sondern dass bei einer Kette das klebrige Fett den Dreck anzieht. Das fällt beim Riemen weg.

Hier mal eine paar kritische Anmerkungen eines Fahrradherstellers zum Zahnriemenantrieb. Wobei es dabei allerdings um spezielle Riemen geht, die aber wohl von den meisten Radherstellern dafür verwendet werden.

Riemen sind sicher kein Allheilmittel. Haben eben zwei große Vorteile: werden nicht geölt, und sind leicht. Und auch massive Nachteile: keine Kettenschaltung, keine negative Umlenkung, kein Schräglauf, müssen gespannt werden (aber kein Kettenspanner), gibt es nur in bestimmten Längen ...

Die Lösung ist die ingmarisierte Kette. Ich bin zufrieden damit.
Ich schon deshalb nicht, weil sich das sowohl beim Brompton als auch bei vielen anderen Rädern, zumindest bei unseren Witterungsbedingungen im Winter, als nicht hinreichend herausgestellt hat.

Ganz genau!

IMHO ist ein Riemen ideal, wenn man ein passendes Rad hat (Nabenschaltung, offene Kettenstrebe etc.) und andauernd nachölen müsste, z.B. weil die Kette andauernd Regen/Spritzwasser abbekommt (und sie rostet, also nix ingmarisieren). Also nix für ein Rennfahrzeug oder Tourenrad, aber durchaus für ein Alltagsrad.
 
Servus,

irgendwas mach ich falsch..
Meine Kette klebt nicht, glänzt nach 6000km noch wie neu, die Finger werden so gut wie nicht dreckig wenn sie anfasst und im Winter hat diese keinen einzigen Rostfleck angesetzt..Und das auf nem offenen Midracer.
Bevor hier über alles mögliche nachgedacht wird -> eine rostfreie Kette ist nicht allzuschwer herzustellen (notfalls etwas Mehrgewicht in Kauf nehmen). Dann brauchts Fett nur an einer Stelle -> im Lager.
Drausen ist die Kette trocken und sauber.

Effektiv, billig, leicht, langlebig und "Montagefreundlich". Ein doller Gatesriemen ist schon im Eimer wenn dieser mal einen Kieselstein mit übers Kettenblatt nimmt (brechen dann gern mal die Carbonfasern..).

Gruß,
Patrick
 
........Bevor hier über alles mögliche nachgedacht wird -> eine rostfreie Kette ist nicht allzuschwer herzustellen.........

Nachdenken ist ja nu nich soooo schlimm:)
Wenn ich viel durch Regen und Matsch fahre, spritz mir der Kettenschmodder manchmal bis zum Bauch.
Wie ich Eingangs ja schrieb aufm Up ist ne Kette für mich auch kein Problem, da fahr ich auch ohne Kettenschutz. Auf der Liege nervt das halt und bremst entweder aus, wegen der Rohre oder ist laut wegen Umlenkrollen.

Nachdenken ist weder schädlich noch teuer und ansteckend (leider) auch nich.

Vielleicht Kette dort wo sie nicht stört und nicht umgelenkt werden muss, also hinten und vorne ab Tretlager ne Seilkonstruktion?

Gruß
Geli
 
Hallo Torsten,

fangen wir mal ganz hinten an: mein angeblich schreckliches Menschenbild. In Dschland gibt es ungefähr 50 Millionen Menschen, die genau wissen, dass sie bewegungsmäßig wirklich was für ihre Gesundheit tun müssen - und sie tuns nicht. Oder fast nicht. Nicht nur meine Beobachtung. Die kaufen sich lieber Sportklamotten als sich körperlich zu betätigen. Man kann es dieses Verhalten auch sehr logisch erklären. Biologisch statt psyschologisch. Und in diese Spannung hinein liefert das Pedelec das Wellness- Angebot: fit aber ohne schwitzen.
Anderes Beispiel: Treppe auf der einen Seite, Rolltreppe auf der anderen. 90% der Menschen, die die Rolltreppe ohne Gepäck beutzen, könnten auch die Treppe steigen - und es wird ihnen gut tun. Man könte die Beispiele erweitern: Rasenmäherroboter für 100 Quadratmeter usw.
Die Überwindung des inneren Schweinehunds hat nichts mit Masochismus tun, sondern mit der schlichten Anerkennung der Tatsache, dass unsere motorisierte Lebenswelt ganz und gar nicht körperkonform ist. (Nein, ich habe auch in Dortmund mit Heizung gelebt :) )

Vor 15 Jahren ging der Mittvierziger zum Arzt und der erklärte ihm, er müßte mindestens einmal am Tag richtig ins schwitzen geraten (so erlebt). Der Mann setzt sich also auf sein Velo - und alles tut so weh. Und den Berg kommt er auch nicht rauf. Er gibt nicht auf: ein neues Fahrrad muss her. Der gute Händler erklärt ihm erstmal, wie man richtig auf der Rad sitzt. Nein - die Füße müssen nicht den Boden im sitzen erreichen. Angst brauchen Sie vielmehr zu haben, wenn Sie 30% Leistung verschenken und dann torkeln. Die erwünschte Nabenschaltung rüstet der Händler mit einem größeren Ritzel aus (Nabenschaltungen sind in der Regel zu lang übersetzt. ) Fürs schwitzen bietet der rührige Mann tolle Klamotten an. Außerdem: "Frischer Schweiss stinkt nicht!" Angebot: der Kunde darf bei Mißfallen nach einer Woche den Sattel wechseln - ein weiterer Grund, bei dieser Gelegenheit ein paar ermunterne Worte auf dem Weg zu geben: "Toll - bis zur Stammkneipe haben Sie es schon geschafft - nächste Woche schaffens Sie es bis zum "Weißen Hirschen!" (5km) "

Heute sieht das anders aus: der Mann geht zum Händler und verlangt ein Pedelec. Und der nervt ihn nicht mit ergonomischen Ratschlägen und unerwünschten Verhaltensänderungen, sondern entspricht dem Wunsch. Mit Idealismus kann er nicht überleben.
Dei meisten Radhändler in D sind laut "Radmarkt" der Meinung, dass der Rückgang der Verkaufziffern fürs Fahrrad auf den Pedelec-Boom zurückzuführen sind. Ich bin also nicht der einzige, der ahnt, dass die Umsteiger-These weitgehend ein Mythos ist.

Natürlich gibt es einen Bedarf an leichten E-Fahrzeugen. Für einen E-Roller könnte ich mich sogar begeistern. Aber nicht für einen Motor durch die Hintertür.

Grüße
Ralf
 
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