Heute morgen: grauer Himmel, Temperaturen um 0°C. Vielleicht kennt ihr es: ist das Wetter toll, fährt man lieber rum. Ist das Wetter schlecht, hat man auf die notwendigen Pflege- und Reparaturarbeiten keinen Bock.
Nee, ran an das Mango: Tretlagerausleger eingestellt. Kette verlängert: die 7/8-fach Kettenschlösser sind relativ locker. Ist da etwa eine schmalere 9f-Kette drauf? Ich habe langsam den Eindruck, der Vorbesitzer hat zwar viel Eigeninitiative eingebracht, aber ohne zu verstehen, was er da eigentlich macht. Nachbau nach Infos aus Foren? Wer weiß...
Erstmal mit Fensterdichtung den Deckel wieder aufgesetzt und ja, meine Füße schlagen nicht irgendwo oben oder an den Seiten an. Puh, damit ist meine Hauptsorge erstmal entschwunden. Sora-Schaltwerk minimal nachgestellt und Deckel befestigt. Dann habe ich noch versucht, den Hinterreifen mit Höhenschlag zu richten: geht nicht. Muß wohl samt Schlauch ersetzt werden. Auch die Sekundärantriebskette sieht mir arg rundgelutscht aus. Da muß ich noch bei.
Offene Fragen: was ist das für ein Ritzelpaket? 9f- und auf dem größten Ritzel läuft die Kette für den Sekundärantrieb? Oder 8f-Kassette mit angeflanschtem zusätzlichen Kettenrad? Und wird diese Flachland-Gang-Auslegung auch hier für das Bergische ausreichen?
OK, das Mango ist fahrfertig. Rein in die Büchse. Bremstest am Berg: klappt. Ab in die Innenstadt, dann am Supermarkt auf die Nordbahntrasse. 9 km hin, 9 km zurück. Dann wieder durch die mittlerweile dunkle Innenstadt zurück. Ein 6%er läßt mich schon keuchen und leider springt eine der beiden Ketten über. Das rechte Klickpedal könnte weiter zugedreht werden: bei jedem Übersprung der Kette springt der Cleat aus dem Pedal.
Dank der für mich echt heftigen Übersetzung fahre ich nur in den ersten beiden Gängen und dementsprechend kommt kaum Geschwindigkeit auf. 56 Minuten Fahrzeit, 24 km Strecke. Ein Schnitt von 25,4 und ein Vmax von 34 sind nicht der Knaller, aber ausbaubar.
Jetzt fährt es zwar, muß aber erstmal ein paar Medikamente bekommen. Ketten und Ritzel gehören vielleicht getauscht. Beleuchtung neu verkabelt und Blinker angeschlossen. Kettenleitrohre gereinigt, Hinterreifen und Schlauch neu. Mal sehen.
Es gibt viel zu tun: packen wir´s an!
Teil 2 und Nachbetrachtung:
In so einer Büchse ist es warm. Innen zwischen 26 und 32 Grad und das Schwitzwasser läuft innen die Wände runter. Aussen um 0 Grad. Der Temperaturunterschied gerade am Hals ist erschreckend. Ein Bolerojäckchen mit Rollkragen könnte es bringen. Dazu eine Pelzmütze und untenrum eine Badehose...
Dann darf man nur nie wieder aussteigen müssen...