AW: richtige Ernährung auf der Langstrecke
Servus Prion,
bei mir funktioniert auf langer Strecke mit mäßiger und vor allem gleichmäßiger Belastung auch mehr oder weniger normales Essen am besten. Während ich auf Trainingsfahrten mitm Tieflieger immer Riegel (kostengünstige, kein Powerbar) oder Doppelkekse mitnehme, schmier ich mir auf die Langstrecke immer Brote im vorhinein. Im Normalfall komm ich mit zwei Scheiben und Belag dazwischen ca. 100km weit, ich versuche das Brotessen so zu staffeln daß ich das erste nach 100, das zweite nach 200 usw. esse. Aufs Brot Frischkäse als Butterersatz und als Belag mag ich gern Salami (die ich sonst nie esse), zur Abwechslung auch Käse oder Leberkäs (die dicken Scheiben ausm Aldi). Nachteil bei den Broten ist halt, daß sie sich beim Fahren echt nur schwer essen lassen, weil sie die Tendenz zum Zerfallen haben und auch sonst mit der Zeit durchweichen (im ungünstigsten Fall auf dem VM-Boden, wo man sie zwischenparkt). Ansonsten gibts immer noch für zwischendurch Doppelkekse oder Schoko-Cookies. Neuerdings bin ich auch ein großer Fan von Gummibärchenartigem geworden, hin und wieder ein Tropifrutti reingehauen steigert die Motivation ungemein, saure Apfelringe gingen auch gut. Dazu aber jeweils was Trinken, sonst freut sich der Magen vermutlich nicht so.
Trinken: Ich habe so ne große Dose Isopulver, die ich sparsam einsetze. Heißt also ca. 3 Teelöffel auf einen Camelbak (2,5? l), auf Langstrecke hab ich dann entweder Pulver mit (in nem alten Magnesiumbrausetablettenröhrchen, die Tabletten selber tuns unterwegs bei mir auch anstatt des Pulvers) oder, falls ich unterwegs einkaufen gehe, nehm ich auch mal ne Flasche Apfelschorle oder was anderes mit eher verdünnter Konsistenz, was man dann auch nochmal mit Wasser strecken kann (das bringt dann aber wohl kaum noch Elektrolytnachschub), reines Wasser trinken mag ich nicht, abgesehen davon, daß einem die Elektrolyte fehlen, schmeckts auch nicht und hinterläßt ein weniger gutes Gefühl im Mund als Wasser mit was drin. Mit dem oft zu lesenden Wasser mit ner Prise Salz konnte ich mich auch nie anfreunden.
Wenn ich nachts fahre oder sehr weit, manchmal auch schon auf Strecken unter 250km, brauch ich irgendwann Cola, um mich wach zu halten. Da trink ich dann normalerweise erstmal Cola pur und misch sie dann später mit in den Camelbak. Da ich sonst nie Koffein konsumiere, wirkt Cola bei mir noch sehr gut, das erstaunt mich immer wieder. Total krass zum Wachmachen waren auch diese RideShots-Gummis von Powerbar, die haben irgendwie jede Menge Koffein drin, wenn garnix mehr ging, haben die mich über die nächsten 2 bis 3h gebracht. Aber manchmal muß man einfach pennen oder sowas ähnliches (so richtig schlafen is das ja nicht), und wenns nur ne halbe Stunde ist, das hilft, auch wenn man dann vl keinen Blumentopf mehr gewinnt oder seine eigenen zu ehrgeizigen Zeitpläne nich mehr halten kann.
Interessant ist, daß ich bei der Ernährung auch nach ziemlich langen Strecken (so 400km aufwärts) hinterher keinen wirklichen Hunger oder Heißhunger habe. Meistens eher Durst und ich merk auch am Tag danach noch, daß ich noch ein Flüssigkeitsdefizit habe, da will mein Körper dauernd zu Trinken haben. Das kommt aber meiner Erfahrung nach wirklich auf die mäßige Belastung und vor allem das gleichmäßige und angenehme Fahren ohne irgendwelche Spitzenbelastungen an. Ich habs jetzt erst am WE wieder gemerkt.. RTF gefahren mit paar ordentlichen Anstiegen und immer mal wieder richtig Druck und dann noch ne kostenlose intensive Dusche von oben - da war ich nach 120km so platt wie sonst nie nach ner Langstrecke.
Viel Erfolg!
Martin