Statt Kette - Alternativen zur Kraftübertragung

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Moin,

Am Up stört sie mich überhaupt nicht, aber die lange Kette an der Liege ist irgendwie nervig.
Kettenleitrohre verdrecken und bremsen. Kettenleitrollen machen Krach und ohne Rohre verdrecken die Klamotten und das Rad. Deshalb hab ich über Alternativen nachgedacht.

Als erstes fällt einem natürlich die Ütragung mit Kardanwellee, -gelenken ein, aber .............
Wenns einigermaßen reibungslos und leise gehen soll, bräuchte man wohl Gleichlaufgelenke.
Woher nehmen in der richtigen Größe? Bei geschwungenen Rahmen braucht man gleich mehrere Gelenke u.s.w.

Nächste Idee: Generator am Tretlager - Pufferakku - E-Motor am Hinterrad. Man hat also einen E-Antrieb, bei dem man den Strom durch treten selber erzeugt, der Akku hilft beim Anfahren.
Geräuschlos geht das natürlich auch nicht, deshalb ..........

Noch ne Idee: Hydraulischer Antrieb. Je eine Zahnradpumpe am Tretlager und hinten an einer Nabenschaltung. Im Betrieb wartungsfrei, einmal im Jahr Ölwechsel.
Wirkungsgrad?

Die Effizienz, bzw. der Wirkungsgrad dieser Alternativen sollte nicht unbedingt mit ner funkelnagelneuen Kette und saubereb Rohren verglichen werden, denn das gibts in der Realität ja immer nur max. in den ersten drei Wochen nach einem Wechsel.

Was haltet Ihr von diesen Alternativen, ist es Wert sich weiter Gedanken darüber zu machen und evtl. was zu basteln?
Fällt jemandem noch was besseres/anderes ein?

Gruß
Geli
 
Den e-Antrieb finde ich prinzipiell charmant weil er auch gleich ein stufenloses Getriebe ist. Leider ist der Wirkungsgrad für e-Maschinen in diesen Größen ziemlich schlecht. Die besseren Nabenmotoren brüsten sich mit _bis zu_ 85%... im idealen Arbeitspunkt. Das gleiche am Generator nochmal und du bist bei 60-70% Gesamtwirkungsgrad, das ist bei einem muskelbetriebenen Fahrzeug meistens nicht akzeptabel. Dafür ist es recht einfach zu basteln: Man nehme einen gängigen Tretlagermotor bei dem man den Freilauf sperrt, einen Gleichrichter und einen DC-Nabenmotor. Fertig.
Als mechanische Lösung mag ich Zahnriemen. Leider nicht längenverstellbar. Dafür sind aber die Rahmen einiger Trikes und Liegeräder so gebaut, daß Kette/Riemen nicht durch ein Loch im Rahmen geführt werden müssen, man könnte einen Riemenantrieb also zumindest ohne Schweissarbeiten nachrüsten.
 
Am Up stört sie mich überhaupt nicht, aber die lange Kette an der Liege ist irgendwie nervig.
Kettenleitrohre verdrecken und bremsen.

Eine Möglichkeit wäre:

Die Kette einpacken !
Dann bleibt die länger neu.

Vom Wirkungsgrad her ist eine neue Kette unübertroffen.

Wie Einpacken ?

- im Rohr verlaufen lassen, technisch anspruchsvoll, aber machbar (Flevo)
- Einen Kettenkasten drüber ( kann laut werden)
- Wenn man keine Kettenschaltung hat, ein Rohr drumrum ( Schwierig bei Umlenkrolle )
- Ein Velomobil drumrum bauen.
 
Geräuschlos geht das natürlich auch nicht, deshalb ..........
och.. mit Sinus-REgler und ohne Getriebe gibt es schon Motoren die im Prinzip geräuschlos arbeiten
allerdings: das von sanktnelson angesprochene Wirkungsgradproblemchen bleibt

und an einer Steigung schauts ganz blöd aus, weil so ein lautloser Direkmotor an einer 15% STeigung mit 6-7km/h hat dann einen Wirkungsgrad von vielleicht 30% wenn er überhaupt genug Drehmoment schafft..
dann musst du schon mit 1000Watt treten, damit 200Watt am Motor ankommen :(
 
Der Kern liegt ja eigentlich in der schon erwähnten langen Kette, die ich dann im zweiten Schritt mehr oder weniger aufwändig verpacken/kleiden/führen muss.

Wäre also doch eher die Frage: wie kriege ich die Kettenlänge verkürzt ? OK, gibt es schon mit diversen Knicklenk-Ansätzen .... die bringen aber wieder ein doch recht lernbedürftiges (Einschätzung, habe keine praktischen Erfahrungen damit) Fahren mit sich.

Mal als Frage in den Raum gestellt: Was hindert einen eigentlich daran ein "normal lenkbares" (Untenlenker, Obenlenker...) Liegerad mit Vorderradantrieb und dann kurzer Kette zu kombinieren ? Und wenn es die schlecht Verwindbarkeit der Kette ist: geht das evtl. mit einem Riemen besser ?
 
Was hindert einen eigentlich daran ein "normal lenkbares" (Untenlenker, Obenlenker...) Liegerad mit Vorderradantrieb und dann kurzer Kette zu kombinieren ?
Nichts. Es gibt ja auch hinreichend viele Modelle mit Vorderradantrieb (Zox, Toxy, Rapto, Cruzbike, ...). Die Kette ist aber auch dann immer noch länger als beim Aufrechtrad und man handelt sich den ein oder anderen Kompromiss/Nachteil ein (Traktion an steilen Steigungen ist schlechter, Kettenkontakt am Reifen [Schutzrohr!]; Einfluss der Trittbewegung auf die Lenkung).
Hinsichtlich der Verwindung von Kette / Riemen beim Lenkvorgang würde ich schätzen, dass ein lateral ja eher steifer Riemen im Nachteil gegenüber der Kette ist. Der immer gern als Kontra-FWD-Argument angeführte Konflikt zwischen Lenkung und Antrieb wirkt sich in der Fahrpraxis nur selten aus. Beim Zox drückt das Vorderrad z.B. nur bei wirklich enger und sehr langsamer Rangierfahrt die Kette merklich zur Seite.

Mit Kardanantrieben wurde im Aufrechtbereich ja durchaus (in den 80ern irgendwann; mir fällt bloß der Hersteller nicht mehr ein) experimentiert. Der Wirkungsgrad war wohl eher so la la.


-Andreas
 
Kettenverwindung muss es aber nicht geben..
und deutlich länger als beim Aufrechtrad ist es hier dann auch nimma:

vendetta.jpg

soll auch ned grad langsam sein, das Bike..
die Dame deren namen ich nimma weiß, hat damit ja 12h Rekord in den USA aufgestellt
 
Mit Kardanantrieben wurde im Aufrechtbereich ja durchaus (in den 80ern irgendwann; mir fällt bloß der Hersteller nicht mehr ein) experimentiert. Der Wirkungsgrad war wohl eher so la la.
gibts auch jetzt immer wieder mal..

vor 2 Jahren auf der Messe an einem schönen Stadt-Fahrrad gesehen

siehe: https://www.google.at/search?q=fahrrad kardanantrieb&source=lnms&tbm=isch&sa=X&ei=cnpzU_2MM-_07Abl3YFg&sqi=2&ved=0CAYQ_AUoAQ&biw=1536&bih=816#q=fahrrad kardanantrieb&tbm=isch&imgdii=_


open-shaft-drive_s.jpg

.
 
Am Rad ist eine Kardanwelle (müsste es nicht Kegelrad-welle heißen, so ganz ohne Kardangelenk?) im Vergleich zur Kette ein echter Schleppanker!
Wer auf Leistungsvernichtung steht, könnte sich zusätzlich zu den Marathon Plus noch einen solchen Antrieb gönnen:D.
Ich habe wenig genug Leistung, um noch etwas davon zu verschenken.

zum Riemenantrieb: Tut es Not, eine Klappe in die Kettenstreben zu basteln, nur um die bewährte Kette gegen etwas Teureres tauschen zu können?

Ein Ruderrad würde mich aber schon reizen. (y)

Gruß
Christoph
 
Frontantrieb, Nabenschaltung, Chainrunner-Kettenschutz...und möglichst keine steilen Berge.
 
Vorderrandantrieb schließ ich für meine Bedürfnisse aus.
Kraftübertragung mit Riemen find ich auch reizvoll, weil man sich nicht die Klamotten einsaut, aber zum Umlenken braucht man da auch Rollen, die wohl? auch wieder Rumlärmen wie bei der Kette.

Kette im Kasten hatte ich auch überlegt, aber bei geschwungenem Rahmen brauchts auch wieder Umlenkrollen. Ob die Geräusche durch nen Kettenkasten verstärkt oder gedämpft werden?

Bei Kardanwelle hatte ich an solche Gelenke gedacht. Sind wohl schlecht selber anzufertigen (für mich) und obs die in klein zu kaufen gibt?

Was haltet Ihr von der Idee mit der Hydraulik? Ließe sich immerhin unabhängig von der Rahmenform umsetzen.
Zahnradpumpen und Schraubenpumpen werden ja viel eingesetzt, gibts also von ganz groß bis klein zu kaufen. Frage ist, ob auch für geringe Umdrehungen und von deren Wirkungsgrad hab ich keinen Schimmer.

Gruß
Geli
 
Servus,
ein Riemen ist dank Abrieb und Dreck auch sehr schnell so dreckig, das man sich ruckzuck die Klamotten einsaut..
Kardanantrieb kann man knicken. Bei der Länge der Kardanwelle wird das weicher als Gummi (selbst wenn man irgendwo ein 40er Rohr unterbringt) und bleischwer ists auch noch.
Vom Wirkungsgrad will ich garnicht reden..
Bei der E-Motor/Generatorgeschichte -> da gabs was bei der MIFA. War zeitgleich ein S-Pedelec ohne Kette. Fuhr sich mit Unterstützung gut, ohne merkte man die knapp 30-40% Verlust extrem. So weniger Leistung reinkommt umso mehr geht flöten.
Hart Antreten geht auch nicht, da ging die Rutschkupplung durch, da man mit 1000W Input auch mal schnell was kaputttritt.. (Soll ja eigentlich bei ca. 100W am besten Arbeiten).

Hab auch noch nix anderes außer die Kette gefunden.. einfach, billig, haltbar, leise, sehr guter Wirkungsgrad..
Dreckig ist die nur wenn man ständig mit Öl rumpanscht.

Gruß,
Patrick
 
Bei der E-Motor/Generatorgeschichte -> da gabs was bei der MIFA

Hallo,
ich bin heute dieses kettenlose Fahrrad mal Probe gefahren, auf dem Werksgelände von MIFA Sangerhausen. Der Antritt war schon ganz schön knackig, nichts von "Schwammig". Allerdings dient die Akku-Unterstützung dem Vernehmen nach wohl dazu, die ca. 30% Verluste auszugleichen. Gewicht so um die 28 kg. Fuhr sich aber zumindest in der Ebene recht gut.
mfg
Michael
 
Servus,

schwammig wars nicht. Aber im Wiegetritt rutschte es durch. Das sollte aber noch behoben werden, ists schon gemacht wurden?
Aber die Verluste sind halt für "uns" Langstreckenfahrer ein NoGo.
 
Ich werfe mal das Stringbike in die Runde:


(hinten sind zwei Freiläufe verbaut)

Ich hab leider keine Ahnung wie gut das in der Praxis funktioniert, und ob der Wirkungsgrad schlechter ist als bei der Kette. Als Vorteil sehe ich dass das Seil leicht ist, also sollte ein normaler Hinterradantrieb das System kaum schwerer machen. Dreckig sollte das auch nicht groß werden. Allerdings hab ich auch gehört dass die Übersetzungsbreite nicht soooo groß sein soll.
Finde die Idee aber interessant :)
 
Servus,

die Gangschaltung is aber geil :)
Der Verschleiß der Seile ist aber so ne Sache.. Denke aber das bekommt man auch in den Griff (siehe Tys Ruderbikes).

Gruß,
Patrick
 
Diese Seilmethode gefällt mir wirklich gut!
Da werd ich nochmal drüber nachdenken, ob das auch mit weniger Spezialkomponenten hinzukriegen ist.

Danke für die Anregungen
Geli
 
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